giovedì, gennaio 29, 2009

....wie schnell sich das Rad der Geschichte dreht....


....8.November 1917....Lenin ruft die Sowjetunion aus....

Am 3./16 April 1917 kehrte W.I. Lenin nach langjährigem Exil nach Russland zurück; ein halbes Jahr später kam es zur Oktober-Revolution, nach welcher W.I. Lenin die Sowjetunion ausrief.....
Zuvor war Russland von den Zaren regiert worden, unter welchem ein Großteil der Bevölkerung ihr Dasein als Leibeigene fristete und nun übernahmen die Bolschewiken Schritt für Schritt die Macht in Russland....Lenin sah sich auf den Weg zur Weltrevolution; die Thesen Marx und Engels und deren Umsetzung Lenins in ein kommunistisches System sollten dem kapitalistischen System den Boden unter den Füßen wegziehen....

W.I. Lenin verbrachte die Jahre vor seiner Rückkehr nach Russland in der Schweiz und widmete sich in der Zeit dort, vor allem seinen theoretischen Schriften....

In jener Zeit schrieb W.I. Lenin sehr viele Briefe an Förderer, Unterstützer, Freunde und Bekannte und vor einiger Zeit erschien ein Buch mit einen Querschnitt jener Briefe, die einen interessanten Einblick in die Psyche jenes Mannes gewährte, welchen man wohl als eines der größten politischen Genies seiner Zeit, bezeichnen kann....es sind die Briefe eines Mannes, welcher mit seinen 45/46/47 Jahren das Bild eines resignierten Mannes von sich gibt, welcher in seinen Schriften versucht die theoretischen Grundlagen für eine Weltrevolution auszuarbeiten, aber selbst nicht mehr so recht daran glaubt....

In den Briefen aus dem Herbst 1916 wird viel theorisiert und persönliche Probleme kommen auch zu Wort...das allergrößte Problem des großen Weltrevolutionär schien das Geld gewesen zu sein....nicht das Geld an sich (obwohl als Folge dessen dann wohl auch); denn der Mangel an Geld....in sehr vielen Briefen jener Zeit erscheint W.I.Lenin mehr ein Bittsteller zu sein; einer, der seine Förderer, Unterstützer, Freunde und Bekannte um finanzielle Hilfe ja beinahe anfleht und seine dramatische finanzielle Lage diesen schildert....Geld scheint ihm in allen Situationen gefehlt zu haben und arm seine Lebensumstände....

In den Briefen geht es also nicht nur, aber auch sehr viel um Geldprobleme....der große Weltrevolutionär W.I. Lenin war pleite, abgebrannt und ziemlich resigniert....

Sein größtes Problem schienen seine Geldnöte zu sein....die prekäre Lebenssituation seiner Familie....

Im November 1916, ein halbes Jahr vor seiner Rückkehr nach Russland, schrieb Lenin in einem Brief, dass er persönlich nicht mehr glaube, dass er in seinem Leben die Revolution erleben werde; damit habe er abgeschlossen; er; Lenin; war nun zu der Überzeugung gelangt, dass die rote Revolution in Russland, der sich anschließend die Welt anschließen sollte; dass diese nicht von seiner Generation noch bewerkstelligt werden würde; denn erst von einer der nachfolgenden Generationen....

Lenin hatte seinen Glauben an die Revolution scheinbar verloren....

Sein Ton klingt resignativ und verbraucht all die revolutionäre Kraft....

Doch dann kammen die Deutschen, vom 2.Frontenkrieg ausgeblutet und boten W.I.Lenin einen Deal an, welchen dieser, Lenin nicht absschlagen konnte....Durchfahrt durch Deutschland in einem plombierten Zug; schwer beladen mit deutschem Geld zur Durchführung der roten Revolution; Rückkehr nach jahrelangem Exil in sein geliebtes Russland; die Revolution und dann womöglich die Weltrevolution....zurück in das geschundene Russland, um es aus der Knechtschaft der Zaren zu befreien (wobei es dann sogleich unter die Knechtschaft der Bolschewiken fiel)....

Ein Deal zu welchem W.I. Lenin nicht "Nein" sagen konnte; es war diese einzige Möglichkeit und Lenin nutzte diese....

1917/1918 bekämpften sich in Russland die Weisse Armee (mit Unterstützung ausländischer Truppen) und die Rote Armee....am Ende siegte die Rote Armee....

Am 8.November 1917 wurde Lenin Vorsitzender des Rats der Volkskommisäre....er war nun der oberste Führer der Bolschewiken; Regierungschef der Bolschewiken und bald darauf Regierungschef Russlands/der Sowjetunion....

Lenin sagte zu diesem raketenhaften Aufstieg innerhalb eines Jahres folgendes:
"Vom Keller an die Macht....mir dreht sich der Kopf"

Lenin hatte sein Ziel erreicht, doch weniger als ein Jahr später beendeten zwei Kugeln seinen jähen Höhenflug....die Sozialrevolutionärin (und Feministin) Fanny Kaplan schoß und traff Lenin beim Verlassen einer Fabrik zweimal....

(wobei man ja anmerken sollte, dass Lenin vor allem an der Revolution arbeitete, dass sein gesamtes Tun und Handeln davon bestimmt war; ein Idealist, welcher die Befreiung des Proletariats erreichen wollte und zäh daran arbeitete, während z.B. ein Trotzki nach der Machtergreifung als erstes sich durch wohl sehr, sehr viele junge, hübsche Russinen hindurchvögeln musste....also wäre wohl von einem femministischen Standpunkt aus, die Wahl Trotzkis näherliegend gewesen, als Lenin....aber es trifft wohl immer die Falschen....dass nennt man dann wohl weibliche Intelligenz....)


....also so schnell dreht sich das Rad der Geschichte....
....November 1916....
Lenin ist resigniert, ausgebrannt, von den andauernden Geldsorgen zermürbt und hat seinen Glauben an die Revolution beinahe verloren....
....November 1917....
Lenin ist nach Russland zurückgekehrt, ist wesentlicher Bestandteil der Revolution und im Laufe des November Regierungschef Russlands/der Sowjetunion....

....vom Kellerloch in die Weltgeschichte....in weniger als einem Jahr....