mercoledì, maggio 12, 2010

z.ue.

Die heutige Welt ist solchermassen, dass jedlicher Aspekt dem kommerziellen/wirtschaftlichen/monetaeren Aspekt untergeordnet wird.
Die Wirtschaft dominiert jedlichen Lebensbereich, entscheidet ueber das Schicksal der Menschen, bestimmt deren Leben, was gekauft, gebraucht, gewollt wird; welche Ideale die Menschen hernachstreben; was Schoenheit ist und definiert somit das Denken und Handeln der Menschen.
Tagtaeglich posaunen nicht nur die Massenmedien das Hohelied auf den Kapitalismus und deren Vertreter; die Vorteile, der persoenliche Gewinn, die langfristigen Erfolge und die erreichten Ziele, in die Welt hinaus, denn es gilt allen Medien von TV bis zu den Tageszeitungen als common sense, auch deren Schreiben, vor allem auf jene zu konzentrieren, welche in der Wirtschaftswelt reuessieren; sich profilieren und somit auch im gesellschaftlichen Bereich Erfolge feiern.
Die Business Class ist jene die zaehlt, entscheidet und somit bestimmt; nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, denn auch im politischen und kulturellen Bereich; die Wirtschaft waehlt fuer das Volk eine Regierung; die Wirtschaft waehlt fuer das Volk die kulturellen Vorlieben; die Wirtschaft sorgt mittels Dauerbeschallung durch Werbung fuer das richtige Konsumverhalten; die Wirtschaft entwickelt Raumfaehren und entsorgt Millionen von Menschen in das soziale Hinterstuebchen.
Da mann/frau tagtaeglich 24h lang; ganzjaehrlich von all den Vorteilen des Business ueberzeugt wird; von den Elitemedien bis hin zum Massenmedium TV; Ertragsmoeglichkeiten und Aktienrendite wichtiger sind als beinahe jedes andere Anliegen/Thema und all dies andauernd im positivsten Licht dargestellt wird; die Globalisierung, die Arbeitgeber, der technische Fortschritt; die Start-Ups, die Vernetzung; usw. usf.; moechte ich doch in diesem heutigen Posting einen kleinen Kritikpunkt an dieser an sich selbst berauschten; sich euphorisch in ihrer Macht sich gebaerenden Business Class anbringen.
Bevor ich zu diesem Kritikpunkt gelange, moechte auch ich betonen, dass das Business Class durchwegs kleine Erfolge in vielen Punkten erreicht haben: die Umweltverschmutzung auf absurd hohe Levels zu bringen; eine Dienstleistungsgesellschaft, wo es fuer jeden zwanzigsten zu einem Arbeitsplatz gerreicht, an welchem man nicht am 1. Arbeitstag seine Wuerde und jedliche Hoffnung verliert; ein Luxussegment fuer 3% der Weltbevoelkerung, welches wichtiger und profitabler und "schoener" ist, als alle anderen Segmente fuer die restlichen 97%; aber auch den Lebensstandart von Millionen/Milliarden Menschen gehoben zu haben; Informationen freier zugaenglich gemacht zu haben; Standarts im Rechts- und Strafwesen eingefuehrt zu haben; Standarts im Menschlichen-Umgang und letzten Endes doch auch viel fuer eine zivilisatorische Errungenschaften erbracht zu haben.
Bevor ich zum eigentlichen Kritikpunkt gelange, moechte ich noch kurz anmerken, dass jedlichen Aspekt auf das Wirtschaftliche zu beziehen, wie dies mittlerweile beinahe alle Politiker weltweit, abhaengig von der Gunst der Wirtschaft, machen; doch eher ein Armutszeugnis ueber die wahren Machtverhaeltnisse auf dieser Welt sind, welche sich nicht nur auf die Wirtschaft reduzieren, denn komplexer und augepraegter sind, als dies wohl auch die Wirtschaft in ihrer zwar unglaublichen, aber doch nicht so grossen Macht, dann glaubt zu sein.
Dem Volk wird ein billiger Populismus verkauft, welcher sich auf Arbeitsplaetze, Arbeitsplaetze, Arbeitsplaetze reduziert; Wirtschaftsthemen bestimmen den politischen Alltag; die Wahlkaempfe und doch ist es letzen Endes doch etwas komplexer, bestimmt nicht allein die wirtschaftliche Agenda den Alltag; die politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse, denn kommen auch andere Faktoren in die Entscheidungsfindung.
Wenn z.B. ein Politiker wie Lee Kan Yew von westlichen Politikern (den letzten 2-3 US-Praesidenten z.B.) als Vorbild dient; welcher seinen Stadtstaat, waehrend seiner ueber 40-jaehrig andauernden Herrschaft (wohl bis heute) wirtschaftlich topfit gemacht hat (von 400 Dollar pro Kopf Einkommen jaehrlich auf 40.000 Dollar pro Kopf Einkommen jaehrlich; von 1959 bis 1990) und ein solcher Politiker, den westlichen Politiker als Berater beiseite steht; diese beraet; sein Rat von westlichen Spitzenpolitikern gesucht wird; so ist dies ein beunruhigendes Anzeichen dafuer, das jene Politiker ihre Agenda auf das Wirtschaftliche reduzieren, nur deren positive Effekte sehen und nicht das autoritaere System, welches hinter einem solchen wirtschaftlichen Erfolg sich verbirgt, nicht das Totalitare eines singapurischen Stadtstaates, wo einen Kaugummi wegzuwerfen, mit einem Jahr Gefaengnis und mehr bestraft wird; es ist ein naiver Glaube westlicher Politiker (allen voran der USA), dass man wirtschaftlichen Erfolg mit massiver autoritaerer Politik verbessern koennte (wie dies im Strafrechtssystem der USA in den vergangenen 20 Jahren geschehen ist, welches sich sehr und wohl zum Teil durch den Rat von Lee Kan Yew dem singapurischen Beispiel angenaehrt hat); grosse Teile des Subproletariat einfach in das Gefaengnis sperrt; deutsche Politiker wie Sarrazin Teile der Bevoelkerung fuer ueberfluessig erklaert; denn alle in diesem wirtschaftlichen Gedanken vereint, dass sich alle Aspekte des Lebens auf die Wirtschaft reduzieren.

Aber ich schweife ab....

Der Kritikpunkt:

Mein Problem mit dieser allmaechtig, alles enscheidenden, alles bestimmenden, alles durchdringenden Wirtschaft ist jenes, dass es dabei trotz all der aufgezaehlten positiven Aspekte, mir ein negativer Aspekt besonders aufgefallen ist.
Jener negativer Aspekt ist die Nivellierung.
Die Wirtschaft, allen voran der seit den 90-er Jahren wuetende wirtschaftliche Neoliberalismus, sorgen nicht fuer eine Differenzierung der Lebensmoeglichkeiten; fuer eine komplexere, demokratischere und offenere Welt; denn reduziert; begrenzt und zaeunt ein; nicht nur die Privatgrundstuecke; nicht nur die Villenvierteln; denn vor allem die Fantasie, das Vorstellungsvermoegen, das Denken und das Fuehlen, welches sich ja bei sehr, sehr vielen, nach den vorgelebten Rollenmodellen aus Film, Werbung und Fernsehen richtet.
Diese Nivellierung findet dadurch statt, das sich die Menschen gleich kleiden, die gleichen Wuensche haben; das gleiche essen, das Gleiche wollen; die gleichen Ziele haben; den gleichen geistigen Horizont und dass nur jene dann erfolgreich sind, sich aus prekaeren Verhaeltnissen befreien koennen; nur jene, welche sich dieser wirtschaftlich vorgegebenen Nivellierung sich anpassen und folgen, haben in solch einer von der Wirtschaft bestimmten Welt ueberhaupt die Moeglichkeit, die Chance.
Diese Nivellierung wird mit einer unvorstellbaren Intoleranz durchgefuehrt, welcher sich alle beinahe automatisch zu beugen haben; waehrend gleichzeitig in den vergangenen Jahren nicht nur die Zeitungen sterben (widersetzen sich der Nivellierung); die Buchverlagslandschaft stirbt (z.B. am 30. Juni 2010 schliesst der schweizerische Verlag Ammann; einer von Dutzenden, die in den vergangenen Jahren zugesperrt haben); die freie Presse stirbt und wird durch ein debiles TV-Programm ersetzt; die Moeglichkeiten fuer freie, kritische Menschen, fuer alternative Ideen werden begrenzt und eingeschraenkt.
Es stirbt durch diese Nivellierung also nicht nur die freie Presse; alternative Ideen, die Buchverlagslandschaft; denn die Demokratie, welche durch eine autoritaere, wirtschaftsliberale (wohlgemerkt wirtschaftsliberal, nicht buergerrechte/menschenrechte-liberal); die Masse mit debilen TV-Programm ablenkende Wirtschaftokrie ersetzt.
Dieser Nivellierung sich zu widersetzen wird heute beinahe als ein Verbrechen angesehen; als ein Delikt wider der Vernunft, des Verstandes, des Gefuehl, der Realitaet dort draussen in der Welt.
Man wird als ein Aussaetziger angesehen, als ein Verrueckter, als ein Irrer, als einer der in das Gefaengnis oder in die Psychatrie gehoert....da man nicht die gleiche Kleidung, den gleichen Gedanken, das gleiche Ziel hat; da man sich dem einzigen Bestreben dieser Leute, also jenem nach Profit, widersetzt.

Und um dieses Posting abzuschliessen:
Vielleicht ist die Intoleranz, der Hass gegen meine Person dermassen gross, da ich mich nicht nur dieser Nivellierung widersetze, denn mein einziges Vergehen besteht ja darin, dass ich eine eigene Meinung habe (wenn ich 100.000 Menschen umgebracht haette, waere und das ist wirklich solchermassen, der Hass und die Intoleranz gegen meine Person mit Sicherheit geringer) und in solch einer nivellierten Welt, in welcher die Wirtschaft bestimmt (eine 50:50 Angelegenheit zwischen Guten und Boesem), in welcher der Profit zaehlt, die Rendite und alle ueber 40 nur noch in Geldscheinen denken; in solch einer Welt bin ich nicht nur eine Ausnahme, denn ein Feind.
Wenn dann wie in der Provinz jemand dieses tolle Geschaefte- und ProfitMachen auch noch stoert, einen volkswirtschaftlichen Schaden erzeugt; seine Meinung gegen jene aller die entscheiden beibehaelt und sich damit am Ende vielleicht auch noch durchsetzt, zum Entsetzen all dieser hochheiligen Wirtschaftsbosse; dann ist dies nicht nur ein Anzeichen, dass nicht nur der wirtschaftliche Aspekt zaehlt (und dabei geht es nicht um den anderen Aspekt, jenen der Sicherheit), denn nicht nur dieser Lee Kuan Yew Gedanke des Moeglichst-Viel-Geld fuer alle mit autoritaerem Straf- und Staatswesen a la Singapur.
Denn in solch einer Welt....


Gebe es solche Menschen wie mich gar nicht mehr....