martedì, luglio 31, 2007

Vorwort:

Titel: Die Suppe

Geschrieben: August 2006

Einige logische Fehler....und zu .....überarbeiten....

Toni(T.) Freund von Rocco, arbeitslos
Rocco (R.) Bruder von Abel, arbeitslos
Mathilda (M.) Freundin von Laura
Abel (A.) Bruder von Toni, Unternehmer
Sven (S.) Polizist
Stella (S.) Schwester von Mathilda, Ex-Freundin von Wolf
Der Wirt (Wi.) Chef des Lokal
Laura (L.) Freundin von Abel und Wolf
Wolf (W.) Freund von Laura, Arzt, Ex-Freund von Stella
1.
Mathilda (M.) Abel (A.) Laura (L.) Rocco (R.)
Toni (T.)
In der Wohnung von Abel und Laura.
Laura und Mathilda sitzen an einem Tisch, vor ihnen eine Whiskey-Flasche und zwei Gläser.
L.: Woher nimmst du die Kraft?
M.: Ich bin schwach, nicht stark
L.: Stark scheint doch nur das Unglück zu machen
M.: Und immer verzweifelnder das Glück suchend
L.: Das man nicht finden wird
M.: Wohl nicht
L.: Glück, Glück, welch absurdes Wort
M.: Eine Erfindung der Einfalllosen ist das Glück, desto weniger man versteht, um so glücklicher ist man
L.: Meinen Grad an Unglück bemessend müsste ich dann sehr stark sein,
M.: Des einen Glück ist des nächsten Unglück und des Nächsten Glück
L.: Der Menschen ewiges Schicksal
M.: Das Geheimnis zum Glück und Unglücklichsein hat sich in den Entscheidungen schlafen gelegt
L.: Lassen wir es weiterschlafen
M.: Tief und fest
L.: Leben, leben, lieben….dass heißt mit seinen Erwartungen und Hoffnungen zu handeln und am Ende ist man tot
M.: Leben heißt enttäuscht zu werden
L.: Dann habe ich den richtigen Mann dazu
M.: Wenn man groß geworden ist, hilft am ehesten sich kleinzumachen
L.: Sich gegenseitig erniedrigend
M.: So schlimm mit Abel
L.: Schlimmer
M.: Und?
L.: Was?
M.: Du weißt schon
L.: Er denkt jeden Moment an seine Arbeit, was muss er tun, damit dass und jenes besser funktioniert, aber das etwas zwischen uns beiden schon seit langem nicht mehr funktioniert, dafür ist er wohl zu kalt
M.: Das kann nicht alles sein?
L.: Sein Verhalten führt zu einer zunehmenden Entfremdung, die ich nicht wünsche
M.: Und doch reagierst du?
L.: Mir bleibt nichts anderes mehr übrig
M.: Er liebt dich nicht mehr?
L.: Wenn er mich denn jemals geliebt hat
M.: Und trotzdem?
L.: Ja trotzdem, jemand muss sich um mich kümmern
M.: Leben und lachen
L.: Trauriger lachen als jetzt?
M.: Mit Tränen in den Augen
L.: Die zu verdrängten Augenblicken verdampfen
M.: In der Hitze des Augenblickes
L.: Zuerst die Lust und dann der Humor
M.: Bevor uns die Schönheit verblüht, reift uns die Resignation zur schönsten Gedankenblume
L.: Und verdorrt mit dem Sein
M.: Aber alles in allem
L.: Sollte man sich nicht nur beschweren
M.: Sonst wird es noch schwerer
L.: Dem Tode sich beständig nähernd
M.: Um so früher du stirbst, um so länger bist du dann tot
L.: Dieser Satz ist genau so sinnvoll wie mein Leben
M.: Und meines
L.:: Noch ein Drink?
M.: Gerne
Laura schenkt Beiden nach.
M.: Rocco bringt Toni mit zum Abendmahl
L.: Ein Suppenkaspar und Pausenclown
M.: Wenigstens nicht trauriger als wir
L.: Mit den Suppen vor sich
M.: In der ersten Morgenstunde
L.: Bleibt nur die Frage welche
M.: Eine aus der Wundertüte
M.: Im Zauberkessel zubereitet
L.: Von knochriger Hexenhand gerührt
M.: Nur mit goldenem Löffel zu verspeisen
L.: Und von zarter Mädchenhand gereicht
M.: Er wird es wohl niemals verstehen
L.: Vielleicht ist es ihm egal geworden
M.: Ach Toni
L.: Hoffen wir, dass ihm niemand die Suppe versalzt
M.: Bis jetzt noch nicht
L.: Er sollte sich und sein Verhalten zu verstehen versuchen
M.: Und nicht die Welt
L.: Von der er sich abgewendet hat
M.: Nicht zum ersten Mal
L.: Wenn mir dass nur auch gelingen könnte
M.: Vielleicht wendet sich diese von dir ab
L.: Nur die Hoffnung nicht verlieren
M.: Verloren darauf warten
L.: Im ständigen Bejahen, all dessen was man verneinen möchte
M.: Das normale Leben also
L.: Genau
M.: Die Suppe?
L.: Ich blicke danach
Laura verlässt den Raum und Abel betritt den Raum.
A.: Hallo Mathilda
M.: Hallo Abel
A.: Laura?
M.: Bei der Suppe
A.: Toni kommt?
M.: Ja, wie war dein Tag? (Laura betritt den Raum, während Abel spricht.)
A.: Die Sekretärin verschläft, der Postbote kommt nicht, das Netzwerk funktioniert nur wann es will, der Techniker ist in Urlaub und der Großkunde treibt mich in den Wahnsinn
L.: Ein normaler Arbeitstag also?
A.: Wenigstens du verstehst mich
L.: Genau so gut wie mich
A.: Habt ihr euch schon mit den Worten aufgegessen oder gibt es noch etwas für einen knurrenden Magen
L.: Dein Charme war schon mal besser
A.: Leider macht mich dieser nicht so satt, wie etwa deine Zuneigung
L.: Genau, sonst wäre ich möglicherweise wohl verhungert
A.: Dann wären wir schon zu zweit oder Mathilda?
M.: Wohl zu dritt
A.: Ein schreckliches Trio also
M.: Toni und Rocco?
A.: Die kommen immer zu spät, wie ihr vielleicht wissen müsstet, nichts lastet einen solchermaßen aus, wie nichts zu tun und in dem haben es die Beiden zur allergrößten Vollendung gebracht
M.: Sucht Rocco nicht eine Arbeit?
A.: Seit er geboren wurde
M.: Hat er nicht vergangenes Jahr gearbeitet?
A.: Zwei Wochen
L.: Besser als nichts
A.: Da ist besser nichts
L.: So wie bei uns beiden
A.: Ein absurdes Nichts
L.: So kann man es auch nennen
A.: Aber genug, Mathilda, wie geht es Stella, deiner Schwester?
M.: Einigermaßen
A.: Das heißt?
M.: Noch immer unglücklich
L.: Die arme Frau
A.: Ein guter Mensch
M.: Lasst euch nicht zu sehr von ihrer Schönheit blenden
A.: Warum?
M.: Auf ihrer Reise durch das Leben verschollen
A.: Verschollen?
M.: Sie hat den Kontakt zu allen abgebrochen
L.: Und ihr macht euch keine Sorgen?
M.: Früher oder später wird sie sich fangen
A.: Oder auch nicht
L.: Abel
A.: War nur meine Meinung, aber die zählt hier ja nicht
L.: Genau, ich blicke nach der Suppe (und Laura verlässt den Raum)
A.: Mathilda?
M.: Was?
A.: Wir beide?
M.: Ich möchte noch überlegen
A.: Überlegen?
M.: Ich bin nicht wie Laura
A.: Ich weiß, deshalb möchte ich auch
M.: Und ich möchte noch nicht enden
Toni und Rocco betreten den Raum und Laura kommt aus der Küche.
T.: Abel
A.: Toni
R.: Laura und Mathilda seid mir gegrüßt
L.: Du kannst mich auch
R.: Wie auch immer
L.: Ich habe eine Suppe gekocht Toni
A.: Eine Giftbrühe
T.: Meine Lieblingsspeise
L.: Ich hole die Suppe (und verlässt den Raum)
A.: Denkst du nicht, dass du dich nicht nur von Suppen ernähren solltest?
T.: Warum?
A.: Es gibt noch andere Speisen wie Fleisch, Obst, Nudeln, Gemüse
T.: Nein
A.: Nein?
T.: Eine Suppe am Morgen, die nimmt mir die Sorgen, eine Suppe zu Mittag, die ich so mag und eine Suppe am Abend
M.: Was ist mit der Suppe am Abend?
T.: Die kann ein jeder vertragen
A.: Und gute Nacht dem Magen
Laura betritt mit der Suppe den Raum.
Laura schenkt allen eine Suppenportion in die Teller ein und alle beginnen von der Suppe zu essen.
R.: Wie geht es dir Laura?
L.: Ich spiele meine Rolle
R.: Und Abel ist der Regisseur?
L.: Er versucht es
A.: Du kannst weiter versuchen so zu tun
L.: So wie mit mir
A.: Bei dir kann ich mir dass ja sparen
L.: So wie den Rest
A.: Ist dass nicht die gesamte Zeit schon der Fall?
L.: Nicht nur der Zeit
R.: Reif für den Spielplatz
M.: Zwischen jenen, die nicht erwachsen werden können
A.: Also alle außer mir
T.: Ich?
A.: Das widerspenstige Kind
L.: Dafür denkst du nur an das Geld
A.: Einer muss schließlich Kontakt mit der Realität pflegen
L.: Deiner Realität
R.: Am besten die Sinne verschließen
M.: Alle auf einmal
L.: Das auf keinen Fall
A.: Ich werde ja dazu gezwungen
L.: Mein Nervenkostüm
A.: Und dann die restliche Bekleidung
L.: Abel
A.: Wie beim Doktor, dem Wolf
L.: Da spricht der keusche Teufel
M.: Und immerzu versuchen glücklich zu sein
A.: Von welchem Glück sprichst du Mathilda, ich kann hier nur Unglück erkennen
L.: Ich denke, dass liegt an dir
A.: Genau, schuldig bin ich
Das Bühnenbild wird dunkel.
2.
Mathilda (M.) Abel (A.) Rocco (R.) Wirt (Wi.)
Stella (S.) Wolf (W.) Sven (S.)
In einem Lokal.
Wolf sitzt am Tresen und ihm gegenüber steht der Wirt.
Wi.: Wolf
W.: Einen Drink
Wi.: Sofort (und gibt den Drink hinüber)
W.: Ich bin verliebt
Wi.: Ach so
W.: Wie noch nie
Wi.: Nein
W.: Ich kann nicht genug von dieser Frau bekommen
Wi.: Ja?
W.: Sie hat etwas Besonderes
Wi.: Besonderes?
W.: Leidenschaftlich und wunderschön
Wi.: Wunderschön?
W.: Glücklich und zufrieden mit sich und der Welt, meine Laura
Wi.: Laura?
W.: Lebensfroh und nie traurig oder niedergeschlagen
Wi.: Nie
W.: Ihre Art, ihre Blicke
Wi.: Blicke?
W.: Ich sollte die Stadt mit ihr verlassen und eine Familie gründen
Wi:: Ach so
W.: Ich bin noch nie einer solch glücklichen Frau begegnet
Wi.: Wie?
W.: Die Unschuld und die Herzenswärme dieser Frau
Wi.: Ja
W.: Ich bin mir sicher, das gibt es nur einmal im Leben
Wi.: Sicher?
W.: Ein jeder Augenblick mit ihr, wie sagt man denn dazu, wie sagt man nur dazu?
Wi.: Ach so
W.: Nein, einzigartig und das Schöne ist, sie liebt mich und sie liebt mich so wie ich bin
Wi.: Und?
W.: Ich denke, durch sie werde ich ewig leben und lieben
Wi.: Ewig?
W.: Diese Liebe macht mich unsterblich
Wi.: Unsterblich?
W.: Die Zeit mit Stella hat mir nicht gut getan
Wi.: Nicht?
W.: Stella war eifer-, rach- und tobsüchtig, als Arzt muss ich das wissen,
Wi.: Stella?
W.: Frigide und dumm
Wi.: Nein?
W.: Doch
Wi.: Nein!
W.: Aber jetzt mit Laura
Wi.: Ja?
W.: Dass Einzige an was ich denken kann ist diese Frau
Wi.: Ja
W.: Noch einen Drink (und der Wirt reicht Wolf einen Drink)
Die Handlung verschiebt sich zu einem Tisch, wo Rocco und Mathilda sind.
R.: Bleibt es bei meiner Sehnsucht?
M.: Gibt es etwas Schöneres als sich in der Sehnsucht zu verzehren
R.: Ich dachte eher an Küsse, Umarmungen, eine in der Liebe sich vereinende Leidenschaft
M.: Solch einer bist du
R.: Ich bin ich
M.: Um so älter, um so eigensinniger werdet ihr
R.: Mit dem Zwang erntet man nur die Dornen und meine Hände sind schon blutig von deinem Zwang
M.: Meinem Zwang?
R.: Deine Blicke, deine Bewegungen lösen in Scherben meine Gläser aus Versuchen und Annäherungen, aber sie bringen mir Glück, auch wenn ich blute
M.: Wir sollten spielen?
R.: Immerzu spielen Mathilda, ich möchte ein sanftes Lächeln, die Gewissheit, an meiner Seite dich zu wissen
M.: Du forderst mich heraus
R.: Immerzu und genau
M.: Es ist doch schon längst zu spät
R.: Für was?
M.: Für was immer du möchtest, suche dir etwas aus
R.: Du spielst?
M.: Suche dir etwas aus
R.: Was immer du willst?
M.: Du überlässt mir die Entscheidung?
R.: Heute und wann immer das Begehren dich ereilt
M.: Ich sage dein Herz
R.: Diesem Stein in der Brust, des einzigen, das nicht menschlich ich in meinem Körper nennen will, so verhärmt und verwundet hat die Welt es mir, diesen Granit, der in die Brust gehauen
M.: Und doch schmilzt das Herz bei jedem Blicke, bei jeder Bewegung zu pochendem Fleisch
R.: Aus Fleisch bin ich von Anbeginn zu Ende, pulsierend bis in den letzten Winkel meines Sein
M.: Und doch kann ich dir nicht helfen
R.: Die Entscheidung ist endgültig
M.: Nein
R.: Ich muss es aber wissen
M.: Verspann dich nicht
R.: Ich versuche es, aber bei dir
M.: Bei mir?
R.: Lösen sich die Vorstellungen von der Wirklichkeit
M.: Und die Realität?
R.: Die möchte ich mit dir gemeinsam formen
Mathilda legt ihre Hand auf jene von Rocco. Beide schweigen.
Die Szene verschiebt sich zum Tresen, wo Wolf und Stella sitzen.
W.: StellaS.: Wolf
W.: Wie geht es dir?
S.: Wie soll es mir denn gehen?
W.: Ich weiß nicht
S.: Du weißt ansonsten auch allesW.: Bei dir verzichte ich darauf
S.: Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können
S.: Und erst mir
W.: Ich habe dich aus meinen Erinnerungen gelöscht
S.: Dann kann ich ja beruhigt sein
W.: Am besten immerzu lächeln, das einzige was in deinem Leben je funktioniert hat
S.: Das ist dann schon ein Vielfaches von deinem
W.: Wir sollten das beenden
S.: Was eigentlich nie wirklich begonnen hat
W.: Ich werde dich verlassen
S.: Nur zu
W.: Immerzu lächeln
Stella lächelt und Wolf verlässt das Lokal.
Abel betritt das Lokal.
M.: Abel kommt
R.: Und die Sonne schwindet
A.: Hallo Mathilda
M.: Abel
A.: Bruderherz
R.:
A.: Lasse dich vom Kleinen nicht provozieren
M.: Warum denn nicht?
A.: Er fällt am Ende auf seine eigenen Wörter herein, glaubt diese womöglich
R.: Nur jene, die dich betreffen
A.: Dann kann ich ja beruhigt sein
R.: Vollkommen
A.: Wenn Intelligenz krank machen würde, dann wärest du ja kerngesund
R.: Und du so krank wie immer
A.: Lassen wir es bleiben
R.: Das sollten wir
A.: Mathilda lasse uns gehen
M.: Jetzt schon?
A.: Bei soviel Familie wird mir schlecht
M.: Wohin?
A.: Ich begleite dich nach Hause
M.: Jetzt schon
A.: Aus den Klauen dieses Ungeheuer
M.: Mache es gut Rocco
R.: Du auch
A.: Bezahle endlich deine Rechnungen
Abel und Mathilda verlassen das Lokal und Toni betritt dieses.
R.: Toni?
T.: Rocco
R.: Ich muss mit dir sprechen
T.: Jetzt gleich?
R.: Jetzt gleich
Toni setzt sich an Roccos Tisch.
R.: Wegen der Geschichte
T.: Der Geschichte?
R.: Du weißt schon
T.: Das Ding, was ist damit?
R.: Morgen geht es über die Bühne
T.: Über die Bühne?
R.: Toni, alles klar?
T.: Sicher
R.: Du hast den Lieferwagen?
T.: Ja
R.: Ich kann mich 100% auf dich verlassen?
T.: 100%
R.: Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben
T.: Keinen
R.: Und der Plan?
T.: Der Plan?
R.: Du erinnerst dich an jedes Detail?
T.: An jedes
R.: Das Codewort?
T.: Das Codewort?
R.: Wie geht es?
T.: Ich habe es
R.: Und?
T.: Der goldene Löffel
R.: Genau Toni, wir treffen uns morgen Abend hier
T.: Morgen Abend hier
R.: Ich verschwinde und kein Wort über das Ding verlieren
T.: Kein Wort
R.: Ist das klar?
T.: Sonnenklar
R.: Toni?
T.: Ja?
R.: Kein Wort
T.: Kein Wort
Rocco verlässt das Lokal.
T.: Stella, komme zu mir
S.(vom Pudel): Nicht dass du eine Suppe von mir verlangst
T.: Heute nicht
S.: Dann ist ja gut
Stella setzt sich zu Toni.
T.: Was ist mit Mathilda?
S.: Was sollte mit ihr sein?
T.: Mit Abel?
S.: Das ist nichts
T.: Erscheint anders
S.: Die Betrogenen betrügen, die Glücklichen sind dem eigenen Schein erlegen und die Realisten sind ihren Traumwelten verloren
T.: Wie bitte?
S.: Vergiss es Toni
T.: Was sollte ich vergessen?
S.: Nichts, warum mich?
T.: Ich muss dich was fragen
S.: Frage?
T.: Wie stehen meine Chancen….?
S.: Frage nicht
T.: Du kennst die Frage doch nicht?
S.: Ich kann mir den Rest vorstellen und ich sage nur eines, vergiss es
T.: Nicht schon wieder
S.: Wir passen nicht zusammen
T.: Wer tut das schon?
S.: Du solltest diesen Ort verlassen
T.: Verlassen
S.: Unbedingt
T.: Und wohin?
S.: Suche dir einen Felsen
T.: Einen Felsen?
S.: Einen Platz, wo dein Herz dein Herz ist, du du und die Suppe warm und gutT.: Einen Felsen?
S.: Genau
T.: Ich werde ihn suchen
S.: Mache das Toni, ich muss
T.: Wir sehen uns
S.: Das werden wir
Stella verlässt das Lokal, als Sven dieses betritt.
S.: Darf ich Toni?
T.: Sicher (und Sven setzt sich zu Toni)
S.: Toni, mir ist etwas zu Ohren gekommen
T.: Ja?
S.: Verstehst du mich?
T.: Etwas mit den Ohren?
S.: Dass ihr eine Geschichte drehen werdet
T.: Unmöglich, ich habe mit der Filmerei nichts zu tun
S.: Du brauchst mit mir nicht den Idioten spielen
T.: Ich bin kein Idiot
S.: Ich weiß was läuft und was nicht läuft
Der Wirt kommt zum Tisch.
S.: Ich bin gleich wieder weg
Wi.: Ach so (und geht ab)
S.: Lasst es bleiben
T.: Was?
S.: Toni
T.: Ja?
S.: Verbrenne dir nicht die Finger, du hast nur diese
T.: Ich werde aufpassen
S.: Tue das, du verlierst zu viel
T.: Zu viel?
S.: Das Ding könnte dir über den Kopf wachsen
T.: Der arme Kopf
S.: Ja, der arme Kopf
T.: Sven?
S.: Ja?
T.: Was sollte ich denn verlieren?
S.: Warte, ach vergiss es
Sven steht auf und verlässt das Lokal.
Laura betritt das Lokal und geht zum Tresen.
L.: Einen Drink
Wi.: Hier
L.: War Wolf hier?
Wi.: Ja
L.: Hat er eine Nachricht hinterlegt?
Wi.: Nein
L.: Wo ist er jetzt?
Wi.: Ach so
L.: Also ist er schon länger hinweg?
Wi.: Ja
L.: Du weißt es nicht
Laura begibt sich zu Tonis Tisch.
L.: Hallo Toni
T.: Hallo Laura
L.: Was machst du hier?
T.: Warten
L.: Auf was?
T.: Das Abendessen
L.: Eine Suppe?
T.: Was denn sonst?
L.: Hast du Wolf gesehen?
T.: Nein
L.: Er war aber hier
T.: Ich kümmere mich nur um meine Suppen
L.: Ja, dass hätte ich beinahe vergessen
T.: Und bei dir?
L.: Ich bin hoffnungslos, unglücklich und traurig
T.: Ja?
L.: Ich möchte nur noch nichts mehr und auch dass erscheint mir zu viel
T.: Bessere Tage werden kommen
L.: Wann?
T.: Bald
L.: Ich weiß nicht
T.: Doch, setze dich zu mir
L.: Ja (und Laura setzt sich zu Toni)
T.: Was fehlt dir?
L.: Abel liebt mich nicht
T.: Und du bist traurig darüber?
L.: Nein und doch
T.: Wolf?
L.: Er liebt mich, aber ich ihn nicht
T.: Vielleicht fehlt dir jemand wie ich
L.: Das würde alles nur noch schlimmer machen
T.: Warum nicht?
L.: Vergiss es Toni
T.: Wenn ich alles vergessen müsste, was ich vergessen sollte, dann könnte ich eigentlich alles vergessen
L.: Wie bitte?
T.: Vergiss es, aber das Unglück ist wie der Winter, er vergeht
L.: Deine Ratschläge sind für die Suppe Toni
T.: Genau, wo bleibt meine Suppe…..Wirt, meine Suppe?
Wi.(am Pudel): Mahlzeit
T.: Meine Suppe?
Wi.: Unterwegs
L.: Eine Frage
T.: Ja?
L.: Wie soll das funktionieren, wenn man selber nicht mehr funktioniert
T.: Sich nicht kaputt machen lassen
L.: Wie?
T.: Auf die leiseste Stimme im Tumult der vielen hören, der eigenen
L.: Und wie machst du dass?
T.: Ich spiele und verdränge den Rest
L.: Wohin?
T.: Wo der restliche Rest ist
L.: Und wo ist das?
T.: Am tiefsten Punkt in mir
L.: Am tiefsten Punk?
T.: Genau
L.: Toni, ich möchte von einem, der mich nicht liebt geliebt werden und von einem der mich liebt nichts mehr wissen
T.: Komplizierte Angelegenheit
L.: Das ist es auch….Toni?
T.: Laura?
L.: Was willst du?
T.: Viel Geld, eine gute Frau, gute Nerven, gutes Essen und dazu einen guten Wein, eine gute Arbeit und was man sonst noch so bekommen kann
L.: Und warum machst du nichts dafür?
T.: Mir fehlt das Geld, die Frau und der Rest
L.: Das willst du doch haben?
T.: Genau
L.: Und?
T.: Es zu wollen und davon zu träumen erscheint mir schöner als es dann zu haben und unglücklich zu sein und nichts mehr zu wollen
L.: Wenn es dich glücklich machen würde?
T.: Das ist eine Lüge
L.: Du belügst dich also selbst?
T.: Das tut doch jeder
L.: Da hast du Recht,
T.: Ich muss dich was fragen
L.: Frage
T.: Ich und ein Freund, wir wollen zusammen etwas drehen
L.: Einen Film?
T.: Nein, keinen Film, ein Ding!
L.: Ein Ding?
T.: Genau
L.: Ich verstehe
T.: Das Ding ist kein Geheimnis mehr
L.: Ja?
T.: Sven weiß davon
L.: Sven?
T.: Der Polizist
L.: Ja?
T.: Sollte ich mich also davon abhalten lassen?
L.: Nein
T.: Nein?
L.: Ziehe es durch
T.: Sicher?
L.: Lasse dich nicht beirren, du lebst nur einmal, ziehe das Ding durch
T.: Ich denke du hast mich nicht verstanden
L.: Toni, wer kann jemanden wie dich schon verstehen
T.: Vielleicht du?
L.: In einem anderen Leben
T.: Dem wievielten?
L.: Da du es bist, im nächsten
T.: Das hilft mir sehr
L.: Ich kann es kaum erwarten
T.: Dann beeile dich mit diesem Leben
L.: Das werde ich, ich muss weiter
T.: Komm später noch mal vorbei
L.: Vielleicht
T.: Vielleicht
L.: Ziehe dein Ding durch
T.: Das werde ich
L.: Mache es gut
T.: Du auch
Laura verlässt das Lokal.
T.: Wirt?
Wi.: Ja
T.: Meine Suppe?
Wi.: Unterwegs
T.: Wohin?
Wi.: Nach dem zweiten Tisch neben den Ausgang
T.: Und wann wird sie ankommen?
Wi.: Bald
T.: Bald
Toni blickt sehnsüchtig in die Leere.
Das Bühnenbild wird dunkel.
3.
Toni (T.) Rocco (R.) Sven (S.) Laura (L.) Wirt (W.)
Rocco befindet sich kurz nach Mitternacht vor einer Lagerhalle.
R.: Wo bleibt nur Toni?
Einige Augenblicke vergehen.
T.: Rocco?
R.: Toni
T.: Ja?
R.: Bist du bereit?
T.: Ja
R.: Du hast alles dabei?
T.: Alles und
R.: Und?
T.: Zwei Suppen
R.: Toni?
T.: Ja?
R.: Jetzt ist nicht der richtige Moment
T.: Ich verstehe
R.: Das Brecheisen?
T.: Hier
R.: Also dann los
Rocco geht zur Tür.
T.: Rocco?
R.: Nicht jetzt
T.: Ist aber wichtig
R.: Was denn?
T.: Sven hat mit mir gesprochen
R.: Welcher Sven?
T.: Der Sven
R.: Und?
T.: Was?
R.: Was hat er gesagt?
T.: Dass wir ein Ding drehen
R.: Einen Film?
T.: Nein, unser Ding!
R.: Was?
T.: Dass wir ein Ding drehen und wir es bleiben lassen sollten
R.: Wann?
T.: Vorgestern
R.: Ach so
T.: Ich habe vergessen es dir zu sagen
R.: Denkst du nicht, dass diese Information von Nutzen hätte sein können?
T.: Vielleicht
R.: Vielleicht?
T.: Und jetzt?
R.: Toni
T.: Ja?
R.: Nimm die 2 Suppenbehälter aus dem Rucksack
T.: Jetzt?
R.: Jetzt gleich
Toni holt die zwei Suppenbehälter aus dem Rucksack.
R.: Das Brecheisen in den Rucksack
Toni gibt das Brecheisen in den Rucksack.
T.: Und jetzt?
R.: Jetzt setzen wir uns nieder und essen die Suppe
T.: Hier?
R.: Hier….ich muss überlegen
Rocco und Toni setzen sich nieder und beginnen die Suppe zu essen.
T.: Gute Suppe?
R.: Fast so gut wie dein Erinnerungsvermögen
T.: Was ändert dass schon?
R.: Was?
T.: Dass es Sven weiß
R.: Du weißt wo Sven arbeitet?
T.: Ja
R.: Toni?
T.: Ja?
R.: Vergiss es, essen wir die Suppe
Die Beiden essen von der Suppe als Sven zu ihnen kommt.
S.: Was macht ihr denn hier?
R.: Nach was schaut es denn aus?
S.: Seltsam schaut es aus
R.: Toni, was machen wir?
T.: Wir essen eine Suppe
S.: Ja, dass sehe ich
R.: Unser Abendessen
S.: Und ansonsten geht es euch gut?
R.: Mir schon und dir Toni?
T.: Bestens
S.: Ihr habt euch also hier eingefunden um eine Suppe zu essen?
R.: Deine Kombinationsgabe ist hervorragend
S.: Und im Rucksack?
R.: Dem Rucksack?
S.: Diesem am Rücken zu tragenden, aus Stoff zusammengenähten Behälter
R.: Toni, erkläre es ihm
T.: Nun ja, da in den Lokalen nicht immer eine Suppe zur Verfügung steht, nehme ich immer einige Behälter mit Suppe mit
S.: Auch eine für mich?
T.: Sicher
R.: Was Toni?
T.: Nun ja, ich kann einfach nicht genug davon bekommen
Toni überreicht Sven einen Suppenbehälter und dieser setzt sich zu den Beiden.
S.: Ein Löffel?
T.: Hier
R.: Alle für einen und alle für die Suppe
T.: Vom Wirt persönlich gekocht
S.: Dann kann ihr ja nichts fehlen
R.: Und wie läuft es ansonsten?
T.: Geht so
R.: Ich rede mit Sven Toni
S.: Die üblichen Probleme, Einbrecher und Diebe
T.: Einbrecher und Diebe, wo?
S.: Bei den Lagerhallen
T.: So eine wie diese?
S.: So eine wie diese und die Aufklärung wir immer schwieriger
R.: Ja, das verstehe ich
S.: Gute Suppe Toni
T.: Ja, die hat was
R.: Wir treffen uns hin und wieder hier um eine Suppe zu essen
S.: Da habt ihr euch einen schönen Platz ausgesucht
R.(sich umblickend): Ja, wirklich
T.: So ruhig und friedlich
S.: Bei allen Plätzen in der Stadt sich vor einer Lagerhalle zu treffen um eine Suppe mitten in der Nacht zu essen?
R.: Genau
S.: Ihr haltet mich für einen Idioten?
T.: Also, ich nicht
R.: In Zukunft bist du herzlich zu unserem Suppentreffen eingeladen
S.: Ein einmaliges Angebot
T.: Wegen der Suppe braucht ihr euch keine Sorgen machen
S.: Eher wegen euch
R.: Uns?
S.: Ihr beiden werdet es noch weit bringen
R.: Noch weit bringen?
T.: Wie weit?
S.: Bis vor einen Richter
Alle drei essen von der Suppe.
S.: Gebt mir das Brecheisen
R.: Das was?
S.: Das Brecheisen
T.: Was ist mit dem Brecheisen?
S.: Sofort!
Toni reicht Sven das Brecheisen.
S.: Jetzt zeige ich euch wie das geht
T.: Aber das ist illegal?
S.: Genau wie ihr
R.: Wir?
S.: Ja
Sven geht zur Tür und hält inne.
S.: Toni?
T.: Ja?
S.: Wem hast du von diesem Ding alles erzählt?
T.: Niemanden
S.: Wem?
T.: Nur Laura
R.: Wie bitte?
T.: Ich habe einen Rat gebraucht
R.: Abels Freundin?
T.: Ja
R.: Besser geht es nicht
S.: Und ansonsten?
T.: Niemanden
S.: Dem Wirt?
T.: Nein, niemanden
R.: Toni, Toni
T.: Was ist?
R.: 100%
S.: Also gut
Sven wendet sich der Tür zu.
R.: Was machst du denn da?
S.: Eure Arbeit
T.: Eure?
R.: Warte, ich habe was gehört
T.: Was?
S.: Was ist nun?
R.: Dort drüben kommt jemand
T.: Wo?
Der Wirt kommt zu den Dreien. Rocco und Sven blicken zu Toni.
T.: Nun ja
R.: Toni?
Wi.: Ach so
S.: Du willst dich also auch beteiligen?
Wi.: Ja
S.: Rocco?
R.: Ja?
S.: Was ist mit Toni los?
R.: Toni?
T.: Die Suppen
S.: Die Suppen?
Wi.: Ja!
S.: Toni wenn das möglich sein sollte, schwer nachdenken ansonsten ist bald die gesamte Stadt hier, wem oder wen oder was auch immer hast du von dieser Geschichte noch erzählt?
T.: Keinem mehr
R.: Sicher?
T.: Sicher!
S.: Ich hoffe wir sind jetzt komplett
R.: Das sind wir
S.: Dann geht`s los
Sven wendet sich der Tür zu.
T.: Warte
S.: Was ist denn jetzt?
T.: Ich habe ein ungutes Gefühl
R.: Ein ungutes Gefühl?
S.: Nach der Suppe?
T.: Da kommt noch jemand
S.: Was?
Laura kommt zu der Gruppe.
R.: Laura?
S.: Eine Katastrophe
T.: Laura?
W.: Ach so
L.: Ich brauche Geld
R.: Wie wir
S.: Haben sich sonst noch Mitwisser, Mittäter, Freunde oder ferne Verwandte angekündigt oder können wir nun endlich anfangen?
R.: Toni, die Verwandten?
T.: Nur die Oma
R.: Wie?
T.: Die Oma
S.: Wie alt ist deine Oma?
T.: 75
R.: Die Oma, die leidet doch an Gedächnisschwund, oder?
T.: Sei längerem
R.: Also kein Problem?
T.: Keines
S.: Sie schläft?
T.: 100%
R.: Toni?
T:: Ja?
R.: 100%
T.: Möchte jemand noch eine Suppe?
R.: Toni!
Wi.: Nein
L.: Nein
S.: Dann los
Sven öffnet die Tür mit dem Brecheisen.
S.: Also los dann, kommt
Die Gruppe betritt die Lagerhalle.
Das Bühnenbild wird dunkel.
4.
Mathilda (M.) Wirt (Wi.) Laura (L.) Toni (T.)
Rocco (R.)
Im Lokal. Mathilda sitzt am Tresen und ihr gegenüber steht der Wirt mit einem Verband am Kopf.
M.: Abel, dieser Idiot
Wi.: Ja
M.: Immer das gleiche mit euch
Wi.: Ach so
M.: Nichts als Ungemach mit euch
Wi.: Nichts?
M.: Kein Wort kann man euch glauben
Wi.: Nein
M.: Versuche es doch, ein jedes Wort eine Lüge
Wi.: Wir?
M.: Noch einmal das gleiche (und der Wirt reicht Mathilda einen Drink)
Wi.: Hier
M.: Da gibt es nichts mehr zwischen uns, gar nichts mehr und auch die Restlichen können mir erspart bleiben
Wi.: Ja?
M.: Vollkommen und gänzlich
Wi.: Nun ja
M.: Was sollte das bringen, Unglück und Kinder
Wi.: Ja!
M.: Wenn mich schon niemand versteht, wenigstens du verstehst mich
Wi.: Ach so
M.: Schön mit jemanden zu sprechen der einen versteht
Wi.: Mathilda
M.: Es wird nichts mehr gut, gar nichts mehr, wie soll das nur weitergehen?
Wi.: Sicher?
M.: Was ist mit dem Verband an deinem Kopf?
Wi.: Nichts
M.: Schaut übel aus
Wi.: Nein
M.: Wie auch immer
Toni betritt das Lokal mit einem Verband an seinem Arm.
T.: Hallo Mathilda....Hallo Wirt
M.: Hallo Toni
Wi.: Ach so
T.: Darf ich?
M.: Sicher
T.: Eine Suppe
Wi.: Toni (und geht ab)
M.: Was ist mit deinem Arm?
T.: Nichts
M.: Nichts?
T.: Ein Unfall
M.: Und ansonsten?
T.: Nicht viel, ich spendiere dir ein Getränk
M.: Später gerne
T.: Wie läuft es mit Abel?
M.: Vielleicht wird aus unserer Bekanntschaft noch etwas Besonderes
T.: Gut?
M.: Wir verstehen uns und im Gegensatz zu meinen früheren Bekanntschaften ist er kein Idiot
T.: Kein Idiot?
M.: Du verstehst mich schon
T.: Abel ist ein Idiot
M.: Aber nicht wie die anderen
T.: Er ist arrogant und unfreundlich
M.: Das hat was
T.: Wie?
M.: Seinen Reiz
T.: Den Brechreiz?
M.: Wo seid ihr gestern Abend gewesen?
T.: Ihr?
M.: Du und Rocco
T.: Hier
M.: Ich habe etwas gehört
T.: Gehört?
M.: Von einem Ding
Der Wirt kommt mit der Suppe.
T.: Wirt, wo waren ich und Rocco gestern Abend?
Wi.: Hier
T.: Den gesamten Abend?
Wi.: Ja
T.: Noch einen Drink für Mathilda
Wi:: Ja (und reicht Mathilda einen Drink)
M.: Das Trinken hilft
T.: Mir nicht mehr
M.: Weißt du Toni, von allen hier und dort habe ich doch dich am Liebsten
T.: Mich?
M.: Ja
T.: Warum?
M.: Du bist so einfach, zufrieden und nicht aus der Ruhe zu bringen
T.: Das sind die Suppen
M.: Ja?
T.: Die beruhigen mich
M.: Dann sollte ich auch eine probieren….Wirt, eine Suppe
Wi.: Ja
M.: Warum probierst du es nie mit einer Frau?
T.: Schlechte Erfahrungen
M.: Du?
T.: Ja
M.: Und weiter?
T.: Zuviel Liebe ist wie zuviel Suppe
M.: Ja?
T.: Man muss bei der Liebe wie bei der Suppe löffelweise vorgehen, Happen für Happen, nicht alles auf einmal, ansonsten bekommt man ein Magengeschwür
M.: Ein Magengeschwür?
T.: Genau
Der Wirt bringt Mathilda die Suppe.
Wi.: Hier (und geht ab)
T.: Löffelweise
M.: Danke für deinen Rat Toni
T.: Und höllisch aufpassen, dass du dich nicht beim ersten Löffel gleich verbrennst
M.: Ich werde aufpassen
T.: So wie bei der Liebe
M.: Toni?
T.: Ja?
M.: Kann ich dich umarmen?
T.: Wenn du auf meinen Arm aufpasst
M.: Ich werde aufpassen
Mathilda umarmt Toni.
M.: Und Toni?
T.: Gut
M.: Ich weiß nicht, ich weiß nicht
T.: Was weißt du nicht?
M.: Ach nichts
T.: Die Suppe wird kalt
M.: Ja, ich weiß
Beide essen von der Suppe.
M.: Toni?
T.: Ja?
M.: Noch eine Frage
T.: Frage
M.: Von was lebst du eigentlich?
Toni blickt irritiert zu Mathilda.
T.: Von dem und den
M.: Von dem und den?
T.: Auch von meinen Geistesblitzen
M.: Geistesblitzen?
T.: Die kommen oft nach Verzehr von der Suppe
M.: Welche?
T.: Zum Beispiel
M.: Zum Beispiel?
T.: Zum Beispiel wo meine Oma ihr Geld aufbewahrt hat
M.: Hat?
T.: Sie ist jetzt tot
M.: Du hast nie davon erzählt
T.: Das hat seine Gründe
M.: Toni?
T.: Ja
M.: Genug für heute mit deinen Geistesblitzen
Rocco betritt das Lokal mit einem hinkenden Fuß.
R.: Hallo Mathilda
M.: Hallo Rocco
T.: Hallo Rocco
R.: Eine Suppe Mathilda?
M.: Toni hat mich auf den Geschmack gebracht
R.: Eine Suppe auch für mich
Wi:: Ja
M.: Was ist mit deinem Fuß?
R.: Dem Fuß, nichts
M.: Du hinkst
R.: Das bildest du dir nur ein
M.: Sicher?
R.: Sicher
Der Wirt bringt die Suppe.
Wi.: Hier
M.: Löffelweise, nicht alles auf einmal
R.: Schaue ich wie ein Idiot aus?
T.: Nein
R.: Toni?
T.: Ja
R.: Glaubst du nicht nach der Nacht, ach, vergiss es
T.: Schon vergessen
M.: Was ist passiert?
R.: Nichts
T.: Überhaupt nichts
M.: Macht mir nichts vor
Beide: Nein
T.: Noch einen Drink, Mathilda?
M.: Jetzt nicht, erzählt
R.: Später
R.: Toni?
T.: Ja?
R.: Da gibt es kein Später
T.: Alles verstanden
R.: Habt ihr Sven gesehen?
T.: Noch nicht
R.: Der wird sich freuen dich zu sehen
T.: Mich trifft keine Schuld
R.: Gar keine
T.: Was kann ich für meine Oma?
R.: Vergiss es
T.: Schon vergessen
Alle drei essen von der Suppe.
M.: Was ist mit Abel Rocco?
R.: Was soll mit ihm sein?
M.: Er hat Laura vor die Tür gesetzt
R.: Nein
T.: Wann?
M.: Zu Mittag, sie hat einen gebrochenen Fuß und einige Schrammen und wollte Abel nicht sagen, was mit ihr passiert sei
Wi.(vom Ende des Pudel): Ach so
R.: Gute Suppe Wirt
T.: Ja, eine wirklich gute Suppe
M.: Und jetzt?
R.: Ich werde mit Abel sprechen
T.: Das ist sinnlos
M.: Einen Versuch ist es wert
T.: Wertlos
R.: Toni, er ist mein Bruder
Laura betritt hinkend und sichtlich aufgelöst das Lokal.
R.: Hallo Laura
M.: Hallo Laura
T.: Hallo Laura
M.: Was ist los Laura?
L.: Wolf ist tot
R.: Wie?
Wi.: Ach so (und stellt einen Drink vor Laura hin)
L.: Ein Patient hat sein Bett aus dem Zimmerfenster geworfen
R.: Und Wolf getroffen?
Wi.: Ja?
M.: Ein Bett?
T.: Und der Patient?
R.: Toni!
T.: War nur eine Frage?
L.: Das Bett hat ihn nicht getroffen, aber der Patient danach
M.: Nein?
L.: Doch!
R.: Und beide tot?
L.: Der Patient lebt, er war bei Wolf in Behandlung
T.: Jetzt nicht mehr
L.: Es ist furchtbar
M.: Ein toter Arzt, ein toter Wolf
T.: Die armen Patienten
M.: Und jetzt?
L.: Abel hat mich aus der Wohnung hinausgeworfen
T.: Das Unglück kommt selten allein
R.: Du kannst bei mir schlafen
L.: Im Suppenkessel?
M.: Du schläft bei mir!
T.: Oder bei mir?
Wi.: Oder?
L.: Ich gehe in ein Motel
M.: Warum hat Abel so reagiert?
L.: Ich denke er weiß von dem Ding
M.: Welchem Ding?
L.: Dem Ding
R.: Von wem
L.: Toni?
T.: Nein
L.: Rocco?
R.: Niemals
L.: Der Wirt?
Wi.: Nein?
L.: Also Sven
T.: Der ist fertig
R.: Warum wohl?
T.: So wie er gestern geschrieen hat
M.: Warum?
R.: Toni?
T.: Ja, ich weiß
R.: Laura, komme mit mir, du musst schlafen
L.: Vielleicht ist das das Beste
Rocco nimmt Laura an der Hand und beide verlassen das Lokal.
M.: Arme Laura
T.: Sie wird sich fangen
M.: Das wird sie
T.: Noch einen Drink Mathilda
M.: Der letzte….ansonsten
T.: Wirt, noch zweimal das Gleiche
Wi.: Ach so (und bringt die Getränke)
M.: Was ist also passiert Toni?
T.: Wir haben unser Ding gedreht
M.: Ja?
T.: Und als wir in der Lagerhalle waren
M.: Wir?
T.: Der Wirt, Laura, Rocco, Sven und ich
M.: Alle?
T.: Ein Missverständnis
M.: Ja?
T.: Nun ja
M.: Was ist passiert?
T.: Meine Oma ist auf einmal in der Lagerhalle gestanden
M.: Deine tote Oma?
T.: Ja
M.: Warum?
T.: Sie brauchte Geld
M.: Ich dachte sie ist tot
T.: Jetzt schon
M.: Mit solch einem Enkel
T.: Wir waren mit den Produkten im Lastenaufzug und dieser ist grundlos ein Stockwerk hinuntergefallen
M.: Mit euch?
T.: Mit uns
M.: Und dann?
T.: Sven hat sich furchtbar aufgeregt
M.: Ja
T.: Jeder hat sich mehr oder weniger verletzt
M.: Jeder
T.: Die Oma hat einen Schwächeanfall dabei erlitten
M.: Ja
T.: Ist einfach umgefallen
M.: Umgefallen
T.: Der Wirt ist ihr zu Hilfe geeilt, aber
M.: Aber?
T.: Es war nichts mehr zu machen
M.: Nichts mehr?
T.: Tot, wir haben sie dann zum Friedhof gebracht
M.: Zum Friedhof?
T.: Und dann zurück zur Lagerhalle um die Produkte zu verladen
M.: Ja
T.: Dann ist noch etwas passiert
M.: Was?
T.: Nun ja, wenn ich unter Stress stehe und keine Suppe habe, dann rauche ich
M.: Und?
T.: Da ist mir ein Missgeschick passiert
M.: Welches?
T.: Ich habe in der Lagerhalle geraucht, den Stummel weggeworfen und als wir weggefahren sind haben wir die brennende Lagerhalle gesehen
M.: Die brennende Lagerhalle?
T.: Bis auf die Grundmauern niedergebrannt
M.: Bis auf die Grundmauern
T.: Der Stress mit der Oma
M.: Der Stress
T.: Und nichts
M.: Und jetzt?
T.: Jetzt warte ich auf einen Geistesblitz
M.: Toni?
T.: Ja?
M.: Die Oma?
T.: Dort wo sie sein sollte
M.: Und die Wertsachen?
T.: Die verkauft Sven an Abel
M.: Und wer war der Besitzer der Wertsachen?
T.: Abel
Wi.: Ach so (der Wirt in der Nähe)
T.: Noch eine Suppe
M.: Ich auch
Wi.: Ja (und geht ab)
M.: Toni?
T.: Ja?
M.: Ich habe einen Gedankenblitz gehabt
T.: Das ist die Suppe
M.: Womöglich?
T.: Und was?
M.: Ich liebe dich
T.: Wie bitte?
M.: Du hast mich schon verstanden
T.: Wo bleibt nur die Suppe?
M.: Toni?
T.: Mathilda?
M.: Was willst du mit dem Geld machen?
T.: Nichts
M.: Nichts?
T.: Genau
M.: Keine Träume?
T.: Doch
M.: Und?
T.: Ich lasse sie weiterschlafen
M.: Und die Zukunft?
T.: Ist nur ein Teil der Vergangenheit, denn man noch nicht kennt
Der Wirt kommt mit den Suppen zu den Beiden.
Wi.: Hier
T.: Danke
M.: Danke
Wi.: Toni?
T.: Ja?
Wi.: Ach so
T.: Ich verstehe
Der Wirt geht ab.
Toni und Mathilda beginnen die Suppe zu essen.
Das Bühnenbild wird dunkel.
5.
Sven (S.) Abel(A.)
Einige Tage später.
Abel und ein lädierter Sven vor der abgebrannten Lagerhalle.
A(sich umblickend).: Also Respekt Sven, das perfekte Ding
S.: Du brauchst mir nicht auf die Schulter zu klopfen
A.: Man sieht sofort hier waren Profis am Werk
S.: Wenigstens gibt es keine Spuren
A.: Dafür habt ihr ja gesorgt
S.(sich umblickend): Ja, dass haben wir
A.: Die Versicherung wird zahlen
S.: Dann ist ja alles gut
A.: Sven, überhaupt nichts ist gut
S.: Ich verstehe
A.: Du hast die Produkte dabei?
S.: Im Lieferwagen
A.: Alles?
S.: Alles
A.: Hier das Geld
Abel reicht Sven ein Bündel Geldscheine.
A.: Und Laura?
S.: Tut mir leid
A.: Von seiner eigenen Frau bestohlen zu werden
S.: Entweder so oder ansonsten wäre es wohl den üblichen Weg verlaufen
A.: Den üblichen Weg?
S.: Klunker, Urlaube, Kosmetik, das gesamte Programm
A.: Laura, Laura?
S.: Verbittert?
A.: Zutiefst
S.: Wo ist sie jetzt?
A.: Bei Gottes edelster Schöpfung
S.: Deinem Bruder?
A.: Ja
S.: Und?
A.: Ich habe mit ihm telefoniert, wir treffen uns heute noch, aber
S.: Aber?
A.: Die Beziehung ist tot
S.: Einen Schlussstrich ziehen
A.: Einen dicken und fetten
S.: Doppelt unterstrichen
A.: Ich verstehe die Welt nicht mehr
S.: Dann sind wir schon zu zweit
A.: Was ist das nur für eine Welt?
S.: Wem sagst du dass
A.: Diese Lektion werde ich mir merken
S.: Tue das
A.: Was war mit Tonis Oma?
S.: Frage nicht
A.: Erzähle
S.: Sie ist zur Lagerhalle gekommen um Toni von dem Ding abzuhalten und wir waren im Lastenaufzug, als sie im Erdgeschoß begonnen hat herumzuschreien „Toni, Toni, komm sofort herunter“, als der Aufzug nachgegeben hat, der Schreck hat sie getötet
A.: Und warum ist die Lagerhalle abgebrannt?
S.: Toni hat wegen der Geschichte mit der Oma eine Zigarette nach der anderen geraucht, war zu nichts mehr zu gebrauchen und ein Stummel zuviel war es dann wohl
A.: Toni?
S.: Ja, eben Toni
A.: Du hast sie versucht davon abzuhalten
S.: Ich habe es versucht und es dann mit ihnen durchgezogen
A.: Professioneller geht es nicht
S.: Schwer vorstellbar
A.: Der Wirt?
S.: Er spricht nicht viel und mit seinem Anteil kann er sich im Fusel ersaufen
A.: Was ist diese Geschichte mit Wolf?
S.: Wenn einer den Tod verdient hat, dann er
A.: Warum?
S.: Ach, vergiss es
A.: Mathilda?
S.: Mit Toni verschwunden
A.: Welch Teufel ist nur in Mathilda gefahren?
S.: Wer dass verstehen kann
A.: Wer?
S.: Gute Frage
A.: Immer das gleiche
S.: Ich weiß
A.: Stella
S.: Ja?
A.: Ich werde sie fragen
S.: Was?
A.: Ob sie meine Frau werden will
S.: Stella?
A.: Sie hat für mich gearbeitet
S.: Einfach so?
A.: Einfach so
Das Bühnenbild wird dunkel.
2.
Mathilda (M.) Toni (T.)
Auf einen Felsen sitzend.
T.: Ich hätte das Geld von Sven noch abholen sollen?
M.: Vielleicht, aber jetzt ist es zu spät
T.: Das ist es
M.: Aber vielleicht ist es gut so
T.: Ja, dass ist es, ich frage mich nur
M.: Was?
T.: Wie ich mir dass verdient habe, so jemanden wie dich?
M.: Du solltest nicht die falschen Fragen stellen
T.: Dann stelle ich jetzt eine richtige Frage
M.: Ja?
T.: Welche Suppe essen wir heute?
M.: Eine, die mit viel Liebe zubereitet wurde?
T.: Und in Ruhe verspeist wird
M.: Das auf jeden Fall
T.: Schön ist es hier
M.: Wunderschön
T.: Wie soll es denn weitergehen mit uns?
M.: Wir werden suchen und versuchen
T.: Das Schicksal?
M.: Als Menschen uns erfahren, am Horizonte stehen und lachen und mit verbitterten Tränen in den Augen versuchen glücklich sein
T.: Das ist gut
M.: Sage ich doch
T.: Was wohl mit den anderen ist?
M.: Es wird sich nichts ändern
T.: Laura?
M.: Sie wird sich so wie Stella fangen
T.: Dann ist gut
M.: Wie immer
T.: Ich werde mir eine Arbeit suchen
M.: Ich auch
T.: Und wer kümmert sich dann um die Suppe?
M.: Das wird schon funktionieren
T.: Dann sollten wir es versuchen
M.: Das sollten wir
T.: Mathilda?
M.: Toni?
T.: Ich liebe dich
M.: Die Suppe wird kalt
T.: Heute schon
M.: Sie ist dir egal?
T.: Ganz und gar nicht
M.: Dann sollten wir einen Blick darauf werfen
T.: Das sollten wir
M.: Toni wir beide zusammen
T.: Solange die Suppe warm und gut ist
M.: Toni
T.: Mathilda
M.: Es ist das Herz, unsere Herzen, die zu allen Zeiten diese Welt zusammengehalten haben
Das Bühnenbild wird dunkel.