venerdì, febbraio 29, 2008

....geschrieben februar 2008....zu überarbeiten, auszuarbeiten undsoweiter....

Gespenster


Die Gespenster G.
Ein Gespenst Z.
Ein Gespenst Raoul R.
Ein Gespenst Alma A.
Ein Gespenst X.
Ein Gespenst V.
Ein Gespenst W.

....an einem dunklen Ort....
Ein Feuer brennt und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen erscheinen Gespenster, nähern sich dem Feuer und gehen in dieses hinein.
In der Nähe des Feuers befindet sich eine weinende Wand.
Ein Gespenst (Z.) erscheint, nähert sich dem Feuer, verharrt vor diesem, blickt sich suchend um und geht dann zu der weinenden Wand, wäscht sich mit den Tränen das Gesicht, blickt sich um und spricht dann mit sich selbst:

Z.: Immer wieder....immer und immer wieder....es verzehrt mich von innen heraus....ich brenne....ich weine Flammen, spreche und entzünde mich und meine Glut ist erloschen....immer wieder....immer und immer wieder....meine Ausdruckslosigkeit....meine Leere....diese füllt mich nicht mehr....alles zerfällt zu Asche....das Lebende....das Tote (Schweigen)....das Feuer verzehrt mich....ich brenne....ist es zu spät....ja, es ist zu spät....ist es zu spät....nein, es ist zu spät....immer wieder....immer und immer wieder....es ist zu spät....die Tränen dieser weinenden Wand (und greift nach den Tränen)....wie Feuer verzehren sie den Durst....wie Wasser verbrennen sie den Hunger....an der Unentschlossenheit gehe verloren....immer wieder....immer und immer wieder....

Das Gespenst Z. verbleibt schweigend.

Z.: Das Nichts wartet nicht....und schon in mir ist dieses, ergreift von mir Besitz....hat mich in der kalten, toten Hand....und meine....die meinen Hände (auf die Hände blickend)....diese zittern....zittern sich einem Nichts entgegen....nein, das Nichts hat keine Zeit, keinen Raum....kein Etwas....und ich bin keiner....nichts....

Das Gespenst Z. geht zu der weinenden Wand....die Tränen sind gefroren.
Z. greift nach einer gefrorenen Träne.

Z.: ....gefroren sind die Tränen....nein....das Nichts wartet nicht....versiegt ist die Quelle des Leben, verbrannt ist die Hülle die keiner Mensch genannt hatte....und nur die Flammen bleiben einem....nur die Flammen um die Sehnsucht zu stillen....und die Sehnsucht verzehrt keinen....die Sehnsucht....nur die Flammen....nur die Flammen bleiben einem....

Das Gespenst Z. geht in das Feuer.

....nacheinander erscheinen Gespenster und gehen in das Feuer....
Ein Gespenst (Raoul/R.) erscheint, nähert sich dem Feuer, verharrt vor diesem, blickt sich suchend um und bewegt sich dann zu der weinenden Wand, wäscht sich mit den Tränen das Gesicht, blickt sich um und spricht dann mit sich selbst.

R.: ....was soll es schon bedeuten....so ein Leben....die einen wissen nicht was sie damit anfangen sollen und die einen sterben....manche sind schon am Ende bevor dieses angefangen hat und manche beginnen wenn dieses schon zu Ende ist....manche sind glücklich....dass sind die Unglücklichen....die Glücklichen....manche sind bescheiden....jene mit dem Kuchen in der einen Hand....manche sind gierig....jene mit dem hadernden Schicksal in der anderen Hand....und es sind nicht die Hände (auf die Hände blickend)....es ist nur ein Zittern....und manche wissen und manche vergessen....vergessen das Wissen....vergessen, dass sie vergessen....wissen um das Ungewissen....wissen um das Leiden....und all die Tränen, die Schmerzen, die Wunden, die Narben (Schweigen)....was soll es schon bedeuten....so ein Leben....diese Gedankenkonstruktion....die Gefühle, das Leiden, die Sinnlosigkeit, die Versuche und das Scheitern....die Instinkte, die Ahnungen, das Gespür und die Sinne....der Mensch sollte Baumeister werden und wird doch immer im Keller zu Hause bleiben; man sollte....ja man sollte....und hier....nein, hier....was soll ich sagen, wo ich doch kein ich mehr bin....ich bin nur einer und sonst nichts....ein nichts....ohne einen Anfang, ohne ein Ende und dazwischen ein Nichts....und die anderen....wo die anderen sind....verloren in ihren Leben, ihrem Sterben, ihrer Sinnlosigkeit, ihren Zwängen, Pflichten und Aufgaben....fliehend, flehend, triumphierend und verzweifelnd....kämpfend; schweigend; resignierend und verloren gehend....die Menschen....sie suchen und sie finden sich nicht....sie finden einander nicht....sie finden und sie suchen sich nicht....und ist so nicht alles vergeblich....und ist so nicht alles überflüssig und in Trauer verfangen (Schweigen)....was soll es schon bedeuten....so ein Leben....

Schweigend blickt sich das Gespenst R. um und in unregelmäßigen Abständen erscheinen Gespenster, gehen zu dem Feuer und in dieses hinein.
Das Gespenst R. geht zu der weinenden Wand und wäscht sich mit den Tränen das Gesicht.

R.: Der Tod....der Tod....bleibt denn gar nichts übrig....die züngelnden Flammen....das Auflodern, das dahin flackern und das kurze Verglühen....bleibt nur Asche, nur Schatten im Licht, nur Spuren im Sand....bleibt denn gar nichts übrig.....ich sollte in das Feuer....ich der kein ich mehr ist....nur ein keiner....ein nichts....keiner sollte....der Tod....der Tod.
.
Verzweifelt schließt das Gespenst seine Augen und zittert.
Ein Gespenst (Alma/A.) erscheint, nähert sich dem Feuer, verharrt vor diesem, blickt sich um; geht zu der weinenden Wand und wäscht sich mit den Tränen das Gesicht.
Das Gespenst A. erblickt das Gespenst R. und geht zu diesem.

A.: Gespenst
Keine Reaktion.
A.: Gespenst!
Keine Reaktion.
A.: Gespenst!
R.: Nein
A.: Namensloser?
R.: Raoul....Namenslose?
A.: Alma
Schweigend blicken sich die beiden Gespenster an.
A.: Einer wartet?
R.: Dass ist vollkommen unmöglich
A.: Also doch
R.: Eine?
A.: Eine weiß nicht
R.: Dass ist wohl möglich
A.: Niemals
R.: Bleiben einer und eine namenlos
A.: Gesichtslos
R.: Leblos
A.: Grundlos
R.: Maskenlos....
A.: ....und ohne Geschichte
R.: Es gibt keine Geschichte zu erzählen und somit sind keine Wörter
A.: Zusammenhangloses Allerlei
R.: Sätze ohne
A.: Buchstaben zeichenlos
R.: Absätze abgestürzt
A.: Dass reicht
R.: Und bei einer?
A.: Eine Geschichte suchend....und keine findend
R.: Keine für keine
A.: Keiner
R.: Wie schön
A.: Sehr schön diese Geschichtslosigkeit
R.: Den andauernd.....
A.: ....diese Wörter zusammenfügen
R.: So ein Unsinn
A.: Genau
R.: Einer und eine sollten schweigen
Beide Gespenster schweigen.
A.: Abwesend....
R.: ....verwesen....
A.: Einer?
R.: Eine?
A.: So geht es nicht
R.: So ist es einem ergangen
A.: Nicht nur einer
R.: Was soll es schon bedeuten
A.: ....oder auch nicht bedeuten
R.: Es ist bedeutungslos
A.: Sinnlos
R.: Und was auch immer
A.: Immer nicht
R.: Weitergehen
A.: So ist es einer ergangen
R.: Die schöne Dunkelheit
A.: Wie schön?
R.: Schön?
A.: Was ist schon schön?
R.: Das Ende?
A.: Die Dunkelheit?
R.: Der Ende Dunkelheit?
A.: Nein
R.: Der Dunkelheit Beginn?
A.: Ja
R.: Finster ist das Antlitz des Schönen
A.: Der Schatten verdunkelt
R.: Gleich der Nacht
Beide Gespenster schweigen.
A.: Und die letzte Geschichte
R.: Die tragische?
A.: Wohl jene
R.: Also eine zärtliche Geschichte
A.: Keine Urteile
R.: Keine Anklage, kein Prozess und somit kein Urteil
A.: Nicht die Unschuldigen zu vergessen
R.: Schon vergessen
A.: Die vergisst man immer als erstes
R.: Die Unschuldigen?
A.: Nur an die Schuldigen erinnert man sich
R.: Welche Erinnerung?
A.: Genau
R.: Wer?
A.: Nein
R.: Also bleibt nur das Vergessen
A.: Vergessen
R.: Schon vergessen
A.: Auch die Schuldigen?
R.: Auch die Schuldigen
A.: Es gibt nur Schuldige
R.: Der Unschuld ergeben
A.: Es gibt nur Schuldige
R.: Die ihre Schuld erfüllen
Beide Gespenster schweigen.
A.: Erzähle eine Geschichte Gespenst
R.: Nenne einen nicht...
A.: Eine Geschichte für eine
R.: Eine von einem
A.: Für eine
R.: Eine Geschichte von einem für eine
A.: Einer
R.: ....also keiner
A.: Einer wie keiner
R.: Keine
A.: Also einer....also keiner, erzähle eine Geschichte
R.: Eine der Lebenden, der Menschen?
A.: Nein
R.: Eine der Leidenden, der Menschen?
A.: Nein
R.: Eine der Menschen?
A.: Ohne Hoffnung hoffentlich?
R.: Ohne Hoffnung
A.: Tragisch?
R.: Sehr tragisch
Beide Gespenster schweigen.
Ein Gespenst erscheint, es scheint zu lachen und geht lachend in das Feuer.
A.: Blutet die Geschichte schon
R.: Diese röchelt
A.: Klammert sich diese an Nichts-Aussagendem, Nebensächlichen und Unwichtigem fest?
R.: Die Geschichte klammert
A.: Dann ist gut
R.: Es kommen Menschen darin vor
A.: Wie grausam
R.: Diese über das Leben
A.: Wie sinnlos
Beide Gespenster schweigen.
R.: Die Geschichte beginnt mit der Liebestodesangst
A.: Die Liebestodesangst
R.: Romantisch?
A.: Was?
R.: Nichts
A.: Also nichts
R.: Die Liebestodesangst verbrachte einsam ihre Tage und der Nächte schlich sie sich in die Herzen der Verlorenen, Verlassenen und Einsamen, legte sich zu deren Träumen schlafen, hörte ihren Herzschlag schreien und linderte das Leid der sich herumwälzenden Gequälten, stahl ihnen heimlich und unbemerkt einige Tränen, bevor diese glitzernd die zuckenden Gesichter hinunterkullerten; stahl ihnen versteckt und unbemerkt einige Seufzer des Leid hinfort; umarmte ihre frierenden Herzen und gab den schlafenden Gedanken und Gefühlen einen Trost....einen Trost welchen diese in ihren Leben nicht mehr fanden....und kaum erwachte der Morgen, schlich sich diese, so wie sie gekommen war, unbemerkt hinfort und nahm die Müdigkeit ihren Platz in den Herzen dieser Menschen ein....und so von Herz zu Herz ging es Monate, Jahre, Jahrhunderte....menschlicheren und unmenschlicheren dahin und auch wenn die Liebestodesangst sich vor diesen Herzen, welche diese jede Nacht aufsuchte fürchtete, so kehrte sie doch immer zu diesen zurück und dann....und dann in einer Nacht vor nicht allzu langer Zeit....der finstersten Nacht, mondlos und die Schatten von allem Lichtlosem Besitz ergreifend, wie immer von Herz zu Herz sich schleichend, gelangte die Liebestodesangst zu einem Herzen hin....blickte sich um, ob wohl niemand sie bemerkt hatte, schlich sich in dieses hinein und erschrak fürchterlich....denn dies eine Herz erschien ihr dermaßen verbittert und verhärtet, steinig und kalt, dass die Liebestodesangst wie noch nie zuvor erstarrte, überrascht, dass selbst sie nach Monaten, Jahren, ja Jahrhunderten an gebrochenen und erfrorenen....menschlicheren und unmenschlicheren Herzen noch ein solches Herz fand und sie wollte gleich zu einem nächsten Herzen fliehen....einem nächsten....aber schon fliehend blickte sie in das Gesicht des Menschen, des unruhig Schlafenden und hielt inne....denn was sie sah war ein sanftes Gesicht, ruhig und eben; schön....und keine Zornesröte zierte die Stirn, keine Sorgen lagen in den Mundwinkeln....keine Falten....der Sorgen, der Wut....und die Liebestodesangst begann mit sich zu hadern....sollte sie oder sollte sie nicht....zögerte, überlegte, betrachtete noch einmal das Gesicht und es wollte ihr nicht gelingen eine Entscheidung zu fällen....einen Entschluss zu finden und es....
A.: ....und es schneite dunklen Schnee vom Himmel herab und tiefer gruben sich die Schatten an die Erde heran; einsamer war die Stille über den Toten und kälter werdend rauschte der Wind in den Wäldern über die sterbenden Tiere hinfort, legte der Frost seinen Schleier über das Land und welche Zerstörung sich fand, welch Tosen und Knistern im Geäst und in der Finsternis brachen die Schatten entzwei und so schossen Tränen aus den Gewehren, fielen Blumen aus den Kanonen, sickerte Blut aus den Bomben und knallte ein Donnerhall über die Schlachtfelder hinweg....
R.: ....und dann erwachte dieser Mensch....mit diesem toten Herzen seiner Brust....erwachte aus seinen Alpträumen, schüttelte der Schlaf ihn wie einen ungebetenen Gast ab und fror dieses Herz sogleich zu einem eisigen Erstarren und Erschrecken, gleich der Liebestodesangst, welche in diesem Herz sich befand....wurde dieser Mensch mitten in der Nacht, inmitten der schlimmsten Alpträume in die kalte Welt hinausgeschleudert und die Liebestodesangst erblickte seine Augen....und diese Augen waren traurig....als wären die Tränen darin gefroren....als würde das Eis in jedem Augenblick in tausend Stücke zerbrechen....als hätte....ja auch die Liebestodesangst fand keine Wörter dafür, erschrak noch einmal fürchterlich und floh dann der Nacht....einem nächsten Herzen hinzu.....
A.: ....als der Morgen dämmerte, das Gold zu blinzeln, das Ozeanblau zu leuchten begann, der Sternenstaub verwehte, als die Nebelschwaden sich verzogen und die Sonnenstrahlen den Tag zum Erblühen brachten, da verfiel auch die Liebestodesangst einem unruhigen Schlaf und suchte, fand und verlor sich in den vielen Herzen die sie getröstet hatte, den unglücklich Liebenden, den aus Verzweiflung Tobenden, den vor Armut schon geschwächten Herzen, aber immer wieder kam ihr dies eine Herz in die Träume und es fröstelte sie und ein Zittern schüttelte sie aus dem Schlaf heraus und da....
R.: ....und da dachte die Liebestodesangst an diesen einen Menschen; verlor seine Spuren nicht aus den Gedanken und versprach sich in einer der nächsten mondlosen Nächte; der finstersten und kältesten, diesen einen Menschen, dessen steiniges, erkaltetes Herz sie so sehr erschreckt hatte, nochmals aufzusuchen....aber vorher....aber vorher überlegte diese was sie denn bei solch einem hoffnungslosen, einem solch zwiespältigem Herzen denn nur tun könnte und es fröstelte sie und die Liebestodesangst legte sich näher an die schönen Träumen heran, suchte Zerstreuung, Ablenkung, auch Mut; aber ihre Gedanken und Gefühle kehrten immer wieder zu diesem einen Herzen zurück.....
Die beiden Gespenster verharren schweigend.
Ein Gespenst erscheint und geht in das Feuer.
R.: Das Feuer....
A.: ....sich selbst verzehrend
R.: Einer sollte
A.: Noch nicht
R.: Die Tränen....
Beide Gespenster gehen zu der weinenden Wand und sehen, dass die Tränen gefroren sind.
R.: Zu Eis sind die Tränen erstarrt
A.: Dann gibt es nur noch die Flammen
R.: Keine Tränen
A.: Nur die Flammen
R.: Nach keinem
A.: Nach keiner
R.: Keiner möchte die Flammen
A.: Diese werden einen verschlingen
R.: Sollte es denn nicht so sein
A:: Was heißt dass schon?
R.: Heißt denn gar nichts
A:. ....nichts?
R.: Also doch
A.: Nichts
R.: Und jetzt?
A.: Die Geschichte
R.: Ohne Tränen?
A.: Nur die Flammen
R.: Einer und eine sollten warten
A.: Eine weiß nicht
R.: Einer wartet
Beide Gespenster verweilen schweigend.
R.: Die Stille
A.: Der Stille lauschend
R.: Auch das Schweigen lauscht der Stille
A.: Lautlos
R.: Schweigend
A.: Schweigend
Beide Gespenster schweigen.
Ein Gespenst (Z.) erscheint, nähert sich dem Feuer, verharrt vor diesem, blickt sich suchend um, erblickt die beiden Gespenster bei der weinenden Wand.
W.: Gespenster
Keine Reaktion.
W.: Gespenster!
A.: Die Tränen....
R.:....sind gefroren
W.: Die Tränen

W. berührt die weinende Wand und diese weint wieder Tränen..
Die Gespenster waschen sich mit den Tränen das Gesicht.

W.: Was....?
R.: Einer wartet
W.: Unmöglich
A.: Eine weiß nicht....irgendetwas....irgendnichts hat eine davon abgehalten in das Feuer zu gehen
W.: Ohne Wollen....ohne Können....kein Müssen....kein Dürfen....
R.: ....um von den Flammen verzehrt zu werden
A.: ....denn alles in einer sehnt sich nach dem Feuer
R.:....so wie bei einem
A.: Nichts in einer sehnt sich nach dem Feuer
R.: Alles und Nichts
W.: Schon verzehrt?
R.: Früher, jetzt und wohl auch später
A.: Der Ewigkeit
W.: Eine Ewigkeit ist auch nur ein Augenblick....und auch ein Zögern ist eine Ewigkeit.....ich sehe euch und sehe nichts....verbrannte Hüllen....erfrorene Masken....die Dunkelheit und die Trauer; das Verderben und die Finsternis....und in mir ruht die Zeit....und einer und eine hatten keine Zeit....so seid ihr am Verglühen an eurer Kälte....Träne auf Träne....so seid ihr am erfrieren an eurer Hitze....Flamme auf Flamme....außerhalb der Zeit seid ihr....ja, ihr existiert nicht....ihr seid nicht und trotzdem verharrt ihr im niergendwo und in keiner Zeit....eine Ewigkeit ist auch nur ein Augenblick....und ein Verweilen ist keine Ewigkeit....
A.: Eine ist nicht
R.: Einer ist nicht
A.: Keine
R.: Keiner
W.: So wie ihr euer Leben verleugnet hattet....so verleugnet ihr nun euer Nichts....
R.: Ein Nichts
A.. Ein Nichts
R.: Keine?
A.: Keiner?
R.: Und ist einer schuldig?
W.: Keine Fragen, keine Antworten und keine Zeit, denn die Zeit ist abgelaufen....Träne um Träne....Flamme um Flamme....aus der Ewigkeit ausgebrochen und nun seid ihr auf der Seite des Nichts; aber die Ewigkeit....aber deren eisiger Griff hat euch schon fest umklammert....zurück in das Nichts....zurück in das Alles....keine Fragen, keine Antworten und kein Raum....
R.: Zurück in das Nichts?
A.: Zurück?
W.: Von niergendwo und niergendwann
A.: Eine sollte
R.: Einer sollte
W.: Das Feuer verzehrt euch
R.: Keinen
A.: Keine
W.: Was lässt euch hier verbleiben?
A.: Die Geschichte....
R.:....zu Ende zu erzählen
W.: Es ist wie immer....niemand entscheidet....alles ist schon entschieden....einer wartet....eine weiß nicht....es gibt kein Warten, denn die Zeit verfolgt eine und einen....es gibt kein „Weiß nicht“; denn der Raum hat keinen Platz für keinen und keiner....es ist wie nie....alle entscheiden....nichts ist schon entschieden....also beeilt sich einer und eine mit eurer Geschichte....es ist wie immer
R.: Es ist nicht die Geschichte von einer und eine
A.: Von keiner und keinem
W.: Doch
R.: Einer erinnert sich nicht
A.: Schon vergessen?
R.: Vergessen
W.: Die Schuld
A.: Die Unschuldigen
R.: Die Unschuldigen vergisst man immer als erstes
A.: Und die Schuldigen?
R.: Die vergisst man immer als letzte
A.: Dann bleibt nur das Vergessen
R.: Nur das Vergessen
W.: Dann vergesst
A.: Die Geschichte
W.: Einer und eine sollten sich beeilen
A.: Dass werden einer und eine
Die Gespenster schweigen.
W.: Das Menschenlos....das Menschenlos
R.: Wie?
W.: Wie grausam
A.: Was?
W.: Wie grausam der Mensch....wie lieblich, sanft und im nächsten Augenblick....wie geleitet von Stimmen, Stimmungen, Ahnungen, Gerüchen und Gerüchten und wie leicht sich sein Horizont doch nur verschiebt....gebt ihm Hass dem Mensch und dieser wird zerstören....gebt ihm Überlegenheit dem Mensch und dieser wird missbrauchen....gebt dem Mensch doch Demut, Bescheidenheit und Selbsterkenntnis....aber doch nicht....dieser braucht keinen Grund und kein Motiv.....zieht keine Lehren, verzeiht nicht und verliert....nein, der Mensch ist die Natur....wie grausam der Mensch....gebt ihm Gewalt dem Mensch und dieser wird vergiftet....gebt ihm doch Trost, Mitgefühl und Verständnis....aber doch nicht....und was lernt der Mensch....nur die Verzweiflung lernt der Mensch....wie grausam der Mensch....
R.: Was kann einer tun?
W.: Nur nichts....wie schön, besorgt, fürsorglich und bemüht....nein und im nächsten Augenblick bricht ein Sturm der Niedertracht dem seinem Tun heraus....wie sanft, mitfühlend und alles achtend und im nächsten Augenblick....verschließt eure Augen und werdet blind....verschließt eure Augen und werdet sehend....nur nichts
A.: Was kann eine tun?
W.: Nichts tun....nichts fragen....nur nichts....so wie das Nichts....
Das Gespenst W. geht in das Feuer.
Die beiden Gespenster waschen sich mit den Tränen das Gesicht.
Ein Gespenst erscheint und geht in das Feuer.
R.: Seltsam
A.: Es schien als sei auch ein Nichts etwas
R.: Viel zu viel sogar
A.: Wo es doch nichts ist
R.: Vielleicht ist der Kern des Nichts Alles?
A.: Und doch Nichts
Beide Gespenster schweigen.
A.: Die Geschichte
R.: Erzähle eine Geschichte Gespenst
A.: Nenne eine nicht
R.: Wie soll einer eine nennen?
A.: Schon vergessen?
R.: Diesmal nicht
A.: Eine
R.: Keine
A.: Genau
R.: Also keine....erzähle eine Geschichte
A.: Eine der Toten, der Menschen?
R.: Nein
A.: Eine der Grausamen, der Menschen?
R.: Nein
A.: Eine der Menschen?
R.: Ohne Hass hassend?
A.: Ohne Hass
R.: Freudevoll?
A.: Sehr freudevoll
R.: Eine weiß nicht
A.: Einer wartet nicht
R.: Eine wartet nicht
A.: Einer weiß nicht
R.: Warte
A.: Die Geschichte
R.: Die Welt
A.: Die Welt?
R.: ....die Welt....die Welt....erstickt an all dem Zorn und all der Wut.....alles wurde von dieser Welt hinuntergeschluckt....alles....doch dann drängt all dieser Zorn und all diese Wut wieder nach außen....bricht gleich einem Vulkan das Unverdaute durch die Kruste der Zivilisation....die Fratzen, die Verzerrungen, der Neid, die Gier, die Knochen der Entrüstung, die Moral des vergossenen Blut....an Unverdautem wird die Welt ersticken....doch nur all die Schmerzen....die Folter und ihre Knechte; die Mörder und ihre Opfer, das Unverdiente....die Welt....die Welt....was soll....was kann....was möchte....blicke in die Augen eines Gefolterten....es findet sich kein Zorn....blicke in die Augen eines Folterer....sie sind des Zornes erfüllt....und diese 2 Scheiben im Gesicht....grün oder blau oder braun oder schwarz....in diesen Scheiben dreht sich die Welt, dreht sich und bleibt nie stehen....und keine Strafe....keine Gerechtigkeit....kein Gewissen....die Welt....die Welt....verloren die Verlorenheit....traurig die Traurigkeit....leer die Leere....und warum kümmerst du dich um den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester und bemerkst nicht den Balken in deinem eigenen....traurig.... verloren....leer....die Welt....die Welt....
Beide Gespenster schweigen.
R.: Schreit die Geschichte schon?
A.: Diese liegt im Sterben
R.: Dann ist schlecht
A.: Also....
R.: ....nichts
A.: Es kommen Menschen darin vor
R.: Wie grauenvoll
A.: Diese über den Tod
R.: Wie bedeutungslos
A.: Die Geschichte beginnt mit der Sehnsuchtsfernekälte
R.: Die Sehnsuchtsfernekälte
A.: Realistisch?
R.: Was?
A.: Etwas
R.: Also etwas
A.: Die Sehnsuchtsfernekälte verbrachte in Gesellschaft ihre Nächte und des Tages eilte sie in die Herzen der Fröhlichen, der Sanften und der Wohlgesinnten, nahm sich etwas Lächeln von deren Lächeln, etwas Schalk von deren Schalk und etwas Sanftheit von deren Sanftheit, wissend, dass sie der Nächte bei den Sanftlosen, Unruhigen, Gepeinigten und Gequälten, etwas von diesem Schalk, etwas von diesen Lächeln und etwas von dieser Fröhlichkeit brauchen würde und kaum begann die Nacht eilte sie zu den Einsamen, den Verlorenen und den Hoffnungslosen, zu deren Leere, Bitterkeit und Verzweiflung....tröstete....linderte....versöhnte....und so von Herz zu Herz sich schleichend ging es über Monate, Jahre, Jahrhunderte....hässlicheren und schöneren dahin....und die Sehnsuchtsfernekälte freute sich mit diesen Herzen, die sie des Tages aufsuchte....und half der Nächte mit dem am Tage Gesammelten....und eines Tages dann....dem schönsten Frühlingstag im Sonnenschein, lichtdurchflutet, alles majestätisch erscheinend lassend, vom Frost sich lösend....von Herz zu Herz sich schleichend, fand sie sich im Herzen eines Menschen, einer wunderbaren Schönen wieder....deren Herz so stark und fröhlich schlug, so reich an Neugierde und Begierde war, dermaßen....dass sie nach Monaten, Jahren, ja Jahrhunderten....schöneren und hässlicheren erschrak, erstaunt noch ein solch starkes und liebendes Herz zu finden, erschrak zutiefst, denn die Sehnsuchtsfernekälte hatte schon seit langem vermutet, dass es solche Herzen schon lange nicht mehr geben würde....und angesichts so vieler Kraft....so vieler Schönheit wollte die verängstigte Sehnsuchtsfernekälte gleich zu einem nächsten Herzen fliehen....einem nächsten hinzu....denn zu schön und zu stark erschien ihr dies eine Herz....und schon sich abwendend blickte sie in das Gesicht dieses Menschen, dieser wunderbaren Schönen....blickte und erstarrte....denn was diese erblickte war ein kaltes Gesicht, verbittert von Zornesröte, zerfurchtet schrecklicher Falten....die Lippen verkniffen....und die Sehnsuchtsfernekälte überlegte was sie nun tun sollte, blickte in dieses Gesicht und der Widerspruch von Gesicht und Herz zeriss sie innerlich....sollte sie fliehen oder verbleiben und....
R.: ....die Sonne brannte in hellen Flocken vom Himmel herab und ferner fiel das Licht an die Gestirne heran; gesellig war der Lärm der Lebenden und ein Liebesreigen frohlockte in den Wiesen und welche Hoffnung sich fand, welch Verschmelzen von Sonnenstrahl und Liebesfreuden und die Kometenschweife erloschen in tausenden von menschlichen Regungen und Bewegungen im hellsten Tageslicht und so fielen Schüsse aus den Wörtern, zerbrachen Dornen das Blumengewand, floss Wut dem Schweigen heraus und ein zorniger Schrei knallte der Felder der Liebe hindurch....
A.: ....und dann verschlief dieser Mensch....ergriff der Schlaf Besitz von diesem und verschloss sich das Herz und gelang es der Sehnsuchtsfernekälte gerade noch dem sich verschließenden Herzen zu entfliehen....mitten am Tage, inmitten des Sonnenlicht...und fliehend blickte sie noch einmal zurück und sah die sich schließenden Augen und....diese Augen waren schön....als wäre...als wäre....ach, die Sehnsuchtsfernekälte wusste nicht, erstarrte und floh dann des Tages....einer nächsten....einer nächsten Fröhlichkeit hinzu und als....
R.: ....und als der Abend begann und das Unvollendete zu dämmern begann; das Wiesengrün zu blühen endete, als am Horizont die Nacht sich erhob und der Mond sein Antlitz zeigte; da fiel sie in die Arme ihrer Herzen; verschenkte Frohsinn, feierte, tanzte, aber dieser eine Mensch....aber....
A.:....aber doch dachte die Sehnsuchtsfernekälte an diesen Menschen, der bezaubernden Schönen....
und versprach sich selbst in einer der nächsten verzauberten Frühlingstage; dem glitzerndsten und hellsten, diesen einen Menschen, dessen fröhliches, starkes Herz und dessen hartes, zerfurchtetes Gesicht sie so sehr erschreckt hatte wieder aufzusuchen....
Die beiden Gespenster schweigen.
Ein Gespenst erscheint und geht in das Feuer.
R.: Und nun?
A.: Und nun?
R.: Warten?
A.: Eine weiß nicht
R.: Abwarten
A.: Und?
R.: Das Ende
A.: ....der Geschichte
R.: Nein
A.: Nein
R.: Wechseln einer und eine das Wort?
A.: Ausgewechselt
R.: Ausgewechselt
Die beiden Gespenster waschen sich mit den Tränen das Gesicht und blicken zu dem Feuer.
Ein Gespenst erscheint und geht in das Feuer.
R.: Wie es brennt
A.: Wie die Flammen züngeln
R.: Die Glut
A.: Die Hitze
R.: Heiß....
A.: ....und heißer werdend
R.: Glühend
A.: So wie einer und eine
R.: Ach, es ist kalt
A.: Sehr kalt
R.: Einer und eine sollten näher zu dem Feuer
A.: Sollten?
R.: Könnten?
A.: Warum nicht?
R.: Warum doch?
A.: Und wenn es einen und eine verschlingt?
R.: So sollte es....
A.: Einer und eine sollten vorsichtig sein
R:: Dass sollten einer und eine
A.: Bleiben einer und eine fern von dem Feuer
R.: Frieren eine und einer?
A.: Dann frieren eine und einer
R.: Einer friert
A.: Eine friert
Schweigend verbleiben die beiden Gespenster, blicken zu dem Feuer und dieses erlischt.
Das Gespenst X. erscheint, nähert sich dem Feuer und verharrt vor diesem.
R.: Erloschen....
A.:....ist das Feuer
X.: Das Feuer
R.: Zu den Tränen
Die Gespenster gehen zu der weinenden Wand und waschen sich mit den Tränen das Gesicht.
X.: Wartet
R.: Einer wartet nicht
A.: Eine weiß nicht
X.: Mit den Tränen das Feuer
R.: Mit dem Feuer die Tränen
X. geht zu dem Feuer, berührt dieses und dieses beginnt wieder zu brennen.
Die Gespenster wärmen sich daran.
R.: Die Flammen....
A.: ....verzehren wieder
R.: Einen
A.: Eine
X.: Endlich und unendlich
R.: Wer sind....?
X.: Keiner
A.: Was dann?
X.: Einer
A.: Das Leben
R.: Der Tod
X.: Nichts
A.: Also alles?
A.: Keiner
X.: Ein trauriges Gespenst
A.: Traurig ist das Leben und traurig ist der Tod
R.: Ein Ende zu feiern; einen Beginn zu beweinen
A.: Eine Mitte zu verlieren, eine Mitte zu finden,
R.: Eine Schwarze
A.: Ein Schwarzer
X.: Ein Weißer
R.: Sich vermischend
A.: ....einmischend
X.: So ist das Leben; ein streben, geben und vergeben; ein kurzes Verweilen und dann muss man schweigen; viel Haben um dann ein schönes Grab zu haben
R.: Und einer?
X.: Keiner?
A.: Einer
X.: Einer reist durch die Gezeiten unendlicher Weiten, hört, schweigt und ruft, gibt und vergibt, brennt und erfriert....keiner bleibt....
X. nähert sich dem Feuer.
A.: Die Hitze
R.: Die Kälte
X.: Die Kälte oder die Hitze....wie einer oder keiner sich auch entscheidet....es gibt keine Wahl....
A.: Verbrennen
R.: Erfrieren
X:: Dafür ist es schon zu spät....alles wird sich wiederholen....das Verbrennen wird zu einem Erfrieren und das Erfrieren wird zu einem Verbrennen....und nichts wird sich wiederholen....dafür ist es schon zu spät....
R.: Und dass war es dann
A.: Ein ist ohne war
X.: Ihr seid schon verzehrt
R.: Das Feuer
A.: Eine Warme
R.: Ein Kalter
X.: Sich vermischend
A.: ....erlischend
X.: So ist der Tod....lang und kurz, voll und leer, sinnvoll und sinnlos....und....so ist der Tod....
Das Gespenst X. geht in das Feuer.
R.: Vom Feuer....
A.: ....verschlungen
R.: Und nun?
A.: Warten?
R.: Nichts wissend?
R.: Warte
A.: Eine wartet nicht
R.: Einer weiß nicht
A.: Eine wartet
R.: Die Geschichte
A.: Der Mensch
R.: Der Mensch?
A.:....der Mensch....der Mensch....lebt er....lebt sie nicht....alles verlangend und nichts erringend....nichts tun und alles bekommend....ist er glücklich....ist er unglücklich.....bleibt der Mensch vergänglich und sterblich....teilt er den Tag in Zeit....teilt er den Raum in Überschaubarkeit....teilt er sich selbst in Möglichkeiten und Unmöglichkeiten....mischt er sich ein, wo er sich nicht einmischen sollte....zerstört er am liebsten und ist die Dummheit sein Thron und seine Intelligenz die blutende Dorne....um so dümmer um so mehr mischt er sich ein und um so mehr zerstört er....um so intelligenter, um so weniger mischt er sich ein und um so mehr zerstört er....der Mensch....der Mensch....lebt sie....lebt er nicht....der Mensch ist relativ....sein Sein von seiner Blindheit, Taubheit, Unbeweglichkeit und Uneinsicht gezeichnet....sein Sein vom Schwafeln zum Geringsten geworden.....sein Nicht-Sein vom Schwafeln zum Höchsten geworden.....ein Unsein....ein Untier....eine Unzerstörung....der Mensch ist relativ....der Mensch....der Mensch
Beide Gespenster schweigen.
R.: Die Geschichte
A.: Nein
R.: Die unvollendete....
A.: Geschichte
R.: ....soll auch ein Ende finden
A.: Obwohl die Geschichte kein Ende finden wird
R.: Nein
A.: Ja
R.: Am anderen Ende vom Ende
A.: Dort
R.: Überflüssig
A.: So wie der Mensch
R.: So wie die Geschichte
A.: Traurig trauernd?
R.: Sehr traurig
A.: Unverstanden unverstanden?
R.: Unverstanden
Beide Gespenster schweigen.
A.: Und wird irgendjemand die Geschichte verstehen?
R.: Nein
A.: Nein
R.: So wie immer
A.: Und niemals
R.: Keiner wird die Geschichte verstehen?
A.: Keine wird die Geschichte verstehen
R.: Auch keine
A.: Dann erzähle die Geschichte keiner
R.: Erzähle die Geschichte keine
A.: Nein
R.: Die Liebestodesangst....
A.: Ja
R.: Was ist?
A.: Die Sinnlosigkeit
R.: Sinnlos werden lassend
A.: Diese ist
R.: Diese war
A.: Diese wird
R.: Sinnlos
A.: Sinnlos
Beide Gespenster schweigen.
R.: Die Liebestodesangst dachte an dies eine Herz und fand die Sehnsuchtsfernekälte....suchte eine Lösung den finstersten Nächten und auch dann noch, wenn die grauenvollsten Morgen zu den schrecklichen Tagen den Herzen erwachten....suchte, dachte und floh anderen Herzen hinzu....tröstete, besänftigte, aber die Liebestodesangst selbst fand keinen Trost und keine Sanftheit mehr....denn dies eine Herz....dies eine Herz und die Liebestodesangst dachte an dies eine Herz und fand die Sehnsuchtsfernekälte, begann dieser von diesem einen, so verbitterten....
A.:....so versteinertem Herzen zu erzählen und konzentriert lauschte die Sehnsuchtsfernekälte den Wörtern der Ratlosigkeit; der Beschreibung des schönen, unbekümmerten Gesichtes, der Angst, des Erschrecken und der Sanftheit.....erzählte vom Anfang der Kälte bis zum Ende der Hitze....erzählte von diesem einen Herzen....als ob die Liebestodesangst all die Monate, Jahre, ja Jahrhunderte.....schöneren und hässlicheren hindurch nur dies eine Herz gesucht hätte....
R.: ....und endend sagte diese, dass sie nun einen Rat brauchen würde....was zu tun denn sei, wie all diese Widersprüche, dieses Unverständnis, auch vor sich Selbst, doch noch zu einem guten Ende führen könnten, wie all dieser Monate, Jahre, Jahrhunderte.....menschlicheren und unmenschlicheren hindurch, es doch etwas geben sollte....nicht nur ein Nichts....eine Verzweiflung....ein keiner, eine keine....und dann solch ein Herz....nein....nicht nur ein Nichts....eine Ratlosigkeit....ein einer, eine....
A.: ....und die Sehnsuchtsfernekälte lauschte und versuchte zu verstehen; glaubte den gesprochenen Wörtern der Liebestodesangst beinahe nicht; doch diese waren überzeugend, mitreißend und erschütternd, dass es die Sehnsuchtsfernekälte an das eine Herz, so froh und schön erinnerte; dass es....
R.: ....als die Liebestodesangst geendet hatte, über dies Herz, dass diese so sehr bedrückte....es diese beinahe bereute die Sehnsuchtsfernekälte damit belästigt zu haben, ja ein zuckender Schmerz durch ihre Brust fuhr, dort wo die Menschen ihr Herz hatten oder auch nicht....sich schon abwenden wollte, angesichts des sie bedrückenden Schweigen der Sehnsuchtsfernekälte....
A.: ....da begann die Sehnsuchtsfernekälte eine Geschichte zu erzählen; jene von diesem einem, so reichen, blühendem Herzen mit so bitterem Gesicht; der Sorgenfalten zerfurchtet....des Unglück gezeichnet und was diese sich bei diesem Herzen schon alles gedacht und gefühlt hätte....bei diesem einen Herzen....so widersprüchlich....so herz-zerreissend....wurde lauter, schwieg, wurde leiser, schwieg und wie die Sehnsuchtsfernekälte von diesem Herzen erzählte, da erkannte es auch die Liebestodesangst....
R.: ....mit jedem gesprochenen Wort der Sehnsuchtsfernekälte wurde es der Liebestodesangst klarer und deutlicher....es erschien wie das Alles und das Nichts vorherbestimmt....unbestimmt....nein, es war kein Zufall, dass sie beide sich getroffen hatten....die Liebestodesangst....die Sehnsuchtsfernekälte....nein....es waren diese beiden Herzen die sie zusammengeführt hatten....und als....
A.: ....als die Sehnsuchtsfernekälte mit ihren Wörtern geendet hatte, blickten sich beide schweigend an und mit jedem Moment der verging wurde es beiden, ohne ein Wort zu sprechen, klarer, bis schließlich die Liebestodesangst das Schweigen brach....die beiden Herzen....die beiden Herzen....
R.: Beinahe kein Wort wurde dann darüber noch gesprochen
A.: So vereinbarten sie sich am nächsten Morgen, zwischen Tag und Nacht....
R.: Zwischen finsterster Nacht, mondlos und der Schatten von allem Besitz ergreifend....
A.: Und des schönsten Frühlingstages, lichtdurchflutet und der Sonne alles Lebende erblühend....
R.: Diese beiden Herzen
A.: Die Liebestodesangst....
R.: ....und die Sehnsuchtsfernekälte
Beide Gespenster schweigen.
Ein Gespenster erscheint und geht in das Feuer.
Beide Gespenster waschen sich mit den Tränen das Gesicht.
A.: Das Ende der Geschichte
R.: Das Ende
A.: Abwarten
R.: Und das Ende beginnt an dem anderen Ende?
A.: Eine weiß nicht
R.: Die Geschichte findet kein Ende keine
A.: Keiner
R.: Keine
A.: Zeitlos
R.: Planlos
A.: Kein Plan
R.: Und jetzt?
A.: Die Geschichte....
R.: .....verbirgt sich in der Geschichte
A.: Noch unentdeckt
R.: Unentdeckt verbleiben
A.: Warte
R.: Die Geschichte
A.: Die Liebestodesangst....
R.: Nein
Beide Gespenster schweigen.
A.: Auf einmal fühlt der Mensch sich so bedeutend....so ein Leben....so ein Leben....die einen leben in Glück und Liebe, ertrinken im Überfluss....werden mit ihrer Grausamkeit nicht mehr fertig....und die einen vermehren sich....manche sind unglücklich....dass sind die Glücklichen....die Unglücklichen....manche sind reich....dass sind die Armen....und die Reichen sind die Armen und die Armen sind die Reichen....und all diese Lächeln, die Freude, die Schuld, die Schulden, das Verzeihen, das Große, das Kleine, dass alles sich bedingt und verlangt, sich sehnt und unbedingt....der Mensch sollte Knecht werden und wird doch immer im Palast zu Hause bleiben....man könnte.....ja, man könnte....man kann nicht....nein, man könnte....und fern.....fern von hier spielt das Geschehen sich ab....immer fern von einem und keiner....das Geschehen ist immer anderswo....nie hier....nie dort....nie jetzt....nie....was kann eine sagen, wo eine doch keine ist....eine.....und ich bin doch keine....nur eine....nur keine....auf einmal fühlt sich der Mensch so bedeutend....so ein Leben....so ein Leben....
Das Gespenst R. geht zu dem Feuer.
A.: Gespenst
Keine Reaktion.
A.: Raoul!
Keine Reaktion.
A.: Keiner!
Das Gespenst R. bleibt knapp vor dem Feuer stehen.
R.: Und alles zerfällt und zerbricht
A.: Nein!
R.: Fassaden auf die Kostüme und Barrikaden auf die Masken
A.: Gespenst!
R.: Nein
A.: Einer!
R.: Ja?
A.: Dass reicht
R.: Alma?
A.: Nein
R.: Eine?
A.: Keine
R.: Keiner
Das Gespenst A. geht zu dem Gespenst R. hin.
Beide Gespenster schweigen.
Die beiden Gespenster umarmen sich.
R.: Das Menschenlos
A.: Ein kurzer Sommer und ein langer Winter ist das Menschenlos
R.: Und der Frühling und der Herbst?
A.: Die Kindheit, das Alter
R.: Ein verzweifeltes Ringen
A.: Ja vergeblich
R.: Dann ist alles umsonst
A.: Ja, alles ist umsonst
R.: Nein, nichts ist umsonst
A.: Die Tränen
R.: Das Feuer
Schweigend blicken die beiden Gespenster in das Feuer und wärmen sich an diesem.
R.: Einer verzehrt sich nach dem Feuer
A.: Auch das Herz einer möchte verbrennen
R.: Eine hat kein Herz
A.: Weder als Mensch....
R.: ....noch jetzt.....und einer....ein Herzloser
A.: Ein Herzloser....und eine?
R.: Eine Herzlose
A.: Deshalb sind einer und eine....
R.: ....nicht hier
A.: Ja
R.: Nein
A.: Vielleicht
R.: Dann brennt das Herz, dass nicht war und nicht ist wohl um so besser
A.: Und die Asche?
R.: Die Asche?
A.: Ja
R.: Die Asche ist der letzte Funken
A.: Erloschen bevor verbrennt
R.: Ausgebrannt
A.: Herzloses
R.: Und doch schmerzt es
A.: Auch bei keiner
R.: Es schmerzt
A.: Herzensblut
R.: Der Schmerz
Beide Gespenster schweigen.
Ein Gespenst erscheint, es scheint zu weinen und geht weinend in das Feuer.
A.: Man kann die Gespenster nicht aufhalten
R.: Nur einen
A.: Nur eine
R.: Kann einen nicht
A.: Kann eine nicht
R.: Aufhalten
A.: Abhalten
R.: Das Feuer verzehrt
A.: Die Kälte verzehrt
R.: Zur Hitze entflammt
A.: Eine friert
R.: Einer glüht
A.: Die Geschichte
R.: ....zu Ende erzählen
A.: Ja
R.: Nein
A.: Also....
R.: Das Ende zu beginnen
A.: Ein beginnendes Ende
R.: Damit diese Geschichte
A.: ....Geschichte wird
R.: Warte nicht
A.: Eine wartet nicht
R.: Einer weiß
A.: Die Vergänglichkeit
R.: Was?
A.: Die Vergänglichkeit....alles wird und nichts vergeht....eine Kleinigkeit....eine Großartigkeit....nichts vergeht und alles ist....die Körper....die Körper....erblühen....verblühen....die Rosen der Dornen reich bestückt....das Unkraut der schönen Blumen reich....die Natur schenkt den Rosen und nimmt das Unkraut....und doch verblühen die Rosen und das Unkraut bleibt....die Vergänglichkeit....alles nichts und nichts alles....die Vergänglichkeit....alles wird und nichts vergeht....
Beide Gespenster schweigen.
R.: Am Morgen nach der dunkelsten und kältesten Winternacht, mondlos....
A.: ....und am Beginn des schönsten und wunderbarsten Frühlingstages; sonnengebrannt
R.: ....traffen sich die Liebestodesangst und die Sehnsuchtsfernekälte....
A.: Mit einem Herzen die eine
R.: Mit einem Herzen die andere
A.: Blickten in die Sonne
R.: ....und zu dem schwindenden Mond am Horizont
A.: Und die Augen, das Herz....
R.: Und das Herz, die Augen
A.: Und als sie sich dann traffen....das schönste Herz mit dem kältesten Gesicht und das kälteste Herz mit dem schönsten Gesicht, da war ein kurzes Aufflackern, ein Erbeben der Sinne; ein Zittern der Farben und schon wandten sie ihre Blicke voneinander ab....so näherten sie sich und gingen aneinander vorbei und schon schien es als sei gar nichts geschehen, als ob dieses Zusammentreffen zu nichts werden würde....als sei dies schon alles gewesen, ein Augenblick, ein Zwinkern, ein kurzes Verharren der Zeit....als....
R.: ....als sich das versteinerte Herz mit dem schönen Gesicht, dieser Mann, sich weiterbewegte, da grub sich ein Zweifeln seinen Gedanken hinein und sein Gesicht, seine Gedanken und Gefühle....der Mensch drehte sich noch einmal um....
A.: Und im gleichen Augenblick, als ob sich die Zeit für sie diesen einen Moment zur Ewigkeit erstarren ließ, drehte sich das fröhlichste Herz mit dem sorgen-zerfurchteten Gesicht um....
R.: Und ihre Blicke
A.: Und beide Herzen blieben stehen und schlugen stark
R.: Und beide Herzen schlugen stark und blieben stehen
A.: Seltsam
R.: Es war ein seltsamer Moment; so scheinend, als würde dieser gar nicht existieren....so blickten sie einander an und blickten....erstarrten....und ein erster Schritt und ein zweiter und wortlos blieben sie voreinander stehen und der Mann sprach
A.: Und die Frau sprach
R.: Hier
A.: Und jetzt
R.: Warum friert?
A.: Warum glüht?
R.: Und der Mann nahm ihre Hand
A.: Und die Frau blickte seinen Augen
R.: Komm
A.: Komm
R.: Hand
A.: In Hand
R.: Und glühten
A.: Und froren
R.: Und des Menschen Schicksalslos
A.: Nahm seinen Lauf
R.: Die Liebe zweier Herzen
A.: Und das eine Herz erfror an einer Träne
R.: Und das eine Herz verglühte an einer Flamme
A.: Der Trug, die Verzweiflung, das Leid....
R.: Der Liebe
A.: Der Liebe
R.: Und immer das Gleiche
A.: Und immer das Gleiche
R.: Mit diesen Menschenherzen
A.: Gebrochen
R.: Zerbrochen
A.: Und wurde das eine Herz zur Liebestodesangst
R.: Und das eine Herz zur Sehnsuchtsfernekälte
A.: Und die Liebestodesangst
R.: Und die Sehnsuchtsfernekälte
Beide Gespenster schweigen.
Die beiden Gespenster waschen sich mit den Tränen das Gesicht.
Ein Gespenst (V. ) erscheint, verharrt vor dem Feuer, blickt sich ratlos um, erblickt die beiden Gespenster und geht zu diesen.
V.: Wie dunkel es hier ist
R.: Und es wurde dunkel
A.: Dunkler
V.: Wie die Wand weint
R.: Die Tränen der Toten
A.: Nicht endend wollend
V.: Wie kalt es hier ist
R.: Und es wurde kalt
A.: Kälter
V.: Wie?
R.: Tropfen für Tropfen, Träne für Träne
A.: Leben für Leben; Dunkelheit der Kälte
R.: Kälte der Dunkelheit
Schweigend blicken die Gespenster in das Feuer.
V.: Wie geht es weiter?
R.: Das Feuer
A.: Die Flammen
V.: Wie heiß es hier ist?
A.: Und es wurde heiß
R.: Heißer
V.: Was?
A.: Flamme für Flamme, Glut für Glut
R.: Tod für Tod; Hitze der Wärme
A.: Und Wärme der Hitze
V.: Wie....immer und immer wieder
R.: ....was soll es schon bedeuten
A.: Immer und immer wieder
R.: Nie und kein Mal
A.: ....was kann es schon sein
R.: Oder nicht sein
V.: Dann nichts
Das Gespenst V. nähert sich dem Feuer.
A.: Nicht
V.: Brennen und verbrennen
R.: Doch
V.: Schon verbrannt und erfroren
Das Gespenst V. geht in das Feuer.
A.: Eine Sehnsuchtsfernekälte
R.: Einer Liebestodesangst
A.: Wenn eine könnte
R.: Noch mehr Sinnlosigkeit
A.: Noch mehr Nichts
R.: Alles
A.: Und doch nichts
Schweigend blicken die beiden Gespenster sich an.
A.: Das Ende
R.: ....der Geschichte
A.: ...von einer und einem
R.: Ohne Liebe liebend?
A.: Ohne Liebe
R.: Dem Leben
A.: Den Menschen
R.: Dem Tod
A.: Den Toten
R.: Und einer dachte, dass wenn alles vorbei ist, alles anders sein würde....
A.: Was anders?
R.: Alles....
R.: Und dann nur dieses Nichts
A.: Nichts....
R.: Dass Nichts zwischen der Träne und der Flamme....das Nichts....
A.: So bedeutungslos
A.: Wie eine
R.: Wie einer
Beide Gespenster schweigen.
R.: Einer sollte
A.: Eine sollte
R.: Gibt es noch etwas zu sagen
A.: Nein
Die beiden Gespenster gehen zu der weinenden Wand.
R.: Die Tränen sind gefroren
A.: Der Ausdruckslosigkeit
R.: Eisig ist es geworden
A.: Eisig war es
R.: Das Feuer
A.: Die Flammen
R.: ....verzehren einen
A.: Und eine?
R.: Einer friert
A.: Eine glüht
R.: Und einer?
A.: Einer glüht
R.: Eine friert
A.: Und die Hoffnung
R.: Findet ihre Endlichkeit
A.: In der Unendlichkeit
R.: Einer weint
A.: Eine entflammt
R.: Was nun?
A:: Eine sollte
R.: Und auch einer sollte
A.: Zusammen?
R.: Nein
A.: Die Sehnsuchtsfernekälte
R.: Die Liebestodesangst
Das Gespenst R. geht in das Feuer.

Das Gespenst A. blickt sich ratlos um und geht in das Feuer.

....in unregelmäßigen Abständen erscheinen Gespenster und gehen in das Feuer....

Das Gespenst A. (Alma) erscheint, geht zu dem Feuer, verharrt vor diesem und wärmt sich dann an diesem.

A.: ....nie wieder....nie und nimmer wieder....das Nichts....das Alles....das Leben....der Tod....der Mensch....alles friert und nichts verbrennt....nie wieder....nie und nimmer wieder....die Tiefe; die Oberfläche, der Schein und das Sein....das Denken, das Fühlen, die Erinnerungen, die Gedanken und Gefühle....die Menschen....sie finden und sie suchen sich nicht....sie finden einander nicht....sie suchen und sie finden sich nicht....und ist so nicht alles verloren....und ist so nicht alles nichts und nichts alles....nie wieder....nie und nimmer wieder....
Das Gespenst A. geht zu der weinenden Wand und wäscht sich mit den Tränen das Gesicht.
Das Gespenst R. (Raoul) erscheint, geht zu dem Feuer, wärmt sich daran, erblickt das Gespenst A. (Alma) und geht zu dieser.
R.: Eine?
A.: Einer?
R.: Keine
A.: Herzlos
R.: Atemlos
A.: Schon wieder
R.: Schon wieder?
A.: Alles wiederholt sich
R.: ....und nichts schon wieder
A.: Was jetzt?
R.: Die Geschichte
A.: Eine erinnert sich
R.: Warum?
A.: Warum auch nicht?
R.: Am Ende das Warum
A.: Das Sinnlose
R.: Absurde
A.: Die Leere zu füllen
R.: Keine Leere
A.: Denn einer und eine
R.: Atemlos
Beide Gespenster schweigen....die Tränen sind gefroren.
R.: Keine Tränen
A.: Eisig
R.: Eiskalt
A.: Und das Feuer?
Schweigend gehen die beiden Gespenster zu dem Feuer....das Feuer ist erloschen.
R.: Warum eine?
A.: Kein Warum
R.: Warum keine?
A.: Und jetzt?
R.: Und jetzt?
A.: Die Ewigkeit
R.: Welche Ewigkeit?
A.: Genug der Fragen
R.: Genug der Antworten
A.: Überflüssiges
Beide Gespenster schweigen.
R.: Eine?
A.: Ja
R.: Keine Fragen?
A.: Keine
R.: Eine ist die Träne
A.: Einer ist die Flamme
R.: Unzertrennlich....
A.: ....und doch unendlich einander entfernt
R.: Zerstört und
A.: Tot und
R.: Unversöhnlich und
A.: Menschlich und
R.: Unmenschlich und
A.: Verzweifelt und
R.: Resigniert und
A.: Kämpfend und
R.: Erkennend und
A.: Schuldig und
R.: Unschuldig und
A.: Vergessen und
R.: Vergessen....so wie die Unschuldigen
A.: Die vergisst man immer als erstes
R.: Die Opfer, die zu Tode Geschlagenen, die Zerstückelten, Verbrannten, Ertränkten und Vergifteten
A.: Die Sinnlosen, Absurden, die Verlorenen, Ausgebeuteten und die geraubten Leben
R.: Die zu Tode gebrachten; die geschlachteten Gerechten, die Aufrichtigen
A.: Die Bauernopfer, die Gewaltlosen....die Gerechten
R.: Die Gerechten
A.: Die Gerechten
R.: Und das Opfer bleibt Opfer
A.: Und der Täter bleibt Täter
R.: Und das Opfer wir immer wieder zum Opfer
A.: Und der Täter wird immer wieder zum Täter
Beide Gespenster schweigen.
R.: Die Unschuldigen....
A.: ....verdrängen, ignorieren und vergessen....
R.: Die Unschuldigen....
A.: ....ermorden, zerstören und vergessen....
R.: Schon vergessen
A.: Schon vergessen
R.: Und die Schuldigen tragen die Geschichte
A.: Tragen sie zu Grabe
R.: Die Hoffnung
A.: Die was?
R.: Die Hoffnung
A.: Es gibt keine Hoffnung
R.: Es gibt eine Hoffnung
A.: Was ist die Hoffnung?
R.: Sag eine
A.: Sag einer
R.: ....die Hoffnung....die Hoffnung....wie ein Stern scheint diese über des Menschenschicksal; begleitet das Opfer bis in den Tod; der Freude ist ihr Sein und wenn diese lebt....dann lebt der Mensch....
A.: ....und wenn die Hoffnung lebt, dann lebt der Mensch
R.: ....die Hoffnung....die Hoffnung....und diese lebt in jeder Umarmung, in jedem Kuss, jedem freundlichen Wort; diese lebt in jeder Güte, jedem Mitgefühl und jeder Menschlichkeit....die Hoffnung....die Hoffnung....der Mensch ist ein Verderben, ein Abgrund....nein....der Mensch ist eine Hoffnung....
A.: Also gibt es keine Hoffnung
R.: Nein, es gibt keine Hoffnung
A.: Ja, es gibt keine Hoffnung
R.: Der Mensch ist eine Hoffnung
A.: Immer und immer wieder
R.: Nie und keinmal
A.: Der Mensch....
R.: Der Mensch ist eine Hoffnung
A.: Nein, der Mensch ist keine Hoffnung
R.: Ja, der Mensch ist keine Hoffnung
Beide Gespenster schweigen.
R..: Komm
A.: Komm
R.: Das Ende?
A.: Das Ende
R.: Immer noch
A.: Nie
R.: Immer wieder....immer und immer wieder
A.: Einmal....einmal und keinmal
A.: Eine weint
Die weinende Wand weint wieder.
R.: Einer brennt
Das Feuer brennt wieder.
Beide Gespenster schweigen.
A.: Die Träne und die Flamme
R.: Verglühend
A.: Ertrinkend
R.: An einer Flamme verglühend
A.: An einer Träne ertrinkend
R.: Immer
A.: Für immer
R.: Und immer wieder
A.: Nie und keinmal
R.: Die Ewigkeit
A.: Die Endlichkeit
R.: Wohin?
A.: Wohin?
R.: Komm
A.: Komm

....Hand in Hand geht die Träne in die Flamme und die Flamme in die Träne...

....an einem dunklen Ort....
Ein Feuer brennt und in unterschiedlichen zeitlichen Abständen erscheinen Gespenster und gehen in das Feuer.
Nach einiger Zeit erscheint ein Gespenst (Z.), nähert sich dem Feuer, verharrt vor diesem, geht dann zu der weinenden Wand, wäscht sich mit den Tränen das Gesicht, blickt sich um und spricht dann mit sich selbst....

Z.: Immer wieder....immer und immer wieder....es verzehrt mich von innen heraus....ich brenne....ich weine mir ein Ende, schweige und erfriere mich....meine Kälte tötet mich....immer wieder....immer und immer wieder....meine Ausdruckslosigkeit....meine Leere....diese füllt mich nicht mehr denn verzehrt mich....ich brenne....es ist zu spät....ja, es ist zu spät....ist es zu spät....nein, es ist zu spät....immer wieder....immer und immer wieder....es ist zu spät....ich brenne....ich verglühe an einer Flamme....ich verdurste an einer Träne....ich brenne und verbrenne....immer wieder....immer und immer wieder....

Suchend blickt sich das Gespenst Z. um....

Z.: Das Alles wartet nicht und um mich ist es kalt....und um mich ist es geschehen....und um mich ist es heiß....kälter als in mir....diese Hülle aus Körper, Fleisch, Gedanken und Ungerechtigkeit....diese Fülle aus Begehren, Leiden und Erlösung....ich schüttle alles ab....entkleide mein Sein....ziehe die Haut von meinen Gefühlen herunter und erfriere....kleide meine Gedanken in Demut und verglühe....ob ich friere....ich friere und um mich ist es kalt....in mir ist es kalt.....das Alles wartet nicht....

Das Gespenst (Z.) geht in das Feuer.

Das Feuer erlischt und die weinende Wand weint nicht mehr.

The End

mercoledì, febbraio 27, 2008

....eigentlich wollte ich ein Fragment über die Dichterin Silvia Plath schreiben, habe etwas recherchiert, einiges gelesen, einige Seiten geschrieben und habe es dann (Mitte Dezember 07) bleiben lassen, nun ja, irgendwie mute ich mir es im Moment nicht zu, darüber zu schreiben, ich werde das Fragment später schreiben....

vielleicht das lieblingsgedicht (nach den mir vorliegenden Informationen) von Silvia Plath:

Matthew Arnold (1822-1888)




The Forsaken Merman


Come, dear children, let us away;
Down and away below!
Now my brothers call from the bay,
Now the great winds shoreward blow,
Now the salt tides seaward flow;
Now the wild white horses play,
Champ and chafe and toss in the spray.
Children dear, let us away!
This way, this way!

Call her once before you go -
Call once yet!
In a voice that she will know:
`Margaret! Margaret!'
Children's voices should be dear
(Call once more) to a mother's ear;
Children's voices, wild with pain -
Surely she will come again!
Call her once and come away;
This way, this way!
`Mother dear, we cannot stay!
The wild white horses foam and fret.'
Margaret! Margaret!

Come, dear children, come away down;
Call no more!
One last look at the white-walled town,
And the little grey church on the windy shore;
Then come down!
She will not come though you call all day;
Come away, come away!

Children dear, was it yesterday
We heard the sweet bells over the bay?
In the caverns where we lay,
Through the surf and through the swell,
The far-off sound of a silver bell?
Sand-strewn caverns, cool and deep,
Where the winds are all asleep;
Where the spent lights quiver and gleam,
Where the salt weed sways in the stream,
Where the sea-beasts, ranged all round,
Feed in the ooze of their pasture-ground;
Where the sea-snakes coil and twine,
Dry their mail and bask in the brine;
Where great whales come sailing by,
Sail and sail, with unshut eye,
Round the world for ever and aye?
When did music come this way?
Children dear, was it yesterday?

Children dear, was it yesterday
(Call yet once) that she went away?
Once she sate with you and me,
On a red gold throne in the heart of the sea,
And the youngest sate on her knee.
She combed its bright hair, and she tended it well,
When down swung the sound of a far-off bell.
She sighed, she looked up through the clear green sea;
She said: `I must go, for my kinsfolk pray
In the little grey church on the shore today.
'Twill be Easter-time in the world -ah me!
And I lose my poor soul, Merman! here with thee.'
I said: `Go up, dear heart, through the waves;
Say thy prayer, and come back to the kind sea-caves!'
She smiled, she went up through the surf in the bay.
Children dear, was it yesterday?

Children dear, were we long alone?
`The sea grows stormy, the little ones moan;
Long prayers,' I said, `in the world they say;
Come,' I said; and we rose through the surf in the bay.
We went up the beach, by the sandy down
Where the sea-stocks bloom, to the white-walled town;
Through the narrow paved streets, where all was still,
To the little grey church on the windy hill.
From the church came a murmur of folk at their prayers,
But we stood without in the cold blowing airs.
We climbed on the graves, on the stones worn with rains,
And we gazed up the aisle through the small leaded panes.
She sate by the pillar; we saw her clear:
`Margaret, hist! come quick, we are here!
Dear heart,' I said, `we are long alone;
The sea grows stormy, the little ones moan.'
But, ah, she gave me never a look,
For her eyes we sealed to the holy book!
Loud prays the priest; shut stands the door.
Come away, children, call no more!
Come away, come down, call no more!

Down, down, down!
Down to the depths of the sea!
She sits at her wheel in the humming town,
Singing most joyfully.
Hark, what she sings: `O joy, O joy,
For the humming street, and the child with its toy!
For the priest, and the bell, and the holy well;
For the wheel where I spun,
And the blessed light of the sun!'
And so she sings her fill,
Singing most joyfully,
Till the shuttle drops from her hand,
And the whizzing wheel stands still.
She steals to the window, and looks at the sand,
And over the sand at the sea;
And her eyes are set in a stare;
And anon there breaks a sigh,
And anon there drops a tear,
From a sorrow-clouded eye,
And a heart sorrow-laden,
A long, long sigh;
For the cold strange eyes of a little Mermaiden,
And the gleam of her golden hair.

Come away, away children;
Come children, come down!
The hoarse wind blows coldly;
Lights shine in the town.
She will start from her slumber
When gusts shake the door;
She will hear the winds howling,
Will hear the waves roar.
We shall see, while above us
The waves roar and whirl,
A ceiling of amber,
A pavement of pearl,
Singing: `Here came a mortal,
But faithless was she!
And alone dwell for ever
The kings of the sea.'

But, children, at midnight,
When soft the winds blow,
When clear fall the moonlight,
When spring-tides are low;
When sweet airs come seaward
From heaths starred with broom,
And high rocks throw mildly
On the blanched sands a gloom;
Up the still, glistening beaches,
Up the creeks we will hie,
Over banks of bright seaweed
The ebb-tide leaves dry.
We will gaze, from the sand-hills,
At the white sleeping town;
At the church on the hillside -
And then come back down.
Singing: `There dwells a loved one,
But cruel is she!
She left lonely for ever
The kings of the sea.'

martedì, febbraio 26, 2008

vielleicht mal etwas über eine interessante Person (II)

Raoul Wallenberg (1912-)



....er musste sie nicht retten....
....rette 800 und vergesse die restlichen 100.000....
....diplomatische Zurückhaltung....
....diplomatische Indifferenz....
....diplomatische Gleichgültigkeit....
....die Diplomaten sollten wie allerzeiten zwischen wunderschöner Nobel-Nutte und Gourmet-Menü ihr überflüssiges Luxus-Dasein fristen und alle....
....und alle hielten sich an die Spielregeln, die zu jener Zeit von den Deutschen bestimmt wurden; keiner wünschte Intervention, eine Parteinahme, ein Zuwiederhandeln gegen die vorgefundenen Bedingungen, auch wenn diese so unmenschlich waren wie damals....
....weder seine reiche Familie, weder die schwedische Regierung, noch sonst irgendjemand wünschte ein solches Verhalten....
....es war Krieg und ein jeder dachte an sich, an Pflichterfüllung, Nutten und Schnaps und wie bei jedem Krieg holte dieser das Schrecklichste und Erhabendste aus dem Menschen heraus
....bei der überwiegenden Mehrheit das Schrecklichste....
....Raoul Wallenberg kam im Sommer 1944 nach Budapest, zu einer Zeit als der eigentliche Krieg schon entschieden war, aber die Deutschen wollten noch unbedingt jenen anderen Krieg im Krieg gewinnen
....den Krieg gegen die Juden....
....und so schickten die Nazis ihren "besten Mann"....sie sandten Adolf Eichmann und dieser tat, was er und all die anderen am Besten konnten:
....nur ihre Pflicht erfüllen....
....und nach wenigen Monaten waren um die 400.000 ungarische Juden deportiert/tot
....und die gleiche Sonderbehandlung sollte nun den Budapester Juden widerfahren....
....wie Giorgio Perlasca, Carl Lutz, Friedrich Born welche auch Tausende retteten und nach dem Krieg ein sehr schlechtes als gutes Dasein fristeten, wie Wallenberg vergessen von der Welt, richtete er Schutzhäuser der schwedischen Gesandtschaft in der Stadt ein, bestach die SS-Leute; erregte den Ärger von Adolf Eichmann ("der Judenhund Wallenberg"), verhandelte mit den Pfeilkreuzlern, stellte Schutzpässe aus und die schwedische Gemeinde in Budapest wuchs und wuchs
....Hunderte, Tausende, Zehntausende....
....es wurden immer mehr und mehr und er hatte doch keine Zeit mehr, weder für die Nobel-Nutten, noch für die Gourmet-Menüs; er hatte keine Zeit mehr, denn er musste retten, retten, retten, so viele wie möglich, denn niemand außer den Deutschen, den Pfeilkreuzlern hatten ein Interesse an diesen....
....sie hatten keinen Wert, außer jenen in den Statistiken Adolf Eichmann`s....
....sie hatten weder Macht, noch Einfluß, noch Geld und er half, versorgte, beschützte, pflegte, kümmerte sich mit einigen Mitarbeitern um diese, riskierte sein Leben und als die Truppen der Sowjetunion die Stadt einnahmen, fuhr er zu deren Befehlsstand außerhalb der Stadt, um über das Schicksal jener zu verhandeln und besiegelte damit, ohne es zu wissen, sein eigenes Schicksal....
....er wurde auf den Verdacht hin, ein amerikanischer Agent zu sein verhaftet, nach Moskau in das Lubjanka-Gefängnis verschleppt und dort ....
....und keinen interessierte sein Schicksal....
....weder die schwedische Regierung, weder die schwedische Botschaft in Ungarn (welche ihn bevor er tot war, schon für tot erklärten), noch seine so einflußreiche und mächtige Familie....
....weder sonst noch jemand....
....alle waren vollkommen damit beschäftigt zu vergessen und zu verdrängen
....sich anzupassen und zu überleben....
....er musste sie nicht retten und er rettete, rettete, rettete und niemand rettete ihn....
....er musste sie nicht retten....
....rette 800 und vergesse die restlichen 100.000....
....und er rettete sie trotzdem....

lunedì, febbraio 25, 2008



"Man mag heute darüber sagen, was man will, Deutschland war im Jahre 1936 ein blühendes, glückliches Land.
Auf seinem Antlitz lag das Strahlen einer verliebten Frau.
Und die Deutschen waren verliebt - verliebt in Hitler."

von Sefton Delmer (1904-1979)

sabato, febbraio 23, 2008

....provinzielles....

vielleicht sollte ich den Menschen hier, den Provinzlern, bei welchen ja anscheinend nur Geld, Besitz und Erfolg zählen, einmal sagen, dass als ich ein Gedicht wie jenes vom 13.07.08 (über die Sophie Scholl) geschrieben habe, dass in den folgenden Tagen alte, gebrechliche Männer, zum Teil gestützt von jüngeren Männern, einem entgegengekommen sind, welche noch gegen Hitler und seinen unzähligen Schergen (auch hier in der Provinz hatten ja auch alle brav Heil Hitler geschrien und den Sozialisten in der Nachbarschaft verraten; manche hier, so kommt mir vor, schreien auch heute noch Heil Hitler) gekämpft haben, deren Familien wie Schlachtvieh abgeschlachtet worden sind; dann sage ich, dass eine solche Begegnung, ein anerkennender Blick eines solchen Mannes, der durch die Hölle gegangen ist, für mich eine größere Auszeichnung ist, als jeder Preis, als jedes Lob, als alle Meinungen der Menschen in dieser Provinz zusammengenommen oder die Wirkung eines Gedicht wie jenes über die Elisabeth Käsemann (23.10.08), welches vielen Menschen viel bedeutet hatte und hat, nicht jene die die Meinungen bestimmen; jene im Stillen oder die Wirkung eines Gedichtes wie jenes vom 18.11.08 über Rodolfo Walsh ("er hatte ein Herz aus Wald) und welche unfassbare Wirkung dieses gehabt hatte....dass es sehr viele Menschen auf dieser Welt gibt, welche den Wert solcher Arbeit erkennen und respektieren und nicht andauernd darauf auszielen mich persönlich zu zerstören....die mich nicht andauernd kriminalisieren, zu stigmatisieren versuchen, die einen unbedingt in die Psychatrie bringen möchten und überhaupt nichts verstanden haben oder noch besser in das Gefängnis oder noch besser einen am besten gleich umbringen und was ich alles bin und nicht und man andauernd ein "pazzo"; "psychatrie"; "psychatria"; "verrückt"; "durchgedreht" hört (die sollen mal darüber nachdenken, dass sie mich vor einem Jahr noch alle als "malato/krank" bezeichnet haben und heute....und heute keiner mehr).....sollen einmal all diese Menschen darüber nachdenken was diese Gedichte für die Stillen bedeuten, jene, die man schon vor Jahrzehnten zum Schweigen gebracht hat....wie bereits gesagt....ein anerkennder Blick eines einzigen Widerstandskämpfer gegen Hitler ist mir mehr wert als all die Meinungen all dieser so reichen, so besitzenden, so erfolgreichen Provinzler zusammengenommen....

venerdì, febbraio 22, 2008

(d.r.)

Senza niente
si ha di piú
e piú si cresce
meno si vuole
e piú si ha,
la situazione
peggiora,
il mondo cambia
e fuori controllo
rimane l`anima;
cercando, disperando,
perdendo,
senza fiato;
e cosi
senza direzione
si prosegue
per le vie sconosciute;
si sbaglia, ci si arrangia
e ci si ritrova o no;
si vive
senza e con l´amore,
con la liberta o senza;
senza e con un senso,
si ride, si piange
e si affonda
nelle lacrime, nei sorrisi
e nei sogni;
nelle piccole cose,
affari e traguardi,
si chiude
e si rimane chiusi;
si, si;
no, no;
perché anche;
perché senza;
senza niente
si ha di piú.

mercoledì, febbraio 20, 2008

aus Aldous Huxley "Schöne neue Welt":

....
"Aber ich liebe die Unannehmlichkeiten."
"Wir nicht!" versetzte der Aufsichtsrat. "Uns sind die Bequemlichkeiten lieber."
"Ich brauche keine Bequemlichkeiten. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde."
"Kurzum", sagte Mustafa Mannesmann, "Sie fordern das Recht auf Unglück."
"Gut denn", erwiderte der Wilde trotzig, "ich fordere das Recht auf Unglück."
"Ganz zu schweigen von dem Recht auf Alter, Häßlichkeit und Impotenz, dem Recht auf Syphilis und Krebs, dem Recht auf Hunger und Läuse, dem Recht auf ständige Furcht vor dem Morgen, dem Recht auf unsägliche Schmerzen jeder Art?"
Langes Schweigen.
"Alle diese Rechte fordere ich", stieß der Wilde endlich hervor.
Mustafa Mannesmann zuckte die Achseln und sagte:
"Wohl bekomm`s!"
....

lunedì, febbraio 18, 2008

....ein stalinistischer witz....

Ein Kamel beantragt an der polnischen Grenze Asyl:
'In der Sowjetunion rottet man alle Hasen aus.'
'Aber du bist doch ein Kamel', sagt der Grenzwächter.
'Versuch du mal zu beweisen, daß du kein Hase bist!' erwidert das Kamel."

sabato, febbraio 16, 2008

....eine Beobachtung....

Im November 2007 trank ich wie fast jeden Tag im immergleichen Cafe frühmorgens eine Überdosis Kaffee, aß dazu eine Portion "ham and eggs", bewunderte still die Kellnerin, rauchte eine Zigarette vor dem Cafe, las die Gratis-Zeitung und spazierte dann zum Fluß; spazierte auf einer breiten Straße dahin, wo mir Hunderte, ja eigentlich eine ganze Armee von Krawatten, Anzügen, Lackschuhen und Blackberrys entgegenkamen....ich einer der wenigen der diesem endlosen Strom an Verträgen, Geschäftsabschlüssen, Berichten, Bilanzen, Zinsen und Renditen entgegenschwamm....und ich beobachtete ein wenig und dachte mir viel....und eines Tages dann, wo ich diese Geschäftsmänner/frauen immerzu sah, da dachte ich mir, dass der Kapitalismus, bei aller Schwarzmalerei, auch seine guten Seiten hat (oder besser gesagt....hatte)....die Geschäftsmänner/frauen die mir entgegenkamen vermittelten mir den Eindruck, dass diese einfach nur ihren Job machten, so gut wie möglich, fleißig ihren Dienst erfüllten, ihre Karrieren planten oder auch verplanten, ihre Familien versorgten, die Aufträge erledigten und zielgerichtet und bemüht sich ihre jeweiligen Träume und Wünsche erfüllten....und seltsam fand ich, dass ihr Verhalten, ihre Blicke nicht urteilend, verächtlich, abwertend, spottend, verletzend, von oben herab (wie es z.B. die Römer erstklassig beherschen und nun ja, ansonsten ja wenig bis überhaupt nichts); denn einfach normal waren....ja beinahe das Gegenteil der gesammelten Eindrücke der deutschen (ein Manager-Schlaraffenland)/österreichischen (Privat-Rambos mit ihren 5-cent ....)/italienischen (der Schein ist auch wenn alles dafür spricht, doch nicht das Sein, z.B. es gibt 1 Million Arbeitslose und die Politiker sagen es gibt keine 1 Million Arbeitslose, dann gibt es die 1 Million Arbeitslose schon trotzdem noch) Kapitalisten, welche einem sogleich das Gefühl vermitteln, einem überlegen zu sein sobald sie 5 cent in ihrer Räubertasche haben, ach, was heißt überlegen, man ist ein Klumpen Dreck, der besser früher denn später zertreten werden soll, sich aufführen wie die Allergrößten, alles versauen und glücklich sind wenn sie 10 anderen Menschen ins Elend stürzen, ihre Arroganz, ihre Überheblichkeit, ihre Macht einen sogleich spüren lassen und wie toll und wie erfolgreich sie sind und dies einem jeden im Übermass hineindrücken müssen und natürlich die Sorgenlosen die ihnen alle zu Füßen liegen und zusammen mit diesen dann den Staat, die Gesetze, die Regeln, die Menschlichkeit, die Moral, die Armen und die Ethik auslachen; einen sogleich spüren lassen, dass ihnen die Welt gehört, dass sie diese nach Belieben beherschen und ihre grausamen Sorgenlosen mit Diamanten überschütten.....
....
....dort am Fluß dachte ich mir, dass diese Menschen einfach nur ihren Job erledigen, nicht um den Lichtensteiner Gift-Zwergen mit gestohlenen Steuermilliarden zur Krone der Niedertracht zu verhelfen (nur so nebenbei; die hat der Fürst schon auf seinen Kopf), denn ihren Job zu erledigen; nicht böse, nicht gut, denn konzentriert, bemüht und erfolgreich....ich zündete mir eine nächste Zigarette an, blickte auf den Fluß und dachte mir, dass der Kapitalismus auch seine guten Seiten hat; ordentliche Menschen die ordentlich ihre Arbeit machen, ihre Familie, ihrem Land, ihrer Firma (wo auch immer) zuliebe, dass es diesen nicht darum geht, ihre Überlegenheit unter Beweiß zu stellen, mit ihren 5 cent zu prahlen, die Sorgenlosen noch mehr zu verwöhnen, nicht um ein "ich bin größer, fetter, polygamer, härter als du"; denn normale Menschen die normal bleiben (auch wenn sie 5 cent in ihrer Räubertasche haben) und sich auch noch normal zu anderen Menschen verhalten wenn sie.....ja genau, 5 cent in ihrer Räubertasche haben und normal ihr Geld verdienen und normal zu ihren Familien sind und einen vielleicht "guten Kapitalismus" verkörpern....keinen degenerierten, ungerechten, luxusorientierten, verfickten, denn einen aus der Arbeiterklasse herausstammenden Kapitalismus, der um seine Wurzeln weiß....nämlich der Armut....

venerdì, febbraio 15, 2008

da rifinire

in ricordo di Federico Aldrovandi

....eh be....

ma, non aveva
ferite in faccia,
forse erano troppe
per individuarne una,
ma, secondo me
il ragazzo si é suicidato,
come,
chiedetelo al medico legale;
ma, mi hanno raccontato
che sbatteva la sua testa
contro la macchina,
sí, sí, anche quando
aveva giá perso coscienza;
come,
chiedetelo al medico legale;
le risate,
ma, io so solo
che il ragazzo era morto
e si scherzava un po'
per togliere la tensione,
perché,
chiedetelo al questore;
la benzina;
ma, io so solo
che non c´era,
se no,
l´avrebbero incendiato,
perché,
chiedetelo al questore,
ma,
conseguenze,
responsabilita,
pudore,
un senso di colpa,
ma che,
i manganelli rotti,
il sangue d´apertutto,
il defibrillatore,
le tracce sparite,
il mascheramento,
il luogo del delitto
ripulito,
perché,
chiedetelo al questore,
ma, secondo me
era una operazione benriuscita
eseguita
dagli organi di....;
si di che cosa....
ma, non si muoveva piú,
succede in questi casi;
ma, non respirava piú;
forse un malessere
e le ferite sulle mani
se le sará inflitte lui stesso,
ma, non mi risulta,
ma, non lo so,
ma, non é vero,
ma, adesso abbiamo
un ragazzo morto
ma chi se ne frega,

...eh be....un ragazzo morto....eh be....

mercoledì, febbraio 13, 2008

(20.11.01)
melancholie

wenn ich den herbst
an meinem Schreibtisch
begrüße
und der Winter sich an den Wänden festsetzt
dann möchte man nur noch schreien.


(23.11.01)
Wenn es schneit
und der Himmel so blau ist
und keine Wolke am Horizont
dann ist es ein sehr kalter Winter

martedì, febbraio 12, 2008

Einstufungen

Manche fangen an zu produzieren,
verfallen den regeln des leben,
setzten sich zur ruhe
in ihrer satten welt,
schauen über den horizont hinaus
und sehen nur leere.

Andere wiederrum
verweigern sich
und ernten die früchte ihres zorns:
sie bekommen weniger werbezusendungen


B.E.

Wenn Manager lügen
werden sie befördert;
wenn ein armer Mensch lügt,
droht ihm der Strick!



Ein konzern


Ein in sich geschlossenes,
beschränktes system,
welchem es nicht gelingt
sich zu entfalten.

lunedì, febbraio 11, 2008

Moderne Zeiten

mit
einem Nike Gedanken erwachen
und zu Mittag
Yahoo mit Pfizer
und danach
ein Nestle Gefühl im Magen,
da hilft dann nur noch
eine Wal-Mart Tablette
und dann in das „Blaue“ blicken,
das man früher Pepsi nannte.

eine Coca-Cola ausleihen
und ein Disney verschicken,
als Konsumleichen
auf dem Berg der Sattheit
an eine Samsung denken
und nimmersatt
eine Toyota verkosten

wie schön nur
mit der Microsoft-Sonne aufzuwachen,
zum frühstück
eine Adidas-Scheibe mit Shell bestreichen
und dann zur Siemens im OMV
ein Aventis-Burger essen
und am Abend
im Bankenkatolog blättern
mit so schönen Namen:
Citybank, Deutsche Bank, Hypovereinsbank,
Dresdner Bank,....
schnell noch eine Monsanto trinken
und eine Ford zum schlafen
....
gute nacht
....

sabato, febbraio 09, 2008

Alekos Panagoulis (1939-1976; ucciso dallo stato)



Dall`introduzione del libro "Vi scrivo da un carcere in Grecia" di Pier Paolo Pasolini:

Panagulis è stato trasformato in poeta attraverso la tortura….La grande poesia di Panagulis è quella che si è espressa attraverso la sua azione, o meglio, attraverso il suo corpo. Col suo corpo come strumento, egli ha scritto poemi non solo perfetti, ma altissimi. …



Promessa

Le lacrime
che dai nostri
occhi

vedrete
sgorgare

non
crediatele mai

segni di
disperazione

Promessa
sono
solamente

Promessa di
lotta.


(Prigioni militari di Bogiati, febbraio 1972
Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974)


Il mio indirizzo
Un fiammifero per penna
Sangue versato in terra per inchiostro
L'involto di una garza dimenticata per foglio.
Ma cosa scrivo?
Forse ho solo tempo per il mio indirizzo.
Strano, l'inchiostro s'è coagulato
Vi scrivo da un carcere
In Grecia.

(Prigioni militari di Bogiati, 5 giugno 1971 - dopo essere stato picchiato
Vi scrivo da un carcere in Grecia, 1974)

giovedì, febbraio 07, 2008



Maler: Franscisco de Goya
Bild: Erschiessung der Rebellen

(positiv) rückblickend (II)

Als ich am 25.03.07 "Die Kinderkrüppelmacher" in diesem Blog online stellte (dann offline und am 09.05.07 wieder online und übrigens; wegen der Drohung; diese fand im Lokal "1516" statt ; 3 Ex-Jugoslawen (anscheinend: http://www.nytimes.com/2007/10/07/
world/europe/07smuggler.html?_r=1&oref=slogin
) und wenn man sich dieses dreckige Dutzend ansieht (Schweizer, Deutsche, Russen, Serben, Amerikaner, ....) dann kommt man zwangsläufig zur logischen Schlussfolgerung, dass um so mehr Kinder man auf dieser Welt verkrüppelt, um so schönere Schlampen, um so ein schöneres Leben, um so mehr staatliche Unterstützung (z.B. mit den Spitzen der staatlichen Apparate per du zu sein) bekommt man) und vielleicht sollte man einen nicht andauernd für 5 Cent verraten....

also, als ich "Die Kinderkrüppelmacher" am 25.03.07 online stellte und am 27.03.07 den "Szlengel" und am 29.03.07 "Hunger"(die Kirchenglocken) (und als Zugabe am 06.04.07 "Himmel und Hölle") dann war Ruhe; dann war Stille; solchermaßen, als ob nicht nur die Zeit der mitteleuropäischen Nazis (die schönsten Schlampen, das schönste Leben und staatliche Protektion) für einen Moment abgelaufen zu sein schien, denn die Zeit der Nazis (nochmals: die schönsten Schlampen, das schönste Leben und staatliche Protektion) weltweit; einen Moment nur, dann ging alles seinen gewohnten Lauf (sozusagen "Business for War“ and „War for Business") weiter, aber vielleicht wird dieser eine Moment ewig werden und die Drohungen erloschen wie eine Fackel und auch der Spott, der sich noch ein, zwei Monate am Leben hielt, erlosch wie eine „Fackel im Ohr“; vielleicht hätte man den Menschen sagen sollten, dass ab diesem Zeitpunkt, ab dem 25. März 2007 alles was sie taten, nicht mehr unter ihren Augen stattfand, denn unter den Augen der Welt (nun ja, war vorher auch schon zum Teil solchermaßen, aber ich denke, dass viele das wahre Ausmaß erst ab diesem Datum erkannt hatten); ein schöner Moment in einer verzweifelten Situation; der erst langsam in die Köpfe und Herzen der Menschen eingesickert ist, vielleicht ist "auf den Gipfeln der Verzweiflung (E. Cioran)"; das Leben für Momente am Schönsten und Intensivsten....

aus „Der Koran“:
Wenn Gott die Menschen so bestrafen würde,
wie sie es verdient haben,
dann würde er nicht ein Lebewesen
auf dem Rücken der Erde lassen.

mercoledì, febbraio 06, 2008

....die Dummheit der Menschen auszuhalten ist nicht auszuhalten....Geld, Erfolg, Arbeit....mehr gibt es nicht....die Musikcharts....der verliebte Postkasten mit Blondine; ein Schornstein der Brünette....die Kinocharts....selbst die Kinderfilme sind dagegen intellektuelle Meisterwerke....und die Menschen....Geld, Erfolg, Arbeit....mehr gibt es nicht....man könnte sich fragen, ob man noch irgendetwas hinterfragen sollte....die geistig Öde, die Anspruchslosigkeit, die Niveaulosigkeit, die Geistlosigkeit, die Losigkeiten ohne Ende; gar nichts....die größten Idioten und Ausbeuter haben den größten Erfolg und die Frauen rennen ihnen hernach....die müssen anscheinend immer den debilsten Gockeln hernachrennen....unaushaltbar....man könnte sagen, man bekommt einen völlig falschen Eindruck von der Realität....wenn es denn nicht fast überall so wäre....und genau....Disziplin, schöne Kleidung und das Gehirn ausschalten....wenn es denn die meisten denn jemals eingeschaltet hätten....und alle schlau....superschlau....alles besser wissen....wie auch nicht.....alle mit ihren großen Autos, großen Häusern, großen Egos.....und ein Luftballon hat mehr Substanz....und das Fernsehprogramm....eine Beleidigung der menschlichen Evolution....in der Steinzeit hätten die Steinzeitmenschen wohl ein ähnliches Fernsehprogramm gehabt....das Radioprogramm....immergutgelaunte Stimmen die Wohlgefühl und genau....gute Laune auslösen sollen....man könnte sich das Leben herauskotzen....und die Ansichten der Menschen, die sich auf das Wort Ansicht reduzieren....und die Auswärtigen, wenn sie von der großen Welt zurückkommen und alles besser wissen....das urteilen, beurteilen auswendig gelernt haben und ihre Dummheit dann doppelt hinausdrücken....unaushaltbar.....und die Meinungen und die Kommentare und wie wichtig ein jeder ist und ein jeder der seinen Strudel dazugeben muss und wie wichtig einer und eine ist und überhaupt niemand wichtig ist, wo es überhaupt nichts wichtiges gibt....und die Revolution welche sich auf Haus bauen oder Haus nicht bauen reduziert....alles Revolutionäre und nätürlich wie überall....das Geld....das einzige Maß, das Ein und Alles; das Amen und Hallelujah; das Geld....das einzige, hier....überall....unaushaltbar....man sollte ignorieren....es bleibt nur eines zu sagen....rette sich wer kann....

martedì, febbraio 05, 2008

....splitter im elektronischen bewußtsein (II)....


Ein bolivianisches Sprichwort:
"Paciencia; die Geduld; schmeckt bitter, doch ihre Früchte sind süß."

aus dem "Guardian"
A tube driver after a train is delayed at Wembley Park:
"There seems to be somebody on the tracks in front of us. Let's hope it's Steve McClaren"


aus einem Zeitungsartikel über Robert Hanssen:
"Ich vermute", sagte sein Beichtvater, "dass mir Gott zuerst die Heilige Dreifaltigkeit erklären wird und danach Bob Hanssen."


Rodolfo Walshs Motto:
"It isn`t a crime to talk, getting arrested is the crime."


Aus einer Zeitungkritik über den "Simpson" Kinofilm:
"Das größte Problem des Proleteriat; ist das Proletariat selbst."


Aus dem Brief von Ingrid Betancourt:
"....für uns; die wie die Toten leben...."


Aus einer Zeitung:
Als man einen der 3 Gefangenen mit englischer Staatsbürgerschaft, (welcher als al-qaida Kämpfer von den afghanischen/pakistanischen Sicherheitsbehörden den Us-Amerikaner übergeben worden ist), im amerikanischen Gewahrsam fragte, warum diese ihn als einen al-qaida Kämpfer den Us-Amerikanern übergeben hätten, antwortete dieser folgendes:
"Wenn man den Behörden, den Stämmen, den Menschen sagt, dass diese für jeden gefangenen (und dann den US-Amerikanern ausgehändigen) al-qaida Kämpfer 5.000 Dollar in bar bekommen würden und dass in einem Land in welchen man Menschen für 5 Dollar verkauft, dann liefern sie sehr bald auch ihre Mütter aus....


von Andrej Kurkow:
"Und jeder Kampf in der heutigen Zeit ist ein Kampf um materielle Werte.
Die verrückten Idealisten sind wie eine untergegangene Klasse verschwunden.
Übriggeblieben sind verrückte Pragmatiker....."


....aus einem Vorwort einer Anne Frank Biographie:
"Sinnt man Lebensläufe nach, so zwingt sich oft die Erkenntnis auf, daß sie durch die Dauer der ihnen vom Schicksal zugemessenen Lebensspanne bedingt seien. Die einen schwingen viele Jahrzehnte hindurch geruhig in langen Rhythmen, während man an anderen die Hast, in kurzer Zeit die Ernte des Lebens einzubringen zu müssen, deutlich spürt."


aus Heinrich Böll`s Erzählung: Der Zug war pünktlich:
"Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Es wäre wahnsinnig schwer, mit den Anderen allein zu sein, diesen Schwätzern von Heldentum, Beförderungen, Fressen und von Tabak und von Weibern, Weibern, Weibern, die ihnen allen zu Füssen gelegen haben."

lunedì, febbraio 04, 2008

....nun ja, nun ja....

....von wegen....(z.ü.)


Wegen einem Engländer
sollte man nicht
alle Iren verurteilen;
wegen einem Asiaten
sollte man nicht
alle Chinesen verdammen;
wegen einem Holländer
sollte man nicht
alle Belgier verfluchen;
wegen einem Italiener
sollte man nicht
alle Römer verurteilen;
wegen einem Österreicher
sollte man nicht
alle Wiener verdammen;
wegen einem Deutschen
sollte man nicht
alle Berliner verfluchen;
wegen einem Mann
sollte man nicht;
ja, man sollte;
wegen einer Frau
sollte man nicht;
ja man sollte.

domenica, febbraio 03, 2008

....über das Leben und den Wert des Leben....

alte geschichte

Ich sitze am 21-23.04.06 mit einer Frau in einem Cafe in der Nähe der Brücke G.M.; 3 Männer zwischen 40 und 50 Jahre alt setzen sich an einen Tisch in der Nähe und unterhalten sich über mich; sie wissen wer ich bin, wie ich heiße, wie ich mich in der Stadt bewege, wo ich mich aufhalte, was in den vergangenen Tagen geschehen ist und sie wissen auch alles über die Frau; sie sprechen darüber ob sich mich beseitigen sollen und einer droht nur; dass ich keinen schönen Tag mehr haben werde; dass ich nie wieder eine Hand auf einen weiblichen Körper legen werde usw.; es sind wohl mächtige Männer, welche mit einem Fingerschnipseln über Leben und Tod eines Menschen entscheiden; ich unterhalte mich derweil mit der Frau, die wie immer, nichts mitbekommt, ist wohl auch besser für sie und ich muss sagen, diese Männer redeten über mein Leben solchermaßen als ob sie ein lästiges Insekt zerdrücken müssten; unfassbar unmenschlich, so als ob es darum gehen würde eine Pizza zu essen oder nicht und die Pizza ist mein Leben und ich machte mir weniger Sorgen um mich, da ich schon seit einiger Zeit wusste, das ich bei diesen Männern (welche den Staat auf ihrer Seite haben) mit allem zu rechnen ist, diese mich unbedingt zerstören wollten, denn um die Frau, denn ich wusste, dass diese diese nur töten würden, Männer auf diese ansetzen würden, nur um mich zu zerstören; das Leben der Frau war wie meines absolut wertlos und bedeutungslos....Menschenverachtung und Arroganz gepaart mit einer absoluten Skrupellosigkeit und Kälte....diese Menschen die keine Menschen sind, die alles haben; Geld, Macht, Einfluß und die wohl danach zu einer ihrer „veline“ gegangen sind um sich die Entscheidungsfindung von diesen herausblasen zu lassen....das sind keine Menschen, weder diese noch die „veline“....

....
dazwischen
....

neue geschichte

Ende November 2007 passt mich in einer Großstadt auf meinem Weg zur Bibliothek ein asiatisch aussehender Mann ab, beobachtet mich telefonierend und ob ich dass sei, ja und dann folgende Wörter in das Handy spricht: Why they don`t kill him?“.....“Because it`s so funny“ die Worte des Gesprächspartners wiederholend....wieder eine solch unfassbare Lebens- und Menschenverachtung, als ob man ein Insekt zerquetschen müsste, sich zum Herren über Leben und Tod aufspielend, wie Götter sich diese Mächtigen und Einflußreichen aufführen; jedlicher Menschlichkeit verlustig gegangen; jedliches Gefühle und Wärme diesem erstorben....übrigens, ich fand und finde dass nicht so lustig....

....ich denke mir es ist zu spät....das Leben, Ich; es verändert sich vielleicht etwas und nachdem jahrelang in mich hineingetreten wurde und immer weiter hineingetreten wurde und immer wieder hineingetreten wurde und ich erkennen musste, dass einen niemand hilft, dass man die Menschen verachten sollte (ich aber nicht tue)....dass man von niemanden etwas erwarten sollte, am allerwenigsten Hilfe....jeder opportunistisch und pragmatisch vorgeht und die Frauen sich mehr für ihr Make-Up interessieren, als wenn neben ihnen ihre beste freundin totgeschlagen wird, dass interessiert sie weniger....also nachdem jahrelang in mich hineingetreten wurde, denke ich mir, dass ein jeder/eine jede einfach einmal, nur einmal zuviel hineingetreten hat und dann mit dem Fuß, dem Körper, dem Geist bei diesem letzten Hineintreten im eigenen Dreck, in der eigenen Unmenschlichkeit, im eigenen Tun steckengeblieben ist, nochmals im eigenen Dreck steckengeblieben ist, alle; die Behörden, die Frauen, die Menschen, alle beim letzten Hineintreten dann steckengeblieben sind und sich dann unfassbar aufregen, wütend werden (nicht so sehr wie ich, aber doch), dass sie ihren Fuß, ihren Körper, ihren Geist aus dieser Geschichte, aus ihren eigenen Dreck nicht mehr herausbekommen und dies womöglich; ihren Körper, ihren Geist, ihre Menschlichkeit, ja sie selbst verschlingen wird....
....was soll es einem bedeuten....das Leben mit solchen Menschen, die einem das wenige was man hat zerstört, während genau diese alles im Überfluss haben, was soll es einem noch bedeuten....womöglich werden sie an sich selbst zerbrechen, womöglich werden sie von diesem allerletzten Hineintreten selbst verschlungen werden....

sabato, febbraio 02, 2008

....lasse ich sie weiterkoksen....

Lasse ich sie weiterkoksen, die reichen Schnösel; beschützt von Freund und Feind; lasse ich sie die Welt versauen und alles Gute dieser Welt genießen; unten verroht man, kann nichts wissen; oben wird versaut, will nichts wissen und lasse ich ihnen das Schönste und Bezauberndste; lasse ich ihnen und der Niedertracht den Sieg und ich weiß, ich sollte schweigen, mich flüchten, den Schluß finden; aber nein; lasse ich den jungen, schönen Schlampen die Hohheit über das Sein; mit allen die nach ihnen lechzen; lasse ich die Mächtigen in Ruhe, sodass sie zwischen Betrug und Nutte ihren Weg sich suchen, lasse ich die Provinzler Provinzler sein, nicht hinterm Berg; unterm Berg; lasse ich das Pendel ausschlagen, die Zeit vertrocknen und tue ich weiter so, als wäre nichts geschehen, als würden nicht die Schlampenmeister regieren und als hätte nicht der Gnadenloseste das schönste Lebensglück, der Liebe; satt; des Glück; belohnt; als würden die Horden, die einem solange sagen, dass man verrückt ist, bis man verrückt ist, bis man diese überall auf der Welt beschützen muss, nicht mit ihrer Dummheit siegen und das Schöne des Leben verspekulieren, einem jedem die ihrige Wahrheit über den Nächsten erzählen; aber bei den Koksern, ihren reichen Freunden; aber bei den Geschäftsmännern; ihren tüchtigen Freunden; aber bei den spottenden, höhnenden, gehirnlosen Schlampen, ihren schönen Freundinnen, dort schweigen und eigentlich brauchen sie nur ihre Schandmäuler, verfaulend an ihrer Verachtung und Unmenschlichkeit, zu halten und als würde das Licht der Intelligenz nicht andauernd vom Rohen und Harten in die ewige Dunkelheit verdammt werden; so zu tun als würden die sanftesten Herzen nicht zwischen dem Grau und dem Schwarz zerdrückt werden; so zu tun, als könnte sich der Mensch noch als Mensch bezeichnen und so als würden all die Schlampen und Hurenknechte nicht exestieren; sie exestieren nicht, und so tun, als würde sich die Veränderung verändern; so als ob man bisher in Ecken gedacht und von nun an, von einem Moment auf den anderen; in Kurven denkt und als ob es nicht so wäre, dass wenn man etwas Gutes tut dafür von den Schlampen und Hurensöhnen sogleich bestraft werden würde; zerstört wird und sich dann die Zerstörung zu eigen macht und diese zurückführt, zu jenen; welch ein Frevel, welch ein Anmaßung
....es gibt niemanden und dann die Liebe, der Blick und die Hände; dieser Blick in das Nichts und das Nichts zurückblickend und erschreckend, aufschreckend, das Leben sich verkrampfend und kämpfend und dass was es einem alles bedeutet hat; das Alles was in der Bedeutung liegt, von einem Moment zum nächsten bedeutungslos und das Fleisch, das blutende Fleisch in einem Atemzug sich verlierend und der eine Tag, die eine Nacht, keine Zeit mehr und weiter so tun als wollte und würde man; nein; ein jeder mit seiner Etikette um den Hals; jung, schön, dumm, im Ausverkauf; Gesichter; Lächeln; das Spiel; das so zu tun als ob; die Position, die Uneinsicht und das Elend, dass man Leben nennt und nicht so tun als ob sie alle sich suchen würden und nie finden; das Loslassen und das Verlassen; von den anderen sich wegsperren und die Schrift; die Schrift; krakeliger; unlesbarer werdend; den Atem stoppen, sich zurückdrängen und abwarten, unverstanden bleiben; einsam, so zu tun, als könnte einer oder warum auch eine, einen denn verstehen können; das Unverstehen einander eingestehen und die Schuld im Raum zwischen zweien suchen; diesen Raum geschaffen aus enttäuschten Erwartungen, haltlosen Versprechen und Leere, überhaupt die Leere, aufgefüllt mit Belanglosigkeiten, Trümmern und Ruinen und ein Wort zuviel, nur eines zuviel; als ob die rasende Wut sich noch bricht, bricht an der anderen Menschen Zerbrechen und nicht nachgeben; tragisch bleiben; nicht vergessen können; das Unverwundende in die Schmerzen legen und leiden; die Krankheit sich aussuchen: Mitgefühl; Liebe, Sehnsucht und dieser erliegen; die Leidenschaft der Natur abtrotzen und seine Hüllen verblühen lassen; sterben; leben; gar nichts; das Blut sich von der Stirn wischen und weiter zuschauen wie das Harte, das Rohe, das Grausame triumphiert; wie die Frauen sich dem Geringsten anbieten, zu Füßen liegen und dem Höchsten sich zu gut sind; wie die Männer wählen; Fleisch auf Anblick, Anblick auf Fleisch; wie ein Bild sich die Gegenwart in das innere Auge brennt, die Haltung zu sich selbst und zu den anderen, das Außenseitertum; wie sich manche erlauben, sich das Fleisch zu nehmen, ihre Sünden zu kultivieren; das Gute vermeinen zu tun; wie die Dummheit sich zum Jubel fickt, wie leere Stühle aneinandergereiht und sich verlieren, ja verlieren....
....und die Hände, diese sichtbare Schwäche, abgemagert, kalt und irgendwie immer suchend, der Kälte ausgesetzt, suchend nach Wärme, Nähe, Sehnsucht, die Hände, sich immer irgendwie festzuhalten versuchend während alles stürzt, alles verdirbt und alles verblüht, die Hände und der Blick; der Mensch; die Fassungslosigkeit, die Entrüstung und der Mensch ist kein Mensch; nein, der Mensch ist kein Mensch, der Mensch ist ein Unmensch und die Unmenschen hatten und werden leben, lieben, glücklich sein und der Mensch wird sterben, hassen, unglücklich verbleiben und nichts und niemand....
.....lasse ich sie weiterkoksen, beschützt von Freund und Feind....

venerdì, febbraio 01, 2008

Die Spaßgesellschaft

Nur nichts wissen, nur ja keine Ahnung haben; keine Fragen stellen; keine Antworten verlangen; das Scheckliche totschweigen, das Untolerierbare tolerieren, die Nachrichten ignorieren, das Nichtwissen und Nichtwissenwollen vorleben, nicht kritisieren, sich einreihen und folgsam bleiben, den Machern blind in das Verderben folgen und dabei richtig Spaß haben, in der Sonne liegen, das Leben genießen und natürlich ficken; make love not war; so einfach, da braucht man nichts zu erklären, dass versteht ein jeder und mit Sicherheit auch eine jede, der Sommer dauert ewig und in der Oberschicht verbleiben, nur nichts bemerken; nur den Rücken jenen, die währendessen kämpfen und verrecken zugewendet lassen; Augen zu; Ohren zu; nichts gesehen und nichts gehört haben, niemals, die restliche Welt interessiert einen nicht und Partys ohne Ende; tanzen, feiern, lachen, der Freude, der Sorgenlosigkeit; im Gourmettempel degustieren; kosten, verkosten und vor allem viel kosten; die Brieftasche ist heilig und die Arroganz ausleben und natürlich ficken, heute mit der und morgen mit der und übermorgen mit der; einen jeden Tag eine Andere; ja, ja, ja, so lustig und nur ficken und ja nichts wissen wollen; nur nicht nachdenken oder reflektieren, nur nicht die Schattenseite öffnen; aussteigen, faulenzen; Blödes reden; die anderen auslachen und wenn nebenan, gleich um die Ecke ein Volk ausgerottet wird, was soll es, man hat ja in jeder Hand eine und vor sich gleich noch eine, die interessieren sich nur für das Eine und so geht es weiter, ewig weiter; blind, taub, stumm durch das Leben sich vögeln; feige sein und feige bleiben; oppurtunistisch bis zum geht nicht mehr und wenn man heute einer die ewige Liebe schwört, dann betrügt man sie morgen, es lebe der Spaß und ja nichts wissen und wissen wollen; weitervögeln und sich die Nächte um die Ohren schlagen; Spaß haben, weiterkoksen, Kokain für alle reichen Schnösel, weiterkoksen, Lust und Laune verbreiten; alles lacht; alle freuen sich; auf der Insel auf der man lebt sich abschotten; nur keinen Dreck sehen, nur keinen Schmutz an sich heranlassen, nur keinen Ekel, überhaupt keinen Ekel und wenn, dann sich nur vor dem Ekel ekeln und all diesen Dreck auf dieser Welt verdrängen; wie ungustiös, ja wie hässlich all diese Hungernden, Leidenden, Sterbenden, Kranken, Verlorenen, nein, nein,.....Nein!....nur nichts wissen, keine Ahnung haben; weiterschwafeln; alles besser wissen und vögeln....weitervögeln....an der einzigen niveauvollen Fläche bleiben.....der Oberfläche....am Strand sich das was man für sein Gehirn hält braten lassen, ausbraten lassen, weiterbraten in der Sonne und ja nichts wissen wollen, warum auch; was bringt dass und die Schreie überhören; die Hilfe verweigern, die Realität auskosten und auf die Armen und Schwachen kotzen; weiterkotzen und vögeln....weitervögeln und nur nichts wissen wollen und wissen....


....übrigens....
als ich von rom in die stadt zurückgekehrt bin und ich mehr oder weniger als einen der ersten, in der u-bahnstation die rolltreppe hinauffahrend dem chef der zivilen anderen begegnet bin, dieser hinuntergehend und in das Handy sprechend, dass man mir nichts anmerke, keinen unterschied zu vorher bemerke....dazu möchte ich nur sagen....man kennt mir nie etwas an....dass ist als ob ich einen kamillentee zuviel getrunken hätte....