lunedì, aprile 12, 2010

Das Netzwerk
(zu überarbeiten)


1
(zu überarbeiten)

Sie hat sich noch keine Gedanken gemacht.
Was der Frühling für sie bringen wird.
Sie schiebt die Pläne vor sich her.
Bis der Sommer diese eingeholt hat.
Ein Sonnenstrahl kreuzt ihren Blick.
Sie holt tief Luft.
Sie atmet aus.
Das Leben möchte sie umarmen.
Ihre Unbekümmertheit.
Hat noch nicht das Alter erreicht.
In welcher die Fassade zu bröckeln beginnt.
Den eine Fassade benötigt frau.
Dieser Welt.
Wo jeder Eiszapfen.
Gehegt und gepflegt.
Keine gute Tat bleibt ungestraft.
Sie muss.
Man muss vorsichtig sein.
Bleiben.
Wachsam auf sich selber aufpassen.
Sich nicht unterkriegen lassen.
Ihre kindliche Art.
Die Dinge des Lebens.
Und nicht die Menschen.
Zu sehen.
Hat sie sich bewahrt.
Die täglichen Besorgnisse. Die Ärgernisse.
Das Auf und Ab.
Das Leben arbeitet sich an ihr ab.
Aber sie ist stärker.
Den Willen und den Lebensmut.
Die Freude sich zu bewahren.
Wo nur Zerstörung lauert.
Ein starkes Herz.
Ist stärker als 20 Armeen.
Fröhliches.
Auch wenn die Traurigkeit.
Sie ist stärker.
Die Abgekühltheit.
Bildet einen Panzer um sie.
Daran verfangen die Versuche.
Stehengebliebener Invasionen.
Sie trotz der Welt.
Um ihre zu bewahren.
Ihre Instinkte sind nicht ausgeprägt.
Sie verlässt sich auf diese.
Auch wenn manchmal Falsches.
Sie steht zu sich.
Nicht nur den Stärken.
Gewalt bleibt ihr ein Rätsel.
Aufräumen müssen ja sowieso.
Immer die Frauen.
Sie sieht sich in keiner Opferrolle.
Gut dastehen.
Sie spielt nicht.
Sie ist.
Die Opferrolle überlässt sie anderen.
Sie versucht die Kontrolle.
Über das Leben.
Sie entscheidet.
Was gut und schlecht.
Sie liebt die Natur.
Und immerhin noch einige Menschen.
Die Desillusionierung.
Hat sie tapfer überstanden.
Sie lässt sich nicht einschränken.
Schränkt niemanden ein.
Versucht es zumindest.
Und geht Streit aus dem Weg.
Sie muss sich nicht selber behaupten.
Sie genügt sich Selbst.
Die Welt ist etwas anderes.
Sie ist so.
Hinter den Abgrenzungen.
Bewahrt sie sich eine kühle Distanz.
Verletztungen werden gezählt.
Und bei Gelegenheit zurückbezahlt.
Sie lässt die Gelegenheiten verstreichen.
Sie spart sich ihre Kräfte.
Für das Starke.
Sie meidet allzu große Nähe.
Die nur die kühle Distanz.
Vergrößert und noch kälter.
Sie braucht kein Biest zu sein.
Heute so und morgen so.
Um den eigenen Irrsinn.
Allgemein zu machen.
Sie geht Konflikten nicht aus dem Weg.
Das Aber und Jedoch.
Ihr Leben kreist um einfache Dinge.
Die schrecklich kompliziert sind.
Die Lebensfreude hat sie sich bewahrt.
Darum gekämpft.
Und keinen Sieg errungen.
Denn nur ein weiterkämpfen ermöglicht.
Ihr Gesicht ist keines.
Von Mühseligkeiten geplagtes.
Von Miesgram durchpflügtes.
Von Sorgen eraltetes.
Denn als ob.
Keine der Schwierigkeiten und Probleme.
Ihr etwas anhaben könnten.
Sie fühlt sich wohl.
Nicht wegen oder deshalb.
Sie fällt nicht auf.
Sie hält sich zurück.
Ihre Schüchternheit ist keine.
Sie sucht nicht.
Und braucht nicht zu finden.
Das Geld ist knapp.
Die Möglichkeiten fehlen.
Vielleicht fühlt sie sich deshalb so wohl.
Die Hinterhältigkeit fehlt ihr.
Sie hat von keinem Mann Charakterliches übernommen.
Sie schwächelt manchmal.
Wenn die anderen schwach sind.
Sie hat keine Karriere.
Keinen Magister in Menschenschinderei.
Sie braucht kein Profil.
Sie hat sich selbst.
Dem Schwatzhaften verfällt sie selten.
Sie braucht keine Krallen.
Denn niemand soll erahnen.
In diesem Spiel ohne Gewinner.
Diesem menschlichen Einerlei.
Niemand soll wissen.
Welch wacher Geist.
Welch kluger Kopf.
Es gilt die Unbekümmertheit.
Das Fröhliche.
Dem Bösen zu trotzen.
Sie hat sich noch keine Gedanken gemacht.
Was der Frühling für sie bringen wird.
Sie schiebt die Pläne vor sich her.
Sie weiß.
Sie braucht keine Pläne.
Alle vier Jahreszeiten lang.
Trägt sie den Frühling in ihrem Herzen.
Bis der Sommer.
Ein Sonnenstrahl kreuzt ihren Blick.
Sie strahlt.


2 (zu überarbeiten)

Sie weiß um ihre Vorteile.
Beinahe so gut bescheid.
Wie über ihre Nachteile.
Das Kleid des Alltäglichen.
Hat sich in ihre Haut eingebrannt.
Routine und Gewohnheiten
heißen die Herren
und der Mensch
ist deren Sklave.
Sie hat sich von den Fesseln befreit.
Trotzdem bleibt sie in Reih und Glied
und singt mit den anderen das Lied
der Monotonie.
Die schlechte Laune.
Die vorgeschriebene Miesgrämigkeit.
In Kleinkriegen sich zu verzetteln.
Teilt sie nicht.
Sie hält sich abseits.
Tragödien spielen sich ab.
Geschehen.
Sie braucht nichts tragisches.
Viel zu zerbrechlich.
Ist nicht nur der Mensch.
Ihr reicht schon das Alltägliche.
An Neid und Gier.
Grundlosem und Sinnlosem.
Sie berauscht und bestätigt sich nicht.
Am Unglück der Anderen.
Ihre Tugendhaftigkeit ist zwar unbrauchbar.
Den Schlachten und Kriegen.
Nicht nur des Zwischenmenschlichen.
Aber sie hält große Stücke darauf.
Sie muss nicht böse sein.
Um sich selber zu beweiesn.
Aus den Ränkelspielen.
Hält sie sich heraus.
Sie zerreißt sich nicht ihren Mund.
Nur da sie es könnte.
Hartnäckig hält sie an ihrem guten Bild.
Illusionlos fest.
Von Menschen der hilft.
Und nicht nur intrigiert.
Um einen Vorteil. Einen Nutzen.
Den Rücken hält sie sich frei.
Indem sie niemanden.
In den Rücken fällt.
Sollen sie deshalb nur das Schlechteste denken.
Den Hass, den sie damit auf sich zieht.
Lasst sie an sich vorbeiziehen.
Es friert ihr.
Wenn andere anderen.
Nicht nur in den Rücken fallen.
Sie protestiert nicht.
Stört sich nicht daran.
Es friert ihr nur.
Sie nimmt die Wahrheit wahr.
Es ist alles nicht so einfach.
Wie es sich den Allermeisten darstellt.
3 Meinungen sind nicht die Wahrheit.
Tatsachen schaffen nicht nur Fakten.
Die Unbelehrsamkeit einiger
ist das Verdammnis von vielen.
Die einfachen Antworten
folgen nicht den falschen Fragen,
denn dem anderen Standpunkt
und nicht dem eigenen.
Sie behält ihre Meinung für sich.
Flüchtet vor der Tatsache.
Das die Realität.
Zum Leben nicht taugt.
Sie sieht sich nicht gezwungen.
Denn behält ihre Überschaubarkeit
in Grenzen.
Wenn sie ja sagt,
dann meint sie ja.
Und wird kein vielleicht mehr werden.
Was die Menschen.
Die Erwartungshaltung. Die Auseinandersetzungen.
Die Verstrickung in Schuld.
Wo frau einen Faden herauszieht.
Und gleich ein neues Muster entsteht.
Verwirrender als jenes zuvor.
Ein Fluch ist die Intelligenz.
Und der noch größere.
Die Erkenntnis.
Sie verfängt sich darin.
Und versucht es zu verbergen.
Angstlos.
Aber der Blick gewinnt an Schärfe.
Das Detail entgeht ihr nicht.
Das andere übersehen.
Sie versucht zu verstehen.
Was unverständlich bleiben sollte.
In die Tiefe zu gehen.
Den Menschen.
Und nicht nur seine Funktion zu sehen.
Sie bleibt idealistisch.
Also ein hoffnungsloser Fall.
Sie verschließt sich dem Zynismus.
Der Abstumpfung. Der Abgebrühtheit.
Sie öffnet sich der Perspektive.
Die nicht nur von oben herab.
Wie automatisiert.
Denn von einem differenzierten Punkt.
Aber sie achtet darauf.
In das Auge des Betrachters
weich zu fallen.
Sie schätzt Aufrichtigkeit.
Und wird es doch niemals zugeben.
Sie richtet sich an anderen Menschen
nicht auf.
Sie verbraucht nicht.
Denn behält das Einzigartige eines Jeden.
Fest im Visier.
Sie wächst an ihren Aufgaben.
Sie entzieht sich den Beeinflussungen.
Und kann doch nicht anders
als diesen nachzugeben.
Sich nicht gehen lassen.
Die Zügel nicht schleifen lassen.
Ist ihr nicht zur auferlegten Pflicht.
Denn zum erzogenen Selbstzweck.
Durch die Erfahrung.
Geworden.
Manches kann man nicht einfach abwaschen.
Denn bleibt ein Leben lang haften.
Abgestoßen fühlt sie sich vom Niederträchtigen.
Das Falsche stößt ihr auf.
Und das Richtige nimmt beinahe niemand wahr.
Ihre Unsicherheit.
Verschleiert ihre Sensibilität.
Die niemand was angeht.
Sie aber verletzlich macht.
Deshalb die kühle, abweisende Art.
Die falsch ausgelegt wird.
So wie es sein sollte.
Die große Welt wird klein.
Und ist doch unendlich.
Sie verweigert sich nicht.
Sie hat sich anzupassen und angepasst.
Sie muss ein Auskommen finden.
Der Umwelt erklärt frau nicht den Krieg.
Denn meidet diese.
Sie hält sich zurück.
Ihr Urteil hat das Messerscharfe
von Definitivem.
Wohl deshalb urteilt sie nicht.
Denn überlässt es anderen.
Sie darf nicht auffallen.
Denn sie funktioniert.
Kein Widerspruch in ihrem Sein.
Darf die Meinung der Anderen erreichen.
Den Anforderungen muss sie nicht entsprechen.
Dem Wahnsinn von außen.
Den Riegel vorzuschieben.
Sie teilt nicht das Los der einfachen Menschen.
Die Freude. Das Leid. Die Hoffnungen und Ziele.
Sie lebt diese.
Sie bleibt ein Mensch.
Genügsam.
Die Hybris bleibt den Wahnsinnigen.
Sie hält sich heraus.
Wägt ihre Worte ab.
Übereilt nichts und niemanden.
Sie wartet.
Bis die Sieger die Ziellinie überschritten haben.
Um dann unbemerkt.
Sie konzentriert sich auf sich Selbst.
Alles andere erscheint ihr sinnlos.
Sie zählt einmal im Monat.
Was ihr geblieben ist.
Was verloren gegangen ist.
Sie bleibt freundlich.
Auch wenn Unfreundlichkeit.
Das Geschehen bildet.
Sie nimmt nicht.
Sie widersetzt sich willentlich.
Sie nimmt nicht.
Denn versucht zu geben.
Ihr Idealismus wird nicht verspottet.
Denn als Laune ignoriert.
Sie darf den Faden nicht verlieren.
Sie hat nur zu gut verstanden.
Wie schnell es mit einer bergab.
Und es wird immer schneller.
Gestoßen und gefallen.
Es gefällt ihr nicht.
Wie gestoßen und gefallen wird.
Aber sie hält sich heraus.
Ihr kindlicher Übermut
bleibt fröhlich.
Abseits der Wahrnehmung.
Der Anderen.
Sie weiß um ihre Vorteile.
Beinahe so gut Bescheid.
Wie über ihre Nachteile.
Das Kleid des Alltäglichen.
Hat sich in ihre Haut eingebrannt.
Routine und Gewohnheiten
heißen die Herren
und der Mensch
ist deren Sklave.
Sie hat sich von den Fesseln befreit.
Trotzdem bleibt sie in Reih und Glied
und singt das Lied der Monotonie.
Währendessen beginnt sie
In den Tag hinein zu träumen.


3. (zu überabeiten)

Sie hat ein Auskommen mit ihrer Umwelt.
Um ein Einkommen zu haben.
Der Thron der Provinzfürsten.
Ist weit genug entfernt.
Um frei ein- und ausatmen zu können.
Sie hat nur allzugut verstanden.
Wie es nicht nur hier abläuft.
Es profitieren alle.
Also die Söhne und Töchter.
Einiger.
Sie hat sich eine Vorstellung gemacht.
Aber viel wichtiger.
Ist die Vorstellung welche die Provinz sich von ihr gemacht hat.
Peinlichst genau achtet sie darauf.
Sie hat ein Auskommen mit ihrer Umwelt.
Um ein Einkommen zu haben.
Sie genügt sich selbst.
Sie ist zufrieden.
Ein menschliches Dasein.
Ist schon schwierig genug.
Über die Welt zerbricht sie sich nicht den Kopf.
Sie rettet sich selbst.
Sie passt auf sich auf.
Braucht keine helfenden Hände.
Dem Charme der Naivität.
Erliegt sie nicht.
Sie unterdrückt die Zwänge.
Welche im Alter manisch weden.
Sie braucht ihr Herz.
Ihr Leben.
Sie weiß wie oft.
Ein Herz gebrochen wird.
Die Würde beschmutzt wird.
Sinnlos und grundlos.
Sie weiß.
Die Schwatzhaftigkeit. Das Hinterhältige.
Das Bösartige.
Auch zu jenem gehört.
Was dem Menschen Kraft gibt.
Sie rebelliert.
In ihrer eigenen Sache.
Um Überzeugungen aufrecht zu erhalten.
Während.
Die Umwelt versucht.
Mit Ausdauer und Talent.
Eine zu korrumpieren.
Käuflich zu machen.
Das Flasche zum Richtigen zu verklären.
Sie widersetzt sich.
Nur sie für sich allein.
Das liegt an ihrer Aufrichtigkeit.
Dann flüchtet sie in Aussagen.
Die Fragenden.
In ihren Antworten zu bestätigen.
Bestätigt die Umwelt.
Das alles wunderbar läuft.
Ständig muss frau sich.
Und allen anderen versichern.
Das alles wunderbar läuft.
Geht und Steht.
Es ist eine Realitätsverweigerung.
Die an ausgerottete Volkskrankheiten.
Sie erinnert.
Sie funktioniert.
Bestätigt. Läuft. Geht. Und steht.
Sie bleibt in Reih und Glied.
Sie weiß um die Bedeutung.
Der Bedeutenden.
Sie schmeichelt deren Eitelkeit.
Wird aber nie unterwürfig.
Sie ordnet sich nicht unter.
Auch wenn sie sollte.
Sie möchte nicht nur ihren freien Kopf behalten.
Denn auch ihre Selbstachtung.
Sie weiß um die Würdelosigkeit.
Menschlichem. Allzumenschlichem.
Sie respektiert die Menschen.
Ihre Entscheidungen. Ihr Fallen.
Sie ist kein dümmliches Püppchen.
Versteckt ihre Motivationen.
Sie versucht ihrer Umwelt ein Rätsel zu bleiben.
Ein Bündel an Kühlheit und Professionalität.
Wie es in ihr aussieht.
Geht nur sie etwas an.
Sie schützt ihre Privatsphäre.
Sie weißt wie Menschen miteinander umzugehen pflegen.
Draußen vor der Tür.
Wartet die Meute.
Nicht mit einer warmen Mahlzeit.
Sie kann nicht vorsichtig genug sein.
Indem sie nach außen.
Nichts Bedenkliches erkennen lässt.
Sie macht sich ihre Gedanken.
Kreist um diese.
Sie weiß um ihre Schönheit.
Um die Schönheit des Menschen.
Sie weiß das Schönheit kein Alter kennt.
Denn von innen kommt.
Leere Hülsen füllen die Titelblätter.
Kleiderständer entscheiden.
Plastikimplantate boomen.
Aber das wirkliche Leben.
Sie reduziert nicht.
Den Menschen auf seine Funktion.
Das Äußere zum Sein.
Sie sucht Tiefe.
Sie bleibt idealistisch.
Also ein hoffnungsloser Fall.
Sie versucht rebellisch.
In den Mensch zu sehen.
Die wahre Schönheit.
Von der Dunkelheit zu trennen.
Sie ist kein italienischer/provinzieller Geschäftsmann.
Faschistoid geprägt.
Der Schönheit auf Botox.
Brustimplantate aus Silikon.
Aufgeblasene Lippen auf Huren-Niveau.
Luxusverliebtheit als einzige Charaktereigenschaft.
Reduziert.
Und dafür bis zum Mord geht.
Sie liebt die Natur.
Und immerhin noch einige Menschen.
Das Grobschlächtige ist ihr ein Grauen.
Wie gehobelt wird.
Wie autorität und herablassend.
Das Spotten und das Auslachen.
Der Thron der Provinzfürsten.
Politiker. Direktoren. Beamte. Ärzte. Banker. ....
Ist weit genug entfernt.
Um frei ein- und ausatmen zu können.
Ihr gefällt nicht.
Was die Guten. Was die Bösen.
So tun.
Es stößt sie ab.
Aber sie hält sich heraus.
Wichtiger als im Mitläufertum.
Zu Ansehen und Posten.
Zu gelangen.
Ist es ihre Selbstachtung.
Zu bewahren.
Um hin und wieder.
Wie bei den Geschäftsmännern.
In das Klischee.
Zurück zu fallen.
Sie entscheidet sich.
Sie muss sich fernhalten.
Selber beschützen.
Ihre Gedanken taugen nicht zum Hauptabendprogramm.
Sie hat ein Verlangen.
Und lebt es aus.
Sie differenziert.
Sie ist also mehr als eine gefährdete Einzelperson.

Sie weiß um die Gewalt des Kollektiv.
Wenn zu trauern ist, ist zu trauern.
Wenn zu lachen ist, ist zu lachen.
Von oben herab beschlossen und von unten herauf durchgesetzt.
Sie trauert. Sie lacht.

Sie hält sich an die Regeln.
Sie weiß nur zu gut.
Was mit Menschen passiert.
Sie bleibt unauffällig.
Sie möchte nicht beschimpft.
Angepöbelt werden.
Sie beugt sich dem Kollektiv.
Um frei zu bleiben.
Sie schweigt, wenn zu schweigen ist.
Sie hält sich zurück, wenn Zurückhaltung.
Die Frage und die Antwort ist.

Sie weiß um die Gewalt des Kollektiv.
Wenn ein Politiker schlecht gelaunt ist.
Wenn ein Spitzenbeamter einen schlechten Tag hat.
Wenn ein Geschäftsmann.
Wenn ein Mächtiger oder Reicher männlicher Natur.
Wenn irgendetwas irgendjemanden Bedeutenden stört.
Oder auch nur stören könnte.
Von oben herab beschlossen und von unten hinauf durchgesetzt.
Mit Gewalt.
Die keiner Gewalt nennt.
Dann.
Dann geht sie in Deckung.
Äußert sich nicht.
Sie schließt sich kurzerhand.
Nicht nur mit der Masse.
Denn auch deren Meinung.
Über kurz oder lang.
Ihre Instinkte.
Sie möchte keinen Hass.
Angepöbelt werden.
Von unten hinauf die Wahrheit hören.
Die von oben als Lüge nach unten weitergereicht wird.
Sie hält sich fern.
Sie ist nur eine Frau.
Sie hält sich fern.
Von den Guten wie den Bösen.
Den Guten.
Deren Knechte.
Die faschistischen Digos. Die brutalen Carabinieri.
Den korrupten Finanzern. Den dummen Polizisten.
Die Realität.
Taugt nicht zum Leben.
Die kokaindealenden Antidroga. Das Spitzelwesen.
Die Zuträger und Informanten.
Als Belohnung die Mädchen.
Die Provinz gebiert Schreckliches.
Niemand darf wissen.
Wie böse die Guten eigentlich sind.
Als Belohnung die Drogen. Das Geld.
Die Freiheit.
Ein Stück Scheixxx zu sein.
Draußen vor der Tür.
Wartet keine warme Mahlzeit.
Niemand darf die Wahrheit sagen.
Den Guten die Herren.
Am Morgen Betroffenheit.
Am Morgen dem Tag den Stempel der Brutalität aufdrücken.
Am Abend Nuttencocktails mit Gourmetbeilage.
Die eigentliche Brutalität.
Sie ist nicht käuflich.
Sie ist für die Guten.
Sie hat nur Achtung und Respekt.
Für diese Amtspersonen.
Sie ist kein Mädchen.
Sie ist eine Frau.
Den Rest denkt sie sich.
Und behält diesen für sich.
Sie hält sich fern.
Von den Bösen wie den Guten.
Den Bösen.
Deren Knechte.
Diese Heerscharen von Menschen.
Die nur darauf warten.
Die drängeln, stoßen und verfluchen.
Die nur darauf warten.
Einen Fehler denn frau macht.
Herumkriechen und nur profitieren.
Intrigieren.
Auf das Unglück des Nächsten.
Die Apparatschniks. Die Geschäftsmänner.
Die Gelangweilten. Die Reichen. Die Mächtigen.
Die Grausamkeit. Die Brutalität.
Die Instinktlosigkeit. Die Unverfrorenheit.
Die Unkultiviertheit. Die Eloquenzlosigkeit.
Das Tierische. Das Bestialische.
Das Primitive.
Für ein paar Brotkrümmel.
Sie ist keine Schlampe.
Sie ist eine Frau.
Sie ist für die Guten.
Dem kleineren Übel.
Trotz und wegem allem.
Sie hat ein Auskommen mit ihrer Umwelt.
Um ein Einkommen zu haben.
Der Thron der Provinzfürsten.
Ist weit genug entfernt.
Um frei ein- und ausatmen zu können.
Sie hat nur allzugut verstanden.
Das frau nichts zu verstehen hat.
Sie atmet.
Frei ein und aus.


4. (zu überarbeiten)
Sie lebt in keiner Scheinwelt.
Aus Leere. Glamour. Und nichts.
Auch wenn die Welt darauf erbaut ist.
Sie hat keine Wahl.
Sie zählt ihr Geld.
Ist sparsam.
Sie entscheidet nicht mit über die Provinz.
Denn baut mit am schönen Schein.
An den Mauern nicht nur zwischen den Menschen.
Damit sie in ihrer Welt.
Die Oberhand behält.
Sie braucht Substanz.
Substanzlosen Zeiten.
Der Konsum. Die Produkte.
Der Materialismus.
Haben für sie keine Substanz.
Ein leeres Glas bleibt leer.
Auch wenn man es mit schönem Sein auffüllt.
Sie konsumiert. Sie produziert.
Sie materialisiert sich.
Um einer solchen Welt.
Überhaupt wahrgenommen zu werden.
Die sich auf Konsum. Die Produkte.
Den Materialismus.
Reduziert.
Sie braucht Substanz.
Substanzlosen Zeiten.
Der schöne Schein.
Hat eine hässliche Kehrseite.
Auf welche beinahe alle Menschen existieren.
Denn leben dürfen nur die Bestimmten.
Sie ist kein Mädchen.
Das man mit Haben und Besitz.
Beeindrucken kann.
Sie glaubt an die Liebe.
Und nicht an Vermögenswerte.
Sie versucht.
Zwischen Leben und Realität.
Ein Leben zu haben.
Kompromissbereit.
Sie macht es sich nicht gemütlich.
Lehnt sich nicht zurück.
Wie so viele hier.
Ihr Ziel ist nicht die Passivität.
Als Wunschbild seiner Selbst.
Der geistige und emotionale Stillstand.
Sie nimmt aktiv.
An ihrem Leben teil.
Sie weiß was sie möchte.
Liebt das Sein.
Mehr als das Shopping.
Sie begeistert sich
Für das Wesentliche.
Und die Oberfläche.
Ist ihr keine Projektionsfläche.
Denn ein Grauen.
Sie sieht das Leben nicht als ein Vergnügen.
So viel Spaß wie möglich zu haben.
Sie definiert sich nicht.
Über das Besser-Sein.
Sie ist unbeeindruckt.
Vom überwältigenden Luxus.
Einiger weniger.
Sie sucht nach dem Konkretem.
Nicht nach Kollektionen.
Dem Eigentlichen.
Abseits ausgetretener Pfade.
Sie besitzt die Reife.
Nein zu sagen.
Zu verzichten.
Genügsam zu sein.
Sie bleibt ein Mensch.
Die Hybris bleibt den Wahnsinnigen.
Sie scheut keine Anstrengung.
Sie ist fleißig.
Steht ihren Mann.
In diesem Patriarchat.
Sie hat die Ignoranz.
Als wesentlichen Teil des Mensch-Sein.
Erkannt und verstanden.
Sie hält sich heraus.
Sie ist vorsichtig.
Die Grenzen des ihr Möglichen.
Sind nicht nur eng gezogen.
Denn beschränken ihr Handeln und Tun.
Es gilt.
Das Vorhandene auszureizen.
Mit dem Gegebenem zurecht zu kommen.
Sie weiß es besser.
Und hält sich.
Ist nicht besser.
Sie ist für Leistung.
Und nicht für den Klatsch vom Köngishof.
Ihre Wurzeln haben sie geprägt.
Für sie zählt der Mensch.
Und nicht das Bankkonto.
Menschen wie sie.
Haben die Angewohnheit.
Arm zu bleiben.
Als arm behandelt zu werden.
Also immer 2.Klassen schlechter.
Als der Durchschnitt.
Sie bezahlt den Preis für ihre Unabhängigkeit.
Alltäglich.
Um der Intoleranz aus dem Weg zu gehen.
Passt sie sich.
An die Intoleranz an.
Es gibt für sie.
Mehr auf dieser Welt.
Als die Wirtschaft.
Deren Marken und Erzeugnisse.
Auch wenn sie.
Am Umgang der Menschen.
Orientiert sich ihr Wertesystem.
Am Verhalten. Am Charakter.
Am Liebesvermögen.
Entäuscht wird sie nicht nur.
Denn illusionslos.
Bleibt sie bei ihrer guten Meinung.
Sie hat Stil.
Also Durchsetzungskraft.
Sie sieht sich nicht als eine Nummer.
Für eine schnelle Nummer.
Ist sie nicht zu haben.
Sie hat etwas Modernes.
Und gleichzeitig Konservatives.
In ihrer Wirkung nach außen.
Sie muss vorsichtig sein.
Sie sucht Substanz.
Sie muss vorsichtig sein.
Sie ist keine Hure.
Der Mensch.
Ist ihr wichtiger.
Als das Geschlecht.
Der Vermögensstand. Die Automarke.
Die Wohnverhältnisse.
Sie kann verzichten.
Und tut es.
Sie liebt die einfachen Dinge.
Sie behandelt den Mensch.
Nicht wie ein Konsumprodukt.
Wie so erfolgreich.
Als Dreck.
Welcher die gegenseitige Brutalität.
Zur Norm verklärt.
Sie ist keine Hure.
Der Mensch ist ihr wichtiger.
Als seine Funktion.
Sie bleibt idealistisch.
Also ein hoffnungsloser Fall.
Es ist eine Hurenwelt.
In welcher der Materialismus.
In teureren Anzügen.
Und noch teureren Anzügen.
Bestimmt.
Nicht die Revolution frisst ihre Kinder.
Der Materialismus frisst den Menschen.
Es ist eine Hurenwelt.
Huren-Politiker.
Huren-Behörden.
Huren-Wirtschaft.
Huren-Provinz.
Das Geschlecht ist ihr.
Nicht wichtiger als der Mensch.
Der Vermögensstand. Die Oberklasse.
Die Oberfläche.
Ist ihr keine Projektionsfläche.
Denn ein Grauen.
Sie ist keine Hure.
In dieser Hurenwelt.
Wo die größten Hurenböcke.
Nicht nur in der Provinz bestimmen.
Sie ist nicht käuflich.
Sie ist kein Mädchen.
Sie ist eine Frau.
Wo die größten Hurenböcke.
Nicht nur in der Provinz bestimmen.
Spotten und auslachen.
Mit ihren Knechten.
Wenn das Wort Liebe fällt.
Sie ist die Antithese.
Zu einem Teil der italienischen/provinziellen Geschäftsmännern.
Faschistoid geprägt.
Sie liebt die Natur.
Und nicht Plastik und Hinterhältigkeit.
Niederträchtiges zur Ausspottungs-Laune.
Sie liebt das Sein.
Und nicht die kriecherische Verfügbarkeit.
Von Myriaden.
Vom Ehrgeiz zerfressener.
Spitzel. Kriecher. Schleimer. Zuträger.
Apparatschniks.
Sie ist die Antithese.
Zu einem Teil der italienischen/provinziellen Geschäftsmännern.
Ein Mensch.
Nicht ein entmenschlichter Mensch.
Sie hat Ecken und Kanten.
Welche ihre weiblichen Formen abrunden.
Sie sult sich nicht in ihrer Bequemlichkeit.
Wie so viele hier.
Sie schärft ihre Sinne.
Sie hat eine Art.
Welche erst nach langer Zeit.
Ihren Zauber entfaltet.
Sie verzaubert.
Sie konsumiert. Sie produziert.
Sie materialisiert.
Um überhaupt.
Wahrgenommen zu werden.
Sie zaubert.
Hin und wieder.
Sie lebt in keiner Scheinwelt.
Aus Leere. Glamour. Und nichts.
Auch wenn die Welt darauf erbaut ist.
Sie überwindet die Vorstellungen.
Der Anderen.
Um in ihrer eigenen zu leben.
Sie lebt.
In keiner Scheinwelt.
Aus Leere und Nichts.


5. (zu überarbeiten)

Sie weiß.
Das niemand niemanden.
Nichts gönnt.
Wie Hyänen kreisen.
Wie Geier schleichen.
Sie gönnt den anderen.
Den Erfolg. Das Geld.
Die geistige Armut.
Und die Brutalität.
Der Durchschnitt.
Hat das Monopol.
Auf die Durchschnittlichkeit.
Sie verhält sich.
In allen Belangen.
Durchschnittlich.
Wird aber 2 Klassen.
Schlechter behandelt.
Armut hat noch keine.
Ein Verbrechen genannt.
Sie darf nicht auffallen.
Niemand soll wissen.
Welch wacher Geist.
Welch kluger Kopf.
Im Chor singt niemand falsch.
Man hat sich einzuordnen.
Nachdem man sich mann.
Untergeordnet hat.
Sie ordnet sich ein.
Ohne un und aber.
Sie glaubt an Gott.
Und nicht an Darwin.
Sie glaubt an das göttliche Design.
Also nicht nur.
Das der Mensch mehr als ein Tier.
Sich auch anders verhalten kann.
Als die Gesetze des Dschungels.
Ihn brutalisieren.
Sie glaubt an den Menschen.
Und nicht an Marketingkonzepte.
Sie passt auf sich auf.
Sie teilt nicht den Hass.
Welcher nicht nur die Bestimmten.
Mehr als verbindet.
Den Selbstenthauptungsakt.
Zur Festigung der eigenen Position.
Im gesellschaftlichen Rahmen.
Engeht sie nur knapp.
Indem sie sich alle Möglichkeiten offen lässt.
Um keine ergreifen zu müssen.
Der Fäkaliensprache.
Der eigentlichen Brutalität.
Dem Schlampenhaften.
Setzt sie nichts entgegen.
Als ihre Empathie und Intelligenz.
Sie zählt nicht zu den Gewinnern.
Auf dieser Welt.
Das Niedermachen von Anderen.
Das so viele.
Nicht nur hier.
Groß macht.
Braucht sie sich nicht abzugewöhnen.
Denn hat es niemals gekonnt.
Sie erblickt.
Wie es um Menschen.
Wie die Dinge laufen.
Zwischen den Blinden.
Die nur ihr Eigenes.
Die alles Besser können.
Wissen und Tun.
Sie erblindet nicht.
Um besser sehen zu können.
Was man zu sehen hat.
Ihr Blick ist klar.
Dem die Jugendlichkeit verweht.
Um der wahren Schöhnheit.
Platz zu geben.
Das Leben arbeitet sich an ihr ab.
Aber sie ist stärker.
Sie hält sich fern.
Von den Guten. Von den Bösen.
Sie achtet ihr Leben.
Ohne jenes der anderen.
Zu verachten.
Wer aus der Rolle fällt.
Bekommt die Intoleranz.
Nicht nur der Guten.
Die Hyänen kreisen.
Die Geier schleichen.
Die Rücksichtslosigkeit.
Unter den Menschen.
Das in den Rücken fallen.
Hält sie für das was es ist.
Rückgratslos.
Sie weiß.
Was mit Menschen passiert.
Sie liebt ihr Leben.
Mehr als die Wahrheit.
Die Falschen.
Mit ihrer blütenreinen Weste.
Haben die Oberfläche.
Zu ihrem persönlichen Besitz.
Mädchen, Geld und Gesang.
Der Pöbel.
Darf sich in der Provinz.
Austoben.
Die Reichen selektieren.
Hingegen.
Die Aufgeklärtheit. Die Offenheit.
Und doch.
Ihrem starken Herzen.
Stärker als 20 Armeen.
Trägt sie nicht nur die Gewissheit.
Dass all diese Falschen.
Gar nichts entscheiden.
Diese bestimmen. Nutzen aus.
Spielen ihre Spielchen.
Niederträchtig zwangsweise.
Pressen den letzten Rest.
Anstand und Würde.
Aus dem Volk.
Welches natürlich.
In Ergebenheit und Dankbarkeit.
Wie ein Dackel an der Leine.
Der Verantwortlichen.
Ihr Blick.
Hat einen Zauber.
Welcher erst nach langer Zeit.
Seinen Zauber entfaltet.
Ihre Art hat etwas Tröstendes.
Besänftigendes und Aufmunterndes.
Inmitten.
Und außen vor.
Diesem Hexensabbat des Pöbels.
Italienisch wie deutsch.
Der Provinz.
Bleibt sie fern.
Das Einmaleins der Debilität.
Haben die Bestimmten.
Die in der Provinz bestimmen.
Als erstes auswendig gelernt.
Wo nur das Praktische.
Im Sinne der Bestimmten.
Zum Wohle des Pöbels.
Das Brutale.
Also Ertragreiche.
Zu zählen hat.
Sie sucht Substanz.
Den Menschen.
Erblickt nicht nur seine Funktion.
Den Menschen.
Sie bleibt idealistisch.
Also ein hoffnungsloser Fall.
Sie hat diesen Blick.
Der Zuneigung und des Mitgefühl.
Nicht nur erahnen lässt.
Denn einen.
In frostiger Kälte trauriger Tage.
Der Einsamkeit ferner hoffnungslos.
Das Herzen wärmt.
Nichts.
Nichts auf dieser Welt.
Kann diesen Blick brechen.
Die eigentliche Brutalität.
Die Falschheit.
Sie ist allein.
Sie ist in keinem Netzwerk
integriert.
Die Hurenböcke. Der Pöbel.
Die Dreckskerle. Die Falschen.
Die Apparatschniks. Die Kriecher.
Und Schleimer.
Teilen sich die Pfründe.
Die Mädchen. Das Geld.
Nennen es dann einfachheitshalber.
Wohltätigkeit.
Sind in Netzwerke integriert.
Bestimmen bedeutend.
Mächtig herablassend.
Definieren das "Gute".
Also was "gut" für sie ist.
Was dann gut.
Für alle zu sein hat.
Sie weiß.
Was mit Menschen passiert.
Durch die Bösen.
Aber leider.
Vor allem durch die Guten.
Diese Netzwerke bewegen etwas.
Auch wenn es nur ihre Füße sind.
Wird jede Zeitung dreimal jubeln.
Sie ist allein.
Sie ist in keinem Netzwerk integriert.
Sie gibt nicht die Richtung vor.
Die Netzwerke.
Beschützen und fördern sich.
Gegenseitig.
Zum Miteinander dann verklärt.
Geben den Ton an.
Damit alle anderen schweigen.

Wenn diese mit den Fingern schnippen.
Beginnen die Mädchen sie zu lieben.
Das Geld. Die Macht. Die Gewalt.
Ist auf deren Seite.
Sie ist kein Mädchen.
Sie ist eine Frau.
Auf ihrer Seite.
Hingegen.
Ist nur ihre Art und Weise.
Das Gute im Menschen zu sehen.
Sie hat nur dieses eine Leben.
Einen Körper mit Haut und Haare.
Fehlern und Blicke.
Sie zaubert.
Hin und Wieder.
Wartet auf den Frühling.
Fröhlich und unbekümmert.
Atmet frei ein.

Und aus.
Sie intrigiert nicht.
Um integriert zu werden.
Sie hat nur ihre liebevolle
Art und Weise.

Unverfälscht und wahrhaftig.
Sie hat keine Waffe. Keine Fäuste.
Gewalt bleibt ihr ein Rätsel.
Aufräumen müssen sowieso.
Immer die Frauen.
Sie hat nur sich.
Die Netzwerke entscheiden.
Bestimmen.
Millionen von Menschen folgen.
Geschichtlich gesehen.
Am liebsten in das Grab.

Sie halten sich für die Herren.
Der Welt.
Die eigentliche Brutalität.
Und doch ist sie überzeugt.
Ihrem wachen Geist.
Ihrem klugen Kopf.
Das diese.
Die Dreckskerle. Die Hurenböcke.
Der Pöbel. Die Geschäftsmänner.
Die Apparatschniks. Kriecher.
Und Schleimer.
Das diese überhaupt.
Nichts bestimmen.
Mit all ihrer Macht.
Gewalt und Brutaltität.
Sie hat diesen Blicke.
Liebevoll und aufmerksam.
Kindlich reif.
Sie ist nicht allein.
Sie ist nur eine von Millionen.
In keinem Netzwerk integriert.
Sie hat ihre Art und Weise.
Tröstend. Besänftigend.
Hart. Kalt.
Liebevoll.
Sie ist keine Heilige.
Sie hat mehr Fehler.
Sie ist nur eine Frau.
Sie ist die eigentliche Macht.
Brutallos. Gewaltlos. Waffenlos.
Sie hat nur ihren Blick.
Einen Körpe raus Haut und Haare
Gegen all diese Barbaren.
Sie hält sich heraus.
Sie mischt sich nicht ein.
Sie ist kein Biest.
Heute so. Und morgen so.
Um den eigenen Irrsinn.
Allgemein zu machen.
Liebevoll ist ihre Art und Weise.
Sanft und verlangend.
Sie ist keine Hure.
Der Vermögensstand. Das Geschlecht.
Ist ihr nicht wichtiger als der Mensch.
Sie ist kein Flittchen.
Sie ist eine Frau.
Sie weiß.
Sie ist in keinem Netzwerk integriert.
Sie weiß.
Es gibt kein bedeutenderes.
Wichtigeres.
Kein relevanteres Netzwerk.
Als jenes der liebenden Frauen.
Ein Sonnenstrahl.
Kreuzt ihren Blick.

martedì, aprile 06, 2010

Kalt *

1
Es dreht sich um die Annehmlichkeiten.
Im Mittelpunkt des Kreises steht er.
Die kleineren, die mittleren, die großen.
Die alltäglichen, die ungewöhnlichen und die überflüssigen Annehmlichkeiten.
Er ist umgeben von Annehmlichkeiten.
Kleinen Gefälligkeiten, dankbaren Blicken, liebevollen Gesten, sanften Entgegenkommen, Respekt und Aufmerksamkeit.
Er hat seinen Platz in der Provinz gefunden.
Sein Selbstbild hat jeglichen Zweifel liquidiert.
Beflissentlich blicken Heerscharen von Menschen zu einem wie ihm hinauf
und erreichen doch niemals seine Arroganz.
Um so mehr bemühen sich die Menschen.
Er hat es sich eingerichtet.
Die Provinz liegt ihm zu Füßen.
Seine Aufmerksamkeit gehört voll und ganz den Annehmlichkeiten.
Die Annehmlichkeiten drehen sich um ihn.
Er ist der Kreis und der Mittelpunkt in einem.
Gut geht es seinen Menschen und besser ihm.
Die Marken von Welt prägen seine provinziellen Ansprüche.
Sein Gaumen kennt nur die Sattheit.
Einer wie er hat verstanden.
Die Welt hat einen neuen Namen bekommen.
In seiner Kirche namens Wohlstand sind Besitz und Konsum die einzigen Wert.
Er lebt die Denkmuster aus Sehnsüchten und Bedürfnissen aus, welche für die anderen auf unerreichbar zugeschnitten werden.
Es lohnt sich wieder nicht nachzudenken.
Er braucht keine Ellebogen. Er hat eine Position.
Und er hat verstanden.
Das Wesentliche ist die Reduktion, damit das Unwesentliche zum Wesentlichen verkommt.
So funktioniert der Materialismus.
Wesentlich sind also seine Ansprüche; man reduziert sich, damit er kann.
Es ist so einfach und trotzdem versteht es beinahe keiner.
Eine Hand wäscht die andere und sauber bleibt nur der Dreck.
Die größten Talente in solch einer Welt sind die Anpassungsfähigkeit und feiges Mitläufertum.
Nicht nur er ist sehr talentiert.
Künstler sind solche Menschen wie er.
Der Picasso des provinziellen System.
Der Matisse des Materialismus.
Veränderung ist unerwünscht.
Lumpen nannte Satre solche Menschen wie ihn, wenn dieser nicht gerade seine Studentinnen; was dann doch, denkt er sich, diesen Satre wohl auch zu einem Lumpen gemacht hat.
Der Wille des Einzelnen ist das Opfer der allgemeinen Zufriedenheit, die viel mit Debilität und wenig mit Aufklärung zu tun hat.
Sicherheit und Stabilität haben in solch einem Kosmos einen einzigen Namen: Freiheit.
Satt die Trägheit, satter, träge die Sattheit, träger.
Der Wohlstand hat die Angewohnheit die Menschen zur Boshaftigkeit zu verleiten und in verschärfter Form zur Langeweile.
Reiche Menschen die sich langweilen sind gefährlich.
Langeweile ist Zeit zum Geschichten tot zu schlagen.
Er schlägt schon seit längerer Zeit Geschichten tot.
Somit wächst sein Ansehen.
Aber er hat keine Zeit.
Reflexion bleibt den Stehengebliebenen.
Er hat es eilig an diesem Morgen.
Der Geschäftstermin.
Aber vorher noch.
Genau.
Das Angenehme.
Das Kurzweilige mit den Verantwortlichen.
Sondieren, sich interessieren, um dann abzukassieren.
Seine Macht und Bedeutung tilgt die Zeit aus dem Terminplan.
Dichtgedrängt versammeln sich die Termine zu noch mehr Macht und noch mehr Bedeutung.
Enger wird die Krawatte gebunden.
Sein Blick bleibt hochkonzentriert, auch wenn der morgendliche Stau ihn an seine menschliche Hülle erinnert.
Er erreicht das Ziel.
Das noble Ambiente ist vom Allerfeinstem.
Die handverlesenen Kellnerinnen strahlen wie der Sonnenschein, lächeln wie ein Liebesgedicht. Wie immer das Schönste für das Geschäftliche.
Man trifft sich hier gelegentlich am frühen Morgen.
Wie die Scharfrichter.
Alle wollen so werden wie sie.
Zu Scharfrichtern.
Der Landespolitiker. Der hohe Beamte.
Der Primar.
Der Universitätsprofessor mit seiner neuen Assistentin, kaum volljährig.
Der Banker. Der Geschäftsbesitzer.
Der Immobilienmakler.
Der Chef der provinziellen Digos.
Er.
Der rechtschaffende Gesetzestreue.
Auffällig unfreundlich der Chef der Digos.
Dieser kann nicht anders. Er ist solchermaßen.
Dieser schlägt keine Geschichten tot.
Dieser schlägt die Demokratie tot.
Er verspricht den Sanften Arschfick´s.
Er ist kein Demokrat, nur ein widerlicher Faschist.
Das übliche Geplänkel um die Summen.
400, 500, 800.000.
Und das Spotten. Und das Auslachen.
Die Herren der Provinz.
Und das Spotten von oben herab. Das Auslachen.
Das boshafte Züngeln.
Geschäfte.
Der mit dem und die schon wieder mit dem.
Leben ruinieren und dafür, wie sollte es auch anders sein, Respekt ernten.
Provinzielle Geschäftsmethoden.
Das Frühstück wird von zwei grazilen Kellnerinnen gereicht; von einer Schönheit
die noch keiner ihrer Feinde erblickt hat.
Der Primar und der Banker beginnen beim Anblick dieser zu grunzen.
Ein Schwein, ein richtiges Schwein würde sich angesichts solcher Personen wohl in Grund und Boden schämen, denkt er sich.
Er schweigt, genießt die aufgesetzte Freundlichkeit anschmiegsamer weiblicher Blicke und denkt sich:
Diese sittliche Verwahrlosung.
Gerade jener, welche Stil und Klasse beanspruchen.
Dieser Umgang der Menschen miteinander, dem es an allem mangelt, außer an Brutalität.
Die soziale Kälte.
Die Schlampen- und Hurensöhnementalität.
Und wie sehr dies den jungen, hübschen Dingern gefällt.
Diese schiefen Kanten. Dieses Ungleichgewicht zugunsten der Ungerechtigkeit.
Die Unverfrorenheit. Ungeschliffenes. Dieses populistische Pöbelhafte, das so gut, so unglaublich gut ankommt.
Diese verzerrten Grimassen und Fratzen.
Dieses zwanghaft verordnete Ritual alles auf das Materialistische, auf Konsum und Besitz zu reduzieren.
Dieser Anpassungsdruck von allen Seiten.
Die subtile Repression, die Ausgrenzung und die Isolierung.
Dem Geschäft dem Vorrang vor dem Leben zu geben.
Die Drohkulisse der Mächtigen und Reichen.
Das Auslachen der Menschenwürde und die gleichzeitige Maßlosigkeit der Auslachenden.
Wie beflissentlich die Staatsorgane.
Wie bestialisch der Pöbel.
An einem Tisch im Lokal einige Söhne und Töchter höchst, wie sollte es auch anders sein, erfolgreicher Väter.
Wie sie diese herangezüchtet haben.
Ja-Sager, Sportler, Optimisten, Frauenhelden, autoritätshörig, erfolgreich, Gewinner, Vorbilder, Trendsetter, Idioten.
Wie sie sich beflissentlich zu ihrem Zweck instrumentalisieren lassen.
Im Sinne der weltlichen Obrigkeit.
Auf den Materialismus ihren Lebenssinn reduzieren.
Dieses "Ich habe Geld, ich darf und tue alles" gefolgt sogleich vom einem "Ich bin besser, da ich Geld habe".
Einem "Besser" das ihnen jeden Tag von Medien, Politik, Gesellschaft, Behörden und Staat bestätigt wird.
Diese Brutalität im Umgang zwischenmenschlich.
Zur Norm erhoben.
Das Meinungsbild von Menschen wie ihm.
Also dieses dumpf-verrohte österreicherisch-provinzielle, also dieses hinterwäldlerische Heimtückische.
Dieses unreflektierte Bodenstämmige, diese Schweiß und Tränen Schmonzette, in welcher nur das Praktische einen Sinn hat.
Dieses schwitzende, aus allen Poren nach Unmenschlichkeit stinkende, Emporkommen mit verrohten Methoden zum Ziele der eigenen Bereicherung.
Dieses "Groß-Tun" ohne jedlichen Ansatz; ja Substanz; diese in der Selbstgerechtigkeit versinkende Lebensauffassung österreichisch-provinzieller Prägung, in der es nur um Selbstbehauptung, Abgrenzung und primitiven Lustgewinn geht.
Das dumpfbackende Herablassende, welcher mit der Dummheit den Pöbel mit der Elite eisern zusammenschmiedet.
Dieses hinterhältige Ränkelspiel aus Gier und Neid.
Es wird jetzt am Tisch lauter gespottet und ausgelacht.
Wie in allen Kulturen reich an Materiellen, fehlt es nicht nur an Kultur, Eloquenz und Intelligenz, denn vor allem an der Seele.
Aber wie er so beobachtet.
Dieses dumpfe österreichisch-provinzielle in der verzerrten Grimassen der Debilität, welche so erfolgreich im Gesellschaftlichen reüssieren.
Das Schimpfen, das Jammern, der Pöbel, die Elite.
Das Geld scheint sie alle unglücklich gemacht zu haben und schuld ist der Arme, der Ausgebeutete, der Schwache, der Hilflose....
Vereint die Elite und der Pöbel in ihrem Hass auf jene die Mut haben, die Kraft und den Glauben.
Gegenseitig kontrolliert der Pöbel auch mit Gewalt, das niemand ausbricht aus diesem Gefängnis der Selbstbegrenzung.
Alle singen das Lied des Establishment.
Ihr Lied.
Am Tisch neben den an Erbe reichen und an Empathie armen Jugendlichen einige italienische Geschäftsmänner.
Porco, Stronzo, Pezzo di merda, Pazzo, Matto.
Es sind wohl erfolgreiche Geschäftsmänner.
Der Code bleibt bei allen Anwesenden der gleiche: die Verachtung.
Ihr Geschäftsgebaren erinnert ihn für einen Moment an den Nazionalsozialismus.
Der Nazionalsozialismus.
Wie naiv die Menschen doch sind?
Porco, Pezzo di merda, Matto, Malato, Stronzo.
Ihr verbales Einerlei hat sich der Verrohtheit ländlicher Sitten angepasst.
Nur mit äußerster Mühe hält sich der Lack der Zivilisation an ihren Gesichtern nur fest, um unter ihren ausgespuckten Fluchwörtern zu Hass zu zerbröseln.
Übermüdet wird die Maske der aufgesetzten Freundlichkeit.
Ihre Litanei richtet sich gegen den Schwachen, den Wehrlosen, den Armen, gegen alles was nicht wie sie ist.
Sie sind sehr einsam in dieser Welt.
Aber natürlich halten sie sich für die Mehrheit.
Wie auch nicht.
Sie sind hier ja in der Provinz.
Aber sein Blick schweift zu den Anwesenden.
Von der Welt wollen sie nichts wissen, dafür alles über den Nächsten.
Was für ein dumpfer Menschenschlag, wenn nicht alle anderen noch viel dumpfer wären.
Der Pöbel würde trotzdem für sie sterben.
Warum?
Es gibt kein Warum?
Und er muss doch denken:
Sie berauschen sich am Primitiven und halten sich für modern.
Primitiv und roh und um so erfolgreicher im provinziellen Kosmos.
Es muss geprotzt werden mit dem was man hat.
Was man nur alles erreicht hat.
Es geht um das Protzen und nicht um das Sein.
Dieses verbale Niveau, ob deutsch oder italienisch, welches zwischen Mistsuppe und Jauchegrube pendelt.
Diese unglaubliche Vulgarität der Herrschenden, der Repressiven; wohingehend jeder Bauer als ein Schiller, als ein Goethe zu bezeichnen ist.
Und die Frauen die zustimmen, bestätigen, verstärken.
Die Arroganz der Habenden gegen die Wollenden.
Wie allerzeiten.
Stellvertretend wird das Nicht-Funktionierende, das Nicht-Einwandfreie, das Kritisierende, all jene die nicht an die Glückseligkeit des Besitzes und des Konsumes glauben, an das Kreuz genagelt.
Die Behördenvertreter in ihren Fantasieuniformen exekutieren den Willen der Reichen und Mächtigen.
Es wird viel exekutiert.
Und er muss sagen.
Dieses primitive-dumpfe so noble Getue.
Diese Bevorzugung der Dummheit, der Spott von oben herab, das unmenschliche, dieses schwitzende, aus allen Poren nach verdorbener Güte stinkende, verbohrte österreichisch-provinzielle, wo die abgelebten Gesichter zu keiner Regung mehr Kraft finden.
Diese Brutalität im Zwischenmenschlichen. Im Geschäftlichen.
Lauter wird gespottet. Grässlicher die Fratze des Hohn.
Eine Unkultur an Barbaren erinnernd.
Wo sich die Italiener gar nicht mehr anpassen müssen, denn sich gleich wohlfühlen.
Und er denkt sich.
Alle sind gut versorgt.
Alle die mitspielen und auf der Habenseite das Allerniedrigste verkörpern.
Alle mit Brutalität in Denken und Tun.
Und er denkt sich.
Dies gefällt ihm.
Diese Brutalität.
Zwischenmenschlich. Geschäftlich.
Denn es dreht sich um Annehmlichkeiten.
Im Mittelpunkt des Kreises steht er.
Er ist der Mittelpunkt und der Kreis.
Dieses Primitive, dieses verbohrt Hinterhältige.
Das Schlampenhafte und die Hurensöhnementalität.
Das instinktlose Verrohte.
Das sinnlose Zerstören und Ruinieren.
Das Spotten.
Es wird lauter gespottet.
Das Auslachen.
Es wird lauter ausgelacht.
Dies gefällt ihm.
Er erhebt sich. Er grüßt. Er geht in sein Büro.
Diese Brutalität.
Dieses Primitive.
Dieses Tierische.
Dieses Bestialische.
Dies gefällt ihm.
Denn so ist auch er.
Er ist nur ein weiteres Kind der Provinz.


2
Im Neoliberalismus gilt der Arme, also derjenige, der sich, meist nicht mal freiwillig, der entsprechenden Moral- und Wirtschaftsordnung widersetzt, als Täter.
Um den "Sozialmüll", der sich an den immer breiteren Rändern der freien Marktwirtschaft ansammelt, leichter zu entsorgen.
(zitiert von Loic Wacquant)

Früher hat er noch Sorgen gehabt.
Ob jener Vertrag oder jener Geschäftspartner.
Ob die Vereinbarungen in seinem Sinne, die Urteile, der Kunde und die Zufriedenheit.
Ob seine Eitelkeit, seine Eitelkeit und seine Eitelkeit.
Eigentlich ob die Eitelkeit.
Heute ist nur mehr die aalglatte Oberfläche.
An dieser prallt jede Sorge, jedliches Bedenken, Reflexion, ja Zweifel und menschliche Regung ab.
Seine Abgebrühtheit, seine Erfahrung, sein Kundenstock.
Mit der Zeit hat er sich in einen klassischen Technokraten gewandelt.
Ein Macher ohne Skrupel.
Einer der nicht nur über Leichen geht.
Ein Geschäftsmann.
Seine Anwesenheit erbringt einen Mehrwert.
Sein Bankkonto ist "Made in Dubai".
Das Geld in Umlauf halten.
Also bei ihm.
Die Unglücklichen bis zum letzten Hemd abkassieren.
Und solche wie ihn findet man immer an der Spitze der Gesellschaft.
Er genießt alle Vorteile.
Premium, First Class und nur Liebe.
Sein Blick, das ist ihm letzthin selbst aufgefallen, hat den harten-arroganten Glanz der Banker bekommen.
Die Wohltäter im Nadelstreifen.
Wo das Gute zu Hause ist.
Wie Ameisenbären vor einem Ameisenhaufen.
Sein Besitz erstreckt sich bis zur höchsten Pforte provinzieller Macht.
Er erreicht das Büro.
Der Geschäftstermin.
Eine kurze Unterredung mit einem seiner Assistenten.
Die Sekretärinnen.
Es laufen keine minderjährigen Mädchen, keine Halbnackten, keine Studentinnen, keine Anschmiegsamen, so Offenherzigen hier herum.
Es ist hier kein Universitätsinstitut, kein Arztkittel, kein politisches Amt, kein Hinterzimmer.
Es ist hier kein weiteres Bordell, das sich Seriosität nennt.
Er hat eine Firma zu leiten.
Hier hat nur das Geschäft zu zählen.
Nach wie vor.
Lockerer werden vielleicht Eisbären in der Karibik.
Aber hier herrscht der nüchterne Ton, das Geschäftliche, die Bilanzen, die Buchhaltung, der Erfolg.
Im Gegensatz zu den Banken hält er sein Wort.
Das dämmrige Morgenlicht wird abgeblockt.
Künstliches Licht.
Künstliche Produkte.
Künstliche Menschen.
Computermonitore flimmern.
Telefone kreischen.
Parteienverkehr.
Er hat für seine Sorgen Hochbezahlte.
Er braucht sich keine Sorgen mehr zu machen.
Hochbezahlte machen sich jetzt Sorgen.
Und er nimmt nur die Besten.
Kunden wie Angestellte.
Mit Geld kann man sich etwas leisten.
Mit einer Position braucht man sich nichts mehr zu leisten.
Das sich mit den Mächtigen "gutstellen" hat er auch, so wie die Sorgen, vor langer Zeit aufgegeben.
Die Menschen stellen sich mit ihm gut.
Die Mächtigen. Die Reichen.
Der Rest zählt nicht.
Seine internationalen Kontakte.
Das Wissen um die Geschäfte.
Einer wie er taucht in keiner Spalte jedweder Zeitung jemals auf.
Die Bühne überlässt er den anderen.
Diskretion ist das Zauberwort.
In Netzwerke ist er eingebunden, welche garantieren.
Er kann es sich aussuchen.
Er läßt für sich aussuchen.
Eine Assistentin stört ihn noch kurz vor dem Geschäftstermin.
Eine Unterschrift.
Eine Absolventin mit Höchstpunktezahl.
Gedrillt wie ein US-Marine auf Krieg.
Gedrillt auf das Geschäftliche.
Das Wirtschaftliche.
Beinahe eine Androgynie, wenn sie nicht so schön wäre.
Ersetzbar durch hunderte, ach zehntausende gleich wunderschönen, gleich aparten, gleich qualifizierten, gleich und gleicher.
Und doch einzigartig.
Er hatte einmal Sorgen.
Er hatte.
Auch die Zeiten der Affären sind vorbei.
Aus dem Vollsten des Leben schöpfen.
Schließlich gibt es nichts umsonst.
Solche aalglatten Technokraten wie er halten das System am Laufen.
Und wenn nur noch 2 Menschen davon überzeugt sein sollten.
Es wird weiterlaufen. Das System.
Auszeichnungen interessieren ihn nicht.
Ihn interessieren nur noch die Vertragsabschlüsse.
Die Zeit der Affären.
Aus Bedürfnissen entstehen Neigungen und aus diesen Spleens.
Er hat keine Spleens.
Er hat nur seine aalglatte Oberfläche.
Vielleicht sollte er eine Affäre beginnen.
Aus Langeweile.
Mit einer dieser unzähligen Wunderschönen.
Mit Hypothesen hat er sich noch nie abgegeben.
Denn nur mit Tatsachen.
Vor seinem inneren Auge läuft bereits der Film ohne Happy End.
Am Ende wird es nur, wie im Geschäftlichen, um die Kosten gehen.
Emotionale, psychische und vor allem finanzielle Kosten.
So eine Frau kostet.
Es geht ihm nicht um die Frau, um das Sexuelle.
Es geht ihm um den Besitz.
Eine solche Frau zu besitzen.
Wie einen Wandschrank.
Was würde ihm eine solche Wunderschöne heute kosten?
Würde es irgendetwas verändern.
Vielleicht doch.
Vielleicht würden die Menschen noch mehr spüren, dass in solch einer Welt das Gute nur ein Objekt des Spottes, des Hasses und der Verachtung ist.
Reduzieren damit er kann.
Er schüttelt sich diese Gedanken wie Staub von einem Tisch, ab.
Eine Unterschrift.
Ja.
Er ist hier in keinem stinkendem Bordell wo abgekämpfte Soldaten und korrupte Polizisten sich den Dreck der Straße von der Seele vögeln.
Er ist hier in seiner Firma.
Was seine Freunde aufführen.
Mit Menschen, mit Frauen, mit Mädchen, mit Jungen.
Ungestraft und hoch respektiert.
Diese Brutalität.
Er weiß es und blendet es aus.
Er möchte nicht daran denken..
Er bindet sich die Krawatte enger.
Niemanden hat nichts zu interessieren.
Damit Menschen wie er glücklich sind.
Aber solche Menschen sind nicht glücklich.
In der Natur der Dinge, dem Lauf der Zeit, am Boden der Tatsachen, am Grund des Flußes, in seinem Büro.
Niemanden hat nichts zu interessieren.
Seine herablassende Arroganz wird von allen als völlig normal wahrgenommen.
Das Verhalten seiner Freunde wird von allen als völlig normal wahrgenommen.
Das Gehure, Gesaufe, Gekokse, das und das und das und das.
Pathologisch gesehen.
Die Sehenden unter den Blinden.
Werden einer nach dem anderen geblendet.
Aber sie haben das Geld und die Macht.
Sein Hass wird als Freundlichkeit interpretiert.
Alle erwarten sich etwas Gutes und Schönes von ihm.
Er nimmt.
Das Beste in jedwedem System war schon immer für solche Menschen wie ihm bestimmt.
Für Menschen ohne jedliche menschliche Regung.
Auch da diese nicht anders können.
Vor dem Termin, in den Sekunden die verstreichen, blickt er auf die Straße hinunter.
Range Rover, BMW, Mercedes, Audi, Jaguar, Maserati.
Kleiner Porsche. Großer Porsche. Neuer Porsche. Alter Porsche. Sportlicher Porsche. Rustikaler Porsche.
Es wird geprotzt.
Das Protzen ist nicht nur wichtiger als das Sein.
Das Protzen ist eine Notwendigkeit Sein zu zeigen, wo keine Substanz vorhanden ist.
Substanzlosigkeit.
Substanzlose Menschen.
Also erfolgreich.
Substanzloses Einerlei.
Die Assistentin.
Eine Viertelstunde Verspätung.
Seine zwei bundesdeutschen Geschäftspartner.
Welche ihren Arbeitern wohl noch als Leichen das letzte Rest Leben und Kraft herauspressen würden.
Wo sie doch bei jeder Zahl bis zur zehnten Stelle hinter dem Koma allergenau sind.
Fabriken des Todes, Blitzkrieg, Sturzbomber.
Wo sind nur die deutschen Tugenden geblieben?
Er setzt sich an seinen Schreibtisch.
Überfliegt die provinziellen Zeitungen.
Ein Eishockeyspieler, welcher das Maskottchen der gegnerischen Mannschaft vor dem Spiel auf dem Eisplatz mit der geballten Gewalt seiner 93 Kilo schweren Testosteronmasse gerammt hatte.
Und unter dem Plüsch befand sich ein 14-jähriges Mädchen, welches man sofort in ein Krankenhaus fahren musste.
Er liebt die Provinz, wenn er solche Schlagzeilen liest.
Was für mustergültige Vorbilder diese Sportler doch sind?
Um so mehr Berge, um so mehr Eishockey.
Aber was für ein Vorbild diese Sportler.
Testosterongesteuerte Muskelpakete ohne einen Funken Verstand, auf Gewalt programmiert.
Hätte dieses sportliche Vorbild dies auf einer belebten Straße gemacht, wäre er sofort ohne wenn und aber verhaftet worden.
Anzeige. Körperverletzung.
La legge é uguale per tutti.
Was für Vorbilder, was für mustergültige Vorbilder mann doch hat.
Aber bei solch einem provinziellen Sportler genügt wohl eine Ermahnung.
Bestraft gehören die Armen.
Nicht die Funktionierenden.
Und gleich das nächste testosterongesteuerte Muskelpaket.
Dieser möchte Bürgermeister werden.
Für seine Stadt. Für seine Leute.
Nicht die Gesellschaft verdummt.
Die Gesellschaft war schon immer dumm.
Was für Vorbilder diese Sportler doch sind?
Noch so ein testosterongesteuertes Muskelpaket ohne einen Funken Verstand.
Dieser möchte Bürgermeister werden.
Noch so ein widerlicher Faschist, natürlich gemäßigt, schließlich gilt es ja jeden Happen von Gourmetteller gewissenlos zu vertilgen.
Noch eine weitere Witzfigur in dieser provinziellen Schmierentragödie.
Er liebt die Provinz.
Dieses Provinzielle.
Diese Brutalität. Dieses Primitive.
Aber die Geschäftspartner sind soweit.
Man grüßt sich. Man kennt sich.
Der Hurenschweiß riecht beim einem aus jeder Pore seines Körpers.
Wie immer ist alles korrekt. Läuft alles korrekt.
Wird alles korrekt und war alles korrekt.
Korrekt.
Die Papiere sind in Ordnung.
Es fehlen nur noch 3 Unterschriften.
Davor das standesgemäßige gegenstandslose Geplänkel.
Dieses Restaurant und jene Frau.
Jenes Objekt und jener Wunsch.
Man bleibt deutsch.
Über das Geld wird nicht geredet.
Das bekommt und verdient man.
Er unterschreibt.
Die Geschäftspartner unterschreiben.
Wieder ein paar Leben ruiniert.
Wieder ein paar Zahlen weniger in einer Statistik, die keiner kennt.
So gefällt ihm das.
Der klassische Schreibtischtäter.
Unschuldig wie Eichmann und Konsorten.
Er macht ja nur seinen Job.
So wie alle anderen.
Man hat seinen Job zu machen.
Er macht seinen Job.
Die Brutalität seiner Entscheidungen erreicht ihn nie.
Fern hält er sich und der Pöbel richtet sich selbst.
Noch nie hat ihn jemand einen Schuldigen genannt.
Noch nie.
Und nicht die Klagedrohungen schreckt niemanden ab.
Er verabschiedet. Man kennt sich.
Korrekt ist der Tag, das Geschäft und die Geschichte.
Korrekt.
Geschäft ist Geschäft.
Deal ist Deal.
Arbeit ist Arbeit.
So machen es sich nicht nur Menschen wie er in ihrer perfiden Niedertracht und hinterhältigen Abgebrühtheit in ihrem Königreich.
So hat es zu funktionieren.
Und so funktioniert es.
Job ist Job.
Geschäft ist Geschäft.
Sagen doch alle.
Meinen doch alle.
Wissen doch alle.
Können doch alle.
Sind doch alle.
Vom weichgespülten Gesicht im Fernsehprogramm bis zum Sklaven auf der Plantage.
Job ist Job.
Haben die Nazis nach dem Krieg auch alle gesagt
Die Faschisten. Die Stalinisten. Die Schergen der Militärdiktaturen.
Alle haben nur Befehlen gehorcht.
Nur ihren Job ausgeführt.
Schuldig war von jenen nie einer.
Nie.
Schuldig sind nämlich die Opfer.
Wie auch nicht.
Jemand muss schlußendlich schuldig sein.
Und die Täter waren es noch nie.
Oder hat irgendjemand die Täter als Schuldige bezeichnet.
Diese Polizisten, Militärs und diese Polizisten und Militärs?
Die Schreibtischtäter, die Beamten und die Schreibtischtäter und Beamten?
Job ist Job.
Geschäft ist Geschäft.
Aber es gibt ja der Wirtschaft sei Dank den Fortschritt.
Heute braucht fast keiner mehr den Abzug zu drücken.
Heute muss keiner mehr seinen Charakter mit Verrat beweisen?
Heute gibt es Verträge, anstatt Kugeln, Granaten und Bomben.
Eine Unterschrift und nicht Hunderte sterben.
Tausende.
Und um so mehr leiden und sterben, um so höher das öffentliche Ansehen der Verantwortlichen; um so verrückter die jungen Hühner in Liebe solchen zugeneigt.
Geschäft ist Geschäft.
Business ist Business.
Haben alle verstanden.
Auch jene die nichts verstehen.
Vertrag ist Vertrag.
Job ist Job.
Auftrag ist Auftrag.
Er braucht sich nicht zu rechtfertigen.
Er ist stolz darauf.
Seine Verträge sind sein Zyklon B für die gesamte Welt.
Das Prinzip bleibt das Gleiche.
Es giert ihm nach noch mehr Zyklon B.
Seine Verträge sind sein Zyklon B. für die Menschheit.
Und um so mehr Verträge er unterschreibt, um so mehr wird er geliebt und respektiert.
Das System braucht solche Menschen wie ihn.
Schreibtischtäter.
Technokraten.
Seine Unterschrift ist sein Zyklon B.
Ja, früher hat er noch Sorgen gehabt.
Die Verträge, die Geschäftspartner.
Die Vereinbarungen, die Urteile, der Kunde.
Also seine Eitelkeit.
Früher hatte er noch Sorgen.
Jetzt hat er seine Verträge.


3
Solche Menschen wie er haben Vorbildfunktion.
Gewollt, ungewollt.
Es gilt den übelsten Charaktertyp vor der Masse als glänzendes Beispiel darzustellen.
Damit man noch mehr zu spotten und auszulachen hat.
Die Vorbildfunktion.
Damit alle brav aufblicken, wo nach unten Abgründe sich auftun.
Nach der anstrengenden Unterschrift, der Unterredung.
Er genießt kurz die Selbstzufriedenheit.
Es schlägt ihm kein Hass entgegen.
Der Pöbel liebt solche Menschen wie ihn.
Ob Faschisten oder Kommunisten.
Soldaten, Polizisten, Hausfrauen, Kinder, Pensionisten, Arbeiter.
Nur Liebe und Respekt.
Er kritisiert nicht.
Er eckt nicht an.
Er macht nur seine Verträge.
Auf der Habenseite solcher Menschen wie ihm wird immer die Dummheit der Menschen verbleiben.
Der Pöbel richtet sich selbst.
Doch die Zeit drängt.
Seine Wichtigkeit und Bedeutung verlangt seine Präsenz.
Er übernimmt Verantwortung.
Über sich. Die Firma.
Und wie sollte es auch anders sein.
Über die Gesellschaft.
Vor einiger Zeit hat er sich überreden lassen.
Bitten lassen.
In einer Runde.
Der Landespolitiker. Der Bürgermeister. Der Stadtrat.
Beknieten ihn.
Schmackhaftes.
Ein leichtes Spiel.
Dafür Dankbarkeit, Ergebenheit.
Noch mehr Dankbarkeit, Ergebenheit.
Liebe.
Noch mehr Liebe.
Solche Menschen wie er wollen immerzu der Gesellschaft von der sie nur genommen haben, etwas zurückgeben.
Damit in den Medien.
Schließlich haben die Reichen und Mächtigen nur gute Seiten.
Nur Positives zu sagen und zu tun.
Schließlich hat mann eine Position.
Man kann gar nicht negativ auffallen.
Das würde ja anderen die Position kosten.
Und es geht um die Kosten.
Finanziellen, politischen, psychologischen Kosten.
Alles kostet.
Er verlässt das Büro grußlos.
Er eilt durch die Altstadt.
Das Gesindel treibt sich herum.
Arbeitslose, Ausländer, Assoziale.
Er muss mit dem Gemeindepolizeikommandanten sprechen.
Sie nennen ihn Napoleon.
Damit er mit diesem Gesindel aufräumt.
Ein guter Beamter.
Hat verstanden.
Nach unten treten, nach oben kriechen.
So macht man nicht nur in der Provinz Karriere.
Mit Beamten, die seit dem Kindergarten nichts mehr dazugelernt haben.
Weg mit diesem Gesindel.
Er bindet sich die Krawatte etwas enger.
Diese Verpflichtung verflucht er nicht.
Nur sich selbst diese angenommen zu haben.
In diesem provinziellen Netzwerk.
Sich einzubringen.
Natürlich hat ein solch übler Charaktertyp Vorbildfunktion.
Er eilt dahin.
Der Rektor erwartet ihn persönlich beim Eingang.
Wie immer ein einziges Gekrieche.
Ein Mann der Wissenschaft.
Ein Speichellecker.
Noch so ein Hochbezahlter provinzieller Prägung.
Talent? Wissen? Intelligenz?
Fehlanzeige.
Also für solch eine Stelle prädestiniert.
Zusammen flaniert man durch die Aula.
Und trifft den Mitvortragenden.
Der Chef der provinziellen Digos mit einem seiner Lakaien.
Auffällig unfreundlich.
Dieser kann nicht anders. Er ist solchermaßen.
Anstatt zu grüßen.
Murmelt dieser andauernd sich wiederholend sehr leise ein porco, ein pezzo di merda, ein stronzo vor sich dahin.
Er denkt sich, nur die ganz schweren Fälle in der Psychatrie erreichen einen solchen Grad von Irrsinn wie dieser Chef der provinziellen Digos, seine Lakaien und der diese umgebenden deutschen wie italienischen Pöbel.
Genau der Richtige um die Sanftheit zu schlachten.
Die Gutmütigkeit zu zertreten.
Dem Idealismus, der Romantik den Garaus zu machen.
Er lässt diesen Gedanken fallen.
Der Rektor begleitet sie in den Vortragssaal.
Gegenstandsloses Geplänkel.
Man muss den Studenten zu verstehen geben.
Die Studentinnen haben meist schon verstanden.
Um was es im Geschäftsleben geht.
Nicht um Qualifikation, denn um Verfügbarkeit.
Zeitlich, menschlich, sexuell.
Was auch immer.
Nur auf wohlwollende Blicke treffen sie.
Er wird heute seinen Vortrag halten.
Von einem seiner Hochbezahlten geschrieben.
Kein Plagiat, denn sein Orginal.
Ein brandaktuelles Thema:
"Der Sozialmüll im Neoliberalismus:
Entsorgungsmöglichkeiten für den überflüssigen Menschen"
Deshalb auch die Anwesenheit des Chef der provinziellen Digos.
Er muss sich zusammenreißen, den neben ihm stehenden Chef der provinziellen Digos, der weiter Schimpfwörter vor sich dahinmurmelt, nicht eine.
Er könnte es sich leisten.
Die Kostenfrage.
Porcho, Pezzo di merda, stronzo.
Das Rosenkranzgebet des italienischen Pöbels hier in der Provinz.
Unfähig ist auch nur ein Wort unter vielen.
Und die Provinz.
Nimm einem ihrer Tyrannen 5 cent und der Tyrann wird kurz mit den Schultern zucken, während zehntausende die nichts damit zu tun haben, in einen Blut und Gewaltrausch verfallen werden.
Immerhin geht es ja um 5 cent.
Aber er kann auch nichts dafür.
Er kann nichts dafür, dass alle schlecht gelaunt sind.
Der Rektor. Der Chef. Sein Lakaie.
Er.
Der gesetzestreue Rechtsschaffende.
Aber man hat die Vorbildfunktion.
Welche alle Schwächen ausblendet.
Unverzeihliches verzeihen lässt.
Unmenschliches menschlich macht.
Man ist mächtig und reich.
Also fehlerlos.
Sie sind keine Soldaten.
Sie sind die Feldherren.
Der Rektor wird sich den Vortrag mitanhören.
Ein Hund sabbert weniger.
Er hört schon den Applaus, sieht jetzt schon die verliebten Blicke am Ende des Vortrag.
Den Respekt und die Anerkennung.
Auch wenn er von Vernichtung spricht.
Außerdem wird er gut bezahlt.
Finanzielle Mittel der Provinz.
Schließlich muss jedes faschistische, seichte und unmenschliche Projekt mit dem Geld des Steuerzahlers nicht bezahlt, denn gleich zugeschüttet werden.
Dem Prinzip der Provinz.
Mäuler stopfen.
Die Dummheit hätte die Intelligenz hier in der Provinz wohl endgültig besiegt.
Gebe es nicht Menschen wie ihn.
Der Monatslohn eines qualifizierten Arbeiter für 50 Minuten.
Eigentlich eine Frechheit.
In der gleichen Zeit.
Aber er hat sich überreden lassen.
Und alle denken er mache dies nur aus Wohltätigkeit.
Als Dienst an der Gesellschaft.
Aber er weiß, das im Gegensatz zum Glauben sehr vieler, die Politiker, die Wirtschaftler, die Medienleute ihre Arbeit nicht nur aus Liebe zu ihrem Portemonnaie machen.
Denn aus Liebe zu ihrem Bankkonto.
Höchstbezahltes für Höchstbezahlte.
So bleibt alles beim Gleichen.
Die Studenten strömen in den Saal.
Er bindet seine Krawatte etwas enger.
Die Vorbildfunktion.
Er ist jetzt ein Mann der Wissenschaft.
In 3 Jahren hat ihm der Rektor versprochen.
Die Ehrendoktorwürde.
Er macht sich nichts aus Auszeichnungen.
Ihn interessieren nur Verträge.
Der Saal füllt sich.
In den ersten Reihen sitzen nur Mädchen.
Eines schöner.
Das andere schöner.
Mittel- und Oberklasse-Abstammung.
Wie übrigens alle Studenten.
Jede möchte gedrillt werden wie ein US-Marine auf Krieg.
Nicht auf den Krieg.
Nicht auf Hitler.
Nicht auf Stalin.
Auf die Wirtschaft.
Welche ihnen Freiheit verspricht.
Also Materialismus.
Manche nennen es auch Unabhängigkeit.
Armut kennen sie nicht; nur die neueste Kollektion.
Eine Generation von Sorgenlosen.
Er streift ihre Gesichter.
Er blickt zum Chef der Digos. Seinem Lakaien. Dem Rektor.
Alle drei versuchen schwitzend und mit röter werdenden Gesichtern ihre Riesenschwänze in der Hose zu belassen.
In einem Stall geht es wohl gesitteter zu.
Es geht zum Pult und breitet seine Unterlagen aus.
Er bindet sich die Krawatte etwas enger.
Der Chef der provinziellen Digos flüstert ihm etwas Unanständiges in das Ohr.
Er muss an die Vorbildfunktion denken.
Die Studentinnen schwatzen.
Er beginnt die Männer der Wissenschaft in ihrem Elfenbeinturm zu verstehen.
Satre, Adorno, alle.
In diesem Jungbrunnen.
Vielleicht zu wenig brutal für seinen Geschmack.
Er steht mehr auf Verdorbenes.
Mit hochrotem Kopf tretet der Rektor zu ihm heran.
in dieser provinziellen Universität.
Natürlich die Beste weltweit.
Wie auch nicht.
Im Hinterwäldlerischen ist ja auch wirklich alles Weltspitze.
Es erscheint, als würde es dem Chef der provinziellen Digos und seinem Lakaie zu gelingen, ihre Riesenschwänze in der Hose zu belassen.
Er müsste sich schon schämen, wenn er nicht wüsste, was das provinzielle Establishment so treibt.
Von der Moral haben sie zumindest etwas verstanden.
Diese gilt nur für den Anderen, den Nächsten und niemals für einen Selbst.
Der Rektor flüstert in sein Ohr.
Die österreichische Methode.
Wissenschaftlich von den Dreckskerlen weltweit anerkannt.
Er kennt die österreichische Methode.
Diese besagt, dass nur der übelste Charaktertyp, der Gewinner, der Ja-Sager, jener, der sich diesem österreichisch-provinziellen anpasst, sich 1:1 mit dieser hinterwäldlerischen Heimtücke assimiliert; diesem unreflektierten Bodenständigen, nur jener Mann darf.
Der primitive Lustgewinn ist diesen vorenthalten, diesem glatzköpfigen Macho-Getue; dieser skiheilen Abgestumpftheit.
So ist das Allerschönste ihnen hörig.
Dem Rektor. Dem Österreicher. Ihm.
Bei dem Rest intervenieren die Behörden.
Schließlich muss dafür Sorge getragen werden, dass der brutalste Menschenschlag, der altersgeile Nimmersatt, der im Überlfluss Verwöhnte.
Der Rektor flüstert in sein Ohr, was er mit diesen Studentinnen.
Er wendet sich ab.
Ein plötzlicher Übelkeitsanfall betäubt seine Sinne.
Zum Glück.
Das Ekelgefühl übermannt ihn.
Der Ekel vor diesem Rektor, dieser Methode, diesen Mädchen, die nur darauf warten.
Das Ekelgefühl verstärkt sich nochmals.
Selten in seinem Leben hat er sich dermaßen geekelt.
Eine neue Übelkeitswelle.
Er blickt zu dem Chef der Digos und seinem Lakaie.
Beide mit beiden Händen in ihrer Hose um ihre Riesenschwänze unter Kontrolle zu halten.
Er denkt, das er ohnmächtig wird.
Die Vorbildfunktion.
Der Ekel tretet in riesigen Wellen auf und zutiefst bereut er sich überredet haben zu lassen.
Der Ekel möchte gar kein Ende finden.
Verschmitzt lächelt der Rektor ihn an und flüstert ihm noch etwas Unanständiges in das Ohr.
Er beugt sich auf seine Knie.
Die Übelkeit. Das Ekelgefühl.
Seine Knie.
Eine neue Welle des Ekelgefühl übermannt ihn.
Der Rektor. Der Chef der provinziellen Digos. Die österreichische Methode.
Der Laikaie.
Er beugt sich tiefer über seine Knie und übergibt sich in dem unter dem Pult befindlichen Papierkorb.
Er kotzt den Ekel aus sich heraus.
Er kotzt die österreichische Methode aus sich heraus.
Er kotzt sich den Anblick des Rektor aus sich heraus.
Er kotzt und kotzt.
Er kotzt den Ekel aus sich heraus.
Er kotzt die liebevollen Blicke der Studentinnen aus sich heraus.
Er kotzt sich den Anblick des Chef der Digos aus sich heraus.
Er kotzt sich das italienische Spitzelsystem hier in der Provinz.
BMW-bewaffnet.
Einen jeden Bauer zu einem Newton, zu einem Shakespeare.
Er kotzt und kotzt.
Er kotzt.
Wie die Geschäftsleute und die Behörden.
Sich gegenseitig.
Der Niedertracht und der Feigheit.
Er kotzt und kotzt
Er richtet sich wieder auf.
Der Schüttelfrost legt sich.
Der Ekel bleibt.
Die Vorbildfunktion.
Mit glasigen Augen blickt er durch die ersten Reihen.
Langsam beruhigt sich sein Magen und sein Gehirn.
Starr bleibt sein Blick an einer Studentin von bezaubernder Schönheit haften; die sich gegen alle Gesetze der Natur und für alle Gesetze des Geldes, geschmeichelt fühlt.
Eine neue Welle der Übelkeit.
Dieses Gefühl des Ekel.
Sie würde zu einem wie ihm nie nein sagen.
Niemals.
Keine.
Er überlegt ob er sich noch einmal übergibt.
Auch dieses rauskotzt.
Seine Vergangenheit, seine Zukunft.
Seine Gegenwart.
Einfach alles rauskotzt.
Ein neuer Ekelanfall.
Die Glocke läutet.
Er räuspert seine Stimme.
Ruhe kehrt in den Saal ein.
Einige in den hinteren Reihen schlafen sofort ein.
Er bindet sich die Krawatte etwas enger.
Am liebsten würde er nur noch den Ekel erbrechen.
Aber solche Menschen wie er haben Vorbildfunktion.
Gewollt, ungewollt.
Die Vorbildfunktion.
Er schimpft kurz zum Chef der Digos bis dieser schweigt.
Er beginnt mit dem Vortrag.
Der Sozialmüll im Neoliberalismus:
Entsorgungsmöglichkeiten für den überflüssigen Menschen



4.
Menschen wie er dürfen.
Eine Meinung haben.
Tun.
Die anderen haben.
Keine Meinung zu haben.
Zu wünschen. Zu erhoffen.
Enttäuscht zu werden.
Er hat.
Sein Heiligenschein glänzt.
Er wird bewundert.
Respektiert.
Also sein Geld und seine Macht.
Also sein Geld.
In einer Welt.
In seiner Provinz.
Er hat verstanden.
Es ist so einfach.
Wo keine Substanz ist.
Dort ist auch kein Sein.
Er ist.
Völker erheben sich.
Ferngesteuert von einem wie ihm.
Regierungen wechseln.
Es ändert sich nichts.
Zeitungen schreiben.
Seinen Ansichten folgend.
Menschen leben.
Nicht ihrer Natur.
Seinem Zweckdienlichem folgend.
Er ist auf einer Linie.
Mit seinem System.
Der Rest hat sich anzupassen.
Oder.
Er hat die Wahl.
Die anderen das Ergebnis.
Er ist auf einer Linie.
Und wie gut.
Besitz und Konsum.
Und mehr gibt es nicht.
Bei den allermeisten sowieso.
Dafür.
Und kein dagegen.
Keine Bank zieht ihn über den Tisch.
Kein Finanzkonstrukt namens Berater.
Keine Abschlussquote. Kein Börsenkurs.
Kein Renditenziel.
Geschäftliches sieht anders aus.
So wie er hat es auszusehen.
So sieht es aus.
Kein Cabrio. Kein Urlaub.
Kein Gucci.
Kein Erbanteil.
Sein Handeln ist nicht unmoralisch.
Unethisch.
Sein Handeln richtet sich ausschließlich
nach Prämissen.
Nach Zweckdienlichem.
Pragmatischen und Notwendigem.
Rationales Handeln.
Er ist.
Es ist so einfach.
Und trotzdem versteht es beinahe keiner.
Seine Brutalität.
Von italienischer Seite.
Von deutscher Seite.
Von allen Seiten.
Die eigentliche Brutalität.
Auch wenn die Medien es dann Nächstenliebe nennen.
Die im Dunkeln sieht man nicht.
Er schaltet das Licht dann aus.
Mit einer Unterschrift.
Und alle bewundern ihn dafür.
Wie naiv die Menschen doch sind?
Überwacht und kontrolliert werden andere.
Ihn beschützt nicht nur seine Funktion.
Nur Funktionierende.
Nur Gewinner kennt das System.
Überwacht und kontrolliert werden andere.
Drangsaliert und ruiniert.
Jene die die Wahrheit erahnen.
Jene die nicht einverstanden sind.
Wie schön alles läuft.
Die nicht nur Kulissen sehen.
Jene die sich nicht kaufen lassen.
Jene die komplexe Zusammenhänge erkennen.
Also ihr Leben nicht auf vögeln, spotten und fressen.
Reduzieren.
Es ist nicht nur eine überschaubare Anzahl.
Es sind nur Einzelne.
Angefeindet, ausgeschlossen, isoliert.
Nur Gewinner kennt das System.
Selbst die Verlierer halten sich für Gewinner.
Man hat zu funktionieren.
Es werden weniger.
Die Einzelnen werden weniger.
Sind weniger.
Der Preis.
Die Kostenfrage.
Charakter sucht man in einer Welt wie der seinen
vergeblich.
Alle sind auf seiner Seite.
Auch wenn diese "alle" keine Seiten haben.
Oppurtunismus. Menefregismo.
Die Gesellschaft verdummt nicht.
Die Gesellschaft war schon immer dumm.
Was in der Zeitung steht stimmt.
Was er sagt stimmt.
Menschen wie er dürfen.
Eine Meinung haben.
Tun.
Er tut.
Globalisiert worden ist.
Unter anderem die Brutalität.
Die keine Verlierer kennt.
Globalisiert worden ist Handeln und Tun.
Die Überwachung und Kontrolle des Einzelnen.
Die weniger werden.
Weniger sind.
Hier bleibt alles beim Alten.
Hier bleibt alles wie er es sich wünscht.
Seine politische Haltung tut nichts zur Sache.
Links ist die Armut.
Rechts ist er.
Links ist die Mehrheit.
Rechts ist er.
Selbst wenn er allein wäre,
würden alle zu ihm halten.
Links ist die Geschichte.
Rechts ist die Gegenwart.
Man weiß gar nicht wer besser vor den Rechten kriechen kann.
Die Politiker.
Oder doch die Medien.
Er hat die Vorlesung beendet.
Der Applaus schmerzt seinen Ohren.
Die verliebten Blicke.
Die Übelkeit. Der Ekel.
Er geht sofort ab.
Er eilt nunmehr dahin.
Der Ekel.
Der Ekel verfolgt ihn nicht.
Der Ekel ist in ihm.
Er muss diesen Ekel loswerden.
Die verliebten Blicke.
Seine Knie zittern.
Er eilt zu einem Arzt.
Seinem Arzt.
Der Rektor und seine kollegiale Art und Weise.
Er muss sich beinahe übergeben.
Er versucht es auszublenden.
Den Ekel. Den Anblick. Die Übelkeit.
Er fasst sich einen Gedanken.
Wie der italienische Pöbel erscheint ihm dieser Rektor.
Nur da man irgendwann einmal das Wort Psychologie oder Psychatrie gehört hat, ist man noch lange kein Psychiater, kein Experte für Expertisen und Diagnosen.
Oder wie der deutsche Pöbel.
Schwitzend verbohrt, aus jeder Pore nach Unmenschlichkeit stinkendes provinziell-österreichisches, mit provokant bundesdeutscher aggressiver Arroganz, welche nur dem Praktischen einen Sinn, ja einen Platz in dieser Welt schenkt.
Arbeiten. Arbeiten! Arbeiten!
Als ob jede menschliche Regung, jeder Gedanke, jedes Gefühl diesem Einmachprinzip deutschen Leben zu opfern wäre; als ob jede Sekunde, jedes Leben, jede Natur auf diese Arbeit zu reduzieren wäre.
Nichts und nichts ergibt nichts.

Matto, pazzo, porcho.
Diese Psychologen und Experten der Ferndiagnose.
Im Privatfernsehen anhand der Betrachtung von Brüsten und Hintern erlernt.
Es ist hoffnungslos.
Er eilt zu seinem Arzt.
Mit 20 links. Mit 40 rechts. Mit 60 katholisch. Mit 80 tot.
L´italiano corre sempre in soccorso del vincitore.
Man stelle sich nur die Verwunderung vor, wenn es plötzlich einen Gegenangriff geben würde.
Mit 20 links. Mit 40 rechts. Mit 60 katholisch. Mit 80 tot.
Er hasst Stereotypen.
Er liebt das Außergewöhnliche.
Und findet es nicht.
Er hasst Klischees.
Auch wenn diese meistens stimmen.
Sein Arzt.
Der Arzt.
In der Privatklinik.
Es gibt hier in der Provinz keine Klassenmedizin.
Sagen die Politiker.
Die offizielle Version.
Es gibt auch keine Wolken und keine Berge in der Provinz.
Sollten die Politiker sagen.
Wer daran zweifelt ist zweifelsohne verrückt.
Die Menschen glauben auch noch den größten Irrsinn,
die absurdeste Behauptung, die abwegigste These.
Es braucht nur einen offiziellen Rahmen.
Zwei seriöse Gesichter.
Einen der Geld verdient und einer der arbeitet.
Zwei seriöse Gesichter.
Wer behauptet das Gegenteil?
Es gibt keine Klassenmedizin in der Provinz.
Alles andere ist eine Lüge.
Die Dampfwalze.
Was in der Zeitung steht stimmt.
Ärzte machen keine Fehler. Politiker sind Idealisten.
Die Wirtschaft sorgt sich um die Menschen. ....
Herzlich willkommen in der Provinz.
In den öffentlichen Krankenhäusern geht die Arbeitsbelastung zugrunde.
In Privatkliniken blüht nur die Selektion.
Natürlich allesamt Idealisten.
Als ob ein Porsche einen moralischen Wert hätte.
Oder eine Yacht. Oder eine Villa.
Nur die Materie hat einen Wert.
Substanzloses.
Er hat sich seinen Arzt ausgesucht.
Den.
Ja.
Er betretet das Gebäude.
Diskret und unbemerkt.
Hier gibt es keine Wartezeiten, es gibt hier nur Stil.
Von der Krankenschwester bis nach Harvard reicht.
Das Können.
Edles vom Feinsten.
Die Landespolitiker. Die Reichen. Die Funktionäre.
Hier trifft das Funktionierende auf Funktionierendes.
Es gibt keine Klassenmedizin.
Sein Arzt.
Der gleiche des Ministerpräsidenten.
Die Rückenschmerzen.
Ihn schmerzt etwas anderes.
Dieses Ekelgefühl.
Der Arzt nimmt sich Zeit.
Ist sanft, gutmütig und entspannt.
Eine neue Welle des Ekelgefühl.
Hier gibt es auch nur verliebte Blicke.
Falsch zu sein lernt man von Kellnerinnen.
Er lächelt angestrengt zu der Krankenschwester zurück.
Falsch ist schließlich nur die Armut.
Der Arzt nimmt sich Zeit.
Aber es gibt keine Klassenmedizin in der Provinz.
Er hat keine Zeit.
Die Privatklinik.
Dafür lohnt es sich noch zu kämpfen.
Bourgesie aller Länder vereinigt euch.
Ein Gespenst geht um in Europa.
Der Kassenpatient.
Nach einer halben Stunde.
2 Tabletten am Morgen.
2 Tabletten am Abend.
Fast schon ein Kalenderspruch.
An seinen Fehlern geht keiner der Funktionierenden hier in der Provinz zugrunde.
Gänzlich im Gegenteil.
Die Bestätigung erscheint aus den Fehlern zu erwachsen.
Der Zusammenhalt.
Hier halten sich alle für Gewinner.
Auch die Verlierer.
An seinen Fehlern geht keiner der Funktionierenden hier in der Provinz zugrunde.
Nur am Überfluss.
Menschen wie er verfügen.
Über die Mittel.
Haben.
Menschen wie er dürfen.


5.
Die unvorstellbare Dumpfheit.
Italienisch wie deutsch.
Pharmakologisch verstärkt.
Die 2 Tabletten.
Langsamer werden die verliebten Blicke.
Der Respekt und die Anerkennung.
Erträglicher.
Die Annehmlichkeiten kreisen um ihn.
Die Zeit Geschichten tot zu schlagen.
Etwas enger die Krawatte zu binden.
Die eigentliche Brutalität.
Die Vorbildfunktion.
Er ist eingeladen.
Am frühen Abend.
Langsamen Schrittes.
Durch einen Seiteneingang.
Auf den Hauptplatz.
Tausende.
In Spalier.
Aufgereiht die Behördenvertreter.
Der militärische Gruß.
Die versammelte Menge.
Geneigt ihr Blick.
Demutsvoll.
Die Geschäftsleute. Die Lokalbesitzer.
Die Stadthonorationen.
Ehrfurchtsvolles Raunen.
Seit Monaten.
Die geheimen Vorbereitungen.
Stasi-Methoden nicht nur gegen das Volk.
Denn auch um den fetten Teil des Kuchen.
Der Bürgermeister. Der Rektor.
Er zögert.
Nehmen ihn bei der Hand.
Nur Liebe.
Aufmerksamkeit und Verfügbarkeit.
Seine Angestellten.
Mit feucht-bewegten Augen.
Die provinziellen Amtsdirektoren.
Ältere Frauen vor Rührung.
Das dämmrige Abendlicht.
Besänftigt seinen Hunger nach Brutalität.
Selbst die Sterne.
Verneigen sich vor ihm.
Die Vereine der Stadt.
Der Festrahmen.
Sie erreichen den Festsaal.
Kinder überreichen Blumen.
Im Saal.
Die Landespolitik.
Die schwerbezahlten Technokraten.
Die Primare. Weitere Amtsdirektoren.
Der auswärtige Pöbel.
Julio Sergio, Juan, John Arne Riise, Burdisso, Cassetti, Pizarro, De Rossi,....
Die Militärkommandanten.
Die Speerspitze der provinziellen Wirtschaft.
Die österreichische Delegation.
Der Quästor.
Seine 40 Jahre Jüngere.
Die Wunderschönsten.
Provinzielle Prominenz.
Weltwichtiges.
Die offizielle Zeremonie beginnt.
Der provinzielle Kriechermarsch.
Hand auf's Herz.
Alles hier glänzt.
Und strahlt.
Hier funktioniert das System.
Von oben herab.
Geschätzte provinzielle Tyrannei.
Ein bewegender Moment.
Nie hätte er damit gerechnet.
Die provinziellen Verhältnisse.
Wo der üble Charaktertyp.
Verbohrtes österreicherisch-provinzielles,
also hinterwäldlerische Heimtücke.
Solch Schönes und Erhabenes.
Der Marsch klingt aus.
Ehrfurchtsvolle Ruhe.
Er.
Der rechtsschaffende Gesetzestreue.
Für seine Verdienste.
Für sich.
Also seiner Eitelkeit.
Also auch für die Provinz.
In der Mitte des Saales.
Hat die Toleranz eine neue Heimat gefunden.
Die Intoleranz.
Die maßlose Intoleranz.
Die Uneinsichtigkeit.
Die eigentliche Brutalität.
Das Blitzlichtgewitter.
Die Presse.
Morgen wird viel über Nächstenliebe in den Zeitungen stehen.
Und nicht über diese Toleranz.
Der Intoleranten.
Aufgereiht auf der einen Seite.
Einige Beamte der provinziellen Digos.
Sonnenbrillen verdecken ihre Visagen.
Reich an Brutalität und Unmenschlichkeit.
Für die Handvoll Reicher und Mächtiger.
Würden sie nicht foltern.
Würden sie nicht morden.
Denn haben es jahrhundertelang getan.
Marionetten.
Noch mehr Marionetten.
Und noch mehr Marionetten.
Der Festakt beginnt.
In der Mitte des Saales der Chef der provinziellen Digos.
Mit einem seiner Lakaien.
Dem Schoßhündchen.
Stolzgeschwellter Brust.
Und ausnahmsweise.
Beide Hände nicht in der Unterhose.
Absolute Stille kehrt in den Saal ein.
Einige Amtsdirektoren verdrehen ihre Augen.
Die jedliche menschliche Regung erstickende debile Arroganz.
Stößt ihren Gaumen-Nasen auf.
Es verzehrt sie nach Unmenschlichkeit.
Im Gewand des Kapital und der Position.
Doch die Zeremonie zwingt ihre Aufmerksamkeit zurück.
Zur Flamme.
Ein sichtlich bewegtes Publikum.
Eine brennende Flamme in der Hand.
Tretet der Chef der provinziellen Digos ihm entgegen.
Die letzten Worte.




Nach 20 Jahren.
Nach den zahllos gescheiterten Versuche einiger Verwirrter einen kritischen Ansatz in der Provinz zu finden.
Nach 20 Jahren Bewahrung des provinziellen Totalitarismus.
Nach 20 Jahren Verweigerung des provinziellen Establishment die elementarsten Menschen- und Bürgerrechte den Bürgern zu garantieren.
Nach 20 Jahren erfolgreichem Vertuschen und Verharmlosen.
Nach 20 Jahren Verdrängung und Ausgrenzung all jener, welche sich dem provinziell-österreichischen; debil faschistisch italienischen widersetzt haben.
Nach 20 Jahren intensivster Bemühungen die Menschen von der neuen Religion namens Materialismus zu überzeugen.
Nach 20 Jahren Belohnung für unverzeihliche Fehler; für Pfusch und Freunderlwirtschaft.
Nach 20 Jahren provinzieller Netzwerke.
Nach 20 Jahren....
Er tretet näher an den Chef der provinziellen Digos heran.
Die Hand des Chef zittert leicht.
Die Flamme der Aufklärung.
La luce della rinascimento.
Aus dem Herzblut kritischer Denker, Dichter, Poeten und Philosophen.
Aus Seelenstücken der Ausgegrenzten und der Verlorenen, krank und kaputt Gemachter.
Der nicht-Funktionierenden, der Kämpfenden und Denkenden.
Der Behinderten, der Versehrten und der Kranken.
All jener, die sich dem Faschismus der provinziellen Behörden widersetzt hatten.
Des provinziellen Establishment.
Aus den Überzeugungen der Gewaltlosen.
Der Kraft und Reinheit der Poesie.
Dem Sanftmut. Der Zärtlichkeit.
Der Tränen Enttäuschter und Zurückgewiesener.
Der Gutmütigkeit der Armen.
Der Aufopferung Ausgelachter und Verspotteter für die Schwachen, die Wehrlosen.
Den Benachteiligten und den zu Tode gebrachten.
Den Gefolterten.
Den gebrochenen Herzen. Den verlorenen Seelen.
Den Sanften.
All jener ihres Herzens Blut dieser Flamme.
Der Liebe.
Der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.
Der Liebe eines Sohnes zu seinem Vater.
Der Liebe eines Menschen.
Eines Menschen.
Der Liebe.
All jener ihres Herzens Blut dieser Flamme.
Und nun.
Er tretet näher heran.
Der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.
Der Liebe eines Sohnes zu seinem Vater.
Der Liebe eines Menschen.
Eines Menschen.
Der Liebe
Er tretet näher heran und bläst die Flamme aus.
Die Flamme der Aufklärung.
Nach kurzem Schweigen.
Jubel bricht aus.
Die Geschäftsbesitzer mit ihren 5 cent.
Die Politiker mit ihren Pfründen.
Die Lokalbesitzer mit ihren Kunden.
Das provinzielle Establishment.
Die Behördenvertreter.
Rasende Jubelszenen im Festsaal, auf dem Hauptplatz.
Deutscher und italienischer Pöbel.
Die Flamme der Aufklärung.
Aufatmen in der Provinz.
Die Handschellen klicken überall in der Provinz.
Aufgeräumt wird.
Ordnung kehrt ein.
Ordentliche Verhältnisse.
Glückselig liegen sich der Chef der Digos und zwei Primare.
Der Landespolitiker.
Er.
In den Armen.
Auch die Verlierer halten sich für Gewinner.
Er.
Der rechtsschaffende Gesetzestreue.
Erträglicher ist nun.
Das Ekelgefühl.
Erloschen ist die Flamme.
Und.
Langsam wird es kalt in der Provinz.








*dieser Text richtet sich gegen jenen Teil der Bewohner dieser Provinz, welche keine Probleme mit Repression, mit Drohungen, mit Spott, mit Beleidigungen haben; welche den italienischen wie deutschen Pöbel bewundern und des zu ihnen stehenden Staatssicherheitsapparat: dieser Text richtet sich also gegen das provinzielle Establishment und nicht gegen das provinzielle Volk; richtet sich gegen den italienischen wie deutschen Pöbel; richtet sich gegen Teile des Sicherheitsapparat; gegen all diese wie Tiere sich verhaltenden Menschen; gegen diese Verrohtheit und Abgestumpftheit der provinziellen Eliten; gegen diese unfähigen Beamten....

martedì, marzo 30, 2010

....abschließende postings....
(nunmehr zeigt es mehr oder weniger wieder alle postings in diesem blog an und daher schreibe ich noch ein paar postings so gott möchte in diesen blog, bevor ich wohl früher oder später endgültig zu einer anderen plattform wechsle....nun ja....ich muss schon sagen der Hass auf meine Person/auf mein Schreiben, der übersteigt selbst mein Vorstellungsvermögen....somit ist es wohl bei allen Optionen sicherlich die Allerbeste einfach weiterzuschreiben....gegen die Verrohtheit, die Abgestumpftheit, das Hinterwäldlerische, das Faschistische, das Nazistische, das Hinterhältige, das Niedrige, das Dumme....also gegen all diese so erfolgreichen Patentrezepte gelungener menschlicher Existenzen (denn als Leben sollte man solch eine gewählte und gesellschaftlich höchst erfolgreiche Existenz wohl nicht bezeichnen) und wegen der Webpage....ja, die kommt schon....vorerst einmal alle daten sichern, ordnen undsoweiter....

....zwei Beobachtungen....

Am 20. Februar 2010 verstarb in Baltimore (USA) der US-amerikanische General und Politiker Alexander Haig.
Haig gehörte wie Cheney, Rumsfeld, Brent Scowcroft, Weinberger, Eagleburger,.... zu den engsten Beratern Richard Nixon (siehe Posting: 20.10.2008) und zog ab Anfang der Siebziger als Stabschef unter Nixon die Fäden im Weissen Haus.
Nachdem Richard Nixon im Laufe des Jahres 1973 als amtierender Präsident der Vereinigten Staates immer mehr an politischen Rückhalt verlor, bis zum erzwungenen Rücktritt am 08. August 1974 wohl ab dem frühen Abend nur noch selten nüchtern anzutreffen war, übernahmen Männer wie Kissinger und Haig im Prinzip das Amt des Präsidenten und führten in dessen Namen die Amtsgeschäfte weiter; was sich dann auch unter dem darauffolgenden Präsidenten Gerald Ford wohl auch nicht groß änderte.

In Erinnerung von diesem US-Politiker Alexander Haig bleibt vor allem seine Aussage vom 30 März 1981; jenem Tag, an welchem der damalige US-Präsident Ronald Reagan bei einem Schußattentat schwer verletzt wurde und der im Weissen Haus weilende Haig als Außenminister die Lage folgendermaßen beurteilte, indem er lautstark von sich gab, dass nunmehr er (also Haig) hier im Weissen Haus der Chef sei.
Den Vizepräsidenten namens George H.W. Bush hatte er in der Hitze der Macht wohl vergessen, dieser weilte während des Attentat im heimatlichen Texas und übernahm dann einige Stunden später, am frühen Abend, die effektive Macht über die USA.
Diese Aussage Haig´s wirkte sich nicht besonders karrierefördernd aus, denn ein Jahr später trat Haig zurück und spielte im engsten Machtzirkel Washington, trotz Versuche eine eigene Präsidentschaftskandidatur aufzustellen, keine allzu große Rolle mehr.

Aber und um zu der getätigten Beobachtung zu kommen; wie hat man eine solche Aussage Haig´s in solch einer Situation zu verstehen und wie konnte es zu solch einer Aussage eines durch und durch militärisch denkenden Haig´s schlußendlich kommen.

Dafür muss man in die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhundert zurückgehen als Ronald Reagan (hat nichts mit McDonals zu tun:-) sich von einigen Vertetern des US-Großkapital dazu breitschlagen ließ, als republikanischer Kandidat für den Gouverneurs-Posten in Kalifornien sich aufstellen zu lassen.
Diese nicht so demokratische Entscheidung, welche sehr viel über die Demokratie und sehr wenig über Pluralismus aussagt, muss angemerkt werden, das bis bis zum heutigen Tag die kolportierten Stimmen nicht versiegen, dass damals, 1967/68 Ronald Reagan von diesen Vertretern des US-Großkapital nicht nur der Gouverneurs-Posten versprochen wurde, denn ihm auch klipp und klar gesagt wurde, dass er nach einigen Jahren als Gouverneur zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden würde, was dann auch 1980 effektiv dann geschah.

Und um zur Beobachtung zu gelangen:
Ich habe im Laufe der vergangenen Jahre eine Vielzahl von Archivaufnahmen von Ronald Reagan mir ansehen können; Dokumentationen über sein Leben; über seinen politischen Aufstieg, über (und mit) seinen Filmrollen und dabei ist mir doch etwas aufgefallen, welches ich im Folgenden darlegen möchte.

Reagan verdiente seine Brötchen vor dem Einstieg in die Politik als mittelmäßiger Darsteller mittelmäßiger Filme, welche mittelmäßigen Erfolg hatten und Ronald Reagan zumindest die Türen der Werbeindustrie öffneten, in welchen sich dieser nicht nur in Großaufnahmen, denn vor allem mit Großverdiensten auszeichnen konnte.
Er war also keine gescheiterte Existenz und von der "John Wayne Profilneurose" zum "John Wayne der internationalen Politik" war es für Ronald Reagan dank der tatkräftigen Unterstützung des US-Großkapital (welches entscheidet und nicht etwa die Wall Street....nein scherz beiseite....lasse ich das mal bleiben) nur ein kleiner Schritt.

Und nunmehr ist mir doch aufgefallen, das ich anhand offiziellen und inoffiziellen Filmmaterial (der Unterschied liegt darin, das offizielles Filmmaterial jenes ist, bei welchen Ronald Reagan öffentliche Auftritte absolvierte und das inoffizielle jenes, wo er gefilmt wurde, ohne dass er dies wohl wusste, bzw. vielleicht auch doch) die doch sehr erschreckende Erkenntnis gefunden habe, das Ronald Reagan schauspielert und zwar die gesamte Zeit; das er nicht einen Schalter in seinem Knopf umdrücken muss, sobald er vor einer Kamera steht, denn das Ronald Reagan den Präsidenten der USA in einer Art Schauspielervorführung darstellt; das er nach außen hin eine blendende Figur abgibt, indem er einfach die erlernten Tricks von der Schauspielkarriere in die aktuelle Tagespolitik überträgt und der Masse den Präsidenten gibt.
Es erscheint mir also und ich bin restlos davon überzeugt; das Ronald Reagan das Präsidentenamt mit all seinen Repräsentationspflichten und wohl auch Repräsentationsrechten als eine weitere Rolle in seinem Schauspiel-Repertoire wahrnimmt.

Und es funktionierte glänzend diese erfolgreichste Rolle seines Lebens; für Entscheidungen, für Kriege, für Wirtschaft (die Reaganomics....also diese Wall Street Apogoleten) gab und gibt es ja Experten und ich bin also der Meinung und dies ist meine Beobachtung, das Ronald Reagan dieses Präsidentenamt wie eine Schauspielerrolle auffüllte, also vielleicht auch genau in jener Art und Weise wie das eigentlich gedacht ist; als eine große Show für die nicht so gut informierte Masse; dazu passen auch die medienwirksamen und in die Geschichte eingegangenen Auftritte, wie jener vor der Berliner Mauer ("tear down this wall"), die Geschichte mit dem "Reich des Bösen" und die "Star Wars" Propagandaluftnummer....

Und das Erschreckenste daran, ist nicht die Tatsache, das Ronald Reagan in der Rolle seines Lebens so gut reüssiert hat; denn das die nachfolgenden politischen Generationen, für welche Ronald Reagan, dank seiner neoliberalen Reagonomics, zweifelsohne ein Vorbild war und ist, das diese genau diesen Stil, diese Idee vor dem Volk (um dieses hinter das Licht zu führen, wo aber auch vorne kein Licht jemals war und ist) nachgeahmt wurde; das sich internationale, nationale Politik zu einem Schauspielwettbewerb entwickelt hatte; das bestimmte Politiker die gesamte politische Realität als eine Show, als ein Theater ansehen, in welcher sie für kurze Zeit die Hauptrolle spielen und sich dabei an Ronald Reagan orientieren, denn wichtig ist nicht die gefälschten Statistiken zu präsentieren; das Volk zu belügen; auf John Wayne der internationalen Politik, denn dabei überzeugend, charmant, freundlich; ja das Aussehen ist wichtiger als die Botschaft und sehr viele Politiker seitdem haben diese Idee, diesen Ansatz von Ronald Reagan, das Amt des Präsidenten als eine Schauspielerrolle zu sehen übernommen.

Man kann geteilter Meinung über Ronald Reagans Präsidentschaft sein, aber mit Sicherheit war es die beste Rolle seines Lebens; Regie führten andere; Bush, Haig; Schulz; Clark; die Wall Street; aber für die Hauptrolle gebührt Ronald Reagan auf jeden Fall ein Oscar auf Lebenszeit und irgendwie, auch wenn ich politisch relativ wenig mit Ronald Reagan wohl teile, finde sogar ich, das er diese Rolle in diesem Film namens Realität meisterlich gemeistert hat und einen bleibenden guten Eindruck bei mir hinterlassen hat.....


Zweite Beobachtung

In den vergangenen 6 Tagen habe ich 60 Sekunden TV gesehen.
Ich schaltete den Fernseher ein und wollte sofort auf die Desktop-Oberfläche des angeschlossenen Laptop´s wechseln, als ich die folgenden 60 Sekunden einen Auschnitt aus einem Film beobachten konnte und zwar folgende Szene:


Ein Arbeiter befindet sich auf einem Feld und gräbt mit einer Schaufel den Boden um.
Einige Sekunden später kommen 2 Männer in Uniform (wohl Offiziere) des Weges geritten und erblicken den Arbeiter mit seiner Schaufel den Erdboden umgrabend.
Die beiden Offiziere, welche in herausgeputzten Uniformen, von oben herab auf den Arbeiter blicken, verspotten diesen, giften diesen an und der Arbeiter blickt doch erschrocken zu diesen beiden Offizieren auf ihren Pferden auf und legt dabei die Schaufel schützend vor seinen Körper.
Mit eher verdutzten Gesichtsausdruck blickt dieser zu den beiden Offizieren, welche diese Aktion, also das der Arbeiter seine Schaufel zum Schutze seines Körpers einsetzt, als Affront wohl gegen ihre Ehre ansehen und einer dieser Offiziere schreit den Arbeiter an die Schaufel fallen zu lassen, mit welcher sich dieser vor diesen beiden Offizieren in defensiver Art und Weise seinen Körper beschützen möchte.

Als der erschrockene Arbeiter nicht reagiert, zieht einer der Offiziere den Degen und spricht dabei mit dem anderen Offizier darüber, das man diesem Arbeiter doch eine Lektion erteilen sollte, da dieser wohl zu wenig Demut vor diesen höhergestellten Offizieren dargeboten hat.

Der Arbeiter wird also bestraft, da dieser was getan hat, ja dann eigentlich schon was; sich verspotten lassen, nicht zu kriechen, um dann dafür getötet zu werden?

In diesem Moment reitet der Gutsherr, Chef des Arbeiter herbei und stößt den Offizier, welcher sich auf seinem Pferd bereits dazu aufmacht den Arbeiter zu töten zur Seite, welcher von seinem Pferd fällt und dieses sogleich wieder besteigt.
Der Gutsherr schreit die beiden Offiziere an, das wenn sie noch einmal den Arbeiter belästigen, dann wird es einen Unfall geben, welchen sie melden werden müssen, denn er wird diese beiden Offiziere betreffen.

Und letztes Bild sieht man wie die beiden Offiziere seelenruhig, als ob nie etwas geschehen wäre, auf ihren Pferden weitertraben.


Genug gesehen.
Auf Desktop-Oberfläche des Laptop umgeschaltet.
Aber.
An dieser Szene, die mir doch immer wieder in den vergangenen Tagen in den Sinn gekommen ist, kann man doch sehr vieles, vor allem Psychologisches und Zwischenmenschliches herauslesen und ich habe auch umgeschaltet, da eine bessere Szene wohl der gesamte Film nicht enthält....aber....
(Es wäre doch sehr ädequat gewesen, man hätte einige beistehende junge Frauen in die Szene eingebaut, welche diese beiden Offiziere ob ihres beeindruckenden Auftreten sofort um den Hals gefallen wären; denn das deren Verhalten grausam und willkürlich ist, wäre wohl einem solchen jungen Weibsbild wohl als allerletztes aufgefallen.
Was für schöne Offiziere hätten sie dahingeschmachtet, als diese ihre Eier vor diesem einfachen Arbeiter zeigten; was für große Männer.....
Das hätte irgendwie noch gefehlt in dieser Szene....schmachtende junge Frauen, welche diese beiden Offiziere ob ihres grausamen, unmenschlichen Verhalten, anhimmeln würden; denn die hätten zumindest bewiesen was für tolle Hechte sie sind und diesem Arbeiter eine Lektion erteilt....aber genug davon)

Ich musste bei dieser Filmsequenz daran denken, wie gut es eigentlich dieser Arbeiter, der nur knapp mit seinem Leben in diesem Akt der Willkür davongekommen ist, eigentlich in dieser fiktiven Szene doch eigentlich hatte.

Denn der Film, so viel konnte ich in der kurzen Sequenz erkennen, spielte irgendwann im 18. Jht., wohl in der französischen Provinz und dieses Verhalten der Offiziere war wohl nicht ungewöhnlich zu jener Zeit.
Aber der eigentliche Punkt....
Dieser einfache Arbeiter musste sich der Willkür der Offiziere (und um es nur so zu schreiben, nicht das die anderen besser wären; Manager, Visionäre, Politiker, Frauen, Männer....) stellen, im 18. Jht. und ich muss mich hier in der Provinz (aber auch in Rom solchermaßen geschehen) mit dem Mittelalter auseinandersetzen.

Wie glücklich sich doch dieser Arbeiter schätzen kann im 18. Jht. gelebt zu haben und nicht wie ich mich mit diesen mitteralterlichen Verhältnissen hier auseinanderzusetzen muss!

Denn im 18. Jht. hatten die Offiziere/Polizisten/Herrschenden nicht mehr alle Riesenschwänze wie im Mittelalter; waren nicht mehr gottgleich angesehen; waren auch schon weniger willkürlich und brutal; denn im 18. Jht. konnten diese Offiziere/Polizisten/Herrschenden vielleicht schon lesen und schreiben; nicht wie jetzt und hier im Mittelalter, wo der Pöbel, der unterste Bodensatz der Gesellschaft mir ständig hineindrücken müssen, was für ein Pöbel, was für ein unterster Bodensatz der Gesellschaft sie doch sind.