domenica, aprile 22, 2007

Was ist Liebe?

für meine Schwester


und
Klar wie die ruhigen Sterne gehen
Aus langem Zweifel reine Gestalten auf.

Höderlin


In Morsag:

Der Held H. Ein Held
Der Drache D. Ein immerguter Drache/Ein Drachenmensch
Mina M. Die immermüde Freundin des Helden
Tama T. Eine Hexe
Vier Katzenwesen K1,K2,K3,K4 Vier Katzenwesen
Sophie So. Die Königin Sophie
Der Intrigant I. Ein Intrigant
2 Soldaten So2 2 Soldaten
Elena E. Eine Fee
Indivina I. Eine Hexe
Leila L. Eine Hexe

In der Menschenwelt:

Nina N. Eine Frau
Elmo E. Ein Mann
Ein Obdachloser O. Ein Obdachloser
Sibilla S. Schwester von Elmo
Hans im Unglück H. Hans im Unglück
Ein Storch S. Ein verstörter Storch



I. In Morsag


In Morsag sind ein Drache und ein Held in eine abstrakte Diskussion miteinander verstrickt.

H.: Das Böse gibt es nun einmal
D.: Ich bezweifle dass
H.: In jedem Lebewesen ist auch etwas Böses
D.: Dass ist deine These
H.: Es gibt aber keine Antithese dazu
D.: Dann ist das Gute und das Böse die Synthese des Dasein
H.: Dass das Gute und das Böse sich untereinander bedingen?
D.: Ja
H.: Nein
D.: Richtig, denn ich bin zum Beispiel Immergut?
H.: Niemand ist immergut
D.: Doch
H.: Du entflammst zu leicht
D.: Dass ist meine Natur
H.: Du verstehst dass nicht
D.: Ein Drache kann nun mal seiner Natur nicht entfliehen
H.: Also gut….du bist immergut
D.: Habe ich ja gesagt…..so wie Mina immermüde ist
H.: Zu müde für alles
D.: Außer dem Schlaf
H.: Ermüdend
D.: Du liebst sie?
H.: Ich liebe Mina
D. :Und ihr werdet kleine müde Helden heranziehen?
H.: So es das Schicksal will
D.: Die dann von einem furchtbaren, Angst und Schrecken verbreitenden Drachen träumen werden?
H.: Wenn sie nicht zu müde dafür sein werden
D.: Sie kommt
H.: Wo?
D.: Dort
Beide blicken zu ihr.
D.: Ich bin dann weg
H.: Warum?
D.: Ich bin müde
H.: Dass werde ich auch bald sein
D.: Genau deshalb
H.: Bleibe doch
D.: Ich möchte euch nicht stören
H.: Du störst uns nicht
D.: Schenke Mina einen feurigen Kuss von mir
H.: Dass werde ich machen…..komme später hier vorbei
D.: Dann diskutieren wir weiter
H.: Abgemacht

Der Drache geht ab.
Kurze Zeit später kommt Mina zum Helden.
H.: Ich soll dir im Namen des Drachen einen feurigen Kuss schenken
Der Held schenkt Mina einen feurigen Kuss.
M.: Nicht, dass ich jetzt zu brennen beginne
H.: Warte, ich lösche dich
Der Held schenkt Mina einen feuchten Kuss.
M.: Genug jetzt!
H.: Wie geht es dir?
M.(gähnend): Zu wenig ausgeruht, zu wenig gegessen….müde….und bei dir?
H.: Das Alltägliche….die Prinzessinnen retten, die Drachenfeuer löschen, den Werwölfen die Zähne reißen, die Königin besänftigen, die Hexen beruhigen, die Zwerge verscheuchen, Hoffnung und Mut verbreiten und so weiter
M.: Die Königin?
H.: Die im höchsten Turm mit dem größten Balkon
M.: Und was ist mit mir?
H.: Du hast den kleinsten Balkon
M.: Was für ein mutiger Held
H.: Bei dir fühle ich mich wohl…..du hast was…..was
M.: Belebendes?
H.: Nein
M.: Aufweckendes?
H.: Nein
M.: Erfrischendes?
H.: Nein
M.: Was dann?
H.: …etwas Ermüdendes?
M.: Du bist so sanft mit deinen Worten
H.: Selbst mit geschlossenen Augen würde wohl ein jeder dich umgarnen
M.: Aber nur dir gehört mein Herz
H.: Einer Schönen des Tages das Meine
M.: Und das meine Glück trägt den deinen Namen
Mina schenkt dem Helden einen glücklichen Kuss.
H.(gähnend): Verzeihe mir meine Müdigkeit
M.: Die ist meine
H.: Meine
M.: Lasse uns nieder sitzen
Beide setzen sich nieder.
M.: Lege deinen Kopf in meinen Schoß
Der Held legt seinen Kopf in den Schoß von Mina.
H.: Mina?
M.: Ja?
H.: Dass mit dir
M.: Und mit dir
H.: Dass bedeutet mir zuviel
M.: Zuviel?
H.: Viel zu viel
M.: Romantiker
Mina streicht mit einer Hand über den Kopf des Helden.
Beide verharren schweigend.
M.: Was ist mit unseren Plänen?
H.: Die Hochzeit?
M.: Der Reise in das Land der Nacht
H.: Deinen Schlaf zu finden
M.: Bevor wir heiraten
H.(gähnend): ….werden wir deinen Schlaf finden
M.: Dass werden wir!
H.: Bald?
M.: Ja
H.: Du weckst mich dann?
M.: Wenn ich nicht zu müde dafür bin
H.(einschlafend): So müde
Der Held schläft im Schoß von Mina ein.
Nach kurzer Zeit kommt die Hexe Tama zu Mina hin.
M.: Hexe Tama
T.: Immermüde Mina….der Held schläft?
M.: Ja, er schläft
T.: Dass ist gut….sehr gut
M.(über den Kopf des Helden streichend): Ja, er ist ein Guter
T.: So wirkt dein Zauber
M.(gähnend): Bis zur völligen Ermüdung
T.(gähnend): Ich werde auch schon müde
M.: Ganz entspannt ist er
T.: Ich bin verspannt
M.: Immerzu?
T.: Dass kommt vom Besenreiten

Tama streckt und dehnt sich und verspannt sich total.
Mina legt den Kopf des schlafenden Helden sanft beiseite und geht zur total verspannten Tama und hilft dieser sich wieder aufzurichten, was ihr auch gelingt.

T.: Danke
M.: Bitte
T.: Der Rücken
M.: Ich verstehe
T.: Komme mit mir mit
M.(gähnend): Ich bin zu müde
T.: Indivina und Leila, meine zwei Hexenfreundinnen haben ein Hexenmenü gekocht
M.: Und?
T.: Blutige Schenkel vom Feinsten, verhacktes Fingergeschnetzeltes mit naturgereiftem, pürierten Augengelee
M.: Vielleicht ein anderes Mal
T.: Im Ofen zubereitet Lungenhälften mit pikanter, kaltgepresster Haut mariniert
M.: Dass Geschnetzelte?
T.: Ja?
M.: Mit hauseigenen Augen
T.: Blauen, braunen und grünen Augen
Tama verzieht ihr Gesicht.
M.: Was ist?
T.(sich an den Rücken greifend): Mein Rücken
M.: Soll ich dir helfen?
T.(schmerzensblass): Nein
M.: Pikant und mariniert?
T.: Gerösteten, feinsten Brüsten, mit den besten Kräutern aus den verzauberten Gärten gewürzt
M.: Nun ja
T.: Rohe Schulterblätter in Rosenknospen auf gebratenen Knochen in Pfefferminzsoße
M.: Ich überlege
T.: Al dente
M.: Al dente?
Mina blickt zum schlafenden Helden und dann zu Tama.
M.(gähnend): Kosten könnte ich ja
T.: Dann komm mit, geschwind
M.: Und der Held?
T.: Lasse ihn schlafen, er hat es sich verdient
M.: Ja, er verdient gut
T.: Komm!
M.: Nun gut
Mina und Tama gehen ab.
Der Held schläft tief und fest.

Nach kurzer Zeit kommt der Drache herbei und erblickt den schlafenden Helden.
D.: Der Held schläft tief und fest….ich muss ihm doch von den Waldbränden erzählen…. ein Feuerteufel ist da unterwegs (und blickt um sich)
Der Drache versucht erfolglos den Helden zu wecken.
D.: Der Held ist in einen Immerschlaf gefallen….dass wird immer ungeheuerlicher mit den Beiden….wer schläft liebt doch nicht…..

Der Drache überlegt was er tun sollte und geht dann ab.
Nach kurzer Zeit kommt der Drache mit 4 Katzenwesen zurück.
K1: Wir haben gestern tausend Mäuse gesammelt
K4: Mindestens
K3: Und dann gefeiert
K2: Reichlich
K4: Einen zuviel hinter die Binde gegossen
K2: Und jetzt sind wir total verkatert
K3: Total
D.: Ich verstehe dass, doch ihr müsst mir helfen
K1: Ich muss mich an meinen Ohren kratzen
K2: Ich auch
Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
K3: Was ist nochmals das Problem?
D.: Der Held schläft und lässt sich nicht mehr wecken
K4: Und was ist schlecht daran?
D.: Wer rettet dann die Prinzessinen, verbreitet das Gerücht von dem Angst und Schrecken verbreitenden Drachen……dann hat doch niemand mehr Angst vor mir…..dass geht doch nicht….und ein Feuerteufel ist unterwegs (und blickt um sich)…..wer löscht die vermutlich von diesem gelegten Brände, wer….
K1: Genug…genug, wir haben verstanden
D.: Hier ist er (und deutet auf den Helden)
K2: Nun gut
Die vier Katzenwesen betrachten den Helden.
K1: Was bekommen wir dafür?
K3: Genau
K4: Einen Lohn?
K2: Ein paar Mäuse?
D.: Einverstanden ein paar Mäuse
K1: Im Voraus?
D.: Nach getaner Arbeit
K1+K2+K3+K4: Einverstanden
K2: Aber vorher

Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren und beginnen dann mit einem verkaterten Katzenjammer.
Der Drache legt seine Pratzen über seine Ohren und verdreht die Augen.

Die Königin Sophie kommt mit dem Intriganten und 2 Soldaten an ihrer Seite zu der Gruppe.
Die vier Katzenwesen beenden ihren verkaterten Katzenjammer.
K1: Die Königin
K2: Die mit dem größten Balkon?
K3: Sei still
K4: Ruhe
So.: Was ist dass für ein verkaterter Katzenjammer?
D.: Königin Sophie
So.: Was ist damit?
D.: Der Held ist bei der immermüden Mina eingeschlafen und nun erwacht er nicht mehr
So.: Auch nicht mit diesem verkaterten Katzenjammer?
D.: Nein
So.: Dann ist es ernst
K1: Unsere Mäuse?
So.: Ruhe!
Die Katzenwesen schweigen respektvoll.
D.: Ich bin ratlos…..die Werwölfe bekommen Zahnschmerzen, die Prinzessinnen weinen, die Zwerge schwärmen aus, die Königin….
So.: Seid unbesorgt, der Balkon ist sicher
D.: Ein Feuerteufel ist auch unterwegs (und blickt um sich)
So.: Soldat alarmiere die Wache
So1: Ja, Königin
Der Soldat geht ab.
So.: Soldat, hole die Fee Elena hierher
So2: Sofort Königin
Der Soldat geht ab.
Die Königin beugt sich über den schlafenden Helden.
So.: Die Fee wird wissen was zu tun ist
D.: Dann können der Held und ich weiterdiskutieren
So.: Was?
D.: Ach nichts
I.: Vielleicht hilft eine Intrige?
So.: Versuche es Intrigant

Der Intrigant geht zum schlafenden Helden, betrachtet diesen und blickt dann zum Drachen.
I.: Ich glaube der Drache erzählt nicht die Wahrheit…..in Wahrheit wurde der Held vom Drachen mit einem Schlaftrank vergiftet um die ungeteilte Aufmerksamkeit aller für sich zu haben und nicht nur, auch eine Hexe…..der Drache hat dies mit einer Hexe zusammen geplant und durchgeführt….mit einer Hexe, ja, dass spüre ich…..dass ist eine Verschwörung gegen das Königshaus, eine Intrige gegen die Königin….es hat wohl etwas mit dem Helden zu tun
Der Drache blickt erstaunt zum Intriganten und dann zur Königin.
I.: Dich bedrückt das Gewissen, ich weiß….die schlimme Tat nagt an deinem Selbstvertrauen….deinem Selbstvertrauen….dem Gewissen
D.: Ich habe niemanden vergiftet
I.: Dass sagt doch niemand
D.: Wie?
I.: Bekehre dich, gestehe dir die deine Schuld ein
D.: Welche Schuld?
I.: Gebe es zu!
D.: Ich gebe es zu…aber was?
I.: Die Wahrheit! Die Wahrheit!
D.: Wie bitte?
I.: Endlich, er gesteht
So.: Intrigant
I.: Königin?
So.: Der Held schläft noch?
I.(zum Helden blickend): Der Held schläft
So.: Der Held schläft also immer noch
I.: Drache, entschuldige mich für die intriganten, korrekten, der Wahrheit entsprechenden Anschuldigungen
So.: Intrigant!
I.: Ja?
So.: Es reicht
I.: Ich verstehe
D.: Und jetzt?
So.: Wir warten auf die Fee
K3: Was ist mit unseren Mäusen?
D.: Hier eure Mäuse
Der Drache reicht den vier Katzenwesen einige Münzen.
So.: Und jetzt verzieht euch
Die vier Katzenwesen verziehen sich.
So.: Meine armen Ohren
I.: Noch eine Intrige?
So.+D.: Nein!

Nach kurzer Zeit kommt der Soldat in Begleitung von der Fee Elena herbei.
So2: Königin, die Fee Elena
So.: Seid mir gegrüßt
E.: Ich habe keine Zeit für Höflichkeiten
D.: Fee Elena?
E.: Der Drache auch noch
I.: Was ist?
E.: Ich habe die letzte Nacht wohl zuviel gezaubert
So.: Und?
E.: Die Zauberei ist mir etwas zu Kopfe gestiegen
So.: Nun gut
D.: Fee, einen Liebestrank für mich?
E.: Ich kann zaubern, nicht Unvorstellbares vollbringen
D.: Einen Hoffnungstrank?
E.: Vergiss es….Königin, ihr habt mich hier herbringen lassen
So.: Mina hat den Helden so müde gemacht, dass er eingeschlafen ist und nicht mehr geweckt werden kann
E.: Ich verstehe
D.: Ein verkaterter Katzenjammer
E.: Hat nicht geholfen
So.: Der Held schläft wie ein Murmeltier
E.: Ist dass eigentlich nicht besser für alle?

Die Fee überlegt. Die Königin überlegt. Der Intrigant überlegt.
Die Sekunden vergehen…

D.: Nein, dass ist es nicht!
So.: Nun gut, ist es nicht, warum auch immer

Die Fee Elena beugt sich über den schlafenden Helden und begutachtet diesen einige Zeit.
E.: Der große Held (und blickt auf den Helden)….nun ja, der Held ist in einen verzauberten Schlaf gefallen
D.: Und jetzt?
E.: Was ist jetzt?
D.: Wie kann man den Helden aufwecken?
E.: Gar nicht
D.: Gar nicht!
So.: Fee Elena, es gibt mit Sicherheit eine Möglichkeit
E.: Lasst mich nachdenken
Elena denkt.
Der Drache wendet sich an die Königin.
D.: Für den Helden bin ich zu allem bereit Königin
So.: Warum sagst du dass mir Drache?
D.: Irgendjemanden muss ich es nun mal sagen Königin
So.: Ach so
D.: Keine Aufgabe ist mir zu schwer Königin
So.: Genug mit der Aufschneiderei
Elena hat zu Ende gedacht und wendet sich zum Drachen zu.
E.: Du bist wirklich zu allem bereit um dem Helden zu helfen?
D.: Was muss ich tun?
E.: In die Welt der Menschen
D.: In welche Welt?
E.: Du wirst schon sehen
D.: Ich bin bereit
E.: Da wäre ich mir nicht so sicher, aber nun ja, du bekommst zur Tarnung eine menschliche Hülle von mir
D.: Eine menschliche Hülle?
E.: Etwas mit Haut und großer Schwäche, Knorpel und starkem Geruch
D.: Dann soll es so sein
Die Fee Elena verzaubert den Drachen und dieser verwandelt sich in einen Drachenmenschen….einen Menschen.
Der Drache blickt auf seinen neuen Körper und wird blass, blasser und noch etwas blasser. D.: Seltsam, sehr seltsam, seltsam?
I.: Gut, dass es hier keine Spiegel gibt
E.: Du wirst dich an deinen neuen Körper gewöhnen
D.: Niemals!
So.: Du gefällst mir jetzt irgendwie besser Drache
I.: Unschuldiger
E.: Flügelloser
So.: Unterkühlter
D.: Seltsam, sehr seltsam, seltsam?
E.: In der Menschenwelt wartet eine Aufgabe auf dich und wenn du diese erfüllt hast, kehre zurück und ich werde dem Helden helfen
So.: Warum so kompliziert?
E.: Sonst wäre die Geschichte ja jetzt schon fertig
So.: Ach so
D.: Welche Aufgabe?
Die Fee Elena flüstert dem Drachenmenschen die Aufgabe in das Ohr.
Der Drachenmensch wird blass, blasser und noch etwas blasser.
So.: Was ist nun?
E.: Der Drache wird es schon schaffen
So.: Die Hoffnung stirbt zuletzt
D.: Und wie finde ich die Frau?
E.: Sie wird dich finden
D.: Nina….Nina…und?
E.: Warte bis du in der Menschenwelt bist
D.: Ich werde warten
E.: Ich zaubere jetzt einen Regenbogen herbei
Elena zaubert einen Regenbogen herbei.
E.: Drache, du gehst an das andere Ende vom Regenbogen und wirst über das andere Ende des Regenbogen in die Menschenwelt gelangen
D.: An welches Ende?
E.: Dem Anderen
D.: So einfach?
E.: So einfach, ja
D.: Und wie komme ich zurück?
E.: Über das andere Ende des Regenbogen
D.: Das andere Ende vom anderen Ende?
E.: Ja und passe auf deinen Atem auf
D.: Warum?
E.: Er entzündet sich leicht
D.: Ich werde auf mein Bestes aufpassen
E.: Sei so feurig wie du bist
D.: Ich werde nicht entflammen
E.: Tue dass
D.: Mein Bestes nicht geben
E.: Ob dass reicht? Aber warte
Die Fee reicht dem Drachen ein Buch.
E.: Dass ist das magische „Buch der Fragen“
D.: Was ist damit?
E.: In diesem Buch findest du alle Fragen
So.: Alle Fragen?
E:: Der Drache wird es schon verstehen
D.: Dass werde ich
So.: Dann alles Gute
E.: Alles Gute
Der Drachenmensch geht zum anderen Ende des Regenbogen hin.
Die Königin, der Intrigant, die 2 Soldaten und die Fee blicken dem Drachenmenschen hernach.
So.: Ein Abenteuer für den Drachen….dass ist gut
E.: Warum?
So.: Das Holz geht uns langsam aus
E.: Dann ist der Drache auf dem richtigen Weg
So.: Welchem?
E.: Dem Holzweg
So.: Übrigens, der Drache kann nicht lesen
E.: Dann wird er es wohl lernen müssen
So.: Ich muss dann in den Turm zurück
E.: Und ich muss weiterzaubern
So.: Komme mich besuchen wenn du zu Ende gezaubert hast
E.: Dass werde ich
Die Königin Sophie, die 2 Soldaten und der Intrigant gehen ab.
Die Fee Elena blickt zum Regenbogen und geht dann ab.

Die drei Hexen, Tama, Indivina und Leila kommen zum Helden hin.
T.: Da ist er unser großer Held
I.: Ich habe ihn mir größer vorgestellt
L.: Dass ist bei den Helden immer so
I.: Und jetzt?
T.: Jetzt verzaubern wir ihn
L.: Der Held ist aber schon verzaubert
T.: Dann verzaubern wir ihn nochmals
I.: Das ist doch sinnlos
L.: Warum ist dass sinnlos?
I.: Doch nur pure Kraftverschwendung
T.: Wir sollten ihm etwas Böses antun
L.: Giftiges
I.: Niederträchtiges
L.: Oh….
T.: Was ist?
I.: Mein Rücken
L.: Und meiner
T.: Meiner auch
Die drei Hexen verspannen sich total.
L.: Was ist mit der immermüden Frau?
T.(gähnend): Beim Essen
I.: Die bekommt nie genug
T.: Beim fünften Teller schon
I.: Das Augengelee
T.: Ist schon aufgebraucht
L.: Die braunen, die blauen, die grünen Augen
I.: Wir sollten zurück
T.: Dass sollten wir
L.: Und der Held?
Die drei Hexen betrachten den Helden.
I.: Al dente?
T.+I.+L.: Al dente

Total verspannt gehen die drei Hexen ab.
Der Held schläft.


II. In der Menschenwelt

Nina und Elmo sitzen an einer Haltestation in einer Stadt.

E.: Ich sterbe
N.: Nein!
E.: Das Wasser mit dem wir alle kochen ist bei mir verdampft
N.: Solange man lebt gibt es immer Regen
E.: Sage dass dem Wasser
N.: Du wirst nicht sterben
E.: Ich werde nicht sterben?
N.: Nein, du stirbst nicht
E.: Wenn du dass sagst
N.: Der Tod hat dich mit jemanden anderen verwechselt
E.: Mit wem denn?
N.: Du kennst ihn nicht
E.: Das ist wohl besser
N.: Wichtig ist nur, dass es dir besser geht
E.: Besser als jetzt?
N.: Einfach besser
E.: Und nun?
N.: Jetzt warten wir
E.: Auf Sibilla
N.: Deine Schwester
E.: Sie hat mich vor einigen Tagen besucht
N.: Ja?
E.: Sie sprach von einer Reise
N.: Meiner?
E.: Du solltest starten und nicht abwarten
N.: Ich warte nicht
E.: Du hast mir schon genug geholfen
N.: Ich helfe dir doch nicht
E.: Ohne dich
N.: Du bist stark
E.: Ich weiß nicht was ich getan hätte und tun würde
N.: Denke nicht daran, denke an das Schöne was dich ausmacht, deinen Mut und Kraft, deine Freunde und Freude
E.: An dich
N.: Auch an mich
Nina legt ihren Arm um die Schulter von Elmo.
Beide verweilen schweigend.
N.: Vergiss nicht
E.: Was?
N.: Du lebst
E.: Ja?
N.: Und du wirst damit fertig werden
E.: Ich werde es versuchen
N.: Nicht versuchen, du wirst
E.: Ich werde leben
N.: So kenne ich dich
Beide küssen sich und verweilen schweigend.
E.(gähnend): Wenn ich doch nur nicht so müde wäre
N.: Dass sind die Medikamente
E.: Mein ausgelaugter Körper
N.: Vielleicht hilft ein aufgeweckter Kuss
Beide küssen sich.

Ein Obdachloser kommt herbei.
O.: Ein paar Mäuse für einen Obdachlosen
N.: Einen kurzen Moment
Nina krammt in ihrer Tasche, reicht dem Obdachlosen einige Münzen und dieser verbeugt sich dann.
O.: Danke….
N.: Nina ist mein Name
O.: Danke Nina und ihnen beiden ein glückliches und langes Leben

Der Obdachlose geht ab.
Nina und Elmo blicken dem Obdachlosen hernach.

E.: Ein langes kurzes Leben
N.: So wie du gelebt hast wirst du sterben
E.: In der Kürze liegt…
N.: Kämpfe!
E.: Mit einem kaputten Körper
N.: Gerade deshalb
E.: Du gibst mir Mut
N.: Den brauchst du auch
E.. Ich weiß
N.: Nicht im Mitleid versinken, in Vorwürfen, in der Vergangenheit verloren gehen
E.: Dass werde ich nicht
N.: Es ist ja irgendwie doch so, dass du mir Mut gibst, mehr als ich dir
E.: Ja?
N.: So ist es
E.: Wie denn?
N.: Du gibt dich nicht auf, du schimpfst und beklagst dich, aber du kämpfst mit deinem Körper um jeden Tag, um jeden Augenblick….dass spürt ein jeder
E.: Schön, dass es dich gibt
N.: Jetzt werde nur nicht sentimental
E.: Du Biest
N.: Schon besser
E.: Du munterst mich auf
N.: Na also
Sibilla kommt zu den Beiden.
S.: Elmo, wie geht es dir heute?
E.: Mit zwei Frauen wie euch….gut
S.: Nina?
N.: Das Leben leben
S.: Ohne unterzugehen?
N.: Du weißt ja, mit Elmo schwimmt man oben
E.: Wenn da nicht meine Stimmungsschwankungen wären
S.: Die deine Existenz kieloben dahin treiben lässt
E.: Zum Meeresgrund hinunter
N.: Wo zwei Meerjungfrauen auf dich warten
E.: Mit zwei Meerjungfrauen wie euch…gut
S.: Ich habe uns Theaterkarten gekauft
N.: Theaterkarten?
S.: Eine Überraschung sozusagen
E.: Für was?
S.: Eigentlich ist es ein Märchen
N.: Wie heißt das Stück?
S.: Was ist Liebe?
N.: Klingt seltsam?
S.: Es handelt von einen müden Helden, einem Drachen, einer seltsamen Fee, einem verstörten Storch und einigen Hexen
N.: Sind wir nicht zu alt für so etwas?
S.: Für so etwas….für so etwas ist man nie zu alt….es wird uns gefallen
E.: Ein Märchen?
S.: In einer halben Stunde beginnt die Aufführung....wir sollten
N.: Gerne
E.: Wo ist das Theater?
S.: In der Nähe
E.: Wer als erster von euch beiden dort ist bekommt einen Kuss von mir
N.: Ich warte dann beim Eingang Sibilla
S.: Diesmal vielleicht

Nina, Sibilla und Elmo gehen ab.

Der Obdachlose kommt zur Haltestation zurück, setzt sich nieder, gähnt und streckt sich.
Hans im Unglück kommt herbei.

H.: Hallo Obdachloser
O.: Hallo Hans
Hans stolpert über seine Füße, fällt zu Boden und steht dann wieder auf.
O.: Passe auf dich auf
H.: Nichts passiert
O.: Ich habe ein paar Mäuse
H.: Lasse sie mich sehen
O.: Hier
Der Obdachlose zeigt Hans die Münzen.
H.: Und was machst du damit?
O.: Ich kaufe mir….
H.: Ein Auto?
O.: Nein
H.: Ein Haus?
O.: Nein
H.: Ein Flugzeug?
O.: Nein
H.: Was kaufst du dir dann?
O.: Ein paar Plastiktaschen
H.: Plastiktaschen?
O.: Um den Schein besser zu wahren
H.: Ich verstehe nicht
O.: Schon seit längerem erscheinen mir diese Plastiktaschen zu teuer und zu nobel
H.: Zu wenig abgenutzt und glänzend
O.: Genau….und bei dir?
H.: Ich verfolge das Unglück
O.: Mit viel Glück?
H.: Ich versuche es zumindest
O.: Na dann
H.: Wem gehörten die Münzen?
O.: Einer Frau namens Nina….etwas Seltsames
H.: Unglückliches?
O.: Ja
H.: Unscheinbares?
O.: Ja
H.: Was noch?
O.: Etwas was mir noch nicht so verwahrlost und heruntergekommen erscheint
H.: Verschmutzt und abgenutzt?
O.: Genau
H.: Etwas Unmenschliches also?
O.: Eine Bedeutung
H.: Ein Zeichen?
O.: Finde sie für mich
H.: Warum ich?
O.: Warum nicht?
H.: Bei dem ganzen Unglück dass ich habe….
O.: ….wirst du sie sicher finden
H.: Nun gut
O.: Ich werde dich reichlich entlohnen
H.: Mit Unglück
O.: Mit Unglück, wenn du es dir dann wünscht
H.: Das klingt unglücklich
O.: Ich weiß nicht warum, aber sie interessiert mich
H.: Mache was immer du möchtest, aber vergiss mein Unglück nicht
O.: Werde ich nicht
H.: Und wenn ich sie gefunden habe, was dann?
O.: Ich bin einen jeden Tag hier, komme hierher und sage mir wo ich sie finden kann
H.: Bei meinem Unglück

Hans im Unglück steht auf und geht ab, nicht ohne über seine Füße zu stolpern.
H.: Nichts passiert
O.: Passe auf dich und dein Unglück auf.

Kurze Zeit später kommt der Drachenmensch herbei und setzt sich neben dem Obdachlosen nieder.
Beide blicken in die Leere und sich immer wieder an.
O.: Ein paar Mäuse für einen Obdachlosen?
D.: Nein
O.: Keine Mäuse?
D.: Aber du kannst mir helfen
O.: Sollte es nicht umgekehrt sein?
D.: Heute nicht
O.: Womit könnte ich dir denn helfen?
D.: Ich bin ein Drache und komme vom anderen Ende des Regenbogen und….
O.: Noch so ein Verrückter
D.: Was?
O.: Nichts, erzähle weiter
D.: Dort ist der Held eingeschlafen und erwacht nicht mehr und die Fee Elena
O.: Warte....warte....warte
D.: Was ist?
O.: Warum ist der Held eingeschlafen?
D.: Die immermüde Frau....
O.: Immermüde?
D.: Seine Frau hat ihn so müde gemacht
O.: …dass der Held nicht mehr erwacht?
D:. Genau und die Fee Elena hat mich hierher geschickt damit eine Frau mich findet und….
O.: Warum?
D.: Dass ist ein Geheimnis
O.: Wie heißt die Frau?
D.: Sie heißt Nina
O.: Nina?
D.: Ja
O.: Gelocktes Haar, mittelgroß, mittelschwer, ein Muttermal am Kiefer?
D.: Woher?
O.: Nicht so wichtig
D.: Also Nina muss mich finden
O.: Hier in der Großstadt?
D.: Du kannst mich begleiten
O.: Ich bin dabei und diese Nina
D.: Ja?
O.: Ich kenne sie
D.: Du kennst sie?
O.: Ja
D.: Sie muss mich finden
O.: Die Fee hat nicht von mir gesprochen?
D.: Nein
O.: Na also, dann arrangiere ich dass
D.: Wann?
O.: Die nächsten Tage und dafür verratest du mir das Geheimnis
D.: Nun gut
O.: Erzähle schon
D.: Ich bin ja schon dabei
O.: Also?
D.: Das Geheimnis ist, das Nina ein Buch besitzt, das magische „Buch der Antworten“, die Fee hat es ihr vor langer Zeit geschenkt
O.: Ein Buch?
D.: Sie benötigt die Antwort auf eine Frage
O.: Dass ist alles
D.: Ja, dass ist alles
O.: Ich begleite dich….aber zuerst muss ich mir noch ein paar zerflederte Plastiktaschen kaufen
D.: Ich warte hier
O.: Ich komme bald zurück

Der Obdachlose geht ab.
Der Drachenmensch blickt um sich und nimmt aus einer Tasche das magische “Buch der Fragen“ und blättert darin herum.
Ein verstörter Storch kommt zum Drachenmenschen und setzt sich neben diesen nieder.

D.: Schlechter Tag?
S.: Ich habe mich verflogen
D.: Kann passieren
S.: Das falsche Kind am falschen Ort abgeliefert
D.: Ist doch nicht so schlimm
S.: An einem Fabrikschlot
D.: Nun ja
S.: Dabei habe ich mir meine Flügel angeröstet
D.: Dass wird schon wieder
S.: Und dann noch das nächste Kind abzuholen vergessen
D.: Mache dir keine Vorwürfe
S.: Schlechter Tag….ja
Der verstörte Storch steht auf.
S.: Ich kündige
D.: Mache dass
S.: Keine Kinder mehr
D.: Keine mehr
S.: Auf keinen Fall
D.: Du könntest mir helfen
S.: Wie?
D.: Lies mir eine Frage vor (und reicht dem Storch das magische “Buch der Fragen“)
S.(vorlesend): Warum ist der Obdachlose nie müde und kein Obdachloser?
D.: Noch eine
S.(vorlesend): Warum liebt der Held die immermüde Frau?
D.: Warum, warum, warum?
S.: Ich weiß nicht
D.: Verstehst du diese Fragen?
S.: Nein, aber das Buch gefällt mir
D.: Und?
S.: Ich gebe dir fünfzig Mäuse dafür
D.: Warum nicht
Der verstörte Storch reicht dem Drachenmenschen 50 Mäuse.
D.: Antworten wirst du in dem magischen „Buch der Fragen“ keine finden
S.: Wer braucht in einer Welt wie dieser schon Antworten
D.: Dass wird wohl stimmen
S.: Ich verfliege mich dann….alles Gute
D.: Mache dass….alles Gute
Der verstörte Storch fliegt mit dem magischen „Buch der Fragen“ ab.

Der Obdachlose kommt zum Drachenmenschen zurück.
O.: Dann brechen wir zu unserem Abenteuer auf
D.: Einverstanden
O.: Der Hans im Unglück wird die Frau namens Nina für uns finden
D.: Welcher Hans?
O.: Nicht so wichtig….meine neuen Plastiktaschen?
D.: Zerfledert und schmutzig
O.: Armselig und hässlich?
D.: Ja
O.: Du hast Mäuse?
D.: 50 Stück
O.: Woher?
D.: Dass ist eine lange Geschichte
O.: Komm, erzähle sie mir
D.: Ja gleich, aber was machen wir jetzt?
O.: Jetzt gehen wir in ein Restaurant und schlagen uns den Magen voll
D.: Ist dass schmerzhaft?
O.: Nein, dass ist es nicht, los komm

Beide gehen, während der Drache eine Geschichte zu erzählen beginnt, die nichts mit dem verstörten Storch und den 50 Mäusen zu tun hat, ab.
Kurze Zeit später kommt der verstörte Storch herbeigeflogen, legt sich an der Haltestation nieder und nach kurzer Zeit schläft dieser dort ein.


III. In der Menschenwelt

In einem Krankenhauszimmer.
Elmo liegt in einem Bett. Nina sitzt neben ihm.

E.: Die Zeit läuft mir davon und ich werde immer langsamer
N.: Ich weiß
E.: Der Herbst hat begonnen?
N.: Bunt wie ein Regenbogen sind die Wälder, zu tausenden fallen die Blätter herab, der Frost gräbt sich durch den Boden und die Menschen holen die Winterbekleidung aus den Schränken
E.: Darauf kann ich ja verzichten
N.: Aus allen Himmelsrichtungen kommt die Kälte
E.: Und macht vor niemanden halt
N.: Die Kälte sammelt sich für den Winter an
E.: Um in das Innerste der Menschen vorzudringen
N.: Wie die Wärme, so die Kälte
E.: Sich einander bedingend
N.: So wird es wohl sein
E.: Der Sommer war lange genug
N.: Dass war er
Beide verweilen schweigend.
N.: Der Arzt war heute schon bei dir?
E.: Eine kurze Visite und etwas später hat mir eine Krankenschwester dann die Schmerztabletten gebracht
N.: Und wie geht es dir jetzt?
E.: Die Schmerzen kommen und gehen und ich stehe dazwischen
N.: Ertragbar?
E.: Ja
N.: Deine Augenlider sind geschwollen
E.: Ich schlafe seit Tagen sehr wenig
N.: An was denkst du?
E.: Manchmal denke ich an Zember, an die Zeit die wir bis zu dem Unfall miteinander verbracht haben….unsere erste Begegnung, die Blitze in unseren Augen immer das Herz treffend, die Messingringe um ihren Hals, den Moment als sie diese vor mir abgelegt hat und für unsere Liebe dann alles zurück gelassen hat, ihre Familie, ihre Freunde um mit mir zu kommen…ihre Sanftheit….ihre Art das Leben zu leben…
N.: Sie ist als glückliche Frau gestorben
E.: Ja, dass ist sie…. ich habe sie jeden Augenblick an meiner Seite haben wollen, nicht als Schatten, denn als Licht, welches um mich gleich einem Sonnenaufgang am Meer leuchtete….sie war ein wunderschöner Mensch
N.: Ihr hattet eure Zeit
E.: Ja, die hatten wir
N.: Wie ein schöner Traum
E.: Wie oft habe ich mich gefragt, wie oft gewünscht, dass sie etwas länger an meiner Seite verweilt wäre, nur ein bisschen….wie oft habe ich davon geträumt
N.: Mit dem Schicksal kann man nicht verhandeln
E.: Nein, dass kann man nicht
N.: Sie ist bei dir
E.: Ja, dass ist sie und ich denke an dich, wie du mich vor Jahren aus dem Haifischbecken gezogen hast
N.: Der bissigste Fisch von allen
E.: Zu gierig, zu kalt, zu verbissen, zu ….
N.: Scharf wie Rasiermesser waren deine Zähne
E.: Wie unbedeutend dies alles war, dass hast du mir gezeigt…nach dem Tod von Zember dachte ich, dass man mit dem Geld alles regeln und steuern kann, auch mich selbst….und in Wahrheit hat das Geld mich geregelt, mich gesteuert….irgendwohin, nur nicht dahin wo ich hinsollte…hinwollte
N.: Du warst verloren?
E.: Ja, dass war ich
N.: Auch ich habe vieles von dir gelernt, Neues kennengelernt, den Menschen wiederentdeckt
E.: Meinem Leben einen Sinn gegeben
N.: Und dabei verloren wie ich
E.: Und jetzt bin ich hier und sterbe
N.: Wir haben uns nicht zu spät und nicht zu früh gefunden
E.: Meine Flucht endete mit der deinen
Beide blicken sich schweigend an.
E.: Gut, dass du an meiner Seite verweilst
N.: Ich tue das Gerne
E.: Das Theaterstück?
N.: Ja?
E.: Was ist Liebe?
Nina umarmt Elmo.
E.: So eine Aufführung habe ich noch nie gesehen
N.: Ich auch nicht
E.(gähnend): Es war eine gute Idee von Sibilla es uns anzusehen
N.: Du solltest dich jetzt etwas ausruhen
E.: Ja, ich bin müde

Nina sitzt sich nieder und wartet bis Elmo eingeschlafen ist.
Als dieser eingeschlafen ist, steht Nina auf, tritt zu ihm, streicht mit der Hand durch seine Haare und murmelt leise ein Gebet.
Der Obdachlose betretet das Krankenzimmer.

N.: Obdachloser?
O.: Nina
N.: Hans hat mir gesagt, dass du kommen würdest
O.: Hier bin ich
N.: Und wo ist dein Freund?
O.: Er ist nicht mein Freund
N.: Wo?
O.: Du hast das Buch bei dir?
N.: Ich habe es dabei
O.: Gut, ich hole den Drachenmenschen
Der Obdachlose verlässt das Zimmer.

Nach kurzer Zeit betretet der Drachenmensch das Krankenzimmer.
D.: Hallo Nina
N.: Hallo Drachenmensch….sprich bitte leise
D.: Dass werde ich
Der Drachenmensch blickt zum schlafenden Elmo.
D.: Wer ist dass, wenn ich fragen darf?
N.: Mein Mann, er stirbt
D.: Stirbt?
N.: Sein Tod ist eine Frage von Wochen
D.: Ich verstehe nicht
N.: Sein Körper zerfällt, Tag für Tag, Stunde für Stunde
D.: Keine Heilung?
N.: Keine….du möchtest das Buch?
D.: Ja
N.: Hier ist es (und zeigt dem Drachenmenschen das magische Buch)
D.: Das Buch für die Fee
N.: Erzähle mir von dir
D.: Ich bin ein Drache in einer menschlichen Hülle und die Fee Elena hat mich damit beauftragt in der Menschenwelt dieses Buch zu finden und es ihr zurück zu bringen
N.: Warum jetzt?
D.: Der Held ist eingeschlafen und erwacht nicht mehr….wenn ich das Buch zurückbringe erweckt die Fee den Helden
N.: Wie ist die eure Welt?
D.: Ein jeder spielt seine Rolle, aber niemand nimmt die Sache zu ernst, es ist eine friedliche Welt und die Guten gewinnen immer, auch weil die Bösen nur versuchen böse zu sein und ich, der Drache, verbreite Angst und Schrecken, aber eigentlich fürchte ich mich nur vor mich selbst….das wissen die Anderen natürlich nicht….außer der Held vielleicht und dann gibt es dort noch die Hexen, die Feen, die Katzenwesen, die Königin, die Prinzessinnen….
N.: Wie in einem Märchen?
D.: Einem was?
N.: Einem Märchen?
D.: Ich weiß nicht, was dass ist
N.: Nicht so wichtig
D.: Und jetzt bin ich hier
N.: Als Drache entflammst du wohl leicht
D.: Nur für Holz und schöne Frauen
N.: Solch eine wie mich?
D.: Solch eine wie dich
N.: Und verbrenne ich dann?
D.: Nur in Leidenschaft
N.: Dann ist ja gut
D.: Und vielleicht in Liebe zu mir
Beide verweilen schweigend.
N.: Hier ist das Buch
Nina reicht dem Drachenmenschen das magische Buch.
Der Drachenmensch blättert in dem magischen Buch herum.
N.: Brauchst du sonst noch etwas?
D.: Nein, aber
N.: Was?
D.: Du möchtest nichts für das Buch?
N.: Ich habe das Buch als Geschenk bekommen
D.: Ja?
N.: Als Kind und es hat mir dunklen Zeiten mein Herz gerettet, aber jetzt bin ich erwachsen, mein Mann stirbt…..das Buch sollte wieder dorthin, wo es hergekommen ist….vielleicht einen Wunsch
D:: Welchen?
N.: Frage die Fee, ob sie das Buch nicht wieder einem Kind schenken könnte, einem Kind wie ich es war, einem, dass ein solch magisches Buch braucht
D.: Ich werde es der Fee sagen
N.: Lasse mich bitte jetzt allein
D.: Danke Nina
N.: Alles Gute Drache
Der Drachenmensch verlässt das Krankenzimmer.

Kurze Zeit später betretet Sibilla das Krankenzimmer.
S.: Nina
N.: Sibilla
S.: Wie geht es ihm?
N.: Er schläft
S.: Von was spricht er?
N.: Von Zember und mir
S.: Ist er traurig?
N.: Er versucht sich an das Gute, das Schöne zu erinnern
S.: Jetzt schläft er
N.: Die Medikamente wirken
S.: Die Schmerzen?
N.: Sind erträglich
S.: Der Arzt?
N.: Hat nur den Kopf geschüttelt
S.: Und du, wie fühlst du dich?
N.: Ich nehme langsam Abschied von ihm, sein Geist ist noch hier, aber der Körper verblüht mit jedem Herbsttag etwas mehr
S.: Bis der Winter kommt
N.: Ja, bis der Winter kommt
S.: Nina?
N.: Ja?
S.: Begleite mich
N.: Wohin?
S.: Lasse uns den Fluss entlang spazieren
N.: Und Elmo?
S.: Bis er erwacht, bist du wieder hier, versprochen
N.: Ist gut
S.: Komm
Sibilla nimmt Nina an der Hand und beide verlassen das Krankenzimmer.

Nach kurzer Zeit betreten der Obdachlose und der Drachenmensch das Krankenzimmer.
Beide gehen zum schlafenden Elmo hin.
D.: Er erinnert mich irgendwie an den Helden
O.: Tut er dass?
D.: Ja
O.: Was machen wir denn eigentlich noch hier, du hast das magische „Buch der Antworten“, also lass uns von hier verschwinden
D.: Die Frau?
O.: Nina?
D.: Etwas Seltsames ist an ihr
O.: Unglückliches?
D.: Ja
O.: Unscheinbares?
D.: Sie hat mir das magische Buch gegeben ohne etwas dafür zu verlangen
O.: Wo man doch nichts geschenkt bekommt in dieser Welt
D.: Nichts
O.: Du hast es also auch bemerkt?
D.: Als ob sie mich verzaubert hätte
O.: Das Gleiche ist mir widerfahren
D.: Etwas Gutes ist an ihr, dass beinahe nicht menschlich sein kann
O.: Du kennst die Menschen doch nicht
D.: Dass was ich bisher gesehen habe, dass reicht mir schon
O.: Du lernst schnell
D.: Ich bin ein Drache
O.: Gib mir das magische Buch
Der Drachenmensch reicht dem Obdachlosen das magische Buch und dieser klappt es auf.
O.(vorlesend): Nehmt Elmo nach Morsag mit und er wird nicht sterben
D.: Versteht du dass?
O.: Nein, aber warte….noch eine Antwort….(vorlesend) Der Held lässt sich durch einen müden Kuss der immermüden Mimi wieder erwecken
D.: Dass hat schon eher einen Sinn
O.: Einen Kuss?
D.: So einfach
Der Obdachlose gibt das magische Buch an den Drachenmenschen zurück.
O.: Das Buch ist unheimlich
D.: Das stimmt, aber wegen Nina
O.: Ja?
D.: Wir helfen ihr, indem wir ihren Mann nach Morsag mitnehmen
O.: Das klingt wie die Antwort aus dem Buch
D.: Dass wird Nina vielleicht glücklich machen
O.: Jetzt gleich?
D.: Wir kommen später noch einmal vorbei und nehmen ihn mit
O.: Seine Zeit geht zu Ende
D.: Bald
O.: Und wird er uns glauben?
D.: Fragen wir den Regenbogen
O.: Wen?
D.: Den Regenbogen
O.: Der Regenbogen spricht?
D.: Der Regenbogen spricht in seinen Farben, ich kann dass verstehen
O.: Den Regenbogen kannst du verstehen, aber lesen kannst du nicht
D.: Woher weißt du dass?
O.: Ich bin ein Obdachloser
D.: Lasse uns gehen
O.: Ich komm ja schon

Der Drachenmensch und der Obdachlose gehen ab.
Elmo schläft.


IV. In Morsag

Die Fee Elena ist beim schlafenden Helden.
E.: Warten wir noch oder warten wir nicht….ach, ich bin so unentschlossen.

Der verstörte Storch kommt zur Fee Elena hin.

E.: Was ist?
S.: Was soll schon sein?
E.: Wer bist du?
S.: Ein verstörter Storch
E.: Musst du nicht Kinder ausliefern?
S.: Ich bin jetzt selbstständig, arbeite nur noch auf Basis barer Mäuse, keine Kinder mehr, nur noch Spezialaufträge
E.: Spezialaufträge?
S.: Vollwaisen, Adoptionen und Frühgeburten
E.: Und was verfliegt dich hierher?
S.: Ein magisches Buch hat mich hier hergeführt
E.: Ein magisches Buch?
S.: Ja
E.: Welches?
S.: Das magische „Buch der Fragen“
Die Fee Elena wird blass, blasser und noch etwas blasser.
E.: Das magische „Buch der Fragen“?
Der verstörte Storch zieht das Buch aus einem Flügel und schlägt es auf.
S.(vorlesend): Warum braucht die Fee beide Bücher, also das magische Buch der Fragen und das magische Buch der Antworten zusammen?
Die Fee Elena wird blasser und noch etwas blasser
S.(vorlesend):Warum wächst der Wald und brennen die Bäume nicht mehr?
E.: Genug
S.: Ich verstehe die Fragen zwar nicht
E.: Aber?
S.: …aber der Umschlag des Buches gefällt mir
E.: Storch, von wem hast du dieses Buch bekommen?
S:: Ich kann mich nicht mehr daran erinnern
E.: Das Buch gehört mir
S.: Beweise es
E.: Gib es mir!
S.: Nein!
E.: Was willst du dafür haben?
S.: Lasse mich überlegen
Der verstörte Storch überlegt.
S.: Ich denke, ich behalte es für mich
E.: Warum?
S.(vorlesend): Warum möchte die Fee unbedingt das magische „Buch der Fragen“?
E.: Du hast es von einem Drachen?
S.: Nein
E.: Doch
S.: Nein, einem Menschen
E.: Das ist kein Mensch, dass ist ein Drache
S.: Dass kannst du einem Storch erzählen
Die Fee Elena geht sichtlich aufgeregt zum schlafenden Helden und schüttelt seinen Oberkörper.
E.: An alle dem trägst du die Schuld
Der Storch geht währendessen heimlich ab.
Dann blickt die Fee Elena um sich.

E.: Wo ist der Storch?.....Wo ist das magische Buch!.....Wo ist die Antwort auf meine eine Frage?

Die Fee Elena verstummt und blickt in die Leere, als die 4 Katzenwesen herbeikommen.

K1: Ich glaube ich habe Karies
K2: Mich juckt`s
Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
K4: Was ist mit den Krügen?
K2: Alle ausgetrunken
K3: Bis zum letzten Tropfen
K1: Und die Mäuse?
K2: Aufgebraucht
Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
K4: Schrecklich
K1: Und jetzt?
K2: Keine Ahnung
K3: Keine?
Die vier Katzenwesen bemerken die Fee.
K1: Die Fee Elena
K2: Die mit dem kleinen Balkon?
K3: Sei still
K4: Ruhe
E.: Katzenwesen?
K1: Fee?
E.: Der Held schläft immer noch?
K2: Schläft!
E.: Helft mir
Ungläubig blicken die 4 Katzenwesen sich an, kratzen sich an den Ohren und blicken dann zur Fee.
E.: Ihr findet den Drachen und bringt ihn zu mir, ihr gelangt über den Regenbogen in die Menschenwelt hinein und holt ihn zurück bevor der Drache noch mehr Chaos anrichtet, bevor die Welt entflammt
K4: Welche Welt?
E.: Ist nicht so wichtig
K1: Dort gibt es mit Sicherheit Mäuse?
K2: Viele Mäuse?
K3: Oder?
K4: Und als Lohn bekommen wir noch mehr Mäuse?
E.: Soviel Mäuse wie ihr möchtet
K1+K2+K3+K4: Soviel Mäuse wie wir möchten!
E.: Ja
K2: Dann gießen wir uns einen hinter die Binde
K3: Bis wir total verkatert sind
K4: Total

Die drei Hexen Individa, Tama, Leila und die immermüde Mina kommen zu den Katzenwesen und der Fee.
T.: Was machst du hier Fee Elena?
E.: Der schlafende Held und ihr?
I.: Wir sind hungrig
E.: Ihr?
L.: Die immermüde Mina hat alles restlos aufgegessen
M.: Stimmt doch nicht
I.: Nur die Reste der Knochen sind noch übrig
T.: Und der Held?
Mina erblickt den Helden und geht zu diesem.
M.: Er erwacht nicht mehr?
E.(gähnend): Warum wohl?
M.: Vielleicht sollte ihn wachküssen?
E.: Mina, nein, dass macht es womöglich noch Schlimmer
M.(gähnend): Aber vielleicht hilft das?
E.: Wir dürfen nichts mehr riskieren
T.: Wir haben endgültig genug
I.: Ja, dass haben wir
T.: Oh
L.: Was ist?
T.: Mein Rücken
T.: Meiner
I.: Und meiner
Alle drei Hexen verspannen sich total.
Die vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
M.: Kann ich euch helfen?
I.+L.+T.: Nein!
E.: Ich helfe euch
Elena richtet die drei total verspannten Hexen wieder auf.
I.: Jetzt geht’s mir besser
L.: Mir auch
T.: Und mir auch
L.: Wie hast du dass gemacht Fee?
E.: Jahrelange Praxis an mir Selbst
I.: Rückenprobleme?
E.: Vom Einhorn-Reiten
I.: Was ist mit den Katzenwesen?
E.: Die Katzenwesen helfen mir
Die vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
L.: Beim heiligen Kater
T.: Bei gerösteter Katzenleber
M.(gähnend): Die vier haben doch keine Leber mehr
K2: Vier mal Vier plus eins und ein Balkon
K3: Sei still
K4: Ruhe
I.: Komm lasst uns kochen gehen
T.: Katzenbraten!
Die vier Katzenwesen werden blass, blasser und blasser und kratzen sich an den Ohren.
T.: Al dente?
T.+I.+L.: Al dente

Die drei Hexen Tama, Indivina und Leila gehen ab.
E.: Mina?
M.: Ja?
E.: Begleite die vier Katzenwesen
M.: Ich?
E.: Sie holen den Drachen aus der Menschenwelt zurück und jemand wie du könnte ihnen dabei helfen
M.(gähnend): Ich bin zu müde
E.: Dann erwecke ich deinen Helden
M.: Dass kannst du?
E.: Ich kann es
M.: Dann bin ich dabei
E.: Und sage dem Drachen
M.(gähnend): Was?
E.: Dass ist wichtig
M.: Ja?
E.: Sage ihm, das magische Buch, dass ich beide magischen Bücher brauche!
M.: Warum so giftig?
E.: Sage es ihm einfach!
Die Fee Elena zaubert einen Regenbogen herbei.
E.: Am anderen Ende des Regenbogen hinein und beim anderen Ende in die Menschenwelt hinaus
K1: Vergiss nicht unsere Mäuse
K2: So viele wie wir möchten
K3: Total verkatert Mäuse jagen
K4: Total
E.: Ich weiß…aber geht jetzt

Mimi und die vier Katzenwesen gehen zum anderen Ende des Regenbogen.
Die Fee Elena bleibt alleine zurück.
E.: Endlich Ruhe
Die Fee Elena geht zum schlafenden Helden
E.: Langsam wird mir dass alles zuviel
In diesem Moment kommt die Königin, der Intrigant und 2 Soldaten herbei

So.: Fee Elena?
E.: Zu Un-Diensten des Königreiches
So.: Fortschritte?
E.: Nur Rückschritte
So.: Bedeutet dass etwas Gutes?
E.: Für den Wald, ja; für den Rest, nein
So.: Der Drache?
E.: Kein Kommentar
So.: Heute waren die Werwölfe bei mir, die Zähne blutig und die Prinzessinnen sind verzweifelter denn je
E.: Nun gut
So.: Was ist gut?
E.: Ich werde mich persönlich darum kümmern
So.: Persönlich?
E.: Ja!
So.: Was heißt dass?
E.: Damit ich endlich in Ruhe wieder zaubern kann
So.: Was willst du machen?
E.: Zuerst knöpfe ich mir den Storch vor
So.: Was ist mit den Knöpfen?
E.: Und dann kann der Drache was erleben
So.: Ja, dass Leben ist schön
E.: Genug

Die Fee Elena geht zum anderen Ende vom anderen Ende des Regenbogen hin.
Die Königin, der Intrigant und die 2 Soldaten blicken der Fee hernach.

So.: Was ist mit der Fee?
I.: Sie wirkt gestresst
So.: Vielleicht sollte sie einen Urlaub nehmen
I.: Soll ich eine Intrige spinnen?
So.: Ich weiß nicht
I.: Dass hilft ihr bestimmt sich zu entspannen
So.: Meinst du?
I.: Ich meine nicht, ich intrigiere
So.: Dann überzeuge sie
Die Königin und die 2 Soldaten gehen ab.
Der Intrigant wartet und blickt zum Regenbogen.
I.: Zuerst zu den Hexen....besser mit vollen Magen intrigieren….al dente
Der Intrigant geht zu den Hexen ab
Der Held schläft.

V. In der Menschenwelt

Die vier Katzenwesen und Mina befinden sich an einer Haltestation in einer Stadt.

K1: Mich juckt`s
K2: Mich auch
Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
K3: Mina
M.: Ja?
K4: Was machen wir jetzt?
M.(gähnend): Entscheidet ihr, ich bin zu müde
K1 blickt K2 an. K4 blickt K3 an.
K1: Der Balkon, dort
K2: Der Schönste
K2: Solch geschwungene Formen
K4: Atemberaubend
M.: Katzenwesen!
K1+K2+K3+K4: Ja?
M.: Genug

Hans im doppelten Unglück kommt herbei, stolpert über seine Füße und steht auf.

H.: Wer seid ihr denn?
K1: Vier Katzenwesen und die immermüde Mina
K2.: Und du?
H.: Ich bin Hans im doppelten Unglück
K3: Doppelt hält wohl besser
H.: Genau und was macht ihr hier?
K4: Wir suchen den Drachen
K3: Den Drachenmenschen
H.: Ich kenne ihn
K1: Du kennst ihn?
H.: Ja
K2: Wo ist er?
H.: Was bekomme ich dafür?
Die vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren und denken.
M.: Du bekommst das Doppelte vom Doppelten
H.: An Unglück?
M.: Was denn ansonsten?
H.: Jetzt gleich?
M.: Hier für dich, das doppelte Unglück
Nichts geschieht. Mina blickt Hans an.
H.: Ich spüre es, jetzt spüre ich es, ich fühle mich schon viel unglücklicher
M.(gähnend): So soll es auch sein
H.(gähnend) Aber auch müde
M.: Wo ist nun der Drachenmensch?
H.: Der Drachenmensch kommt bald mit dem Obdachlosen und zwei Menschen zu dieser Haltestation
K1: Hierher?
H.: Diese Haltestation
K2: Danke
K3: Wer ist der Obdachlose?
H.: Ein seltsamer Mann
M.: Seltsam?
H.: Ich glaube er ist kein Obdachloser, sondern er tut nur so als ob
K1: So als ob?
H.: Als wäre wenn
K2: Hätte könnte?
H.: Genau, aber nichts für ungut…ich muss dann
Hans im verdoppelten doppelten Unglück geht ab, nicht ohne über seine Füße zu stolpern.
H.: Nichts passiert
M.: Pass auf dich und dein Unglück auf

Die vier Katzenwesen und Mina warten an der Haltestation.

Nach einiger Zeit kommen der Drache, der Obdachlose, Nina und Elmo herbei.
Alle blicken sich schreckensstarr an.
Die vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.
O.: Schlafes Schwester?
M.: Schlafes Bruder?
Der Obdachlose und Mina fallen sich in die Arme.
O.: Wie lange schon?
M.: Eine Ewigkeit
O.: Und?
M.: Immermüde
O.: So kenne ich meine Schwester (und küsst sie ab)
M.: Und du?
O.: Was denkst du denn? Immerwach! (und küsst sie ab)
O.: Was machst du hier?
M.: Ich passe auf die vier Katzenwesen auf und du?
O.: Ich begleite den Drachen
M.(sich umblickend): Wo ist der Drache?
D.: Ich bin der Drache
M.(gähnend): Ein seltsamer Drache
O.: Sozusagen, wir haben Nina und Elmo dabei, zwei Menschen
M.: Hallo
E.: Hallo
O.: Sie kommen mit uns nach Morsag mit
K1: Zwei Menschen?
K2: Zwei absonderliche Kreaturen
K3: In Morsag?
K4: Schrecklich
O.: Seid still Katzenwesen, übrigens Nina, Elmo, dass ist die immermüde Mina
D.: Nina hat uns das magische Buch gegeben und jetzt retten wir Elmo dafür das Leben
M.: Das ist alles?
D.: Ja, dass ist alles
M.: Nicht mehr?
D.: Nein, nicht mehr
N.: Und wo ist der Regenbogen?
O.: Dort
E.: Siehst du etwas Nina?
N.: Nein, ich sehe nichts
D.: Dass sind eure Menschenaugen
O.: Die sehen nur Unwesentliches
D.: Unkonkretes
O.: Sichtbares
Alle schweigen kurz.
M.: Nina und Elmo?
O.: Es wird ihnen bei uns gefallen
D.: Ja, dass wird es

Der verstörte Storch kommt zu den Anwesenden und blickt um sich.
D.: Der verflogene Storch
S.: Verflogener als jemals zuvor
D.: Was ist mit dir los?
S.: Ich werde zu meiner Arbeit zurückkehren
D.: Den Kindern?
S.(die Augen verdrehend): Ja, diesen Kindern
D.: Keine Spezialaufträge mehr?
S.: Auf keinen Fall
D.: Und was machst du dann noch hier?
S.: Die Zugvögel ziehen um, alle Luftlinien sind im Moment blockiert, ich muss abwarten bis wieder eine frei wird
D.: Bleibe doch bei uns?
S.: Warum?
D.: Es gibt keinen Grund
Der verstörte Storch blickt den Drachen verstörend an.
S.: Ich möchte dir das magische Buch zurückverkaufen
D.: Warum?
S.: Es verstört mich noch mehr als ich es ohnehin schon bin
D.: Dass ist jetzt zu spät
S.: Es ist niemals zu spät
D.: Dass stimmt nun wohl auch wieder
S.: Also?
D.: Ich kaufe es nicht
O.: Ich kaufe es
D.: Du?
O.: Ja
D.: Warum?
O.: Der Umschlag gefällt mir
S.: 50 Mäuse
K1: 50 Mäuse?
Die Katzenwesen blicken an den Ohren sich kratzend zum Obdachlosen, welcher in eine Tasche greift und 50 Münzen herausnimmt.
O.: Hier
Der Obdachlose reicht dem verstörten Storch die 50 Mäuse.
K3: 50 Mäuse
K4: Einfach so
K1: Für ein Buch
K2: Schrecklich
Der Storch reicht dem Obdachlosen das magische Buch.
S.: Ich verfliege mich dann
Der verstörte Storch verfliegt ab.
D.: Jetzt haben wir beide Bücher, also nichts wie zurück zur Fee nach Morsag und sie den Helden aufwecken lassen
D.: Übrigens
M.: Ja?
D.: Du musst dem Helden einen müden Kuss schenken, dann erwacht er wieder
M.: Dass habe ich doch die gesamte Zeit tun wollen
D.: Aber?
M.(gähnend): Ich war zu müde dafür
O.: So kenne ich dich mein Schwesterherz
O.: Dass machen wir…komm Mina
M.(gähnend): Ich komme ja schon
D.: Mina, Elmo, ihr seid bereit?
E.: Wir sind bereit
D.: Katzenwesen?
Alle vier Katzenwesen kratzen sich an den Ohren.

Die Fee Elena kommt zu den Anwesenden.

M.: Die Fee?
E.: Wo ist der Storch?
K1: Der ist abgeflogen
E.: Der Drache?
K2: Dort
K3: Aber vorher
K4: Unsere Mäuse
K1: So viele wie wir möchten
Die Fee blickt die Katzenwesen an.
Die Katzenwesen kratzen sich an den Ohren und schweigen.
E.: Drache?
D.: Fee Elena
E.: Die Bücher?
D.: Hier
Erstaunt nimmt die Fee beide Bücher entgegen.
E.: Du hast beide Bücher?
D.: Ja, warum?
E.: Nichts, nichts....ist schon gut, alles ist gut
(...)
O.: Wir gehen dann
E.: Ja, geht nur
D.: Du bleibst hier?
E.: Ich komme dann
K1: Die Mäuse
K2: Meine
K3: Deine
K4: Unsere Mäuse
E.: Sobald ich wieder in Morsag bin
K1: Dann kippen wir bis zum Umfallen
K2: Zum heiligen Kater
K3: Total verkatert

Die vier Katzenwesen, Nina, Elmo, der Drachenmensch, der Obdachlose und Mina gehen zum anderen Ende des Regenbogen ab.

Die Fee Elena bleibt an der Haltestation alleine zurück
E.: Endlich Ruhe
Die Fee nimmt die beiden Bücher zu Hand.
E.: Endlich kann ich die Antwort auf meine eine Frage bekommen
Die Fee klappt das magische „Buch der Fragen“ auf.
E.(vorlesend): Was ist Liebe?
Die Fee Elena klappt das magische „Buch der Antworten“ auf.

The End