nun ja, nun ja, nun ja
Die Unterschicht (part I)
Heute war ich bei meinem Postkasten, einem von 35, aufgebrochen, am Ende des Stiegenhauses.
Ich erblickte die Mahnungen, die Vorladungen, die Aufforderungen, die allerletzten Versuche die Realität mancher Menschen zu erreichen und ich wollte nicht weinen, nein, ich wollte nicht.
Ich blickte die Stiegen hinauf und niemand kam herunter, niemand beschäftigte sich mit einem, nur die Leere in einem, die schon.
Ich nahm mir einen Werbeprospekt, blätterte darin, staunte über die günstigsten Angebote und überlegte wo denn alle Liebesbriefe geendet wären, aber hier nicht, nein hier nicht.
Ich zählte die Farben der Briefe, die martialischen Logos und erzitterte angesichts der Rechnungsflut, dem Geschmack von Erbrochenem im Mund und der Ahnung, dass keine Liebesbriefe, keine romantischen Verklärungen des harten Dasein hier ankommen würden.