domenica, settembre 30, 2007

(da rifinire)

Prima
c'era il sole
e le mani
in un attimo
formavano
un
'ombra,
prima
c'era la luna
e le dita
in un
'eternita
creavano
un destino.

Prima
c'era la mattina
e il cuore
perso nel mondo
trovava
una fortuna,
prima
c'era la sera
e l
'anima
nell
'infinito
creava
una vita.

Dopo era il niente,
prima era tutto,
e ogniuno lontano,
vicino nessuno,
dopo era prima
e un
'inizio e una fine.

sabato, settembre 29, 2007



Zelda & Francis


Vorwort:
Man muß weitermachen, ich kann nicht weitermachen, man muß weitermachen, ich werde also weitermachen. Beckett

....zu überarbeiten....
....zu wenig Zeit, zu wenig Scheine, zu wenig Recherche....
....zu viel stress....zu wenig, zu viel usw. ....
....interpretieren, versuchen....scheitern....

1. Jazz Age

Er ist die große Tragödie einer Begabung
in unserer verdammten Generation.
Hemingway


Zelda Fitzgerald Z.
Francis Scott Fitzgerald F.
Ginevra G. ein golden girl
Jane J. ein golden girl
Linda L. ein golden girl
Dean D. ein Klatschreporter
William Randolph Hearst H. ein Zeitungsverleger
Einige Klatschreporter K2-K5
Einige betagte Damen S1-S4
Einige Kellner A2-A5
Ein Gast Ein Gast
John Held Jr. Jr.
Ein bezauberndes Wesen W. Bekanntschaft von John Held Jr.
Der Chef des Lokal C.
Der Chef de Range Fj. Fjodor
Daisy Da. Daisy

Am frühen Abend in einem Jazzlokal in Manhattan, New York City.
Eine Band spielt und die Gäste unterhalten, trinken und tanzen an den Tischen.
Der Chef de Range Fjodor und der neue Kellner A3 unterhalten sich.

Fj.: Und wie gehts?
A3: Der Stress
Fj.: Ist der Name dieses Lokal
A3: Aber ich werde mich durchbeissen
Fj.: Nichts da mit einem Aber
A3: Ja
Fj.: Dass werden sie schon durchhalten
A3: Es ist alles ziemlich neu für mich
Fj.: Dass ist es immer
A3: So wird es sein
Fj.: Nicht so wird, so ist es
A3: Diese vielen Berühmtheiten
Fj.: Sind auch nur Menschen....Blut und Knochen, Lust und Gier
A3: Ja?
Fj.: Alles Spinner wenn sie mich fragen
A3: Und vor den Gästen?
Fj.: Hochverehrter zu jenem ohne Ehre und gnädigste Dame zum schlimmsten Biest
A3: Also so
Fj.: Genau
Ein Gast: Kellner
A3: Ja Sir
A3 geht ab und der Chef des Lokal kommt zu Fjodor.
F.:Chef
C.: Wie läufts?
Fj.: Alles läuft wie es laufen sollte
C.: Der Neue?
Fj.: Hält und läuft, steht und nimmt auf, lernt
C.: Haltet er den Stress durch?
Fj.: Er wird durchdrehen, so wie wir zuvor und wenn er sich dann nicht aus dem Fenster stürzt, dann ist er einer von uns.....ich glaube er wird es schaffen
C.: Verrückte für die Verrückten
Fj.: So ähnlich
C.: Der Bundesrichter?
Fj.: Dort drüben...Daisy bearbeitet ihn
C.: Mit Erfolg?
Fj.: Ein glücklicher Kunde
C.: Und die versammelten Spitzen der städtischen Gesellschaft?
Fj.: Sind alle hier
C.. Und alle betrunken?
Fj.: Mehr oder weniger
C.: Die Alkoholvorräte?
Fj.: Gehen zur Neige
C.: Dann werde ich mit Alfredo telefonieren
Fj.: Einen schönen Gru
ß von mir
C.: Den werde ich ihm ausrichten
Fj.: Es gibt nichts zu befürchten?
C.: Nein, dass gibt es nicht
Beide beobachten kurz das Geschehen.
C.: Wer sind die da drüben?
Fj.: Die alltägliche Plage
C.: Kümmeren sie sich um sie Fjodor
Fj.: Ja Chef

Das Geschehen wechselt zu einigen betagten Damen, welche am Eingang stehen.
S1.: Dieser Sündenbabel
S2.: Mit diesen Verrückten
S3: Die kommen als letzte
S4.: Nein, die kommen nicht
S3: In unsere Häuser hinein
S1: Es lebe das selige Heim unser
S2: Diese Hurensöhne
S3: Seht doch nur dieses verrückte Huhn dort drüben
(auf Zelda zeigend, welche auf einem Tisch steht und tanzt)
S1: Ein Skandal
S2: Ein Jahrhundertskandal
S3: Informieren wir die Behörden
S2: Den Generalstaatsanwalt
S1: Und den Bürgermeister
S2: Über dieses dekadente Treiben hier
Fjodor gelangt zu den Damen.
Fj.: Guten Abend verehrte Damen
S2(zu den anderen sich wendend): Meint der....meint der uns?
Fj.: Verehrte Damen....verehrte Damen, ich würde sie bitten einzutreten und einen Platz sich zu nehmen
S1: Niemals sie Strolch
S2: Diesem verdorbenen Ort
S3: Der ewigen Verdammnis
S2: Wir sind vom Frauenbund für Abstinenz
Fj.: Für was?
S1-S3: Dem Frauenbund für Abstinenz
Fj.: Den habe ich bei den letzten Wahlen gewählt
S1: Nur dieses Gejaule und Gequitsche
S2: Meine armen Ohren
S3: Eine Beleidigung solch etwas als Musik zu bezeichnen
Fj.: Verehrte Damen....verehrte Damen, dass ist Jazz....die Musik des neuen Jahrzehnts....der Rythmus....die Kraft....spüren sie ihn nicht in ihren Beinen?
S1: Unverschämt ist er auch noch
S2: Schämen sie sich denn nicht solchermassen Damen anzusprechen
S1: In diesem Saustall hier
Fj.: Ich schäme mich nur unzufriedener Gäste
S3: Wir sind nicht ihre Gäste
S2: Und werden dies auch niemals sein
S1: Sie ungebildeter Lümel
Fj.: Dann würde ich die Damen höflichst bitten zu gehen
S2: Wir gehen jetzt zu den Behörden
S3: Zum Staatsanwalt
S1: Nein, zuerst zum Bürgermeister
Fj.: Schon gut....schon gut....wichtig ist jetzt nur dass sie gehen
Die Damen gehen wutschnaubend untereinander sprechend ab.
Fj.(diesen nachblickend)
: Provinzlerinnen
Fjodor geht zu dem Tisch wo die Fitzgeralds, einige Golden Girls und ein Klatschreporter sich befinden.
Fj.(an Francis-Scott sich wendend): Noch einen Wunsch Sir?
F.: Wer waren diese Damen Kellner?
Fj.: Dass waren Viktoriannerinnen
F.: Die gibt es auch noch
Fj.: Es erscheint solchermaßen
F.: Mitten im Herzen dieser einmaligen Stadt
Fj.: Sie haben sich womöglich verirrt
F.: Das hoffe ich auch zu glauben.....noch eine Flasche französischen Sekt Kellner
Fj.: Gerne Sir.

Fjodor geht ab.
Francis-Scott wendet sich zu Zelda hin.

F.: Ich liebe dich
Z.: Ich liebe dich
Beide küssen sich.
Z.: Einmalig ist dass hier
F.: Du bist einmalig
Z.: Die Großstadtlichter....die Oberschicht.....das Fieber der Nacht....die überschäumende Geselligkeit....die exessiven Trinkgelage.....hierher gehören wir Francis
F.: Zusammen.....wir beide für immer
Z.: Für immer
F.: Wenn die Götter uns gnädig sind
Z.: Dass sind sie....dass sind sie
F.: Ein jeder Tag und eine jede Nacht an deiner Seite
Z.: Nicht der meinen Seite....der unseren Seite
F.: So soll es sein
Der Chef de Range Fjodor tritt mit einer Flasche Sekt heran, schenkt ein und alle trinken.

Z.: Und schreibst du darüber Francis?
F.: Ich denke....ich denke...ich glaube ja
Z.: Auch über mich?
F.: Über und für dich
Zelda schenkt Francis-Scott einen Kuss.
F.: Niemand küsst so sanft wie du Zelda
Z.: Und niemand liebt so wie du Francis
F.: Sollen wir gehen?
Z.: Doch nicht jetzt
F.: Später
Z.: Ja, viel, viel später
F.: Dann lasse uns tanzen Zelda
Z.: Tanzen wir
Francis nimmt Zelda bei der Hand und führt diese auf das Tanzparkett.
Die Anderen am Tisch blicken zu den tanzenden Fitzgeralds.

J.: Wie sie tanzen
G.: Ach Zelda
D.: Diese Fitzgerald
J.: Neidisch?
D.: Ich doch nicht...sie sind mein Tageslohn
G.: Also doch neidisch
D.: Es ist schwer sich ihrer Faszination zu entziehen
J.: Genau dass ist es was diese Stadt braucht....den Glamour....der Jazz....die Golden Girls....den Charleston....die Flappers....und Lokale wie diese
G.: Lebensfreude....Drinks....das Leben, das Nachtleben.... ausgelassen feiern.... fröhlich und unbeschwert.....ich sage euch, die golden Zwanziger, dass sind wir
J.: Was werden sie schreiben Dean?
D.: Dass ich müde bin und meine Frau....also meine Frau und das Neugeborene....meine Nerven....also irgendetwas hat sie mit meinen Nerven gemacht
G.: Sie nerven
J.: Mit ihren Nerven
D.: Aber jetzt im Ernst....was soll ich in meiner Kolumne über die Beiden nun schreiben?
G.: Schreiben sie, dass sie sich gestritten haben
D.: Aber sie streiten ja nicht
J.: Dann haben sie einen Grund sich zu versöhnen
G.: Und die Beiden werden sich noch mehr lieben als sie es ohnenhin schon tun
L.: Viel, viel mehr noch
G.: Ein erneutes Entflammen entfesselter Leidenschaften
J.: Der Liebenden schönste Tage und Nächte
G.: Glühend und verglühend
D.: Sie beide sollten Reporterin werden
G.: Und ihnen den Job wegnehmen?
D.: Warum nicht?
G.: Reporter verliert seinen Job an zwei junge Flappers
J.: Er verlässt jetzt New York und versucht sein Glück an der Westküste
G.: Wo er eine grosse Karriere machen wird
D.: Flip und Flap....und Flip und Flap
G.: So ähnlich klingt dass
J.: Die Flappers.....die neuen Frauen
D.: Ich liebe sie
G.: Wir werden Geschichte schreiben
J.: Die Zukunft verändern
G.: Nur mit der unseren Lebenslust
D.: Dann tanzt das Schicksal jetzt auf eurer Seite
G.: Und was für ein Tanz, dass ist und sein wird....und mit was für einem Paar.
J.: Ja, was für ein Paar die Beiden sind
L.: Schreiben sie es nun dann
D..: Ein schwerer Streit bei den Fitzgeralds....die Untertassen flogen, die Teller implodierten und er, Francis-Scott, möchte sie verlassen und sie, Zelda, kämpft verzweifelt um seine Liebe oder doch....Zelda hat einen Neuen und Francis Scott wälzt sich in tiefster Verzweiflung
J.: Die Auflage wird explodieren
G.: Die Geier von den Dächern pfeifen
J.: Die Maulwürfe aus ihren Löchern kriechen
D.: Francis-Scott entflammt auf ein Neues....wird er darüber hinwegkommen....wird er darüber schreiben....was denkt die Stadt darüber....woran entzündete sich der Streit....eine geheime Affäre von Zelda....ein aufgeflogener Seitensprung von Francis-Scott...
L.: Gleich mehrere Schlagzeilen auf einmal.....der Streit....die Trennung.....die Versöhnung....dass reicht für mindestens eine Woche Kolumnenstoff....und nichts davon ist wahr
G.: Was es ja irgendwie um so wahrer macht
J.: Wohl leider ja
G.: Was leider, denn besser
D.: An der Westküste werden sie noch neidisch werden
G.: Nicht nur dort
J.: Der restlichen Welt
G.: Also in Brookyln?
J.: Dass ist doch schon ausserhalb der Welt
D.: Downtown?
J.: Wohl dort
G.: Wo auch ansonsten?
J.: In der Provinz wohl kaum
Die Drei trinken und beobachten die Tanzenden.
G.: Schaut sie euch nur an
J.: Unvergleichliche
G.: Man kann nur neidisch werden
D.: Das schönste Paar der Ostküste
J.: Dass sind sie
D.: Ich muss dann....die Schlagzeile ruft
J.: Lasse diese rufen und komme mit mir tanzen
D.: Aber ich muss in die Redaktion
J.: Nicht jetzt
D.: In eineinhalb Stunden ist Redaktionsschluss
J.: Ansonsten ist Schluss mit mir
Jane nimmt die Hand des Reporters und die Beiden gehen auf das Tanzparkett.
G.: Linda
L.: Ginevra
Linda und Ginevra erheben sich und die Beiden gehen auf das Tanzparkett.
Einige andere Paare erheben sich und gehen auf das Tanzparkett.

Der Chef de Range Fjodor und der Kellner A2 gelangen zu dem Tisch der Fitzgeralds.

Fj.: Dass sind Gäste
A2: Das Trinkgeld?
Fj.: Nicht das Geld sie Idiot....sehen sie sich diese doch nur an....wie sie tanzen....wie sie trinken....wie sie lieben....wie sie leben
A2: Verbrennend
Fj.: Aber wie verbrennend....sternenhell, alles erleuchtend; alles erfassend, alles mit sich reißend
A2: Untergehende
Fj.: Die Untergehenden kann man nur lieben
A2: Nach dem Sturm kommt die Rechnung
Fj.: Besser eine Rechnung zuviel....einige Jahre weniger....einige Drinks zuviel....gelebt....geliebt....verloren...untergegangen
A2: Sie reden schon so wahnsinnig wie die Fjodor
Fj.: Kann sein....kann sein A2
A2: Der Neue?
Fj.: Hält sich gut
A2: Dann wird er es schaffen
Fj.: Ich glaube fest daran
A2: Dann ist gut
Fj.: Da kommt John Held Jr. mit seiner neuen Flamme
A2: Die wird wohl so schnell erlischen wie die anderen Flammen
Fj.: Eine Frage von Tagen
A2: Und wieder einmal nüchtern wie der Tod
Fj.: Wenn er so weitertrinkt....wohl bald
A2: Die Fitzgeralds?
Fj.: Die Schöne und der Intellektuelle
A2: Ihre Liebe ist noch jung....unschuldig....rein
Fj.: Aber für wie lange noch?
A2: Sie hätten Kulturpessimist werden sollen und nicht Kellner
Fj.: Was ist ein Kulturpessimist?
A2: Vergessen sie es
Ein Gast: Kellner
A2: Ja Sir
A2 geht zu dem Gast.
Fjodor blickt zu den Tanzenden und Daisy kommt zu ihm.

Fj.: Und Daisy?
D.: Der Bundesrichter ist eher Jünglingen zugeneigt
Fj.: Aber du drehst ihn um
D.: Wie denn...habe ich magische Kräfte....einen Harten in der Hose....der hat bereits seine Jünglinge und versenkt sein marodes Schlachtschiff in den jungen Matrosen
Fj.: Wie romantisch
D.: Dieser Vertreter von Recht und Ordnung
Fj.: Du magst ihn?
D.: Dass wäre eine tödliche Liebe
Fj.: Benütze deine Brüste, nicht deinen Verstand
D.: Welchen Verstand soll ich benutzen?
Fj.: Ich sage, bringen sie ihn um den Verstand
D.: Da ist jede Frau auf verlorenen Posten
Fj.: Und wir Beide?
D.: Bist du reich?
Fj.: Nein
D.: Bist du berühmt?
Fj.: Nein
D.: Kannst du mir denn irgendetwas oder irgendetwas bieten?
Fj.: Nein
D.: Dass gefällt mir
Fj.: Sage ich doch
D.: Aber du kannst es trotzdem vergessen
Fj.: Danke für die Sekunde Hoffnung
D.: Gern geschehen
Fj.: Da kommt der Chef....lasse dich auszahlen
Der Chef kommt zu den Beiden.
C.: Daisy....Fjodor
Fj.: Ich bin dann
Fjodor geht ab.
C.: Gute Arbeit Daisy
D.: Der Richter....
C.: Er ist glücklich betrunken....ein zufriedener Kunde unseres Hauses....gute Arbeit
D.: Aber
C.: Nichts da mit einem Aber
Der Chef reicht Daisy einige Dollarscheine.
C.: Und komme morgen mit deiner Freundin Lola in meinem Büro vorbei.
D.: Gerne Chef
C.: Und jetzt verschwinde gefälligst aus meinem Lokal....sofort!
Daisy geht ab.

Außer Atem kommen die Fitzgeralds zum Tisch zurück.
F.: Hier
Francis-Scott schenkt sich und Zelda ein Glas Sekt ein und die Beiden trinken.
F.: Kellner!
A2: Ja Sir!
F.: Noch eine Flasche französischen Sekt Kellner
A2: Ja Sir....Sofort
Z.: Schau dort drüben Francis
F.: Wer?
Z.: William Randolph Hearst....der Zeitungsverleger....der reichste Mann der Welt
F.: Dieser Pennyluchser
Z.: Sei still....sei still...und dort drüben gleich neben diesem Geizhals Marion Davies, Louise Brooks und....und ist er dass wirklich?
F.: Ja, dass ist er
Z.: Charlie Chaplin
F.: Hollywoods Adel hier versammelt
Z.: Die berühmtesten Menschen unserer Zeit....mit dir
F.: Wenn sie doch so schweigsam wären, wie in ihren Filmen
Z.: Wie schön Louise Brooks ist
F.: Nicht annähernd so schön wie du
Z.: Francis gestehe es....sie gefällt dir
F.: In ihren Filmrollen wirkt sie schöner
Z.: Also sie gefällt dir?
F.: Du gefällst mir
Z.: Nicht mal streiten kann frau mit dir Francis
F.: Dafür bin ich die gesamte Zeit zu betrunken, aber
Z.: Aber
F.: Sie gefällt mir
Z.: Besser als ich?
F.: Es fehlt nur ein klein wenig
Z.: Ach Francis, man kann wirklich nicht mit dir streiten
Z.: Und der große Charly Chaplin
F.: Der auf ziem
lich Kleine steht
Z.: Ein richtiger Frauenheld
F.: Wohl eher ein Mädchenheld
Z.: Er hat es sich verdient
F.: Die Mädchen aber weniger
Z.: Sei nicht so kleinlich Francis
A2 kommt mit einer Flasche Sekt, schenkt ein und alle trinken.
Z.: Siehst du die Ohrringe von der da drüben Schatz....solche möchte ich auch haben
F.: Für dich Zelda....nur für dich
Francis-Scott Fitzgerald blickt zu jener Frau.
F.: Ich kaufe sie dir
Z.: Nein
F.: Und wie doch
Francis-Scott geht zu der Frau mit den Ohrringen an einem anderen Tisch.
Linda und Ginevra kommen zu dem Tisch zurück.

L.: Was für ein Tanz
G.: Jetzt einen Drink
Die Beiden trinken.
John Held Jr. kommt mit einem bezaubernden Wesen an den Tisch.
Alle begrüssen sich und die Beiden setzen sich an den Tisch.

Z.: Seht doch, seht doch
G: Was?
Z.: Francis!
L.: Was macht er da?
Z.: Er kauft der Dame ihre Ohrringe ab
L.: Unmöglich
G: Niemals wird sie diese ablegen
Z.: Schaut! Schaut!

Zelda, Ginevra, John Held Jr. und seine bezaubernde Begleitung beobachten Francis-Scott Verhandlungen mit der Dame.

Dean, der Klatschreporter und Jane kommen zum Tisch zurück.
J.: Was ist?
D.: Hier ein Drink
J.: Danke
Z.: Francis-Scott
Die Beiden blicken dorthin.
Die Frau legt ihre Ohrringe ab (und verlässt dann das Lokal) und Francis-Scott kommt triumphierend zu Zelda zurück, welche ihn sogleich stürmisch umarmt.

Z.: Wie hast du dass nur gemacht Francis....wie hast du dass jetzt schon wieder nur gemacht
F.: Lege dir die Ohrringe an
Z.: Gleich....gleich
Jr.: Fitzgeralds
F.: Junior
Jr.: Nenne mich nicht Junior Junior
F.: Junior Junior
Die Beiden trinken.
Z.: Also Fitzgerald, wie hast du es gemacht?
F.: Sie wollte dafür, dass ich ihren Namen in meinem nächsten Buch verwende......

Z:: So einfach Schatz?
F.: Manchmal bekommt auch ein Künstler etwas geschenkt
Z.: Einen Kuss für meinen Helden
Zelda küsst Francis.
Z.: Entschuldige mich Francis....komm Jane
Zelda und Jane gehen zur Toilette.
D.: Eine tolle Frau haben sich da geangelt Francis Scott Fitzgerald
F.: Manchmal haben die Sterne einen Glanz wie den ihrigen
D.: Kein Stern ist so schön wie Zelda
F.: Ja....keiner....ich bin ein glücklicher Mann
D.: Mit einer glücklichen Frau
F.: Ja?
D.: In der Blüte ihres Leben....der schöner....höher ist keiner
F.: Um dann tiefer und hässlicher zu fallen denn keiner zuvor
Jr.: Ich fange sie im Keller der Gesellschaft dann auf Francis-Scott
D.: Trinken wir auf das wunderbarste und schrecklichste im Leben.....die Frauen
F.: Darauf trinken wir
Alle Männer trinken.
F.: Ich verrate euch ein Geheimnis
Jr.: Meine Ohren sind spitz wie die Sphinx
F.: Ich bin pleite
Dean und John Jr. lachen.
F.: Warum lacht ihr?
D.: Wer ist denn in dieser Stadt nicht pleite....die Stadt ist pleite....der Staat ist pleite, die Parteien, die Arbeiter, die Künstler, die Reichen sind pleite und ich bin pleite....Jr.?
Jr.: Ich bin pleite
D.: Und wo sind wir?
Jr.: Wo sind wir nur?
D.: Im besten, teuersten, exklusivsten und angesagtesten Jazzlokal der Stadt
Jr.: Ich bin sogar so pleite, dass ich seit einigen Wochen in der “Life” Redaktion schlafe
D.: Aber zumindest nicht alleine
Jr.: Liebling, was sagst du zu dieser Unverschämtheit?
D.b.W.: Ein trotzkistischer Mexikaner
Alle lachen.
Jr.: Sie nennt all jene die ihr unsympathisch sind Mexikaner
D.b.W.: Mexikanerbande
Alle lachen.
Jr.: Ist schon gut Liebling
F.: Dann trinken wir auf den finanziellen Ruin
Jr.: Den unserem
Alle trinken.
John Held Jr. wendet sich seiner bezaubernden Begleitung hinzu und Dean unterhält sich mit Jane.
Ginevra wendet sich Francis-Scott Fitzgerald hinzu.

G.: Wie heißt das Buch an dem sie zur Zeit arbeiten Fitzgerald?
F.: Ein Meisterwerk Ginevra.....besser gesagt mein Meisterwerk Ginevra.....der Roman dieser Stadt.....der fiebrigen Ekstase des Jazz....die Regungen.....die Bewegung.....die Stadt....der Tanz.....die Oberschicht und die schönen, jungen Frauen.....die Träume dieser Mädchen und die Stadt.....dieses New York.....die Feste, die Schönheit......das reiche Leben......New York, die Stadt.....verstehen sie mich Ginevra.....diese Stadt und ihr Puls, der in meiner schreibenden Hand pocht und pocht und nicht ruht....und nicht mehr zur Ruhe kommt.....so reich......so wundervoll Ginevra......so komplex, unerreicht.....so eine Stadt.....
G.: Wie heißt denn nun das Buch Fitzgerald?
F.: Es handelt von einem großen Tycoon, einen mächtigen und lebendigen Mann, einen durch seine ja beinahe übermenschliche Intelligenz und Menschenkenntnis vereinsamten Macher....und die Liebe selbstbewusster Frauen.....starken Frauen.....wunderschönen Frauen...voll der Liebe und der Kraft, das ihre eigene Schicksal zu bestimmen.....starke Frauen....große Frauen, welche aus dem gesellschaftlichen Korsett, dass sie seit Jahrhunderten eingespannt gehalten hatte heraussprengen....und die Männer die sich zwischen ihnen verlieben und verlieren und dann zugrunde gehen und sich einander zugrunde richten und die Schicksale erblühen lassen und Verwicklungen.....ja Entwicklungen und natürlich der amerikanische Traum und das große Geld.....die besten Partys....die Verstrickungen....die Mißverständnisse....zwischen zwei Liebenden....zwischen den Welten, die uns voneinander trennen Ginevra....
G.: Der Titel....der Titel des Buches Francis Scott Fitzgerald!
F.(geistesabwesend): Was ist...was ist Ginevra?
G.: Der Titel
F.: Der große Gatsby
G.: Wie?
F.: Ich sagte der große Gatsby
G.: Gibt es denn wirklich?
F.: Es ist Hearst....so einer wie Hearst ist Gatsby....dieser g
rößte und einsamste aller Tycoone....dort drüben ist er....dort drüben sitzt er und weiss nichts davon....nichts weiß er, dass ich ihn für alle Ewigkeiten verewigen werde
G.: Für was?
F.: Der Ewigkeit
G.: Der da drüben ist Hearst?
F.: Ja
G.: Wirklich so reich?
F.: Der grosse Gatsby
G.: Der ist aber nicht groß, das ist ein kleiner Mann
F.: Nicht der Körper, denn seiner Gedankengänge....seine Macht....diese Macht....kannst du sie nicht bis hierher fühlen....die Macht.....seine Macht
G.: Ein h
ässlicher Mann
F.: Nicht das Äussere Ginevra, dieser ruhende Vulkan....nicht der Körper Ginevra.....dieser fiebrige Blick....diese Gier in seinem Blick nach Frauen, Geld, Macht, sein Bestreben gleich Gott zu sein....der Reichtum, die Macht....nicht sein Körper....die Unterwürfigkeit um ihn herum....diese Einsamkeit Ginevra
G.: Warum also der gro
ße Gatsby?
F.: Warum klein?
G.: Ich brauche einen Drink
F.: Auf den grossen Gatsby
G.: Auf diesen kleinen
Die Beiden trinken.
G.: Und haben sie ihn gefragt?
F.: Was Ginevra?
G.: Ob er es w
ünscht verewigt zu werden
F.: Nein, nein....niemals

Zelda und Jane kommen von der Toilette zurück.

F.: Wunderschön Zelda
Z.: Danke Francis....Ginevra?
G.: Schönes Leuchten deiner Ohren....schöne Ohrringe
L.: Wirklich Zelda, dein Geschmack ist unübertroffen....

Zelda und Jane setzen sich wieder und die Frauen unterhalten sich untereinander, während Francis Scott Fitzgerald durch die Leere blickt.


L.: Eine Geschichte Fitzgerald, eine Geschichte
F.: Nicht jetzt
L.: Doch jetz
F.: Also gut....aber zuerst einen Drink

Alle trinken auf Francis-Scott Fitzgerald.
F.: Also, “a little something for everbody”....im letzten Jahrhundert gab es hier in New York, in Manhatten, in Nähe der berüchtigten Five Points einen gewissen Phineas Taylor Barnum und dieser hatte ein Kuriositätenkabinett mit Tausenden von Exponaten.....Meerjungfrauen, Mumien, lebenden Skeletten, einen Flohzirkus, allem möglichem, daneben hatte er noch Albinos, siamesische Zwillinge, Kannibalenhäuptline, Zwerge, Riesen, Akztekenkinder, eine Zigeunerin, die aus der Hand las....es war wirklich für jeden etwas dabei und sein Kabinett war das größte, umfangreichste und beliebteste Kabinett der gesamten Welt und angefangen hatte Barnum mit der Amme von George Washington....sie war damals 161 Jahre alt....eine blinde, schwarze, gebrechliche Frau und jene erzählte Anekdoten aus dem Leben des Präsidenten und die Menschen strömten in Scharen herbei, um sich diese Lügenmärchen anzuhören und nebenbei machte dieser Prinz des Unfug aus Sängerinnen, Tänzerinnen Stars über Nacht....er war ein Schwindler, ein Gauner, ein Betrüger....ein hervorragender Geschäftsmann...ein Zauberer, ein Illusionist und sein bester Spruch war “There Is a Sucker Born Every Minute”,.....und niemand kennt ihn heutzutage
L.: Und die Geschichte?
F.: Barnum hat die größte Geschichte aller Zeiten erfunden.....das Showbusiness
G.: Die größte Lüge aller Zeiten
Z.: Die größte Illusion
L.: Das bezauberndste M
ärchen
D.: Die größte Geschichte aller Zeiten

Der Klatschreporter Dean erhebt sich von seinem Sitz.
D.: Also verehrte Fitzgeralds....golden girls.....John Held Jr. und....und.....nun ja....ich muss dann wirklich
F.: Was werden sie schreiben Dean?
D.: Dass sie, Francis-Scott und Zelda sich heute abend heftig gestritten habt und euch jetzt auf unbestimmte Zeit trennen möchtet
F.: Ach so
Z.: Köstlich Dean...einfach köstlich
F.: Und die Wahrheit?
D.: Welche Wahrheit?
F.: Ja genau....welche Wahrheit?
D.: Jeder soll sich die seine bilden....aber in wenigen Tagen kommt es dann zur gro
ßen Versöhnung zwischen ihnen und Zelda
Z.: Mit Trompeten und Pauken
F.: Zelda....einen Kuss und einen Drink....und auch für Dean einen
Zelda schenkt Francis-Scott, sich und Dean einen Drink ein.
F.: Auf die Versöhnung
Z.: Auf die Versöhnung
D.: Auf die Versöhnung
Die Drei trinken.
Z.: Und hier
Zelda schenkt Francis-Scott einen intimen Kuss.
D.: Ich bin dann für heute abend Geschichte
J.: Und mein Kuss?
D.: Ich bin ein verheirateter Mann
J.: Gerade deshalb
Dean küsst Jane auf die Wange und verabschiedet sich.

Der Klatschreporter Dean geht zum Ausgang des Lokal und trifft dort auf einige Reporterkollegen.
K2: Was ist los Dean?
D.: Nichts ist los
K3: Warum die Eile?
D.: Das Neugeborene und meine Frau
K2: Und vorher, dazwischen und nachher in die Redaktion
K3: Du kannst uns nicht an der Nase herumf
ühren Dean
K4: Wir sind zu alte Hasen um die Story nicht zu wittern...also los Dean
K5: Rücke raus damit
D.: Es gibt keine Story....
K2: Keine Story Dean!
D.: Dass ist die Story
K4: Der alte Hut von der erfundenen Geschichte
D.: So ungefähr
K3: Und du enthältst uns nichts vor
D.: Nein
K2: Oder gar und sonders so
D.: Was wisst ihr schon?
K3: Das gleiche Nichts wie du Dean....das gleiche Nichts
K2: Wohl dann
D.: Ich muss dann
K3: Und die Fitzgeralds?
D.(abgehend): Welche Fitzgeralds?
K2: Gr
üß mir das Neugeborene schön!
Dean verlässt das Lokal.
K3: Er hat vielleicht doch eine Story
K4: Eine Story
K2: Die keine ist
K3: Eine große Story also
K4: Vergesst ihn
K2: Genau, vergesst ihn...lasst uns trinken
K3: Auf die Story die keine ist
K4: Die noch immer die beste Story ist
Die vier Klatschreporter begeben sich zum Tisch mit den Fitzgeralds.
K3: Eine Story Fitzgerald?
F.: Drüben an der Theke gibt es eine Flasche Sekt auf meine Rechnung
K4: Fantastische Story
K3: Diese Story wird immer besser
K2: Schon lange nicht mehr so eine gute Story gehört
K1: Gehen wir zur Story.
Alle bejahen und gehen zur Theke.
Das Geschehen bleibt bei den Fitzgeralds.

G.: Wisst ihr was heute ist?
Jr.: Ein guter Tag zum Sterben
Z.: Junior, heute ist doch ein guter Tag zum Leben
J.: Also was ist heute Ginevra?
G.: Heute ist Vollmond
Alle trinken auf den Vollmond.
L.: Schaut wer da kommt
William Randolph Hearst kommt mit Marion Davies zu dem Tisch mit den Fitzgeralds.
H.: Fitzgerald Francis-Scott
F.: Herr Hearst es ist mir eine Ehre
H.: Ja, ja, die Ehre....es kommt noch eine Flasche französischen Sekt.....ich habe es mir erlaubt sie dazu einzuladen
F.: Was?
H.: Fragen sie nicht Fitzgerald
F.: Sehr großzügig von ihnen Herr Hearst
H.: Nur das Beste und Schönste für die Sch
önen und Verdammten
F.: So soll es sein
H.: Frau Zelda Fitzgerald
Z.: Guten Abend Sir Hearst
H.: Bleiben sie mir so hübsch und dem Leben zugeneigt
Z.(Francis umarmend): Dass werden wir
H.: Ich wünsche ihnen beiden noch einen angenehmen Abend
F.: Ihnen auch
Z.: Auch ihnen und ihrer Frau einen sch
önen Abend
H.: Den werden wir noch haben....den werden wir noch haben
William Randolph Hearst geht lachend mit Marion Davies ab.
Z.: Warum lacht Herr Hearst?
F.: Marion Davies ist nicht die Frau Hearst
Z.: Nein?
F.: Sie ist seine heimliche Geliebte und was er nicht weiss, obwohl er ja alles weiss und es die gesamte Stadt weiss, ist, dass Marion Davies auch die heimliche Geliebte von Charlie Chaplin ist und nicht nur von ihm
Z.: Vor lauter Heimlichkeiten ist dass ja fast schon unheimlich
F.: Ja, viele Unheimlichkeiten
Z.: Ein richtiges Biest?
F.: Und Hearst ist dazu noch rasend eifersüchtig
Z.: Und seine wirkliche Frau?
F.: In ihrem riesigen Schloss in Hollywood mit seinen Kindern....die einsame K
önigin mit ihren Hunderten Bediensteten und der Stadt zu ihren Füssen....und was nützt es ihr....
Z.: Und was hast du von mir Francis?
F.: Wir haben unsere Liebe....die ist mehr wert als alle Reichtümer Hearsts
Z.: Mein Mann
F.: Deine Frau
Zelda umarmt Francis und schenkt ihm einen Kuss.
Z.: Aber du, du hast eine
F.: Und was f
ür eine
Z.: Sag es mir....sag es mir
F.: Du bist die Sch
önste
Z.: Sag es mir....sag es mir
F.: Du bist d
ie Schönste
Z.: Lass uns auf uns trinken
Ein Kellner (A2) kommt mit der von Hearst offrierten Flasche Sekt, schenkt ein und geht ab.
Z.: Auf die Verdammten
F.: Auf die Zwanziger dieses Jahrhundert...das sch
önste Jahrzehnt der Menschheit
Z.: Dass ist es....auf die Schönen und Verdammten
Alle trinken
.

F.: Zelda wir sollten
Z.: Jetzt schon
F.: Bevor es zu sp
ät ist
Z.: Es ist schon zu spät
F.: Ja es ist sehr spät....ich möchte....
Z.: Ich weiß was d
u möchtest
F.: Und du?
Z.: Gehen wir
Zelda und Francis-Scott Fitzgerald verabschieden sich und verlassen das Lokal.

Die betagten Damen erscheinen wieder im Eingangsbereich.
S1: Die stecken alle unter einer Decke
S2: Unter meiner Decke bestimmt nicht
S3: Kalt ist es unter diese Decke
S2: Eiskalt
S3: Betrunkene Weibsbilder
S4: B
öcke....Böcke
S1: Hurenböcke
Der Chef de Range Fjodor gelangt zu den Damen.
Fj: Hochverehrte Damen wollen sie doch noch G
äste unseres bescheidenen Lokal werden
S3: Der ist verrückt
S1: Und gar nicht wenig
S2: Ein Anarchist
Fj.: Völlig unpolitisch hei
ße ich sie herzlich willkommen
S2: Was ist mit meinem Herz?
S3: Herzloser!
S1: Wir haben die Behörden informiert
S2: Und die den Staatsanwalt
S3: Und der den Bürgermeister
Fj.: Und der Präsident?
S2: Unverschämter
S3: Lümel
Fj.: Und werden wir sie bald als Gäste begrüssen dürfen
S1: Es herscht die Prohibition
Fj.: Es gibt in New York umgerechnet 32.000 Lokale die zur Zeit Alkohol ausschenken....warum ausgerechnet dieses Lokal?
S2: 32.000 betrügende Säuferbuden
S3: Die werden alle geschlossen werden sie Trunkenbold
S2: Noch heute Nacht
S1: Woher bekommen sie den Fusel?
Fj.: Von der Cosa Nostra
S2: Von wem?
Fj.: Von der Casa Nostra.....alles Hausprodukte....wird alles hier produziert
S3: Lügner!
S2: Lügner!
S2: Die Polizei ist unterwegs
Fj.: Dort drüben sitzt der Polizeichef mit seinen Adjutanten
S3: Und die Staatsanwaltschaft wird Anklage erheben
Fj.: Dort drüben sitzt der Generalstaatsanwalt und wie sie sicher sehen können von hübschen Damen umringt
S1: Es muss für Ordnung gesorgt werden
S2: Ein f
ür alle Mal
A1: Seien sie unbesorgt
S2: Gehen wir
S1: Zurück aufs Land
S3: Jetzt gleich mit dem Greyhound um halb elf
Fj.: Ich wünsche den Damen eine gute Reise
Die Damen gehen wutschnaubend untereinander sprechend ab.
Fj.: Die br
äuchten dringend einen Drink
Fjodor blickt ihnen hernach als ein betrunkener John Held Jr. in Begleitung eines bezaubernden Wesen an ihn herantritt.
Jr.: Ich möchte zahlen
Fj.: Dass geht aufs Haus Sir
Jr.: Ich möchte zahlen
Fj.: Was möchten sie denn zahlen Sir?
Jr.: Dass habe ich vergessen
Fj.: Sie trinken zuviel Sir
Jr.: Hier, dass müsste reichen
John Held Jr. reicht dem Kellner einige Dollarnoten.
Fj.: Ja, ja, das müsste reichen
Jr.: Sicher?
Fj.: Sicher
Jr.: Ich bin dann
Fj.: Noch eine schöne Nacht ihnen und diesem bezaubernden Wesen
W.: Ich bin kein Wesen sie ungebildeter Mexikaner
Fj.: Entschuldigung sie mich vielfach Lady
W.: Was für ein frecher Mexikaner John Jr.?
Fj.: Seien sie unbesorgt Lady....ich entschuldige mich bei ihren Sorgen
Jr.: Komm Baby
John Held Jr. und das bezaubernde Wesen gehen ab.
Fj. (diesen nachblickend): Welch bezauberndes Wesen
Der Chef kommt zu Fjodor.
C.: Und?
Fj.: Alle Gäste glücklich und betrunken
C.: Was ist mit John Jr.?
Fj.: Unterbezahlt.....untersch
ätzt....unter die Hunde gekommen.....ein Hungerkünstler....oder besser gesagt ein Lebenskünstler
C.: Dann nur weiter so
Fj.: Panta Rhei....alles fliesst....dieses eine bezaubernde Wesen an der Seite John Held Jr. hat mich soeben einen ungebildeten Mexikaner genannt
C.: Und haben s
ie sich dafür entschuldigt?
Fj.: Zweimal sogar
C.: Na dann
Fj.: Alles wie gehabt
C.: Aber sparen sie sich in Zukunft diese franz
ösischen Vokabeln
Fj.: Dass werde.....dass werde ich Chef
A2 eilt zu den Beiden hin.
A2: Chef....Fjodor
C.: Was ist A2?
A2: Der Neue
C.: Was ist mit dem Neuen?
A2: Er hat sich.....er hat sich....
C.: A2...was hat er sich?!
A2: Er hat sich aus dem K
üchenfenster gestürzt
C.: Was hat sich der Neue?
A2: Aus dem Küchenfenster gest
ürzt
C.: Nochmal!
A2: Das K
üchenfenster...der neue Kellner....ein Sturz Chef
C.: Und jetzt?
A2: Am besten sie kommen mit
A2 und der Chef gehen ab.
Fj.(
zu den Gästen blickend): Der Stress....der Stress....was für ein bezauberndes Wesen....
Fjodor arbeitet weiter.

Eine Band spielt und die Menschen unterhalten, trinken und tanzen an den Tischen.



2. Lost Generation

You are all a lost generation
Gertrude Stein

Zelda Fitzgerald Z.
Francis Scott Fitzgerald F.
Ernest Hemingway H.
Gertrude Stein G.
Ezra Pound P.
Ein französischer Freund von Getrude Stein Fr1
Alice Babette Toklas A.
Ein französischer Freund von Alice B. Toklas Fr2

Am frühen Abend im Salon von Gertrude Stein, St. Germain, Paris.
An einigen Tischen sitzen Maler, Dichter, Kunsthändler....

Alice B. Toklas sitzt mit einem französischen Freund (Fr2) an einem Tisch.

A.: Ich arbeite jetzt seit 2 Wochen an diesem einen Gedicht
Fr2: 14 Tage
A.: Das wäre ein guter Titel für dieses Gedicht
Fr2: Und was ist mit uns zwei?
A.: Wird eine einsame Geschichte bleiben
Fr2: Sie schreiben fantastisch
A.: Danke....aber die Schmeichelei wird nichts daran ändern
Fr2: Sie sollten veröffentlichen
A.: Dass ist nichts für mich
Fr2: Sie sind eine wunderschöne Frau
A.: Ich weiß, ich weiß
Fr2: Sie sollten in die Welt der Mode gehen
A.: Jetzt nicht

Fr2: Oder mir zumindest einen Kuss schenken
A.: Hier
Alice küsst Fr2.
A.: Und jetzt kommen sie mit
Fr2: Mit ihnen immer
Fr2 und Alice gehen zu einem Tisch wo Gertrude Stein, E. Hemingway und ein französischer Freund Getrudes Stein sitzt.
G.: Alice
A.: Hemingway
H.: Frau Toklas
A.: Störe ich?
G.: Setze dich zu uns
A. und Fr2 setzen sich.
A.: Kann ich ihnen und dir Gertrude mein Gedicht vorlesen
G.: Gerne
H.: Sicher
A.(vorlesend):
Der milde Herbstwind streichelt,
die blühenden Lippen Verliebter,
in ihren Bewegungen erwacht die Lust,
und verliert des Körper des
Frost
G.: Warte.....warte
A.: Was ist?
G.: Das klingt zu bemüht.....ein Gedicht muss musikalisch und geschmeidig sein, es muss etwas Unfertiges, ja Unvollendetes sein....dass ein jeder es überarbeiten möchte....so etwas....
A.: Es gefällt dir nicht
G.: Nein
A.: Hemingway?
H.: Katastrophal
Wütend erhebt sich Alice und verlässt den Raum.
Fr2 eilt ihr hernach.

G.: Viel zu sensibel meine Frau
H.: Aber nicht sensibel genug um Gedichte zu schreiben
G.: Idiot
H.: Was sagen sie dazu Fr1?
Fr1.: Ihr seid eine verlorene Generation
G.: Was sagen sie?
H.: Wer?
Fr1.: Wer wenn nicht ihr?
H.: Ihr?
G.: Ihr!
H.: Also wir?
Fr1: Ouais
H.: Besser verloren als überhaupt nichts
G.: Dann besser überhaupt nichts
Fr1.: Das Schweigen ist der angenehmste Ton
H.: Auf der Tonleiter der Dummheit
Die Vier schweigen.
G.: Kennen sie Mallarme?
H.: Wen?
G.: Ach vergessen sie es
H.: Was soll ich denn vergessen, wenn sie nichts sagen
G.: Warten sie (Mallarme zitierend)
Tel qu en Lui- même enfin l’ éternité le change,
Le poète suscite avec un glaive nu
son siècle épouvante de n’avoir pas connu
Que la mort triomphait dans cette voix étrange
Eux, comme un vil sursaut d’ hydre oyant jadis l’ange
Donner un sens plus pur aux mots de la tribu
Proclam érenttrès haut le sortilège bu
Dans le flot sans honneur de quelque noir mélange

Fr1: Fantastique
H.: Was soll dass?
G.: Jetzt können sie es vergessen
H.: Nur so weiter
G.: Wissen sie Hemingway von wem dieses Gedicht Mallarmes denn handelt?
H.: Wohl nicht von mir?
G.: Also bedeutungslos?
H.: Dass haben sie gesagt, nicht ich
G.: Sie?
F1: Un dingue poète
G.: Edgar Allen Poe
H.: Ich wusste es....ich wusste es
G.: Was wussten sie?
H.: Dass es um einen Verrückten geht
G.: Warum verrückt?
H.: Alle toten Schriftsteller waren verrückt
G.: Warum waren denn alle toten Schriftsteller verrückt?
H.: Damit man sie jetzt besser verstehen kann
G.: Und die lebenden Schriftsteller?
H.: Die werden erst wahrgenommen wenn sie tot sind
G.: Dann sind sie und ich also auch verrückt
H.: Sie nicht, ich schon
G.: Nur so weiter Hemingway
Die Beiden trinken.
G.: Die Beiden dort drüben
H.: Was ist mit ihnen?
G.: Die zwei Küssenden
H.: Und?
G.: Zwei Küssende
Fr1: Der französische esprit
H.: Blödsinn
Fr1.: Denn sie da schreiben
H.: Wertschätzung ist etwas für Weicheier....oder was sagen sie dazu?
Fr1: Anerkennung ist wichtig
H.: Nein
Fr1: Dieser ermutigt....beflügelt
H.: Die Untalentierten....die Unwissenden
Fr1: Nein
H.: Also hatte ich doch Recht
Die Beiden trinken.
H.: Die Fitzgeralds?
G.: Die kommen noch
H.: Heute bestimmt nicht
G.: Sie wissen immer alles besser
H.: Allerdings
G.: Außer bei ihnen selbst
H.: Selbstverständlich
G.: Warum sollten sie nicht kommen?
H.: Hätten sie nicht an die Riviera fahren sollen?
G.: Davon habe ich nichts gehört
H.: Vielleicht haben sie es überhört?
G.: Ich höre nur dass was ich höre
H.: Na also, Fitzgerald hat mit mir darüber gesprochen, wegen Zelda
G.: Die Riviera?
H.: Ja!
Die Beiden trinken.
G.: Was sagen sie zu Zelda?
H.: Ein Abenteuer von einer Frau
G.: Wäre doch etwas für sie Hemingway
H.: Ich bin schon mehr als ausgelastet mit meiner...außerdem ist Fitzgerald mein Freund
G.: Respekt Hemingway....das Wort Respekt!
H.: Den habe ich....ja, den habe ich
G.: Und Zelda?
H.: Sie ist durchgeknallt
G.: Francis Scott nicht weniger
H.: Doch....doch....eindeutig weniger
G.: Immerzu diese männliche Sichtweise....sie ist seine Inspiration, seine gute Fee, die Zauberin in seinem Herzen....die Idee hinter jedem seiner Bücher, ich bin überzeugt davon, dass er ihr alles verdankt....jedes Wort, jede Zeile, jede Seite
H.: Jeden Absturz....jeden Rausch...jede Katastrophe....sie ist verrückt

G.: Sehen sie doch einmal das Positive....sie leben und sie lieben sich....das ist niemals einfach
H.: Ja, ja.....so etwas ist wirklich überhaupt nicht einfach
G.: Und sie ist nicht verrückt....sie ist nur etwas seltsam
H.: Etwas sehr seltsam
G.: Launisch
H.: Manisch
G.: Nur etwas seltsam
H.: Verrückt
G.: So wie sie?
H.: Anders....definitiv anders verrückt
G.: Und sie Hemingway?
H.: Früher oder später erschiesse ich mich
G.: Später?
H.: Ja, wohl eher später...im Moment muss ich mich um meine Familie kümmern
G.: Die arme Kugel
H.: In den armen Kopf hinein
G.: Wenn es soweit ist, lassen sie mich es wissen....ich kaufe ihnen die Kugel
H.: Wie freundlich von ihnen
G.: Nichts zu danken....noch etwas zu trinken?
H.: Dem Schierlingsbecher heraus....gerne
Gertrude Stein schenkt ein und die Beiden trinken.
G.: Warum mögen sie mich eigentlich nicht Hemingway....da ich eine Lesbe bin?
H.: Also bitte Frau Stein
G.: Was ist es dann?
H.: Sie werden überschätzt, ihre Lyrik ist sinnlos und v
or allem gefällt mir nicht was sie schreiben, aber
G.: Aber?
H.: Dieser Salon hier, dass war die beste Idee, die sie jemals hatten und wohl haben werden
G.: Ihre Schreiberei gefällt mir auch nicht
H.: Eine Feindschaft die auf Gegenseitigkeit beruht, ist wohl besser als die meisten
Freundschaften
G.: Darauf trinken wir
Die Beiden trinken.

Francis-Scott Fitzgerald betretet den Salon, geht zu Gertrudes Tisch und alle begrüssen sich.

G.: Ein Spruch für mein Tagebuch Fitzgerald
F.: Alle Götter sind tot, alle Kriege gekämpft, jeder Glauben zerstört
G.: Gefällt mir sehr gut Fitzgerald....denn schreibe ich mir sogleich auf
Getrude Stein schreibt sich den Satz in ihr Tagebuch.
H.: Dass sind ja wir Fitzgerald?
F.: Genau Hemingway
H.: Ein Drink?
G.: Hier für euch beide
Francis-Scott und Hemingway trinken Whiskey.
G.: Wo ist Zelda?
F.: Die Tyrannin meines gebrochenen Herzen
G.: Wo Fitzgerald?
F.: Wenn es ihr gelingen vermag von ihrem französischen Offizier sich zu trennen....dann kommt sie
H.: Und sie Fitzgerald?
F.: Ich kümmere mich um mein Seelenheil
G.: Fitzgerald?
F.: Ja Gertrude?
G.: Sie haben den ganzen Tag wieder getrunken
F.: Was habe ich?
G.: Fitzgerald?
F.: Ja, dass habe ich
G.: Sie sollten nicht soviel trinken
F.: Dass hat meine Mutter zu meinem Vater auch schon gesagt
G.: Und?
F.: Es hat nichts genützt
H.: Dass nenne ich mir einen Mann
Die Beiden trinken.
F.: Was sagen sie dazu guter Franzose?
Fr1: Diese....diese eure Generation von Amerikanern ist eine Generation in Flammen
H.: Wohl schon eher Asche
F.: Vom Winde verweht
Fr1: Ich sehe noch die Flammen
H.: Dass sind Aschewolken
F.: Über die Schlachtfelder der Liebe
H.: Vermissen sie den Gefechtsl
ärm
Francis-Scott und Hemingway trinken.
G.: Ihr trinkt zuviel
Francis-Scott und Hemingway lachen.
Fr1: Diese verrückten Amerikaner
Francis-Scott und Hemingway lachen noch mehr.
G.: Jetzt trinke ich auch
Die Drei trinken.
Fr1: Warum schreibt ihr Amerikaner nie über uns Franzosen?
H.:
Über wen?
Fr1:
Über uns Franzosen
F.: Weil wir vor niemanden Respekt haben
G.: Nicht einmal vor euch selbst?
H.: Vor denen am allerwenigsten
F.: Man sollte nichts mit ihnen zu tun haben
H.: Auf gar keinen Fall
F.: Wir sind ein respektloses, dummes Gesindel
G.: Francis Scott, was haben sie schon wieder gegen die Frauen?
F.: Das Gleiche was ich gegen Männer habe
H.: Und natürlich den Franzosen
F.: Welchen Franzosen?
Fr1: Welch eine Beleidigung. vergessen Sie nicht sie sind Gäste in unserem Land
F.: Und bei Gertrude
H.: Und vergessen sie nicht, dass auch sie nur Gäste in diesem Land sind
Hemingway und Francis-Scott lachen
Gertrude schenkt ein und alle trinken.

H.: Ohne unsere Hilfe wäret ihr jetzt alle stramme Preussen
F.: Mit deutscher Disziplin und dem Kaiser treu ergeben
H.: Dem deutschen Vaterlande
F.: Zu Hunnen degradiert
Fr1: Unverschämtheit
Fr1 verlässt brummelnd den Salon.
G.: Ihr könnt mir doch nicht alle Franzosen abspenstig machen
H.: Ein, zwei werden ihnen schon noch übrig bleiben
G.: Genau Hemingway
F.: Erzählen sie uns eine Geschichte vom Krieg Hemingway
H.: Von welchem Krieg....den bei mir zu Hause
oder dem großen Krieg?
G.: Den gro
ßen Krieg
H.: Also den bei mir zu Hause

F.: Hunde wollt ihr ewig leben?
H.: Also ich bestimmt nicht
G.: Warum denn über den Krieg?
H.: Ich war Kriegsberichtserstatter und war bei einer amerikanischen Kompanie bei Chemins des Dames....direkt an der Front und bei Beginn der täglichen Kampfhandlungen legte ich mich zu den Soldaten an der vordersten Front und als mich die Hunnen dann erblickten.....also bei meinem Anblick begannen die Hunnen in Massen zu dersertieren....liefen zu uns herrüber und auf Befehl des Kommandanten wurden alle im Maschinengewehrfeuer niedergemäht....die fielen um wie Pappkameraden und waren mausetot....es waren sicher Hunderte und ich fragte die Soldaten um mich “warum”, doch diese zuckten nur mit ihren schmalen Schultern und ich sollte zum Frontabschnittkommanden gehen und diesen fragen.....also lief ich zum Frontabschnittkomandanten und fragte ihn, warum er denn diese Deutschen, die sich zweifelsohne ergeben wollten, töten haben lassen und er sagte: “Vor drei Tagen sei schon einmal dass gleiche geschehen, nur umgekehrt” und ich insistierte weiter und schlussendlich sagte er mir zuerst “Feiglinge” und dann “Nur ein toter Deutscher ist ein guter Deutscher”
F.: Hatten denn die Hunnen auch einen wie dich?
G.: Vielleicht einen Doppelgänger?
F..: Mit entwaffnender Miene
G.: Stolzer Feigheit erfüllt
H.: Damals habe ich mir dass auch sofort gedacht
G.: Einen mit einem riesigen Selbstbewusstsein
F.: Die Hunnen zu Tode erschreckend
H.: Wie wohl erst die blonden Frauen dieser Hunnen auf meinen Anblick reagiert hätten
F.: Ja Hemingway, dass wäre was gewesen
G.: Ihr beide seid hoffnungslose Idioten
F.: Warum auch nicht?
H.: Genau Fitzgerald....warum auch nicht?
Alle drei trinken.

Picasso betretet den Salon und Getrude blickt entzückt zu diesem.
H.: Wer ist dass?
G.: Der berühmteste Maler seiner Generation
H.: Dann ist dass wirklich eine verlorene Generation
F.: Und wie heißt er?
G.: Picasso

H.: Das ist der weltberühmte Picasso?
G.: Ja, dass ist er....entschuldigt mich kurz.

Getrude steht auf und geht zum Tisch wo Picasso sich hingesetzt hat.

F.: Am besten wir bleiben unter uns
H.: Traue niemanden, außer er ist Amerikaner
F.: Und die Südstaatler?

H.: Die gehören eigentlich nicht zu Amerika, eher zu Afrika
Beide lachen.
H.: Also was ist mit Zelda?
F.: Frage nicht
H.: Fitzgerald?
F.: Ich mache mir Sorgen um sie
H.: Und ich um sie
F.: Wir haben uns voneinander entfernt und entfernen uns immer mehr....es ist mehr Zwang, als Freude in unserer Beziehung....die glücklichen Tage sind vergangen, Vergangenheit....sie ist launisch.....depressiv....dreht immer wieder durch....wir streiten und versöhnen uns, ein ständiges Auf und Ab, welches letzten Endes doch nur nach unten hinabführt
H.: Und sie Fitzgerald?
F.: Ich drehe auch durch.....flü
chte mich in die Schreiberei....in das Trinken, die Sinnlosigkeit
H.: Das Geld?
F.: Auch das Geld
H.: Sie sind pleite?
F.: Das war ich schon immer
H.: Dann haben wir schon wieder eine Gemeinsamkeit entdeckt
F.: Trinken wir
Die Beiden trinken.

Zelda Fitzgerald kommt mit Ezra Pound in den Salon und gehen zum Tisch mit Francis Scott Fitzgerald und Hemingway.
F.: Du liebe Liebe
Z.: Der liebe Liebe
F.: Wie gehts den Franzosen?
Z:: Einem besser als dem Rest
F.: Dann ist der Krieg wohl schon zu Ende
Z.: Er hat für heute genug an der Front gelitten
F.: Und jezt eröffnest du hier das Feuer
Z.: Hier ist schon alles erloschen
F.: Liebste, schenk mir einen Kuss, ich möchte Frankreich schmecken
Zelda setzt sich zu Francis Scott und schenkt ihm einen Kuss.
F.: Ist doch alles gut Schatz?
Z.: Ja, dass ist es.....Hemingway
H.: Zelda Fitzgerald
Z.: Was machst du die gesamte Zeit mit diesem Betrüger?
F.: Die Realität betrügen
Z.: Mit dem rede ich nicht
H.: Liebe auf den ersten Blick
Z.: Bei euch beiden wohl eher
F.: Also Zelda....bitte
Z.: Ich schweige schon und ertrage das Unertragen
F.: Dass wird schon
H.: Und wie geht s dem Faschismus Pound?
P.: Prächtig, prächtig....er gedeiht und erblüht einer schönen Zukunft entgegen
F.: Zurück in die Zukunft sozusagen
P.: Viel, viel weiter....wir werden auch die Vergangenheit umschreiben
H.: So wie die dreckige Kommunistenbande in Russland
P.: Mit denen räumen wir früher oder später schon noch auf
H.: So wie mit den Demokraten?
P.: Diesen korrupten Musterschülern?
F.: Und mit dem Faschismus wird dann alles besser Pound?
P.: Ich bin überzeugt davon
F.: Wie auch nicht
P.: Hemingway....Fitzgerald....lassen sie uns doch das Politische bleiben lassen
Alle trinken.

Gertrude kommt zu dem Tisch zurück
H.: Was ist mit deinem Picasso?
G.: Er hatte Streit mit einer Freundin
H.: Einer?
G.: Picasso ist ein Mann, welcher die Frauen gut behandelt, deshalb lieben ihn auch so viele
H.: Dann ist wohl besser, dass nicht weiter zu hinterfragen
F.: Auf keinen Fall
H.: Der muss ja wirklich schrecklich sein
G.: Vergesst ihn einfach
H.: Trinken wir auf Picassos Frauen
F.: Dass machen wir
P.: Diesen glücklichen Mädchen
Alle trinken.
G.: Ihr solltet euren Alkoholkonsum und eure Zungen mässigen
F.: Jetzt ist ja Zelda hier, also
Z.: Gertrude
G.:, Lasse dich umarmen Zelda
Die Beiden umarmen sich.
F.: Und Pound, schon einen Verleger gefunden?
P.: In Italien
F.: Bei den Faschisten?
H.: Pound schreibt jetzt auf Italienisch
P.: Nein Hemigway, ich schreibe in einer Sprache, welche sie kaum bis gar nicht beherrschen
H.: Russisch?
F.: Sibirisch?
H.: Französisch?
F.: Deutsch?
P.: Fast
H.: Österreichisch

P.: Genau....im Wiener Dialekt
F.: Na dann
H.(auf wienerisch): Halten s endlich die Pappen Sie Depperter
F.: Noch so ein verlorener amerikanischer Wiener-Mundartendichter
H.: Darauf trinken wir
F.: Ein amerikanischer.....nein europäischer.....nein ein deutscher Mundartendichter
H.: Welch eine Ehre
P.: Genau
Alle vier trinken.
P.: Eine Zigarre die Herren
F.: Gerne
H.: Noch mehr gerne
Pound verteilt die Zigarren und die Männer zünden sich diese an.
G.: Zelda, lassen sie uns die Männer allein die Lungen zerstören
Z.: Dieser Rauch
G.: Zelda kommen sie mit mir

Die Beiden stehen auf und verlassen den Tisch, mit den Männern, die dies brummelnd kommentieren.
Das Geschehen wechselt zu dem Tisch, wo Gertrude und Zelda sitzen.

G.: Ich mache mir Sorgen Zelda
Z.: Ist es so schlimm?
G.: Francis Scott trinkt sich tot
Z.: Ich habe es auch versucht....aber
G.: Was ist los?
Z.: Ich weiss es doch selbst nicht....der äußere Schein, so zu tun als ob, andauernd zu repräsentieren, die Glückliche spielen....ich möchte mein eigenes Leben, nicht dass einer Frau an der Seite des großen Fitzgerald...ich möchte nicht nur dass sein....ich möchte nicht nur der Schatten im Ruhme meines Mannes sein....außerdem gibt es keine Leidenschaft mehr zwischen uns
G.: Die Ehe ist ermüdet
Z.: Er liest mein Tagebuch heimlich....ist krankhaft eifersüchtig....ja, dass ist er....veröffentlicht meine Geschichten unter seinen Namen
G.: Fitzgerald?
Z.: Des Geldes wegen
G.: Ihr habt Geldprobleme?
Z.: Schon immer gehabt
G.: Und?
Z.: Ich bin unglücklich
G.: Welche Frau ist dass nicht?
Z.: Welche Frau ist dass nicht
G.: Sie haben eine Affäre?
Z.: Wie auch nicht
G.: Wie nimmt er es auf?
Z.: Er trinkt noch mehr
G.: Und der Liebhaber?
Z.: Ein Marineoffizier....ein Gentleman der alten Schule
G.: Und er verschlimmert doch nur alles
Z.: Er ist zärtlich wie die Nacht
G.: Sie wollen Fitzgerald verlassen?
Zelda blickt Gertrude schweigend an und sagt nach einigen Momenten.
Z.: Vielleicht
G.: Vielleicht?
Z.: Es gibt Momente wo Francis mich anwidert....und dann wieder Momente wo ich ihn unendlich liebe und nicht von ihm lassen kann....ich weiss auch nicht....früher war alles anders und besser....ich sehne mich nach dieser einfachen Zeit....der Unbeschwertheit, der Leichtigkeit zurück.........damals, als alles noch einen unschuldigen Abglanz hatte und nicht diese Last....diese Monotonie, diese Leere, diese Zweifel, die das Dasein bestimmen.....jetzt bedrückt mich einfach nur noch alles, jetzt wo man alles dreimal überlegt, bevor man es tut....nicht wie früher, wo man spontan, fröhlich und ungetrübt in den Tag hineinleben konnte.... ich es tue....ach, es ist schrecklich....schrecklich Gertrude
G.: Und was wollen sie jetzt machen Zelda?
Z.: Ich überlege Balettunterricht zu nehmen
G.: In ihrem Alter?
Z.: Besser zu spät als nie
G.: Dann machen sie dass....es wird ihnen helfen
Z.: Dass werde ich
G.: Brauchen sie Hilfe dabei?
Z.: Nein, dass kann ich schon
G.: Und?
Z.: Wir fahren an die Riviera....ich, Francis und das Kind....die Sonne, das Meer, der Strand....es wird mir helfen und wenn wir zurückgekehrt sind, nehme ich Balettunterricht...
G.: Ihre Hände zittern?
Z.: Ich....ich habe (eine Hand von Gertrude ergreifend) Angst verrückt zu werden....riesige Angst
Getrude blickt Zelda schweigend an.
G.: Die Sensiblen zerbrechen langsam, aber wenn sie dann zerbrochen sind, dann kann sie niemand mehr zusammenfügen
Z.: Ich weiß nicht, ich weiß einfach nicht was ich machen soll, ich bin mir selber beinahe zuwider geworden....ich bin doch kein Anhängsel meines Mannes und die Selbstweifel ruinieren mich...ich gehe ohne einen Schrei einer eiskalten Welt verloren
G.: Drogen?
Z.: Verschlimmern nur alles

G.: Kämpfen sie
Z.: Das werde ich....das werde ich Getrude
G.: Lassen sie uns zu den Männern zurückkehren
Z.: Danke Gertrude
Die Beiden gehen zum Tisch mit den Männern zurück.
Die Anwesenden unterhalten sich. (ausbauen)
H.: Leute, ich muss an die Front bei mir zuhause zurück
Hemingway erhebt sich, verabschiedet sich und geht torkelnd ab.

F.: Was machen wir Zelda?
Z.: Dass was wir in den letzten Monaten immer gemacht haben....uns ignorieren
F.: Komm Zelda...lasse uns einen Spaziergang machen
Z.: Nur unter Zwang
F.: Dann zwinge ich dich dazu
Z.: Ich liebe dich nicht
F.: Ich liebe dich nicht, was soll denn dass heißen?
Z.: Ich liebe dich nicht
F.: Gertrude
G.: Zelda
Z.: Gertrude
Zelda und Francis Scott Fitzgerald verlassen den Salon.
Auch Ezra Pound verabschiedet sich kurz darauf.

Etwas später betretet Alice den Salon und geht zu dem Tisch mit Gertrude.
A.: Ist der Verrückte weg?
G.: Hemingway ist weg
A.: Und die Andereren?
G.: Nur wir zwei
A.: Ich habe ein neues Gedicht geschrieben
G.: Lese es mir vor
A.: Sicher?
G.: Gerne Alice...komm setze dich zu mir
Alice setzt sich zu Getrude und diese streichelt ihr durch das Haar.
G.: Nimm nicht alles so ernst
A.: Also
G.: Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose....du bist meine Rose
A.: Die Kälte....für Gertrude Stein

Man friert und sie, so schneidet, gräbt und versucht sich zu behalten, wartet, fällt und bleibt stehen, verharrt und man möchte, könnte und dreht sich ab und um, schweigt und zittert.

Man friert und sie und zu glauben beginnt, sich näher kommt und der Satz endet, noch bevor dieser zerfällt, liebt und verlangt, betretet und schreitet auf knirschenden Sprüngen einer Klarheit hinzu.

Man friert und sie, ich und du, blickt, liebt und sie und friert.

G.: Wunderschön Alice
A.: Es gefällt dir
G.: Nicht so gut wie du, aber
Alice küsst Getrude.




3. The Golden Couple

So we beat on, Boats against the current, borne back ceaselessly into the past
The Great Gatsby Francis Scott Fitzgerald


Zelda Fitzgerald Z.
Francis Scott Fitzgerald F.
Ein Engel E.
Ein Dämon D.


Ein Dämon und ein Engel streiten sich.

D.: Dass ist doch Wahnsinn
E.: Warten wir ab
D.: Die bringen sich doch gegenseitig um
E.: Dann sterben sie eben noch einmal
D.: Ich sagte, die bringen sich um....wie im wirklichen Leben
E.: Dass haben sie schon selber, jeder für sich gemacht
D.: Was hat dass für einen Sinn?
E.: Einen Versuch ist es wert
D.: Dass ist keine gute Idee
E.: Ich denke es ist eine gute Idee
D.: Von wem?
E.: Von mir
D.: Haben sie schon einmal....nur ein einziges Mal eine gute Idee gehabt?
E.: Bis jetzt noch nicht....aber dieses eine Mal
D.: Ich werde einschreiten wenn es zu Handgreiflichkeiten kommt
E.: Hier greift niemand niergendwo ein
D.: Auf ihre Verantwortung
E.: Sehen sie meine Schultern?
D.: Ja
E.: Darauf lastet die Welt
D.: Und sehen sie meine Faust?
E.: Machen sie sich nicht lächerlich
D.: Dass hier ist lächerlich
E.: Warten sie und ich ab
D.: Wie lange noch?
E.: Es hat doch noch gar nicht begonnen
D.: Warten...warten....warten....immerzu warten
E.: Also dann....
Einige Sekunden vergehen.
D.: Auf was warten sie und ich noch
E.: Seien sie nicht so ungeduldig
D.: Ich bin nicht ungeduldig
E.: Doch
D.: .....

Das Geschehen wechselt in einem Raum in welchem Zelda und Francis Scott sitzen.
Die Beiden erwachen und blicken sich l
ängere Zeit schweigend an.

Z.: Ich liebe dich Francis
F.: Ich liebe dich Zelda
Beide schweigen.
Z.: Du kennst mich nicht
F.: Wie sollte ich dich kennen?
Z.: Ich kenne dich
F.: Du kennst mich
Beide schweigen.
F.: Und Zelda?
Z.: Was soll ich sagen?
F.: Was ist?
Z.: Ich bin nach 2 Jahrzehnten im Irrenhaus bei einem Feuer ebendort verbrannt
F.: Schmerzvoll?
Z.: Was soll die Frage.....und du?
F.: Ich habe mich in Hollywood totgetrunken
Z.: Auch nicht das Wahre
F.: Vereinsamt, verarmt und vergessen dieser Francis
Z.: Vereinsamt, verarmt und vergessen diese Zelda
F.: So war es
Z.: Es war.....
F.: ....unser Leben
Z.: Vielleicht war das Schicksal zu lange zu gnädig mit uns
F.: Wir haben wohl zu schnell gelebt.....zu intensiv geliebt....zu viel zu wenig, zu wenig zu viel
Z.: Und bereust du?
F.: Nein....und du?
Z.: Keine Sekunde
Beide schweigen.
F.: Es war wunderschön mit dir
Z.: Es gab wie bei allen gute und schlechte Zeiten
F.: Versuchen wir uns der guten Zeiten zu erinnern
Z.: Erinnerst du dich
F.: Ich erinnere mich
Z.: Wie viele schöne Momente
F.: Wie vieler
Z.: Entschuldige mich
F.: Entschuldige mich
Beide schweigen.
F.: Zelda.....was ist jetzt?
Z.: Warum fragst du?
F.: Ich weiss auch nicht....du warst die größte Liebe meines Lebens Zelda....ohne dich wäre alles sinnlos, alles vergeblich gewesen
Z.: Und du warst die Sonne, die mich wärmte....jener, der mir Heimat war in dieser fremden Welt....mein bester Freund....mein glühendster Liebhaber....mein ein und alles....dass warst du Francis
F.: Es ist zu vieles zwischen uns falsch gelaufen
Z.: Viel zu vieles
F.: Aber vielleicht hatte es so sein sollen
Z.: Vielleicht
F.: Vielleicht
F.: Vergessen wir die Betrügereien
Z.: Meine und deine
F.: Meine und deine
Z.: Die sind bedeutungslos
F.: Auch für mich
Beide schweigen.
Z.: Wie verzweifelt das menschliche Dasein doch nur ist
F.: Wie sehnsuchtsvoll und voller Enttäuschungen, Wundern, Unglück und Erfülltem....Unvollendetem und noch nie Dagewesenem....nennen wir es Leben Zelda.
Z.: Das unsere Leben Francis
F.: Was die Nachwelt von uns denken wird?
Z.: Wohl
das Übliche....der große Mann und die Frau an seiner Seite, welche ihn ruiniert hat
F.: So wird es wohl sein
Z.: So ist es immer
F.: Immer
Z.: Und habe ich dich ruiniert Francis?

F.: Wir haben uns ruiniert – ich habe nie wirklich gedacht wir hätten einander ruiniert
Z.: Ich habe dich ruiniert
F.: Dass habe ich schon selbst getan, aber du?
Z.: Ich habe mich selbst ruiniert
Beide schweigen.
Z.: Deine Briefe waren mir der Schlüssel zu einer anderen Welt....sie hielten meine Augen geöffnet, meine Sinne am Leben in all den Jahren in der Irrenanstalt und doch besser bei Sinnen als sie Sogenannten, doch mich verweigernd diesen kalten Stein namens Welt, denn nur du zu wärmen mir imstande warst
F.: Du hast mein Herz gebrochen Zelda....so oft bis es zerbrochen war....doch jede Bruchstelle, jeden Kratzer habe ich mir doch selbst zugefügt
Z.: Mein und dein Herz gehören zusammen
F.: Auf ein einziges Pochen
Z.: Dieser schluchzenden Brust heraus
Beide schweigen.
F.: Irgendwann....mit der Zeit regt man sich nicht mehr auf
Z.: Auch nicht mehr über das eigene Nicht-Aufregen
F.: Das Empfinden....die Wahrnehmung....dieses sich auseinandersetzen miteinander, aufgerieben zwischen Vergangenheit und Zukunft....dieses Weinen des Menschen
Z.: Tränenlos
F.: Auch ich, ja auch ich tränenlos
Z.: Tränenlos
F.: Tränenlos

Z.: Heute ist die unsere Nacht....die Vollmondnacht
F.: Ja, die unsere Nacht
Z.: Wie wir uns die ersten Jahren geliebt.....wie wir gelebt haben
F.: Es war die schönste Zeit meines Leben
Z.: Auch des meinen Leben
Z.: Wenigstens bist du nicht betrunken
F.: Wenigstens bist du nicht verrückt
Beide schweigen.
Z.: Wir waren einmal das schönste Paar der Welt
F.: Dass waren wir
Z.: Wie hatte nur alles so verlaufen können
F.: Dass frage ich mich auch
Z.: Dann lassen wir das Fragen....Francis-Scott Fitzgerald umarme mich
Francis reagiert nicht.
Z.: Bitte Francis
Francis umarmt Zelda einige Zeit.
Z.: Du hat mir gefehlt
F.: Zelda
Z.: Die vielen Fehler
F.: ....werden fehlerlos
Z.: Wir liebten uns ....
F.: Und doch war das menschliche Los....war das menschliche Los unser Schicksal
Z.: Das Schicksal ergreifend
F.: Zu den Sternen strebend
Z.: Und im Dreck verendend
F.: So wird das bei Menschen wohl sein müssen
Z.: Ein zweifaches Müssen
F.: Gemeinsam
Z.: Gemeinsam
Beide schweigen.
Z.: Wenigstens hast du das Beste aus deinem Leben herausgeholt
F.: Dass hast alles du herausgeholt
Z.: Und ich....was habe ich?
F.: Alles
Z:: Alles
F.: Durch dich habe ich Universume erschaffen....Frauen und Männer....Leidenschaften, die gesamte Bitterkeit des Leben, aber auch des Nektar der Liebe, die Flügel im Wind
Z.: Und seine zarteste Blüte gepflückt
F.: Ja, dass habe ich....du hast mir die Ewigkeit geschenkt
Z.: Nur die Ewigkeit?
F.: Nur die Ewigkeit
Z.: Und?
F.: Du hast mir die Ewigkeit geschenkt
Z.: Wir sollten uns ein letztes Mal noch lieben
F.: Dass sollten wir
Z.: Ich liebe dich
F.: Ich liebe dich

Die Beiden, Zelda und Francis-Scott versinken einer festen Liebesumarmung.

Der Engel und der Dämon beobachten das Geschehen und schweigen.


The End.


Anmerkungen:

Gedicht von Mallarme: Das Grab von Edgar Allen Poe

So wie die Ewigkeit ihn zu sich Selber führte
Empört der Dichter mit dem Schwerte in der Hand
Sich gegen seine Zeit die zürnend kaum verstand
Daß herrisch schon der Tod an diese Stimme rührte!

Sie – deren eitler wahn der htdra greifer spürte
Wo doch ein genius die reinsten Laute fand
Schrien wild: den Becher füllt ein Zauber bis zum Rand
Dem Tranke eingemischt den Nacht und Schande kürte.

giovedì, settembre 27, 2007

"Ob ich lebe oder sterbe ist bedeutungslos. Es reicht die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die ihre Zeit, ihr Geld und ihre Energie darauf verwenden, dieses eine Übel unter so vielen anderen auf der Welt zu bekämpfen. Wenn sie auch heute erfolglos bleiben, morgen werden sie ihr Ziel erreichen. Wir müssen uns darum bemühen, diese Welt zu einem besseren Ort für die gesamte Menschheit zu gestalten. Jeder trägt dazu seinen Teil bei, auf seine oder ihre eigene Weise."
Kenule-Beeson Saro-Wiwa (in einem seiner letzten Briefe)


den Beschützern der Schlampen und der Hurenknechte

Der Befehlsnotstand

...........
Kenule Beeson Saro-Wiwa
............
Carl von Ossjetzki
.............
Micheal Roy Woodward Iriberri
............
Grigoris Lambrakis
..........
Miguel Angel Busto
........
Haroldo Conti
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Francisco Urondo
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Steve Biko
.........
Ruth First
.........
Anna Politkowskaja
.........
die Ungenannten, Vergessen,
Verdrängten,
.........
Pier Paolo Pasolini
.........
Heorhij Ruslanowytsch Gongadse
..........
Rodolfo Jorge Walsh
..........
Kurt Tucholsky
..........
Januscz Korcak
..........
Victor Jara
..........
Federico Garcia Lorca
.........
Wladislaw Szengel
...........
die Gefolterten, Vergewaltigten,
Verschwundenen
..........

mercoledì, settembre 26, 2007

Die Menschen haben Ehre, Würde und Stolz; jene, welche noch nicht vom Gift der Macht, vom Gift der Schlampe, vom Gift der Debilität, vom Gift der Unterdrücker/innen; Ausbeuter/innen, Manipulatoren/innen vergiftet worden sind; jenen, die nicht zwischen Gourmetmenü, Nobelnutte (denn Frauen bekommen die ja sowieso nicht) und Nobelvilla wählen, denn jenen mit Ehre, Würde und Stolz, jenen....

Über den Triumph des Seichten über das Anspruchsvolle!

Die heutige Populärkultur ist keine Kultur und der Massengeschmack hat keinen Geschmack; alles muss heutzutage leicht verdaubar sein....Fast Food....Fast Love....Fast Politics....Fast Life; alle Inhalte werden so aufbereitet; dass sie massentauglich sind, angenehm konsumierbar und sogleich wieder vergessen werden können; es bedarf eigentlich gar keiner Manipulation; denn es gibt ja keine Inhalte mehr und die Verpackung wird zum Wesentlichen; ist wichtiger als der inhaltslose Inhalt....die Täuschung ist perfekt....der Schein das Sein....
Alles Kulturelle wird zu einem gegenstandslosem BlaBlaBla; alles was nach geistiger Anstrengung aussieht; also auf den ersten Blick; wird gemieden, zerstört, verachtet, abgeurteilt; während das Seichte immer grö
ßere Triumphe feiert; denn das Provinzielle beherscht die Köpfe und alle richten sich nach Geld, Macht und Einfluss; von mit Vorurteilen um sich schlagenden Politikern bis zu den wenigen Bestimmenden, welche alles Abweichende, Alternative mit aller Macht untenhalten....die Kinder wachsen in einem wertelos gewordenem Wertesystem heran, keine Werte außer jenem einen....das Geld....wachsen einer Welt heran in welcher die Brüste einer Schlampe wichtiger, bedeutender sind, als etwa das Gesamtkunstwerkt von William Shakespeare (nein, nein, dass ist kein Soap-Star)
Die Kultur wird zur Unkultur mit den Menschen die dazu begeistert applaudieren, das Mittelma
ß, ja das niedrige Maß wird zum bestimmenden Maß und die Vertreter jenes niedrigen Maß werden idealisiert, auf das Podest des Erfolg gehoben, jene, die das niedere Maß zum allgemeinen Maß machen (zur Freude der freudelosen Eliten)....
Es erscheint bei der Kultur ähnlich wie bei der Kriminalität zu sein....die Polizei bekämpft die Symptome, also die Kriminalität und währenddessen sorgen die politischen/wirtschaftlichen Eliten dafür, dass die Ursachen der Kriminalität bestehen bleiben; also kämpft die Polizei gleich Don Quijote gegen Windmühlen; die Windmühlen werden mehr und mehr; die Polizisten werden mehr und mehr und die politischen/wirtschaftlichen Eliten haben ein leichtes Spiel mit der Kontrolle und Manipulation der Massen; man kann also durchaus sagen; dass diese Eliten die Masse andauernd, wohl seit immer, in jedem System, andauernd belügen und betrügen....
Ähnlich ist es bei der Kultur; das Triviale, das Seichte triumphiert, das Anspruchsvolle wird ignoriert, gar bekämpft; ein Pseudointellektueller (mit seinen pseudowissenschaftlichen Abhandlungen) wie Daniel Kehlmann, der nach den Massengeschmack schreibt wird von der Masse mehr geschätzt, geliebt, als eine schwerer zugänglichere, intelligentere, tiefer gehende Schriftstellerin wie Elfriede Jelinek....
Diese Gegenstandlosigkeit im Kulturellen ermöglicht es den Menschen gewissenlos in einer Welt zu leben in welcher es niemanden bekümmert, ob 100.000 Menschen auf einem anderen Kontinent verhungern, aber diesselben tagelang weinen, wenn der virtuelle Hund aus der virtuellen Fernsehserie virtuell stirbt....nur die Oberfläche zählt...
Es werden Idole geschaffen, deren einzige Leistung (wenn überhaupt) es ist, sich öffentlich präsentieren zu können; Idole, deren Aufgabe darin besteht den Menschen eine heile Welt (hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen) vorzugaukeln; kein Ansatz, keine Tiefe....
Man beobachte nur einmal das Leben in der Provinz....in jedem Dorf herrschen 5 Familien, welche über alles bestimmen und jeden der auch nur im Geringsten daran zweifelt, der ist ein Verrückter; die wohlhabenden, gesättigten Mäuler dieser 5 Familien sehen es als naturgegeben, als völlig normal an, dass 3% der Bevölkerung alles und die restlichen 97% sich gegenseitig die Köpfe für etwas mehr einschlagen.....so ist es und nichts wird sich daran ändern (zumindest in der Provinz niemals)....

martedì, settembre 25, 2007

....splitter im elektronischen bewusstsein....


"Erst werden wir die Subversiven töten, dann die Sympathisanten, danach die Indifferenten und zum Schluss die Lauen"
General Ibérico Saint Jean, argentinischer Brigadegeneral und Gouverneur der Provinz Buenos Aires zu Zeiten der Militärjunta (1976 - 1983)


Die Bombe wog 27 Tonnen, war acht Meter lang und zwei Meter breit und entfaltete eine solche Vernichtungskraft, dass ihr Konstrukteur Andrej Sacharow darüber zum Dissidenten wurde.


Viele verlieren den Verstand nur deshalb nicht,weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer


Ich liebe die, welche nicht zu leben wissen, es sei denn als Untergehende, denn es sind die Hinuebergehenden.
Friedrich Nitzsche


- "Il problema dell'umanità è che gli stupidi sono strasicuri di sè mentre gli intelligenti sono pieni di dubbi..."
Bertrand Russell


Man kann nur sehen, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, und man richtet seine Aufmerksamkeit nur auf Dinge, die bereits einen Platz im Bewußtsein einnehmen.
Alphonse Bertillon, (1853 - 1914), französischer Kriminalist und Anthropologe

lunedì, settembre 24, 2007

spontanes:

Was es alles nicht braucht!

Es braucht einen Schlag
um einen Menschen;
es braucht einen Stich
um einen Menschen;
es braucht einen Schuss
um einen Menschen;
es braucht einen Befehl
um einen Menschen
zu töten.

Es braucht ein Wort
um einen Menschen;
es braucht eine Bewegung
um einen Menschen;
es braucht einen Ton
um einen Menschen;
es braucht einen Blick
um einen Menschen
zu töten.

Es braucht ein Missverständnis
um einen Menschen;
es braucht eine Tat
um einen Menschen;
es braucht eine;
um einen Menschen;
es braucht einen
um einen Menschen
zu töten.

Und wieviel Unendlichkeiten braucht es um einen,
einen einzigen Menschen zu retten.