giovedì, marzo 29, 2007

Jede Ähnlichkeit mit realen Personen ist unbeabsichtigt.

Konzept: April 2006
Ausarbeitung: 27/28/29.03.07 (zu überarbeiten)

Hunger

Den verhungernden Kindern


Ein Kind verhungert auf einer Strasse.


Ein Finanzspekulant kommt herbeispaziert und bleibt irritiert vor dem Kind stehen.

Ich bin`s der Junior.
Was machst du denn hier?
Dir fehlen 10 Cent zum Überleben bis zum morgigen Tag!
Aber von mir bekommst du überhaupt nichts!
Soeben habe ich 300.000.000 Dollar verspekuliert.
Und was passiert mir?
Die Bestrafung, die ich mir zugestehe, ist, dass ich jetzt in meinen Nobel-Club gehe, in aller Ruhe eine Zigarre Ruhe geniesse und mit den Mitgliedern über die neuen Brüste der Club-Mannequinns diskutieren werde.
500.000 Dollar kostet mich die Clubmitgliedschaft im Jahr.
Soviel Geld wirst du wohl nur in 10 Jahren verdienen.
Aber nur wenn dein Hinterteil uns Herren gefallen sollte.
Aber dass wird wohl nichts werden (und lacht).
Wir werden auch darüber lachen von wem dieses Geld stammt, der Gewerkschaft eines kleinen Landes in Europa.
Von den Arbeitnehmern....unseren Sklaven.
Ach wie werden wir darüber lachen.
Das Wochenende werde ich dann mit meiner Frau in der Karibik verbringen.
Es uns gut gehen lassen.
Ich muss dass auch verarbeiten.
300.000.000!
Und nebenbei ein paar Millionen vor dem Finanzamt retten.
Denn von den Steuern verstehen sie nichts in der Karibik.
Die leben vom Mehrnutzen welchen ich segnungsreich unter das Gesindel streue.
Ich bin`s der Junior.
Der Hunger ist kommunistisch.
Dir fehlen 10 Cent zum Überleben bis zum morgigen Tag!
Aber von mir bekommst du überhaupt nichts!
300.000.000!
Alles legal.
Eigentlich sind dass ja Peanuts für mich und meine Freunde.
Was sind schon 300.000.000?
Hier gibt es soviele wie mich.
Die können sie gar nicht alle verhaften.
Ich versuche nur das Beste und versaue alles mit meinem protzigen Reichtum.
Und was machen die Behörden mit jemanden wie mir?
Sie schleimen sich kilometertief zu mir hinein, denn ich bin der Herr über das Geld.
In aller Öffentlichkeit verhungern.
Dass versaut mir meinen schönen Tag.
Eigentlich gehört jemand wie du weggesperrt.
Solch ein verhungerndes Gesindel wie du muss weg von der Straße.
Ich spende schon genug bei den Galadinnern mit den Hollywoodstars.
Tausende von Dollars spende ich.
Ich bin ein guter Mensch.
Ich will nur Schönes um mich haben!
Du versaust mir ja meinen Tag!
Ich werde mit dem Bürgermeister sprechen.
Nein, so kann es nicht sein!
Ein verhungerndes Kind hier im Finanzdistrikt?
Nein, dass geht wirklich nicht.
Wenn du nicht auf dich aufpassen kannst, dann verdienst du es zu verhungern.
Ich bin`s der Junior.
300.000.000.
Dir fehlen 10 Cent zum Überleben bis zum morgigen Tag!
Aber von mir bekommst du überhaupt nichts!


Der Finanzspekulant bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Rechtsanwalt spaziert herbei.

Ich werde dich verklagen!
Ich verlange dass du jetzt stirbst und nicht erst in einer Stunde.
Ich kann dich nur warnen.
Meine Zeit ist teuer.
Sehr teuer!
Entweder du stirbst jetzt oder die Angelegenheit wird teuer.
Sehr teuer.
Verhungere doch!
Ich werde dich verklagen!
Dein Ruin ist schon auf meiner Habenseite!
Ich werde dich verklagen.
Den letzten Bissen Brot aus deinem Rachen wieder herausholen.
Meine allerletzte Warnung.

Ungeduldig wartet der Rechtsanwalt.

Jetzt lebst du ja immer noch?
Dass wird teuer.
Sehr teuer!
Verhungere doch!
Ich werde dich verklagen!
Ich verlange dass du jetzt stirbst und nicht erst in einer Stunde.

Der Rechtsanwalt bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Minister spaziert sichtlich gut gelaunt herbei.

Vergessen zu frühstücken?
Kannst du mich nicht hören?
Egal!
Heute ist ein schöner Tag!
Ich habe jetzt einen neuen Internetauftritt mit schönen Bildern von mir.
Mein Onkel hat sie für 150.000 Euro gebastelt.
Jetzt kann er seine dreijährige Weltreise antreten.
Ein toller Internetauftritt mit fröhlichen Bildern.
Was ist denn mit dem Kind?
Hungrig?
Wohl das Frühstück vergessen?
Bei dem Stress in dieser Stadt?
Wohl vergessen?
Egal!
Ich bin gut gelaunt.
Auch mein Innenstadt-Penthouse hat alle bürokratischen Hürden unterlaufen und wird jetzt so umgebaut wie ich das wollte.
Schließlich bin ich der Minister.
Und nicht irgendeiner.
Heute bin ich gut gelaunt!
Du nicht?
Na ja, man kann es nicht allen recht machen.
Hungrig?
Wohl das Frühstück vergessen?
Das Frühstück nicht vergessen!
Sonst wird dass nie was mit dir!
Hast du mich verstanden?
Nicht vergessen zu frühstücken!

Der Minister bespuckt das Kind und geht weiter.


Eine Hotelerbin (mit ihrem Hund namens Billionaire) spaziert am Handy telefonierend herbei.

(in das Handy sprechend)
....Du wirst mir nie glauben was ich soeben hier im Finanzdistrikt entdeckt habe...nein, ein unglaublicher Skandal, glaube mir, was wirklich Schlimmes....was....rate doch....nein, nicht Sylvester Stallone, der ist längst schon out, ganz out ist der....was....nein....nicht mein Privatpilot, der ist bei seiner spiessigen Landfrau....nein, denn ficke ich nicht.....nein, ich bin morgen in Miami und übermorgen in Paris und dann in diesem seltsamen Ort....Ische oder so, keine Ahnung wo dass ist, keine Ahnung....ja, in Miami treffe ich mich mit Britney und ihrem Freund....ja, dass ist ein Idiot, aber ficken kann er...warte, ja doch, ja, wegen vorhin, ja ich bin immer noch hier....ja....ein Kind das verhungert....hier im Finanzdistrikt....ja glaube es mir doch....ein Kind, dass verhungert....ja, ich werde ein Foto mit dem Handy davon machen...ja sicher, ich sende es dir dann....so eine Schweinerei....ja wirklich, nicht einmal im Finanzdistrikt hat man vor dem Abschaum seine Ruhe....ja, ein Skandal....ja die Behörden sind wirklich faule Tiere....ja, ich werde es Britney auch sagen....nein, mit der ficke ich nicht.... ja, in dieser Stadt kann man wirklich nicht mehr leben, nein wirklich nicht....ich ziehe jetzt nach Miami um....da bleiben solche grauslichen Sachen einer wenigstens erspart...ficken läßt es sich da auch besser....ja ich schicke dir das Foto....ja, ich melde mich....

Die Hotelerbin beendet das Telefonat und fotografiert mit dem Handy das Kind.

So eine Schweinerei!

Der Hund uriniert auf das Kind.

Komm Billionaire
Komm doch endlich Billionaire!

Die Hotelerbin (deren Handy wieder zu läuten beginnt) und Billionaire gehen weiter.


Ein Verrückter kommt herbeispaziert.

Ja bin ich jetzt verrückt?
Dass ist ja eine irre Welt!
Ein verhungerndes Kind hier?
Vielleicht hätte ich doch im Irrenhaus bleiben sollen?
Vielleicht bin ich ja doch verrückt?

Der Verrückte geht verwirrt weiter.


Ein Waffenhändler spaziert herbei, erblickt das Kind, bespuckt es und geht weiter.


Ein Oligarch (O.) spaziert Hand in Hand mit einem Topmodell (T.) herbei.

O.: Wir müssen jetzt noch zu Dior und Gucci, danach sind wir in der Botschaft zum Essen eingeladen
T.: Und was ist mit Louis Vuitton und Armani?
O.: Dass geht sich zeitlich heute nicht mehr aus
T.: Warum stehen wir dann hier herum?
O.: Das Kind
T.: Welches Kind?
O.: Das Kind (und deutet auf dieses)
T.: Und?
O.: Es verhungert!
T.: Ach so und?
O.: Hier im Finanzbezirk der reichsten Stadt der Welt?
T.: Wo?
O.: Es verhungert!
T.: Und?
O.: Es stirbt!
T.: Ich verstehe dass nicht
O.: Das Kind!
T.: Welches Kind?
O.: Meine Liebe?
T.: Mein Liebster?
O.: Ach vergiss es
T.: Was soll ich vergessen?
O.(den Kopf schüttelnd): Gehen wir weiter!
T.: Was ist mit Versace und D & G?
O.: Morgen
T.: Was?
O.: Komm jetzt!

Der Oligarch und das Topmodell gehen weiter.


Ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienst spaziert herbei und spricht dann in ein Funkgerät.

Ich habe hier ein verhungerndes Kind?
Ja, wirklich!
Was soll ich machen?
Nichts?
Okay!
(beendet das Funkgespräch)

Was denkst du dir denn eigentlich hier zu verhungern?
In das Krankenhaus gehört so jemand wie du!
Aber sofort!
Hast du mich nicht verstanden?
Wenn du bei meiner nächsten Runde hier noch verhungerst, dann setzt es Prügel.
Die Geschäftsleute hier wollen nicht gestört werden durch ein verhungerndes Kind wie dich.
Verstanden!
Was denkst du dir denn eigentlich hier zu verhungern?
In das Krankenhaus gehört so jemand wie du!
Aber sofort!

(spricht in das Funkgerät)

Was soll ich mit dem Kind machen?
Lasse ich es weiter verhungern?
Was soll ich machen?
Ja!
Ja, ich werde es kontrollieren.

(beendet das Funkgespräch)

Was denkst du dir eigentlich hier zu verhungern?
In das Krankenhaus gehört so jemand wie du!

Der Sicherheitsdienst-Mitarbeiter bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Millionär spaziert herbei.

Das ist pervers!
Vollkommen pervers!
Ein verhungerndes Kind mitten unter uns!
Es geht abwärts mit der Welt!
Hast Hunger!
Ich kann das verstehen!
Ich kenne auch den Hunger.
Ich hungere auch.
Mein Magen knurrt schon nach einem exellenten fünfgängigen Gourmetmenü.
Hörst du meinen Magen knurren?
Der knurrt.
Und was ist mit dir?
Hast Hunger.
Ich kann das verstehen!
Auch ich habe Hunger.
Aber du solltest dass nicht in aller Öffentlichkeit zelebrieren.
Das irrirtiert die Menschen.
Ich werde meinen Freunden von dir erzählen müssen.
Mit deinen Eltern sprechen müssen.
Mit den Behörden sprechen müssen.
Ja, dass ist pervers.
Vollkommen pervers ist dass.
Die sollen dich anderswo verhungern lassen.
Aber doch nicht hier.
Wir sind hier ja nicht in Afrika!
Nein, dass sind wir nicht.
Aber ich verstehe dich.
Auch ich habe Hunger.
Hörst du meinen Magen knurren?
Der knurrt.
Ja, es geht abwärts mit dieser Welt.
Das ist pervers!
Vollkommen pervers!
Mein Magen knurrt.
Ich hungere auch.
Aber zuerst gehe ich ficken!
Richtig hart und nicht zu wenig!

Der Millionär bespuckt das Kind.

Entschuldigung
Der Hunger
Du verstehst dass sicherlich

Der Millionär geht weiter.


Ein Psychologe spaziert herbei.

Das Kind ist mit Sicherheit gestört.
Womöglich geisteskrank.
Verhungert vor allen Menschen hier im Finanzdistrikt.
Ein exibitionistisch veranlagtes Kind?
Solchermaßen kann es doch nicht sein.
Du musst essen!
Sonst wirst du verhungern.
Aber ich kann dir nicht helfen.
Ich kümmere mich um wichtigere Probleme.
Die wirklich wichtigen!
Verstehst du dass?

Das Kind ist mit Sicherheit gestört.
Womöglich geisteskrank.
Dieses Kind wird wohl nicht mehr normal werden.
Da kann ich nichts machen.
An deiner exibitionistischen Veranlagung musst du arbeiten.
Doch nicht hier zwischen allen Menschen verhungern.
Dass stört!
Nun ja, ein gestörtes Kind.

Schweigend blickt der Psychologe das Kind an.

Ich kümmere mich um wichtigere Probleme.
Die wirklich wichtigen!
Das Kind ist mit Sicherheit gestört.
Womöglich geisteskrank.
Du musst essen!
Sonst wirst du verhungern!

Kopfschüttelnd geht der Psychologe weiter.


Ein Tourismusvisionär spaziert herbei.

Ich spiele doch nur eine Nebenrolle,
Ich habe doch nur gefickt und ausgebeutet.
So wie alle anderen auch.
Aber meine Anwälte werden mit dem Gericht schon fertig werden.
So wie ich mit den Nutten fertig geworden bin.
Ich bin schließlich ein Unternehmer und nicht ein dreckiges, vulgäres Stück Arbeitsfleisch aus dem Osten Europas.
Ich erhebe Einspruch.
Ich bin kein Zuhälter.
Ich spiele doch nur eine Nebenrolle.
Ich habe doch nur gefickt und ausgebeutet.
So wie alle anderen auch!
Dass was ich den Frauen dort zugemutet habe, dass würde ich meinen Töchtern sofort zumuten.
Würde ich ihnen sofort und ohne Fragen zu stellen zumuten.
Meine russischen Geschäftsfreunde sind sanfte Liebhaber.
Aber leider sind meine Töchter immer in den Reichenvierteln beim Koksen, Huren und Geld verprassen.
Keine Zeit für meine sanftmütigen Kunden.
Ich spiele doch nur eine Nebenrolle.
Ich habe doch nur gefickt und ausgebeutet.
So wie alle anderen auch!
Dafür bekomme ich, wenn die Geschichte vergessen ist das Bundesverdienstkreuz.
Und was ist mit dir?
Du verhungerst.
Wenn gespart werden soll, dann bei Kindern wie dir.
Ist ja auch richtig,
Bei mir im Hotel wäre dir das nicht passiert!
Niemals!
Da hätten wir dich schon gesund gefickt!
Ich erhebe Einspruch!
Mit meinem Geld werde ich mit den Anschuldigungen schon fertig werden.
Damit werde ich schon fertig werden!
So wie ich mit den Nutten fertig geworden bin.
Einer wie ich macht sich die Hände doch nicht schmutzig, dafür gibt es ja das dreckige, vulgäre Arbeitsfleisch aus Osteuropa.
Ich spiele doch nur eine Nebenrolle.
Ich habe doch nur gefickt und ausgebeutet.
So wie alle anderen auch!

Der Tourismusvisionär bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Geschäftsmann kommt herbeispaziert.

Wie kaufen?
Wie verkaufen?
Du Wurm
Du zu zertretender Wurm
Du Kakerlake
Du widerliche Kakerlake
Du störst
Du schädigst
Du behinderst
Du blockierst
Wie kaufen?
Wie verkaufen?
Du Wurm
Du zu zertretender Wurm
Du Kakerlake
Du widerliche Kakerlake
Du hälst ab
Du irritierst
Du störst


Der Geschäftsmann bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein verhungerndes Kind spaziert herbei.

Und wie hungert es sich hier
Kannst du nicht mehr sprechen
Schon zu schwach
Gut
Das Hungern macht sprachlos
Das ist gut
Wenigstens hören sie dann nicht unser Jammern
Unser Betteln
Unser Flehen
Schmerzhaft
Aber den Ort wo die letzte Kraft schwindet
Wo das Verhungern sein Ende
Wo der Mensch sein Ende findet.
Kann man sich nicht aussuchen
Nein, kannst du dir nicht
Und wie hungert es sich hier

Das verhungernde Kind beobachtet das Kind.

Kannst du nicht mehr sprechen
Schon zu schwach
Gut
Das Hungern macht sprachlos
Das ist gut
Wenigstens hören sie dann nicht unser Jammern
Unser Betteln
Unser Flehen
Schmerzhaft

Das verhungernde Kind beobachtet das Kind.

!?

Das verhungernde Kind geht weiterhungern.


Ein Waffenlobyist kommt herbeispaziert, blickt sich um und öffnet seinen Hosenverschluß.

Jetzt ist doch Regenzeit in Afrika?

Der Waffenlobyist uriniert auf das verhungernde Kind und geht weiter.


Ein Bettler kommt herbeispaziert.

Hunger?
Zu kalt?
Ich auch!
Hier, 10 Cent.
Mehr habe ich nicht!
Kaufe dir was Schönes!
Etwas zum Essen
Ich muss dann weiterarbeiten!
Die Familie!
Du verstehst?
Hunger?
Zu kalt?
Ich auch!

Der Bettler geht weiter.


Ein Arzt spaziert herbei.

Das Herz muss hart schlagen
Die Muskeln
Die Sehnen
Ich mache mir Sorgen
Ernsthafte Sorgen
Um die Gesundheit
In dieser Stadt
Um die Gesundheit
In dieser Welt
Ich mache mir SorgenMeine Krankenschwestern warten
Meine Patientinnen warten
Das Herz muss hart schlagen
Die Muskeln
Die Sehnen
Die Lunge muss ausdauernd pumpen
Die Niere muss sauber waschen
Ich mache mir Sorgen
Ernsthafte Sorgen
Um die Gesundheit
In dieser Stadt

Der Arzt bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein verliebter Armeeoffizier spaziert herbei.

Oh, du riechst so gut!
Ich liebe den Geruch des Todes!
Ich komme soeben vom Krieg!
Nichts, nichts riecht so gut wie der Tod!
Oh, wie ich diesen Geruch liebe!
Verkohlte!
Gegrillte!
Zerfetzte Leiber!
Verdurstete!
Zu Tode gebrachte!
Verhungerte!
Solch eine Erfahrung macht einen Mann doch erst zu einen Mann!
Oh, du riechst so gut!
Ich könnte mich in dich verlieben!
Aber ich liebe nur den Tod!
Nur den Tod!
Ich komme soeben vom Krieg!
Ich war gestern noch an der Front!
Ich bin ein richtiges Frontschwein!
Zerhacke die Gesichter meiner Feindes Kinder!
Oh, du riechst so gut!
Verkohlte!
Gegrillte!
Zerfetzte Leiber!
Verdurstete!
Zu Tode gebrachte!
Verhungerte!
Ich könnte mich in dich verlieben!
Aber ich liebe nur den Tod!
Nur den Tod!
Zerhacke die Gesichter meiner Feindes Kinder!

Der verliebte Armeeoffizier riecht an dem Kind, tretet das Kind und geht weiter.


Ein Priester spaziert herbei.

Es gibt also keine Hoffnung mehr....keine mehr

Der Priester geht betend weiter.


Ein Miliardär kommt herbeispaziert.

Damit du nicht durstig wirst.

Der Miliardär bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienst (M.) spaziert mit 2 Freunden, Contractern (C1,C2) herbei.

M.: Jetzt ist dieses verrückte Kind immer noch hier beim verhungern
C1.: Ein verhungerndes Kind.....so eine Sau
C2.: Verrücktes Kind, aber warte, ich kenne doch das Kind
M.: Wie, du kennst die Sau?
C2.: Ist das nicht das Kind von vergangener Woche, wo wir beim Einsatz die Eltern hingerichtet haben?
C1.: Ja genau, die beiden Schweine die wir einfach erschossen haben
M.: Und jetzt habe ich das Problem
C1.: Das Kind ist mit Sicherheit verrückt
C2.: Gehört aber trotzdem eingesperrt
M.: Eingesperrt...hingerichtet wie die Eltern
C1.: Eigentlich schon, ja, soll ich es töten?
C2.: Wenn es doch verhungert
C1.: Ich kann es ja trotzdem töten
M.: Ich bin dafür, was wollen sie uns auch machen. Los töte es!
C2.: Es stirbt ja sowieso
C1.: Dann brauche ich es nicht zu töten
M.: Töte es! Töte es!
C2.: Das Kind ist doch verrückt vor Hunger und stirbt, ich würde es nicht töten
C1.: Dann töte ich es eben nicht....du Sau
M.: Feigling
C2.: Halt`s Maul

(M. spricht in das Funkgerät)

Hier verhungert das Kind immer noch.
Soll ich was machen?
Nichts!
Gut!
Ja, ich werde es kontrollieren

Die Drei bespucken das Kind und gehen breiten Schrittes weiter.


Ein verzweifelter Schriftsteller spaziert herbei, schüttelt resigniert den Kopf und geht gesenkten Kopfes weiter.


Ein Alkoholiker torkelt mit einer Flasche in der Tüte herbei und nimmt einen Schluck aus der Flasche.

Möchtest du einen Schluck?
Nein?
Du verhungerst ja!
Nun ja, ich saufe mich zu Tode und du hungerst dich zu Tode.
Brüder sind wir im Tode, der uns nicht mehr loslassen wird.
Nein (und nimmt einen Schluck aus der Flasche)
Möchtest keinen Schluck?
Nein?
Konzentrierst dich doch gänzlich auf das Verhungern.
Ich konzentriere mich doch gänzlich auf das Tot-Trinken.
Brüder sind wir im Leben, dass uns verlassen hat (und nimmt einen Schluck aus der Flasche)
Weißt du was dir fehlt?
Der Rausch fehlt dir!
Möchtest einen Schluck?
Nein?
Du verhungerst ja!
Nein?
Konzentrierst dich doch gänzlich auf das Verhungern.
Brüder sind wir auf dieser Welt, die uns abgeschrieben hat!

Der Alkoholiker nimmt einen Schluck aus der Flasche und torkelt weiter.


Ein Südeuropäer kommt herbeispaziert.

Willst du ficken?
Jetzt und gleich
Ficken! Ficken! Ficken!
Du willst nicht
Dann ficke dich selbst
Wenn du nicht fickst
Schwanz auf Möse
Möse auf Schwanz
Willst du
Ficken! Ficken! Ficken!
Jetzt und gleich
Du willst also nicht
Dann ficke dich selbst
Wenn du nicht fickst
wirst du verhungern

Der Südeuropäer bespuckt das Kind und geht fickend weiter.


Ein Künstler kommt herbeispaziert.

Oh, dass ist große Kunst!
Dass ist das reale Leben!
Wahrlich Poesie!
Nicht bewegen, so bleiben!
Ich hole meine Digitalkamera!
Dann wirst du berühmt!
Oh, dass ist große Kunst!
Dass ist das reale Leben!
Nicht bewegen!
Bin gleich wieder da!

Eilig geht der Künstler weiter.


Ein Kommunist kommt herbeispaziert.

Genosse Stalin
Genosse Lenin
Genosse verhungerndes Kind
Genosse
Ein Kommunist kommt nie alleine
Die proletarische Weltrevolution
Das Proletariat
Und du verrecke
Dein Opfer wird die Arbeiterklasse befreien
Die Proletarier werden sich erheben
Genosse Stalin
Genosse Lenin
Genosse verhungerndes Kind
Genosse
Und du verrecke

Der Kommunist bespuckt das Kind und geht weiter.


Eine Prostituierte kommt herbeispaziert.

Frustriert? Müde? Ausgelaugt?
Ich komme soeben vom Polizeichef
Der hat zwei Knarren in seiner Hose
Aber nur eine
Scheint zu funktionieren
So ein Moralist
Ein Schwein
Und jetzt gehe ich zum Staatsanwalt
So ein Knecht
Ein Schwein
Und dann zum Mafiaboss
So ein Sklave
Ein Schwein
Alles Schweine
Und Schweinereien
Sexuell frustriert?
Du stirbst als Jungfrau (und lacht)
Du schwule Sau!

Die Prostituierte zündet sich eine Zigarette an.

Ich komme soeben vom Polizeichef
Der hat zwei Knarren in seiner Hosen
Aber nur eine
Scheint zu funktionieren
Und jetzt zum Oberstaatsanwalt
Und dann zum Mafiaboss
Alle sind mir hörig
Alle tanzen nach meinen Launen
Alles Schweine
Alle tun was ich verlange
Und so wie die Männer auf mich spucken
So spucke ich auf dich

Die Prostituierte bespuckt das Kind.

Ausgereizt? Debil? Krank?
Du stirbst als Jungfrau (und lacht)
Du schwule Sau!
Ich komme soeben vom Polizeichef
Der hat zwei Knarren in seiner Hose
Aber nur eine
Scheint zu funktionieren
Vergiss dass nicht

Die Prostituierte geht weiter.


Ein Philosoph kommt herbeispaziert.

Wie dass Kant gesehen hätte?
Was Nietsche sich gedacht hätte?
Wo Hegel hier verblieben wäre?
Was Schopenhauer darüber geschrieben hätte?
Was Satre dazu gesagt hätte?
Wo Heidegger das Phänomen hingedeutet hätte?

Der Philosoph denkt nach.

Man kommt einsam auf diese Welt
Man lebt einsam auf dieser Welt
Man stirbt einsam auf dieser Welt
Das ist ein metaphsyisches Problem?
Ich werde einen Professor fragen?

Der Philosoph geht philosophierend weiter.


Ein Banker kommt herbeispaziert.

Du weißt ja, nur Reiche bekommen Kredite
Und deine Einstufung
CCC----
Dass bedeutet kein Geld
Also viel Glück
Mit dem Verhungern
Und dem Rest
An Arme vergeben wir nun mal keine Kredite
Dass war schon immer solchermaßen
Du weißt ja, nur Reiche bekommen Kredite
Und deine Einstufung
CCC---
Dass bedeutet nichts Gutes
Also viel Glück
Mit dem Verhungern
Und dem Rest

Der Banker blickt neben das Kind.

Da sind ja 10 Cent!

Der Banker greift sich die 10 Cent und geht weiter.


Ein Mitteleuropäer kommt herbeispaziert.

Mit jemanden wie dir
Werden wir schon fertig
So fertig
Wie wir mit den Anderen geworden sind!
Kein Nazibastard?
Kein Übermensch?
Nur ein verhungerndes Kind!
So jemanden wie dich
Sollte man an ein Kreuz nageln!
Lebendig begraben!
Aufspießen!
Geziefer wie dich! Abschaum wie dich!
Mit so jemanden wie dir
Werden wir schon fertig
So fertig
Wie wir mit den Anderen geworden sind!
Kein Nazibastard?
Kein Übermensch?
Nur ein verhungerndes Kind!
So jemanden wie dich
Sollte man an ein Kreuz nageln!
Lebendig begraben!
Aufspießen!
Geziefer wie dich! Abschaum wie dich!

Der Mitteleuropäer ejakuliert auf das Kind und geht weiter.


Der Chef eines Pharmakonzern kommt herbeispaziert.

Ja, Kranke und krank!
Krankenhaus!
Leide weiter!
Hungere weiter!
Profite!
Rendite!
Nutten!
Ja, krank und Kranke!
Krankenhaus!
Hungere weiter!

Der Chef eines Pharmakonzerns nimmt eine Medikamentenpackung aus seiner Jackentasche und wirft sie dem Kind hin.

Damit wirst du krank!
Ja, Kranke und krank!
Krankenhaus!
Leide weiter!
Hungere weiter!
Profite!
Rendite!
Nutten!
Ja, Kranke und krank!

Der Chef eines Pharmakonzerns bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Faschist kommt herbeispaziert.

Heil Hitler
Heil Mussolini
Heil verhungerndes Kind
Heil
Ein Faschist kommt nie alleine
Die faschistische Weltrevolution
Der Nazionalsozialismus
Und du verrecke
Dein Opfer wird die Revolution eröffnen
Zum Endsieg verhelfen
Heil Hitler
Heil Mussolini
Heil verhungerndes Kind
Heil
Und du verrecke

Der Faschist bespuckt das Kind und geht weiter.


Eine Staatsanwältin kommt herbeispaziert.

Beklagenswert?
Da werden wir wohl ein Verfahren einleiten müssen
Noch heute!
Ein beschleunigtes Verfahren!
Ohne Geschworene!
Ein Schuldspruch!
Ohne Berufung diesmal!
Anzeige auf Anzeige!
So jung und so verdorben!
Klage um Klage!
Vorbestrafen!
Einen Prozess!
Ein Verfahren einleiten!
Ein kurzes Verfahren!
Noch heute!
Beklagenswert!

Die Staatsanwältin geht anklagend weiter.


Ein Poet kommt herbeispaziert.

Ich habe ein Gedicht für dich

Der Poet nimmt ein Blatt aus einer Jackentasche.

Wenn die Wörter weinen,
die Sätze schreien,
die Geschichten verzweifeln,
würde der Hunger
der Gedanken bluten,
würde und hätte
ein Alles und das Nichts
nur eine ewige Umarmung für dich.

Wenn die Wörter weinen könnten,
würden die Flüsse
über die Ufer
der Realität,
würde der Durst
der Gefühle bluten
würde und hätte
ein Alles und das Nichts
nur eine ewige Umarmung für dich.

Wenn die Zahlen weinen könnten,
würden die Antlitze
der Satten
noch heute
und nicht morgen
verblassen,
und das Leid
der menschlichen Wüste,
in der Liebe austrocknen,
würde und hätte
ein Alles und das Nichts
nur eine ewige Umarmung für dich.

Wenn der Hunger weinen könnte,
würde das Elend
an einer Träne
zerbrechen,
würde und hätte
ein Alles und das Nichts
nur eine ewige Umarmung für dich.

Der Poet wartet auf eine Reaktion des Kindes.
Keine Reaktion vom Kind.

Ich weiß
Zu pathetisch
Wie der gesamte Text
Zu moralisch
Ich weiß
Ich werde es überarbeiten.

Der Poet geht weiterdichten.


Ein Terrorist kommt herbeispaziert.

Der Sprengstoff ist heiß!
Die Lunte brennt!
Also sterben wir einsam!
Es ist zu spät!
Es ist zu spät für dich!
Es ist zu spät für mich!
Der Sprengstoff ist heiß!
Die Lunte brennt!
Der Tod für dich!
Ist der Tod für mich!
Also sterben wir einsam!
Es ist zu spät!
Es ist zu spät für dich!
Es ist zu spät für mich!

Der Terrorist geht weiter.


Ein Immobilienmakler spaziert herbei.

Das Drecksloch!
Einer Fickrigen!
Eine die fickt!
Du Drecksmensch!
Ein Drecksloch!
Ein Schwanz wie meiner!
Du Drecksloch brauchst einen Schwanz!
Du Drecksloch!
Ich muss ein Drecksloch vermieten.
Einer Fickrigen!
Eine die fickt!
Ein Drecksloch für ein Drecksloch!
Das Drecksloch!
Du Drecksloch!
Du Drecksmensch!
Ich muss ein Drecksloch vermieten!
Einer Fickrigen!
Eine die fickt!

Der Immobilienmakler bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein Gutmensch spaziert herbei.

Was fehlt dir denn?
Zuviel gefeiert?
Zuviel getrunken?
Zuviel gegessen?
Zuviel des Guten?
Zuviel an zu wenig?
Was fehlt dir denn?
Gefeiert?
Getrunken?
Gegessen?
Zu vergessen?
Was fehlt dir denn?
Ich helfe dir

Der Gutmensch bespuckt das Kind und geht mit einem guten Gewissen weiter.


Ein Inkassounternehmer spaziert herbei.

Arbeiten
Gehe doch arbeiten
Ordnung und Disziplin
Ein geregeltes Tageswerk
Aber nein
Lieber verhungern
Hättest du dein Hinterteil verkauft
Dann wärest du jetzt nicht hier
Aber nein
So jemand wie Du
Gehört in das Irrenhaus
Arbeiten
Gehe doch arbeiten
So wie ich
Ordnung und Disziplin
Ein geregeltes Tageswerk
Aber nein
Lieber verhungern

Der Inkassounternehmer bespuckt das Kind und geht weiter.


Ein trauriger Clown kommt herbeispaziert.

Das Lachen ist traurig geworden.
Ich weiß es und du weißt es auch.
Aber besser zu sterben, als mit Tränen zu lachen.
Das Lachen ist traurig geworden
Ich weiß es und du weißt es auch.
Aber besser zu sterben, als mit Tränen zu lachen.


Der traurige Clown setzt sich neben das Kind und beginnt zu weinen.


Das Kind ist verhungert.


Einige Sternenkinder kommen zu dem Kind und dem traurigen Clown.


Die Sternenkinder ziehen den Mantel der Sternenkinder dem verhungerten Kind um.


Das verhungerte Kind wird zu einem Sternenkind.


Das Sternenkind erwacht und geht mit den Sternenkindern hinweg.


Der traurige Clown geht weiter.


Es beginnt zu regnen.