mercoledì, ottobre 22, 2008

...egal....
Surrealistische Begegnungen (II)
(I....05.11.07)

....die Nacht, in welcher ich Alessia M. einsperrte....

Kurz vor der Arbeit eile ich im Anzug noch zum neapolitanischen Pizzabäcker (Kurzbeschreibung: seit etwa einem Jahrzehnt in der Gegend arbeitend, zwei erwachsene Söhne in Napoli, welchen er jeweils eine Eigentumswohnung in Napoli gekauft hatte und ihnen danach gesagt hat, jetzt müssten sie selber schauen wie sie weiterkommen; von der Frau getrennt lebend, kein Kontakt zu seiner Familie, Experte beim Pizza-Machen (wie auch nicht als Neapolitaner); er ist der Meinung schon alles hinter sich zu haben und somit ist ihm auch alles egal; einziges Problem: beschwert sich immer, dass er so wenig Pizzas machen muss, sehr angenehmer Mensch, von den anderen Angestellten angefeindet) und lasse mir, wie jeden Tag, von diesem, eine Margerita machen, ein Meisterwerk von Pizza, esse diese, eile bei den Köchen (Kurzbeschreibung: einziges Problem: ist wirklich ein harter Job)vorbei; komme zu der Rezeption und die Chefsekretärin (Kurzbeschreibung: ist selbst reich, in loser Partnerschaft lebend, gute Kontakte nach Sardinien, reich und arbeitet trotzdem jede Saison; beschwert sich unablässig, hat schlechte Meinung über vieles; ist Herz und Seele des Unternehmen, hält alles am Laufen: einziges Problem: obwohl es dafür wirklich keinen Grund gibt, mag sie mich sehr und hält auch zu mir....sehr seltsam....wirklich sehr seltsam) ist noch anwesend, schimpft wie immer über die Gäste....jenes Zimmer und jener Gast und bei diesem Gast, soll ich jenes sagen und bei diesem jenes, falls diese noch auftauchen sollten....der Chef (einziges Problem: ein guter Mensch in einer schlechten Welt) ist nicht anwesend ....die Chefsekretärin geht ab, ich übernehme; der Verantwortliche von der linken Seite (Kurzbeschreibung: sehr ruhig, sehr ausgeglichen, irgendwie seine Finger in irgendwelchen Angelegenheiten verwahrend; versucht seine Familie/seine Freundin(inen) aus Rumänien nach Italien zu bringen, helfe ihm bei dieser Angelegenheit: einziges Problem: schwierig zu durchblicken, seine Ahnung sagt ihm, dass ich Probleme habe, was schlecht für ihn ist, da er auch Probleme hat) kommt zu mir, wortkarg wie immer, hallo, hallo....der Verantwortliche der linken Seite geht ab und ich bleibe zurück....einige Gäste sitzen noch bei der Bar an der rechten Seite; das Restaurant schließt, der Sommelier (Kurzbeschreibung: bringt mir immer Mikrokekse aus der Gourmetabteilung....deshalb no comment....einziges Problem: so wie die meisten Sommelier`s ein Alkoholiker) kommt belustigt herbei und rückt zum wiederholten Mal einfach nicht mit dem Geheimnis des guten Weines heraus ....geht ab....der Verantwortliche der rechten Seite kommt auf mich zu, wir sprechen, sein einziger Ratschlag ist, wie gestern und morgen, der Gleiche....alles dreht sich um die Professionalität....der Verantwortliche der rechten Seite(Kurzbeschreibung: Kroate, seit mehr einem Jahrzehnt in der Gegend arbeitend, fährt jeden Tag nach der Arbeit um circa 24 Uhr, 60 Kilometer zu seiner Familie, hat 2 Kinder, Probleme in der Ehe, wirkt ausgeglichen und ruhig.....einziges Problem: ist tot....folgende Geschichte hat sich bei ihm, mit dem ich wirklich gut auskam und ihn fast schon mochte, zugetragen....sein Bruder fuhr vor ein, zwei Jahren in Kroatien mit einem Mini-Bus einige Touristen in der Gegend herum, verunglückte mit dem Bus und wurde dabei mit den Touristen getötet, stürzte, soweit ich weiß, eine Brücke hinunter....sein Bruder, mein Arbeitskollege, reiste zum Begräbnis nach Kroatien und wieder zurück, kam nicht über den Tod seines Bruder hinweg, ließ Frau und Kinder zurück, fuhr nach Kroatien, fuhr zu jener Brücke, stieg aus seinem PKW und sprang die Brücke hinunter....am gleichen Ort, wo einige Monate zuvor sein Bruder ums Leben gekommen war....beschissenes Leben).....wir unterhalten uns wie jeden Abend und seine Ernsthaftigkeit konkurriert mit seiner Professionalität; er erklärt mir zum 20.Mal den Unterschied zwischen einem guten und schlechten Kellner....er harrt bei mir aus und wartet, dass die letzten Gäste die Bar verlassen.....er geht ab.....etwa 10 Minuten später blicke ich zu der Bar und erblicke niemanden mehr, verschließe die Eingangstür elektronisch und gehe, in der Gewissheit mich wiegend, dass niemand mehr anwesend ist, meinen Kontrollgang, kontrolliere und schließe alle Tür ab, als nach einigen Minuten der Kellner, der Kroate, zu mir eilt und mir sagt, dass sich noch zwei Gäste im Hotel befinden und dieses verlassen möchten....ich eile mit ihm zurück und der Kellner bleibt zurück und ich eile zu den zwei verbliebenen Gästen (welche nur Gäste von Hausgästen waren), welche vor der Rezeption warten, waren kurz auf einem Zimmer; ich erkenne den einen Gast; Alessia M.; denke mir, vielleicht gibt es einen verächlichten Blick, aber nein, keinen verächtlichen Blick, bin nur Luft, ein Hindernis in Raum und Zeit, dass keinen Blick wert ist, öffne die elektronisch gesicherte Tür und entschuldige mich nochmals und die beiden Gäste verlassen das Unternehmen....