giovedì, febbraio 05, 2009

Vor einiger Zeit konnte man etwas sehr außergewöhnliches beobachten, welches von den Medien kaum bis überhaupt nicht wahrgenommen wurde....und zwar folgendes:

Die Wirtschaft Islands war schon seit längerer Zeit in einer unübersehbaren prekären Situation, aber ähnlich wie bei der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers nahm man aber weder in Island, noch bei der US-Investmentbank solch störende und geschäftsschädigende Faktoren wie die Realität, die realen Aktienkurse, den sich abzeichnenden Crash wahr....vielmehr wurde einfach so weitergemacht wie bisher.....hohe Boni; Fantasiebilanzen; noch riskantere Spekulationsgeschäfte; Millionen-Abfindungen; ein Leben im Luxus- und Nuttenrausch für die großen und erfolgreichen Manager, welche in den Hochglanzmagazinen als große Vorbilder für ihre Branchenkollegen erschienen....deren Arroganz und Kotzbrockenmentalität tat ein Übriges....

....und so ging man sehenden Auges in den Untergang....

Die Isländer hatten im vergangenen Jahrzehnt kräftig im europäischen Ausland investiert; hatten Prestigeprojekte in Island vorangetrieben und es schien alles nur in eine Richtung zu gehen....nach oben....in das Paradies des Kapitals, in welchem alle reich, glücklich und zufrieden sind....dass diese Investitionen der Isländer im Ausland; dass die Prestigeobjekte im Inland zum Großteil auf Pump finanziert worden waren....dass war egal; wenn sich jeder Durchschnittsamerikaner mit einem Jahreseinkommen von 40.000 Dollar ein Haus für 2 Millionen Dollar auf Pump leisten konnte; wenn der weltweite Konsum zu einem Drittel auf Pump finanziert worden war; wenn die Banken mit ihren Spekulationsgeschäften immer irrwitzigere Rendite schafften und eine Bank nach der anderen aus dem Privatkundengeschäft ausstieg, um sich voll und ganz dem einträglichen und hochprofitablen Investmentbanking zu verschreiben....was sollte in solch einer Welt, in solch einem Finanzsystem auch schon schieflaufen....

Doch im Falle Island häuften sich die Warnsignale, die natürlich niemand wahrnehmen wollte....lange vor der sich seit September wie ein Flächenbrand verbreitenden vielbeschworenen Finanzkrise (die in Wahrheit ja schon etwas länger schwelte) war Island ein Wackelkandidat....die Eckdaten, die gesamtwirtschaftlichen Prognosen und Aussichten verdunkelten sich zunehmend und formten sich zu einem Sturm, welcher früher oder später über Island hereinbrechen würde....

Als dann die Finanzkrise in ihrem wohl bis heute unbekannten Ausmaß über die dahindämmernde Finanzwelt ausbrach; alle träge und satt mit ihren Millionen sich gerade in ihrem 17.000 Euro Drehstuhl zurückgelehnt hatten und sich einen Werbespot von der Schweizer Großbank UBS bei YouTube anblickten, in welchem sich 10 hungrige Südamerikaner mit 10 hungrigen Afrikanern um ein Stück Brot gegenseitig in Stücke hauten....gerade in jenem Moment.....da brachen die lange unter dem Teppich gekehrten Eckdaten, da brach dieser Terrorist namens gesamtwirtschaftliche Situation wieder hervor....

Island`s Wirtschaft ging innerhalb weniger Tage unter....so schnell und so tief, dass Großbritanien Antiterrorgesetze gegen den Staat Island anwandte, um die Guthaben britischer Bürger/britischer Unternehmen zu sichern....der Versuch mit einem Panzer eine Mausefalle zu öffnen, in welchen sich die Investoren/Banken/Bürger Britaniens verfangen hatten (mittlerweile weiß man, dass es Banken/Investoren/Bürger aus aller Welt dabei getroffen hatte)

Bevor es die Bürger Islands überhaupt mitbekommen hatten, waren sie schon auf Generationen hinaus verschuldet und der Staat bankrott....dass kann man schönreden wie man möchte; der Staat Island ist bankrott....

Die Regierenden taten dass, was sie in solchen Situationen schon immer taten....ignorieren, lügen, ablenken....taten so, als sei gar nichts geschehen, als sei dass Vorgefallene nur ein Mitternachtsspuk und gleich wieder vorbei.....doch es half alles nichts....
....denn merke: wenn das gesamte Volk ruiniert ist, dann hilft nicht einmal mehr das italienische Fernsehen zur Ablenkung....

Und nun hatte man zu jener Zeit in Island etwas Außergewöhnliches beobachten können und zwar Folgendes....

Anfang Oktober 2008 waren die drei größten isländischen Banken nicht nur zahlungfähig, konkursreif, denn vollkommen bankrott....über 160 Milliarden Euro Schulden hatten die drei Großbanken angehäuft, das Zehnfache des isländischen Bruttosozialprodukt....und wurden sogleich verstaatlicht....

Im Sog dieser drei größten isländischen Banken ging auch die restliche, in Island angesiedelte, Finanzbranche bankrott....

Nun konnte man in Island beobachten, wie einige Tage bevor diese Nachricht in der Öffentlichkeit und auf den internationalen Finanzmärkten wie eine Bombe einschlug, wie einige Tage zuvor, Hunderte auf Hunderte von ausländischen und inländischen Investmentbankern, angesichts der hoffnungslosen Lage; in ihren feinen Villen und Ansitzen klammheimlich mit ihren Familien die Koffer packten und dann, noch rechtzeitig, in einer Nacht und Nebel Aktion aus dem Land verschwanden....wie innerhalb weniger Tage vor Ausbruch der Total-Krise ein Großteil der ausländischen, aber auch viele inländischer Investmentbanker, in aller Stille und Verschwiegenheit ihre Koffer packten, mit ihren Familien zum Flughafen fuhren und sich aus den Staub machten....

....als dann das warhe Ausmaß der Krise in der Öffentlichkeit bekannt wurde, waren der Großteil der Investmentbanker schon im Ausland, in Sicherheit; hatten ihre Millionen in irgendeinem Steuerparadies geparkt und waren sich, wie sollte es auch anders sein, auch nicht der geringsten Schuld bewußt.....derweil gingen in Island die Lichter aus....nicht nur, aber vor allem gerade wegen dieser Investmentbanker, die sich da klammheimlich aus den Staub gemacht hatten....

....seitdem demonstrieren die Menschen in Island jeden Tag....
....die Regierung musste abdanken; die Wirtschaft beinahe komplett verstaatlicht und das Land Island bankrott....
....ein europäisches Argentinien.....

Das Seltsame am Verhalten dieser Investmentbanker in Island war; dass sich diese gänzlich normal verhalten hatten.....zuerst die eigenen Gewinne in Sicherheit bringen; dann die Wirtschaft jenes Landes, da man diese eh nicht mehr retten kann; noch mehr ruinieren und sich dann, als die Konsequenzen dieses Handeln plötzlich in der Variable Realität, von welcher an der Wirtschaftsuniversität nie irgendjemand gesprochen hatte, auftauchen; sich in aller Verlogenheit und Gier heimlich aus den Staub machen....
....die Investmentbanker haben sich somit verhalten, wie sie sich verhalten sollten.....
....wie Kriminelle, denen man auf die Schliche gekommen war und dann geflohen sind....
....nicht anders haben sich diese Investmentbanker verhalten....
....soll man jetzt Kriminelle sagen oder doch Investmentbanker....
....oder ist dass am Ende dass Gleiche....