mercoledì, marzo 07, 2007

Ein sehr altes Gedicht, dass mir persönlich nicht so gut gefällt, aber einige Freunde sehr beeindruckt hat.....
So mitte der Neunziger niedergeschrieben:

Schuld und Sühne

Tapeten in Todesfarben, Verderbnis eingewoben des einen Fensterglas, der Blick in die Öde des Elends mit freiem Herzen der engen Kammer eingesperrt.

Die Leidenschaft am Bett und im, geboren dem Feuer der Legenden, der Gedanken russisches Roulette, der Eifer der Tat hinzu, der jüngliche Leib und doch das Leid der Welt, gefaltet den menschlichen Zügen, gepresst in breiten Lippen, dem Ich hinein.

Verhängnis und Irren im Verständnis, Angstperlen des Wahnsinn am Hals, gepflückte Rosen verblühend im Schlamm der Armut und Füße und Hände und Blicke, Angst!

Durch die Straßen der Nacht, der immergleichen 24 an der Zahl, Trommelgewirbel aus den Gaststätten, Todesduft von Alkohol, betäubende Stille, die begehrt, Laternenschimmer im Schattenlosen enthüllt das bleiche, verzerrte Antlitz, die Wendigkeit im Dunkeln, leblos wie ein Schatten und ein Klappern der Schritte, wie Schüsse am Hinrichtungsplatz.

Gott, der stumme Zeuge, der tot ruht und doch sich regt, der Untiefen des Verstandes, wo seine Weiden blühen und vergehen, wo Todes-Sichel schneidet und Samenfrüchte erntet.

Wie wohl, wie wohl, deine Wörter wie Blei auf der Zunge, dein Schweiß geronnen als Blut den verrosteten Adern.

Mit verlorenem Glück hineingeworfen in das All, ewig der Leere des Kosmos, der Liebe Grausamkeit und der Blick, sanft und unerträglich, durch die Härte allem Sein, vergangen das Mitgefühl im Weiterschreiten, als einziges das Zittern ihm verblieben.

Die stumpfe Ahnung anderer Gesetze, die von Angst zerfressene Seele, die nach Erlösung bettelt, nach Almosen des Leid sich sehnt und seine Wörter am Grabe Gottes als Blumen.

Der Angst hinaus, Kosmos gleich dem Sein, hinüber der Verzweiflung, jene unbekannte Ferne, uneinsichtlich, weit hinaus der Wörter, die der Verstand begreift, die Seele aber….

Und die Strafe, die erlösen soll, Sühne für die eigene Schwäche, die abgründig tief vergessen lässt die Macht der Gedanken, die Erregung als erbärmlicher Mensch Gott zu sein, vergessen macht die Sünden der Welt, die niemand büßt…kein Gott, kein Mensch, einer der sie rettet diese Seele, erlöst von diesem Leid.

Doch stolz und stark er selbst sein Kreuz besteigt, sich selber zu erlösen, samt der Schuld und seinen Schwächen.

Und auf den Weg dorthin, in den Tod gefallene Steine, Kettengewisper entlang, Gefangenenchöre die Unmenschliches begnadigen.

Und am toten Punkt, der Boden hart wie Indifferenz, der eigene Atem kalt wie die Peitsche auf der nackten Haut, eisig kalt, wie metallernes Hämmern auf dem Körper, der Himmel rot wie Sonnenblut, verendet am Scheitelpunkt.

Tote Ferne, totes Leben…aber Kraft!

Im Totenhaus zwischen Skelett und Skelett, gelöschten Blicken, dazwischen, unsichtbar dem Äußeren die Kraft, der Mut und auch Liebe, Becher voller Liebe.

Das Fleisch seines Herzen verwest, seine Schreie in Stummheit verloren, seine Bitterkeit, der giftige Kelch der Überlegenheit, der Dolch der Macht, der Durst des Leben, doch alles vergeblich…doch die Stirn getaucht in die Klarheit der Axt, die zuschlägt und teilt, denn der Köpfe, nur mehr des eigenen Sein.

Kränklich Träume, grausame Phantasien…

Träume von Tieren wie Menschen, von Wahnsinn, Begriffen, von Grausamkeit, verspritzten Blut, von Lazarus und ihm…hässlich, abgetragen, narbenreich, stumpf und allein die Augen verbrannt in der Dunkelheit der Nacht und wie Sternenschimmer zum Tage vereint der Einzelne zum All, zu allem Sein in unendlicher Liebe und seine Stimme die spricht, noch immer, auch zu Lazarus.

Zittern, wanken, sie, die beisteht und zusieht, die alles und nichts, aufgelöst ihr Leben in bitterer Zuneigung, unerklärlich.

Und dann eines Tages von nichts zum allem…

Die Schuld, jene unbedeutende, unscheinbare, doch gesühnt, doch Verzeihen um die eigene Schwäche, doch verzeihen, Verzweiflung und Hass, zitternder Schweiß in den Wörtern, jene stummen Silben, jenes Zeitlose im Sein.

Doch Erkenntnis über Zweifel, doch Neubeginn.

Vom Kreuz der Gedanken herabgestiegen in das Reich der Tat…dort in ewiger Dunkelheit verstoßen, verbannt dem eigenen Selbst und dann die Erlösung…


Doch zuvor wie lange Selbsterkenntnis gereift, auferstehen aus der Grabkammer, wie auferstanden zur Menschlichkeit, zur Liebe dem Schicksal hinzu, dem Weg des Dasein, aufgelöst in die Sonne aus Unendlichkeit im engen Leib der Sterne, dem Fleisch der Planeten, doch und doch und immer wieder, ergriffen die Liebe im Sein als letzte Konsequenz dem Unendlichen hinzu.

„Ach schätzen sie das Leben nicht so gering ein.“