Das österreichische Kabarett
Das defekte Trampolin
knochenbrechender Massentauglichkeit
im Muster der Ablenkung
zur geistlosen Brandstiftung,
aufzulockern seichter Unterhaltung
des bösen Zermalmen
an Erhabenen und Würdevollen,
um der Scharfsinn Stumpfheit
und
des Humanismus Fallbeil,
der Hofnarren abzugeben
dem Absolutismus jener oben.
Als leckes Ventil
den braunen Dampf,
um des bigotten Spießertum
aufgesetzter folkloristischer Schießbudenkomik,
wo der Clowns die Tränen
und des Kind
das nackte Grauen
grimassenschneidender Possenreiter
am Subventionstopf,
der Unmenschlichkeit
eine menschliche Fratze
überstülpen,
die nicht passt,
denn nur hasst.
Der obszönen Schenkelklopfer
zum trampelnden Applaus
einer oberflächigen Attraktion
geistlosem BlaBlaBla,
um der Zugabe an Vulgärem
als Leckerbissen der Immersatten
mitzutragen
der Verhetzung eines Volkes,
niveaulos locker aufgesetzt
der Schadensfreude,
auszutreiben der Welt
als Eigenschaft
das Gute.
Der aalglatten Entmündigung
geschmacklos-derber Vorarbeit
am Fließband der Durchschnittlichkeit
für abweichungsfreie Norm,
pointenlos und abgekupfert,
in KleinschmalGeistigen zu triumphieren
fern der Ironie,
im Rhythmus von Geschmacklosigkeiten
aus Exekution und Vollzug,
das Böse im Schilde führend,
mit an Witz einer Einfalt
zur Sklaverei des Belanglosen.
Anmerkung zu dem Gedicht:
Das Gedicht ist das erste von "Fünf Gedichte gegen Österreich"; zur dahingehenden Erklärung (Punkt 4) folgendes Posting: http://anderb.wordpress.com/2012/04/11/2402/