Pessimisten sind Optimisten mit mehr Erfahrung.
»Zehn Deutsche«, sagte Heiner Müller, »sind dümmer als fünf Deutsche.«
Was genau macht eigentlich Europa?“, wurde die prominente Kandidatin für das Europäische Parlament gefragt, und ihre Antwort lautete ungefähr, Europa befasse sich eben „mit dem, wozu es beauftragt wird, und ... also, es befasst sich eben mit dem, wozu es beauftragt wird, und zwar eben mit den Personen, die man eben beauftragt, sich damit zu befassen, also, äh, uns, sozusagen.“
Spätestens nach dieser Erläuterung über Sinn und Zweck des Europäischen Parlaments stellt man sich in Frankreich die Frage, ob die noch amtierende Justizministerin Rachida Dati in Brüssel besonders gut aufgehoben sein wird.
"Von den 10.000 Antifaschisten, die es in Nazi-Deutschland gegeben haben mag, lebten acht Millionen in der DDR." (Jurek Becker)
Eine "Konsumdiktatur" hat der Schriftsteller und Regisseur Pier Paolo Pasolini den Italienern schon in den 70er-Jahren prophezeit, gründend auf medialer Verdummung und Vergnügungssucht.
Den Karrieren der AS-Rom-Spieler in der Nationalelf, Daniele De Rossi und Alberto Aquilani, haben ihre Rechtsaußen-Ausleger bislang auch nicht geschadet.
Verwunderlich ist es nicht, dass der Intellektuelle immer mal wieder in der Geschichte zum Schweigen gebracht wird, wie Ortega sagt. Denn »der Andere«, »der ganz Andere«, der Nichtintellektuelle, ist sein beständiger, ihm zahlenmäßig immerzu überlegener Feind. Der Andere »lebt in einer Welt, deren Dinge ein für alle Male sind, was sie zu sein scheinen«.
So untüchtig er scheint – er wird nicht aussterben. Der Intellektuelle wird untertauchen wie der Taucher in die Tiefe, er wird Internetrandzonen bewohnen, Foren, die nur von seinesgleichen aufgesucht werden. Wie ja auch die Bullenzüchter der Welt sich heute in geschlossenen Zirkeln austauschen oder die Hebammen über ihr Wirken. Jedoch als der, der er bislang war, Störenfried des Konsenses, Vermittler von Wissensbeständen, Korrektiv des Staats, wird er verschwinden. Seine Spur ist eine, die bald schon Wellen glätten.
Und nun erleben Sie vielleicht auch noch das: das Ende des Kapitalismus.
Nein, ich glaube nicht, dass ich dieses Ende, über das ich mich freuen würde, noch erlebe. Als Historiker weiß ich aber, dass es keine Dauerlösungen gibt. Auch der Kapitalismus, egal, wie zäh er ist und wie sehr er auch in den Köpfen der Menschen als etwas Unabänderliches erscheint, er wird verschwinden, früher oder später.
Wir haben diese Krise, weil wir Geld ausgegeben haben, das wir nicht hatten. Und nun bekämpfen wir sie, indem wir noch mehr Geld ausgeben, das wir nicht haben.“ Wie soll das gehen? (Clint Eastwood)
Wenn sich David Bowie oder Gwyneth Paltrow mit aufgemalten "Stammeszeichen" im Gesicht unter dem Motto "I am African" fotografieren lassen, und das Ganze als Kampagne zur Rettung von Kindern in Afrika verkauft wird, dann ist das eben keine Form der Aufklärung, sondern der Rassismus der Gutmenschen. In diesem Fall der echt coolen Gutmenschen.
Als seine Tochter zwölf war, hat er bereits versucht, sie ans Fernsehen – den Disney Channel – zu verkaufen, was ihm nicht gelang. Zwei Jahre später hatte Disney nichts mehr dagegen. Mit 14 war Miley alt genug, um Geld zu machen.
Wenn heute in Lecce die italienische Fußballnationalmannschaft auf Montenegro trifft, sind mit Sicherheit Rechtsradikale im Stadion. Zum einen auf dem Platz: Der römische Mittelfeldmann Daniele de Rossi gilt als Unterstützer der Bewegung. Aber auch auf den Rängen hat die rechte Splitterpartei in den letzten Jahren Fuß gefasst.
Filme sind zur Unterhaltung da, Botschaften sollten über Western Union laufen.
Samuel Goldwyn
Perché? Non è legittimo?
«Vede, nella Grande Bugia ho raccontato la storia di una ragazza che da bambina girava per le vie di Poggio Renatico, il suo paese, con gli occhi sempre bassi».
Per la vergogna?
«No. Era figlia di un fascista, ma non se ne vergognava. Però le vie erano tappezzate di scritte su suo papà, Giovanni Gardini. Dicevano: "A morte Gardini!"».
E chi era Gardini?
«Un amico di Italo Balbo: con la Rsi divenne Podestà di San Donà di Piave. Dopo l’8 settembre fuggì per salvare la pelle. Per fortuna ci riuscì».
Perché me lo racconta?
«La bambina si chiamava Gardenia, ed era destinata a diventare madre di un bimbo. Di Dario. Cioè Franceschini.
„Nichts ist so geschehen, aber alles ist wahr.“
Francis Ford Coppola
L’italiano corre sempre in soccorso del vincitore.
Ennio Flaiano
Vorehelicher Sex! Im Hause Palin! Levi ist bei den Palins längst in Ungnade gefallen, hat er doch das grandiose Potemkinsche Dorf der süssen Teenie-Liebe, mit der die republikanischen Agitprop-Meister den Wahlkampf verzuckerten, zum Einsturz gebracht. Oder war es Bristol, die ihm den Laufpass gab?
Nun herrscht das Diktat der Mehrheit ausgerechnet im Mantel des Demokratiezugewinns: Breite Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs sei egalitär, ergo sei sie demokratisch. Wer so argumentiert, übt Verrat am formalistischen Kern der Demokratie: Er hat weder die Übertragung von Souveränität auf Vertreter im Blick noch robuste Institutionen, die Partizipation strukturieren und begrenzen. Vielmehr wird das Mehrheitsprinzip nach marktwirtschaftlichem Vorbild geltend gemacht. Es hat sich auf vormals von der Marktlogik geschützte Bereiche wie Wissenschaft, Kunst und Bildung ausgedehnt, die wie feudale, auszumerzende Restbestände traktiert werden.
Worauf muss man achtgeben in einer Demokratie?
Eine Demokratie darf nie zur Diktatur der Mehrheit werden, und es ist enorm wichtig, dass sie immer eine liberale Demokratie bleibt. Dafür müssen wir einen tiefen Glauben an unser eigenes Wertesystem haben, sonst gehen wir unter. Bildung, Schule ab dem fünften Lebensjahr, exzellente Ganztagsschulen für alle, das gehört zu den Voraussetzungen, und leider klammern Mitteleuropas Schulsysteme immer noch am veralteten Klassensystem. Doch für die chancengleiche Teilhabe an der Demokratie sind Werte und gute Bildung vorrangig. Sie schützen vor totalisierenden Ideologien wie Rassentheorien, Klassentheorien oder dem jetzt gefährlicher werdenden Islamismus. Demokratie muss jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr neu hergestellt werden. Mit jeder Generation muss sie sich neu konstituieren.
Die technischen Veränderungen, die sich vor unseren Augen vollziehen, werden in einem Menschenalter die Welt komplett verändern, sagt Singer und vergleicht die Auswirkungen mit der Erfindung des Buchdrucks: "Er hat die Alphabetisierung der Massen ermöglicht, die Vorherrschaft der katholischen Kirche beendet und letztlich Reformation eingeleitet - aber er hat auch zum Dreißigjährigen Krieg beigetragen. Er hat zur modernen Demokratie beigetragen und den Massenmarkt für Zeitschriften möglich gemacht - zu dem Wissenschaftsmagazine ebenso gehören wie Zeitschriften mit Nacktbildern."
Sie meinen das Überleben?
(Lacht) Das auch. In einem absolutistischen Staat riskiert der Künstler sein Leben, das hemmt ihn und führt automatisch zur Selbstzensur. Oder er geht Kompromisse ein, was wiederum für die Satire tödlich ist. Shakespeare hat an einem gewissen Moment plötzlich aufgehört, bittersatirische Texte zu schreiben. Das war, im Hinblick auf seine Gesundheit, sicher ein weiser Entscheid, zumal er sich sowieso nicht mehr frei äussern konnte. Nur in der Demokratie kann sich die Satire wirklich frei entfalten.
Gerade in Bezug auf die Krone hat sich Shakespeare doch nie zurückgehalten?
Für die späte Phase seines Schaffens gilt das nicht mehr, spätestens mit «Mass für Mass», in dem er unter anderem die Standesehre und somit direkt den König aufs Korn nimmt, hat er die Grenze des damals Tolerierbaren erreicht – und vielleicht sogar überschritten. Man hat sich nie gefragt, wieso Shakespeare danach keine Satire mehr geschrieben hat. Bis zu seinem Tod im Frühjahr 1616 hat er die Finger davon gelassen.
Die Bevölkerung verlässt sich nicht mehr auf soziale Organisationsformen in Gestalt von Familie, Freunden; Nachbarn, Älteren und Kindern, sondern bedient sich des Marktes nicht nur für Nahrung und Wohnung, sondern auch für Erholung, Unterhaltung, Sicherheit, für die Betreuung der Jungen, der Alten, der Kranken. Bald werden nicht nur die Material- und Dienstleistungsbedürfnisse der Gesellschaft durch den Markt bestimmt sein, sondern auch alle emotionalen Erscheinungsformen des Lebenszyklus. (Harry Braverman)
....last but not least....