martedì, maggio 29, 2007

Mitte der Neunziger geschrieben (III)

Obdachlosigkeit

Er kennt die Kälte, jene,
die einmal gespürt,
einen immerzu frösteln läßt:
er hat sie kennengelernt,
unterwegs nach niergendwo.

Seine entzündeteten Augen sind scharf
und glanzlos wie eine Waffe,
die gegen sich selbst gerichtet ist
und unter den Absätzen seiner Schuhe
sind die Spuren der Straßen
zu finden.

Eine Zigarette verbrennt in einem Mundwinkel
zur Erträglichkeit
und das Gewitter, dem er entgegenschreitet
begrüsst ihn mit grellen Blitzen,
wie einen, der seiner Heimat zurückkehrt.

Er kennt diesen Regen,
der sanft niederprasselt
und wäscht sich mit ihm
etwas von dem Schmutz hinweg
und auch, wie er glaubt, auch etwas von ihm.

So geht er dahin, solange seine Füße ihn tragen werden,
verwahrt in seinen Taschen ein Seil,
ein Ende zu setzen, irgendwann
und liegt in den schlafenden Wäldern allein.