lunedì, febbraio 22, 2010

Das Hitzlsperger-Syndrom (z.ü.) *

Natürlich
ist man gegen Intoleranz,
Faschismus und Fremdenfeindlichkeit;
engagiert sich in Wohltätigkeit,
opfert seine wertvolle Zeit
zur Zuschaustellung des eigenen Gutmenschentum;
aber wenn dann
das Scheinwerferlicht erlischt,
die öffentliche Aufmerksamkeit schwindet,
dann zuckt nur kurz mit den Schultern
und unterschreibt plötzlich meinungsfrei
bei den Rechtsextremisten
den Millionenvertrag;
schließlich geht es nicht um Glaubwürdigkeit,
denn um profitable Gewissenslosigkeit.

Natürlich
ist man ein Vorbild,
lebt Werte und Ideale
schattenfrei im Rampenlicht,
zeigt hinterm Panzerglas
Zivilcourage,
weint Tränen der Anteilnahme,
um 2 Sekunden später
wieder als Profi der Indifferenz
groß aufzuspielen;
schließt sich schlußendlich
mit den anderen Prominenten
zur Scheinheiligkeit zusammen,
"ganz rechts" "gegen rechts",
denn tiefer und demütiger
verbeugt sich somit der Pöbel
vor soviel Verlogenheit.

Natürlich
muss frau sich exponieren,
von oben für die Emanzipation für oben;
Gleichberechtigung
bei Hinterhältigkeit und Dummheit,
um luderhaft und schlampenintensiv
als Ikone der Weiblichkeit
harterkämpfte Errungenschaften
im Geschlechterkrampf
für einen Auftrag mehr zu opfern;
den Marktregeln und nicht dem Mann
sich zu unterwerfen,
denn es kann die frau
bekanntlich
keinen Unterschied
zwischen D&G und Faschismus
dann wohl finden.

Natürlich
hat eine Frau
als Kleiderständer im Schlankheitswahn
für die Dummheit zu kämpfen,
zicken- und divenhaft
für die Schwächeren,
vor allem wichtig,
sich abzusetzen,
denn so verkommt
die Hochglanzoptik
zum Spiegelbild der eigenen Eitelkeit,
denn Armut bildet kein anmutiges Motiv
und wo sich somit
der fette Bauchansatz der Tragödien,
der Luxuspelz der großen Dramen
wiederfindet,
hat frau damit keine Probleme,
frau hat nämlich schon genug Probleme
mit ihrem Make-Up.

Natürlich
ist man ein Held,
denn mutig und entschlossen
ergreift Partei für die richtige Sache,
im Kampf Gut gegen Böse,
also Großkapital gegen Großkapital;
schließlich ist Politisches
ja unpolitisch;
richten sich Überzeugungen
nach Verdienstmöglichkeiten
und die Gesinnung
nach der Tagesverfassung;
aber wenigstens die karitative Ader pulsiert;
die Luxusvilla,
wird gleich dem Balkon der Angetrauten
ausgebaut;
beständig daran arbeitend,
die Reste jedlicher Glaubwürdigkeit
in den Lokus des Profit
hinunterzuschwänzen.

Natürlich
ist man eine Integrationsfigur
zwischen Verlogenheit und Charakterlosigkeit,
denn bekanntlich ersetzt der wirtschaftliche Sinn
Vernunft und Unvernunft
und wie jeder Fußballprofi weiß,
ist der Glaube an das Gute im Menschen
auch nur eine Zahl
in der Buchhaltung des Teufels,
aber gleichzeitig
groß
in sinnfreiem Geschwafel
zu schwadronieren;
um Positionen außen rechts,
zum Mainstream
verkommen zu lassen.


*
Zwei Beispiele für das Hitzlsperger-Syndrom:
Der Kleiderständer Naomi Campell arbeitete in den vergangenen 20 Jahren, wenn sie nicht garade Hausangestellte/Flughafenpersonal/.... verprügelte, zugekokst mit Goldkettchen-Zuhälter-Typen herumhurte oder in negativer Weise als komplett Irre in der Öffentlichkeit auffiel, auch als Model.

Bei einem dieser Aufträge lieh sie ihr Gesicht/Körper einer Kampagne gegen Pelz (Anti-Fur); einer Kampagne, bei welcher sogenannte Supermodels in riesigen Anzeige- und Werbekampagnen (wobei die eigentliche Frage bei dieser millionenschweren Kampagne doch wäre, wer diese finanziert?) diese sich der guten Sache widmeten (also in diesem Fall....einem Pelz-Boykott).

Der Kleiderständer lieh also "ihren" guten Namen, also ihren Körper, dieser Werbekampagne mit einem kleinen Text auf den Plakaten/Anzeigetafeln/...., in welcher sich das jeweilige Model erklärte, das Pelz zu tragen unmoralisch, tierunfreundlich usw. usf. wäre, höchst verdammenswert und niemals würde eines dieser Models einen Pelz noch jemals tragen....

Als diese riesige Werbekampagne mit dem Kleiderständer in zig Ländern in wirklich breitem Ausmaß startete; also auf das Volk losgelassen wurde gelang es dem Kleiderständer doch tatsächlich einige Tage später beim Verlassen eines Luxusrestaurant in einem....ja man glaubt es ja kaum....Pelzmantel fotografiert zu werden und in den darauffolgenden Tagen noch mehrmals.
Nur soviel zur Glaubwürdigkeit der Modebranche.

2.Beispiel
Thomas Hitzlsperger (ein Fußballspieler) engagiert sich in Deutschland in mehreren Initiativen gegen Rechtsextremismus; fördert Vereine zur Gewaltprävention, schreibt in Zeitungen gegen Fremdenhass und Fremdenfeindlichkeit, stellt sich auf die "gute Seite"; diskutiert mit anderen Prominenten (damit dann wohl die Ahnungslosigkeit siegt) das Problem Rechtsextremismus und steht somit im Brennpunkt der Öffentlichkeit als Kämpfer gegen Vorurteile und Rechtsextremismus.
Seiner Karriere auf dem Fußballfeld hat dieses Engagment weder genutzt noch geschadet, denn als "Gutmensch" stellt sich Thomas Hitzlsperger gerne zwischen den anderen Ikonen der Gesellschaft, welche bei Kaviar und Champagner das Volk zur Mäßigung im Umgang mit den Schwächsten aufrufen.
So weit so gut, hätte dieser Thomas Hitzlsperger nicht vor einigen Wochen seinen Wechsel vom Vfb Stuttgart zu Lazio Rom bekannt gegeben.
Darüber wurde dann dieser Thomas Hitzlsberger von einigen Journalisten befragt, wie er sein Engagment gegen Rechtsradikalismus mit seinem Wechsel (unter mehreren Optionen) zum wohl rechtsradikalsten Fußballclub in der 1.italienischen Liga, also Lazio Rom, rechtfertigen könne und diese antwortete, für einen Fußballer wohl nicht wirklich überraschend, damit, das er dortin gehe um Fußball zu spielen und sich dann dort vor Ort sein eigenes Bild von der Situation machen möchte; also in klareren, kürzeren und besseren Worten ausgedrückt:
ich habe keinen Charakter, denn es geht mir um das Geld.

Wenn dann Hitzlsperger vor den Lazio-Fans spielt, etwa die 10.000 Mann umfassenden Irriducibili (wobei ja sehr interessant zu wissen wäre, wie viele dieser rechtsextremen irriducibili bei der italienischen Polizei/dem italienischen Militär arbeiten), wird er dann auch noch seine Sprüche über Rechtsextremismus klopfen oder schön artig und folgsam, gleich dem verblödesten Schaf in einer Schafsherde seinen Mund brav halten und mit der Masse mitziehen....

Ich denke mir mit diesen beiden Beispielen ist der Begriff Hitzlsperger-Syndrom doch weithin verständlich erklärt; das nämlich Charakter/Intelligenz/Integrität von einigen Geldscheinen aufgefressen werden und das Tragische an diesem Hitzlsperger-Syndrom ist doch die Tatsache, das sich Charakterlosigkeit; Schlampenhaftigkeit in diesem System namens degenerierter Neoliberaler-Turbo-Kapitalismus auch noch auszahlen....finanziell, persönlich, karrieretechnisch, usw. usf.....